Daniel Defoe - Robinson Crusoe

  • In Form einer fiktiven Autobiografie schildert Daniel Defoe das Leben eines Menschen außerhalb der Zivilisation. "Robinson Crusoe" kann als Abenteuer- und Bildungsroman, psychologische Studie und Gesellschaftsutopie gelesen werden.


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    Das Buch handelt von einem jungen Mann der gegen den Willen seines Vaters aufbricht, um auf der See die Welt zu erkunden.


    Die Eltern hatten böse Vorvisionen, was dieses Vorhaben betraf, nicht allein deswegen weil Sie bereits einen Sohn verloren hatten,der ebenfalls in die Welt hinaus zog.


    Trotz der Bedenken der Eltern machte sich der Sohn mithilfe eines Freundes dessen Vater ein Schiff im Hafen gehörte, auf um sein Fernweh zu stillen.


    Robinson heuerte noch auf zwei anderen Schiffen an und erlebte allerlei Abenteuer. So baute er sich ein kleine Existenz auf einer fernen Insel, fiel aber bei einem Vorhaben aus Habgier in feindliche Hände, die ihn zum Sklaven werden ließen.


    Lange suchte er den passenden Zeitpunkt zur Flucht und eines Tages gelang ihm diese bei einer Schifffahrt zum Angeln zusammen mit einem schwarzen Jungen.


    Sie wurden von einem vorbeifahrenden Schiff aufgenommen, erlitten allerdings erneut Schiffbruch. Auf mehreren Seiten geht es um die Trostlosigkeit des Daseins auf einer einsamen Insel. Das fehlen von menschlichen Wesen und jeder Menge Selbstmitleid, und hohe Erkenntnisse in verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten.


    Im Laufe der Geschichte findet Robinson einen Weg zu Gott, und festigte nach und nach seinen Glauben an das all Umfassende und des Vorbestimmtseins. Alles in der Welt erfüllt seinen Sinn und Zweck.


    Hauptsächlich findet die Geschichte auf einer einsamen Insel statt. Erwähnenswerte Personen sind 2 sehr Rechtschaffene Kapitäne, ein Sklavenhändler, ein Mohrenjunge, ein Papagei und ein Hund. Sowie natürlich Freitag ein befreites Opfer der Kannibalen und dessen Vater.


    Das Buch ist trotz seiner etwas angestaubten Geschichte immer wieder lesenswert.


    Zurzeit ist es im Sternchenland kostenlos erhältlich. :dance:

    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. — Gabriel Laub

    3 Mal editiert, zuletzt von sonne8879 ()

  • Was ist denn das "Sternchenland"? :-k

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Herzlichen Dank für diese Rezi und Erinnerung an den Klassiker!


    Ich muss gestehen, dass ich "natürlich" dachte, alles noch inwendig parat zu haben von einem Buch, das ich wohl als kleiner Junge gelesen hatte. Deine Inhaltsangabe erstaunte mich und lädt fast zu einer Neuentdeckung ein!

  • Da bin ich ja platt :shock:!! Ich habe "Robinson Crusoe" jetzt fertig gelesen, reletiv schnell, weil es ja ein tolles Buch ist, und dachte hier finde ich seitenweiße Diskussionen über diesen Klassiker. Die ganze Zeit freu ich mich schon auf Eure Sichtweisen und dann nur vier Posts :shock:... Schade. Naja...


    Mein Fazit: Robinson Crusoe ist zu Recht ein Klassiker der Weltliteratur. Er gibt viel Einblick, wie die Menschen so ticken und regt zum Nachdenken an.

    Oft musste ich schlucken, wie selbstverständlich über Sklaverei gesprochen wurde. Als wäre es ein ganz alltägliches Geschäftsmodell. Aber verständlich, wenn man sich überlegt, dass das Buch 1719 erstmals veröffentlicht wurde. Gut das die Zeiten sich geändert haben (wenn auch noch nicht ganz, aber doch im Vergleich zu damals erheblich).

    Ich hatte zuvor schon den Film mit Pierce Brosnan gesehen, aber da hat Hollywood mal wieder kräftig Eigenregie geführt.


    (Wem es wie mir geht und der sich auch einen Diskussionspartner wünscht - Ich würd mich freuen :D.)

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Dieser Klassiker, den ich schon lange lesen wollte und es jetzt endlich geschafft habe, hat mich in mehrerer Hinsicht positiv überrascht. Erstens dachte ich, dass es sterbenslangweilig sein müsste, über einsam Gestrandete und deren Reflektionen zu lesen. Zweitens ließ die im Vorwort als "erbaulich-belehrend" bezeichnete Lektüre auf eine Art Moralisierung des Lesers schließen - total yesteryear. Und drittens, wie würde man fast 300 Seiten überstehen, auf denen über ein 28 Jahre währendes Inselleben palavert wird? Keine meine Bedenken wurde bestätigt. Selbst die erbaulich-belehrende Seite ist erstaunlich anrührend und war für mich als gläubiger Mensch gut nachzuvollziehen, manchmal sogar fast wunderbar modern.


    Inhalt und Meinung: Gegen den Willen seiner Eltern zieht es den jungen Robinson hinaus in die weite Welt; am liebsten möchte er Seemann werden. Nach einigen Turbulenzen und dem Beackern einer brasilianischen Zuckerplantage wird ihm das geordnete Leben langweilig, und er zieht hinaus auf See. Von Piraten gekapert, wird er als Sklave verkauft, doch bald gelingt ihm die Flucht. Die Freundschaft zu einem Kapitän, der sich als sein Retter erweist, verhilft ihm zu einer neuen Seereise, auf der sein Schiff an einem Inselriff zerschellt und ihn als einzig Überlebenen an Land spült. Zunächst ist Robinson verzweifelt, doch er beginnt, das Beste aus seiner Lage zu machen. Dank der Vorräte aus dem Schiffswrack und dem, was auf der Insel wächst und gedeiht, baut er sich mit Eifer, Einfallsreichtum und Kreativität eine Existenz auf, von der außer den Tieren auf der Insel und ihm selbst niemand etwas weiß.


    Nach einem überstandenen Fieber findet er zum Glauben und zu Gott. Trotz Rückschlägen in seinen Plänen und auch der schauderhaften Entdeckung nach knapp zwanzig Jahren, dass er wider Erwarten nicht allein ist, sondern mit Kannibalen seinen Wohnsitz teilt, die zu Opferritualen die Insel aufsuchen, verliert Robinson nie den Mut, verlässt sich auf die Vorsehung (nicht ohne die Vernunft außer Acht zu lassen), und ist auf seiner Insel bald glücklicher, als er es in England oder auf seiner Plantage je hätte sein können. Denn er weiß, dass er in Gottes Hand ist und ihm somit alles zum Besten dient. Sein modernes Gottvertrauen ohne Furcht vor Gott, sondern ihn als seinen Helfer und Beistand wissend, und wie er später seinem "Wilden" Freitag den Glauben erklärt, haben mich wohl am meisten beeindruckt. Dabei ergeht er sich weder in theologischen Fragen noch erzählt er etwas "vom Pferd", sondern begegnet Freitag auf Augenhöhe, wenn auch hin und wieder für heutige Verhältnisse ein wenig dünkelhaft. Doch selbst die Bräuche der Kannibalen, die "es nicht besser wissen", verurteilt er nicht, war Freitag doch selbst einer und ist ihm nun der treueste und einzige Freund.


    Das Folgende setze ich sicherheitshalber in einen Spoiler, da es das Ende verrät.



    Ich hatte die "erwachsene" Ausgabe, die wahrscheinlich differenzierter und ausführlicher von Robinsons Gedankengängen als von seinen Taten und Abenteuern erzählt. Oft politisch gefärbt und das Leben im 17. Jahrhundert schildernd, kam mir der Roman gerade außerhalb der Insel recht exotisch vor. Verblüffend, dass der Sklavenhandel damals ein ganz normales Geschäftsmodell war, vor dem auch Weiße nicht gefeit waren, wenn sie erst einmal in die Fänge der Freibeuter und Händler kamen. Mit den etwas derben Ausdrücken und der Grausamkeit gegenüber Tieren war ich nicht immer einverstanden, doch insgesamt hat mir besonders Robinsons Zeit ohne menschliche Gesellschaft gefallen, in der er gelernt hat, sich dankbar und sogar privilegiert zu fühlen. Ein Klassiker, der nichts von seiner Aktualität verloren hat, wenn ihn Daniel Dafoe wohl unter anderen Voraussetzungen schrieb.


    Dafoes Inspiration zum Roman, der ungehorsame Seemann Alexander Selkirk, konnte nach "nur" vier Jahren Inselaufenthalt übrigens kaum mehr verständlich kommunizieren. Hätte er sich doch ein paar Papageien gehalten und ihnen das Sprechen beigebracht wie Robinson...

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Daniel Defoe: Robinson Crusoe“ zu „Daniel Defoe - Robinson Crusoe“ geändert.
  • Danke für die schöne Rezension.

    Als Kind/Jugendlicher habe ich dieses Buch geliebt.

    Neben Tarzan und einigen Karl May Romanen war das meine Lieblingslektüre ... bis ich etwas später Perry Rhodan entdeckt habe ...

  • Vor Jahren habe ich mir das ungekürzte Hörbuch heruntergeladen. Ich dachte noch, der ist doch bloß auf der Insel, wo kommen denn die ganzen Stunden her? Aber es ist natürlich nicht nur die Inselgeschichte. Es gibt ein Davor und ein Danach, beides zu lang für meinen Geschmack. Ich habe mich über weite Strecken ziemlich gelangweilt.

    Im großen Ganzen eine nette Geschichte, die mehr ins Genre Fantasy gepasst hätte.


    ***

    Aeria