Taschenbuch: 544 Seiten
Bastei Lübbe Verlag
Originaltitel: What Alice Forgot
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3404165698
Klappentext
"1998?" Die Ärztin sah sie besorgt an. "Sind Sie da ganz sicher?"
"Ja, natürlich", antwortete Alice. "Ich weiß das, weil mein Kind am 8.November 1998 zur Welt kommen soll."
"Die Sache ist nur die", sagte die Ärztin langsam, "wir haben schon das Jahr 2008."
Durch einen Sturz hat Alice kurzzeitig das Bewusstsein verloren - und offenbar jegliche Erinnerung an die letzten zehn Jahre ihres Lebens. Ist sie etwa nicht 29, wahnsinnig glücklich mit ihrem Ehemann Nick und schwanger mit ihrem ersten Kind?
Nein, sie ist natürlich schon 39, hat bereits drei Kinder und ihre Ehe ist am Ende! Doch Alice ist entschlossen, die Zeit zurückzudrehen...
Handlung und Aufbau
Alice kommt nach einem Sturz in einem Fitness-Studio zu sich und glaubt 29 Jahre und schwanger mit ihrem ersten Kind zu sein. Sie wundert sich, warum sie in einem Fitnessstudio ist, da sie eigentlich nie Sport macht. Doch das war ihr altes Ich. Jetzt ist sie 39, eine Vollzeit-Mutter, verrückt nach Fitness und mit einem immer vollen Terminkalender. Ihre ehemals so perfekte Beziehung zu ihrem Mann Nick scheint vollkommen zerstört und auch mit anderen hat sie es sich wahrscheinlich verscherzt. Sie ist fest entschlossen Nick zurück zu gewinnen, wird aber von ihrer Schwester und Freundinnen als verrückt erklärt. Sie kann sich nicht erklären, warum sie und Nick nicht mehr das perfekte Paar sind. Und dann ist da auch noch ein Name der immer wieder auftaucht: Gina. Nun findet Alice Stück für Stück heraus, wer diese Gina eigentlich ist.
Der Roman enthält drei Erzählstrukturen. 1) Der Hauptteil des Buches wird aus Sicht von Alice erzählt als ein personeller Erähler. Hier lässt sich besonders gut Alices Verwirrtheit und ihre völlige Ungläubigkeit über die verlorenen 10 Jahre erkennen. 2) Elisabeth' Tagebuch für Dr. Hodges: Weiterhin gibt es auch längere Passagen, indenen Alices Schwester Elisabeth eine Art Tagebuch an ihren Psychater schreibt. Elisabeth leidet sehr darunter, nicht schwanger werden zu können und so kann man auch einen Teil ihres Lebens verfolgen. 3) Geistreiche Gedanken einer großartigen Großmama: Die dritte Perspektive ist ein Internet-Blog von Alices Großmutter, die im Altenheim wohnt. Natürlich dreht sich vieles um Alice, aber auch hier gibt es Einblicke in "Grannys" Leben.
Meine Meinung
Ein sehr schönes, gut aufgebautes Buch, das einen zum nachdenken anregt. Man überlegt sich, wie sehr sich ein Mensch und dessen Leben in 10 Jahren verändern kann und wie sich mein Leben in 10 Jahren verändern wird.
Ich muss sagen, ich dachte zu Beginn des Buches, dass Alice als 39-jährige richtig biestig ist. Aber so ist es ganz und gar nicht. Sie ist nur organisierter und ernster geworden. Bei ihren drei Kindern (die manchmal ganz schön schwierig waren) muss die Frau einfach einen von Vorn bis Hinten geregelten Tagesablauf haben. Und alle haben sie auch dafür bewundert, was sie für eine Power-Frau ist. Also definitiv kein Biest.
Vom Ende war ich etwas überrascht und auch etwas enttäuscht, wenn ich zugeben muss. Aber da werde ich natürlich hier nichts weiter verraten.
Abschließend: humorvoll, ehrlich, schockierend, traurig, rührend, ... absolut lesenswert!