Autor Chevy Stevens
Titel Still Missing – Kein Entkommen
Seitenzahl 418
Verlag Fischer
Genre Thriller
Preis 8,99€
Erscheinungsdatum Januar 2011
Inhalt bei amazon.de
„Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre dann wirklich alles vorbei?
Ein Thriller wie ein Albtraum, der immer wieder neu beginnt.
Ein ganz normaler Tag, ein ganz normaler Kunde mit einem freundlichen Lächeln. Doch im nächsten Moment liegt die junge Maklerin Annie O Sullivan betäubt und gefesselt in einem Lastwagen. Als sie erwacht, findet sie sich in einer abgelegenen, schallisolierten Blockhütte wieder. Ihr Entführer übt die absolute Kontrolle über sie aus. Ein endloser Albtraum beginnt hinter dem ein noch schlimmerer auf sie wartet...“
Meine Meinung
Mensch, was wird dieses Buch gehyped. Ich musste es einfach lesen und versprach mit von der Inhaltsangabe, sowie vom Cover, einen super spannenden Thriller.
Doch leider wurde ich total enttäuscht.
Die Maklerin Annie O’Sullivan wird an einem normalen, sonnigen Tag von einem „Kunden“, der sie überfällt, entführt. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einer abgelegenen Berghütte. Sie darf nichts selbst entscheiden, ab jetzt gehört sie ihrem Entführer. Er sperrt sie ein, die Hütte ist dunkel, Annie darf nur essen, wenn er es erlaubt, sie darf sich nur waschen, wenn er es erlaubt und alle anderen Dinge, wie lesen oder putzen, darf sie ebenfalls nur tun, wenn ihr Entführer es ihr gestattet. Für Annie beginnt die Hölle auf Erden Realität zu werden und schnell ist sie dabei, ihren Verstand zu verlieren. Dass alles jedoch noch schlimmer werden kann, hätte Annie nie erwartet...
Das Buch wurde aus der Sicht des Entführungsopfers Annie geschrieben. Was wir zu lesen bekommen, sind einzelne Therapiesitzungen bei ihrer Therapeutin, wir sind also quasi wöchentlich live dabei. Diese Art der Romans war für mich neu und es hat mir gefallen.
Annie wirkt sehr selbstsicher zu beginn des Buches, sie ist zickig und frech und erklärt ihrer Therapeutin gleich von Beginn an, wie der Hase läuft. Dies hat mir gut gefallen.
Der Schreibstil der Autorin wirkt dadurch frisch und neu, das Buch hat damit wirklich gut angefangen.
Schnell wird der Leser erfahren, wie es zur Entführung kam. Hier wurde es auch spannend. Die Brutalität des Entführers kommt gut herüber, man ist geschockt und kam in den Genuss eines Psychothrillers.
Einiges an Blut wird ebenfalls „vergossen“, wenn auch nicht wirklich viel, da es eher auf die Psyche schlägt, durch die körperlichen und psychischen Misshandlungen, denen Annie ausgeliefert ist.
Leider war es hier auch schon mit der Spannung und dem Thrill. Was folgt ist einfach nur eine – meiner Meinung nach – „normalen“ Entführungsstory. Was genau der „Psycho“, wie Annie ihren Entführer nennt, alles mit ihr veranstaltet und was er alles von ihr verlangt, möchte ich natürlich nicht verraten. Aber für mich war es nichts „besonderes“, bzw. überraschendes. Annies Benehmen und Entwicklung war größten Teils glaubwürdig, viele Dinge empfand ich aber auch als sehr unlogisch und ich konnte mich so gut wie nie in sie hineinfühlen.
Zur Mitte hin wird die Geschichte immer uninteressanter und langweiliger. Ab Seite 200 etwa quälte ich mich nur noch durch. Ich überlas oftmals Sätze und wurde absolut nicht mehr gefangen genommen. Die Luft war raus. Leider.
Das Ende war meiner Empfindung nach ein Witz. Totaler Schwachsinn und meines Gefühls nach auch total unlogisch. Plötzlich gab es fast nur noch Ermittlerarbeit, was eher einem Krimi nachkam.
Die Aufklärung des Falles hat mir demnach überhaupt gar nicht gefallen. Es ist zwar überraschend, aber ich empfand keinerlei Gefühl a la „WAS???“ oder „Oh mein Gott! Damit hätte ich ja nie gerechnet!!!“ Nein, es war einfach nur ein „Ach so...“-Gefühl.
Schade, ich kann den Hype um das Buch nicht nachempfinden und kann euch leider von diesem Buch abraten. Da hilft es auch nichts, dass die Autorin sehr gut ausschaut ;-)
Liebe Chevy, das war nichts (für mich).
Gerade so von