Alan Bradley: Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet (ab 16.02.2011)

  • kapitel 13 + 14:


    Na endlich! Es tut mir wirklich leid, dass ich hier so vor mich hinschleiche und kaum jeden zweiten Tag poste, aber nun kommt ja das Wochenende. :bounce:


    Kapitel 13 enthält ja nicht so viel Handlung - Flavia trifft den Klavierlehrer der Mädchen


    Kürzer hätte ich es auch nicht fassen können und viel Interessantes war auch nicht bei, außer vielleicht die Feststellung:

    Flavias Vater wird mir jetzt doch noch sympathischer


    In meinen Augen auch, weil er Wert darauf legt, dass seine Tochter ihn nicht für einen kaltblütigen Mörder hält. Hinzu kommt:

    Aber wie es scheint, hat Dogger doch irgendwas mit der ganzen Sache zu tun.


    Genau! Warum ist es schlimmer, dass Dogger von der ganzen Sache Wind bekommt, als eine Elfjährige???


    Wir werdens bald wissen.

  • Kapitel 15 + 16:


    Auch wenn diese Kapitel, wie die vorangegangenen, wieder arg beschreibungslastig daher kamen, haben wir trotzdem eine ganze Menge erfahren. Besonders das Puzzle bezüglich der Vergangenheit von Flavias Vater setzt sich so langsam aber sicher zusammen und auch die Frage, wie Bonepenny an die Marke gekommen sein dürfte ist fast beantwortet: Natürlich hat er sie mit seinen geschickten Tintenfischfingern gestohlen! Wie er das gemacht hat werden wir wohl auch noch erfahren. Da fragt man sich bei der Begabung für Illusionskunst, was dieser Bonepenny nicht noch so für Tricks auf dem Kasten hat. Auch in der Erzählgegenwart könnte er diese Fähigkeiten durchaus gebrauchen, oder?


    Besonders spannend fand ich die Tatsache, dass der Vater - ganz versunken in die Geschichte - sie "Harriet" nennt. Erinnert ihn Flavia so sehr an seine Frau?


    Das glaube ich nicht. Flavia hatte doch einige Kapitel zuvor über ein Bild ihrer Mutter gemeint, dass sich die Züge aller drei de Luce Schwestern darin widerspiegeln würden.

  • Flavias Vater setzt seine Erzählung fort und wir erfahren noch einiges über Bonepennys Charakter. Wie vermutet hat er die beiden Briefmarken gestohlen und wollte nun noch den Colonel damit erpressen.
    So nebenbei erfahren wir auch noch, dass Buckshaw nach Harriets Tod in niemandes Besitz übergegangen ist, da der Colonel komplett pleite ist. Ob die beiden sündteuren Briefmarken da noch eine Rolle spielen werden? Aber noch hat Flavia ihrem Vater nicht verraten, dass sie die beiden derzeit bei sich hat.


    Natürlich macht sich Flavia danach sofort auf den Weg nach Greyminster und steigt dann auch noch bis auf das Turmdach hinauf. Sie erweist sich dabei wieder als sehr geschickt, wird aber dennoch erwischt.
    Ich bin schon gespannt, was der Talar und das Barett mit all dem zu tun haben. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass der Inspektor die beiden Teile mitgenommen hat. Vermuten würde ich aber, dass das Ganze eher mit Mr Twinnings Sprung in die Tiefe zusammenhängt.


    Ach ja, und Bonepenny hat also tatsächlich ein Stück Kuchen gegessen. Nur hat das nichts mit seinem Tod zu tun. Und trotzdem, Inspektor Hewitt erwidert:


    Zitat

    Die Streusel schmecken süß, jedoch -
    viel süßer schmeckt der Boden noch ...


    Liest noch einer von den Aktivlesern das Buch auf englisch? Wie lautet denn da dieser Spruch?

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Ach, und eines noch:
    Vll war es ja Bonepenny, der die beiden Briefmarken auf dem Pendel der Uhr versteckt hat? Der wäre sicher nachlässig genug, um nicht auf die Uhrzeit zu achten, die dadurch um 3 Minuten abweicht. Und er hat immerhin behauptet, er habe die zwei One Pennys schon beim Colonel versteckt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab. Ich lese zwar fleißig, kam aber irgendwie nicht zum posten. Jetzt bin ich schon fast fertig und hab grad beim Lesen eurer Kommentare gemerkt, dass ich alle Kapitel durcheinander werfe. Deswegen lese ich jetzt fertig und schreibe dann einen Abschlusskommentar, damit ich jetzt nichts vorweg nehme versehentlich.


    froschpapperl: An genau diesem Spruch bin ich auch hängen geblieben, vielleicht erfahren wir ja noch wie er im Englischen Original formuliert ist, irgendwie kann ich damit nämlich nichts anfangen.


    Und noch etwas - ich war heute im Kino und habe True Grit angeschaut, auch wenn die Handlung völlig anders ist, so hat mich die Hauptdarstellerin sehr an Flavia erinnert. Ein kleines Mädchen, das sehr gewitzt ist und den Mörder ihres Vaters fangen will. Waren echt witzig die Parallelen manchmal. Aber das nur am Rande.

  • So, jetzt bin ich also fertig. Da aber immer noch nicht alle fertig sind, möchte ich inhaltlich nicht zuviel vorweg nehmen. Nur soviel sei gesagt - das Buch hat mir wirklich gut gefallen, die Charaktere sind herrlich konzipiert, Flavia ist mir schon richtig gehend ans Herz gewachsen und ich freue mich 1. auf die abschließende Diskussion, wenn alle fertig sind und 2. auf den nächsten Band.


    Ach ja - irgendwie lag ich mit meinen Spekulationen lange Zeit ziemlich daneben... Aber ich war noch nie gut in sowas....

  • Flavia hat sich bei ihren Abenteuern ganz schön erkältet. Aber ihr Hühnerbrühen-Backpulver-Eukalyptus-Gemisch würde ich um keinen Preis trinken *brrr*
    Und dann taucht auch noch Dogger überraschend in ihrem Labor auf und wir erfahren eine interessante Neuigkeit. Irgendjemand hat Dogger in der Nacht, als Bonepenny ums Leben kam, mit einem Schuh(?) außer Gefecht gesetzt. Doggers Aufenthalt im Garten und dass er das Streitgespräch mitgehört hat, führen jedenfalls dazu, dass sowohl der Colonel und auch Dogger selbst glauben, dieser könnt etwas mit dem plötzlichen Versterben Bonepennys zu tun haben.


    Flavia hat auch das erste Mal die Vermutung, dass der "Mord im Gurkenbett" gar kein Mord gewesen sein könnte. Aber gleich darauf macht sie eine Feststellung, die zumindest ein Körnchen Wahrheit beinhaltet, wenn nicht zumindest irgendein Verbrechen geschehen ist, dann würde Inspektor Hewitt nicht ermitteln.


    Und zu guter Letzt erfahren wir noch, warum der Colonel sich verpflichtet fühlen könnte, Dogger in dieser Situation zu verteidigen und sogar so weit zu gehen, dass er selbst die Verantwortung für den toten Bonepenny übernimmt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • In Kapitel 21 besucht Flavia den alten Schuldirektor Dr. Kissing und findet heraus, dass dieser von Miss Mountjoy gut informiert wird. Dieser nimmt schließlich seine alte Briefmarke wieder an sich und zerstört sie vor Flavias Augen.


    Kapitel 22 ist da schon um einiges spannender: Flavia findet heraus, dass Mr Pemberton tatsächlich nicht der ist, für den er sich ausgibt. Auf einem Bild in der Zeitung findet sie ihn wieder. Es handelt sich um den alten Freund von Bonepenny: Bob Stanley.
    Eigentlich stöbert sie ja in der Bibliothek um genaueres über den Tod von Mr Twinning herauszufinden und stolpert dazu sozusagen über das Bild.


    Flavia ist davon überzeugt, dass Bob Stanley für Horace Bonepennys Tod verantwortlich ist.
    Und auch über Mr Twinnings Tod hat sie eine ganz neue Theorie und macht dafür Bonepenny und Stanley verantwortlich.


    Außerhalb des Friedhofsgeländes findet sie schließlich auch Mr Twinnings Grab, auf dem wieder uns altbekanntes "Vale" geschrieben steht. Und schließlich läuft ihr dort auch Bob Stanley über den Weg.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, aber ich schätze, dass ich schlicht nicht mehr hinterher komme. Derzeit habe ich so viel um die Ohren und viele Entwicklungen sind so turbulent, dass ich nicht zu Lesen komme. Sorry!


    Euch allen noch eine schöne Leserunde und eventuell bis irgendwann! :winken:

  • Schade, Klappentext, aber vll sieht man sich wirklich in einer anderen Leserunde wieder :winken:


    Zu den Kapiteln:
    Mr Pemberton alias Bob Stanley verhält sich zuerst ganz unverfänglich. Doch dann zeigt er sein wahres Gesicht und knebelt und fesselt er Flavia. Er möchte unbedingt an die besondere Briefmarke gelangen und Flavia schickt ihn erstmal nach Buckshaw, um die Briefmarke dort zu suchen.
    Leider landet Flavia inzwischen in der alten Grube der Mechanikerwerkstatt. Und Bob Stanley lässt sich nicht so leicht durch ihren Trick überrumpeln. Trotz aller Anstrengungen kann Flavia keinen Ausweg aus der Grube. Besonders da sie auch kaum Luft bekommt - Mr Pemberton hat ihr ja in aller Eile das Taschentuch mit der so heiß begehrten Briefmarke in den Mund gestopft.


    Zitat

    Denk an etwas anderes. An irgendwas.
    Zum Beispiel an ... Rache?

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • @ SweetGwendoline: Ich schätze, ich bin jetzt wirklich die Letzte, aber gleich habe ich es auch geschafft :study:


    Gefesselt in der Grube zieht Flavia noch einmal Schlüssel über den Mord im Gurkenbeet. Pemberton hat den Mord begangen, um ihn Flavias Vater in die Schuhe zu schieben. Dabei hat er die Spritze aus Bonepennys Besitz entwendet. Und schließlich kann Flavia auch den Geruch dem richtigen Gift zuordnen.
    Dabei ist ihm aber der kleine Fehler unterlaufen, dass er die Briefmarken nicht in seinen Besitz bringen konnte.


    Da ganz alleine in der Grube sitzend ohne Fluchtweg kommen schließlich auch Flavia die Tränen. Ich muss ja sagen, sie tut mir schon die ganze Zeit ziemlich leid. Mit elf Jahren geknebelt und gefesselt in dieser stinkenden Grube, umgeben von einer oder mehreren Wasserratten, sie bekommt kaum Luft und ahnt, dass der Pemberton mit den schlimmsten Absichten auf dem Weg zu ihr zurück ist.


    Schließlich kehrt Pemberton auch zurück. Er hat die Briefmarken nicht gefunden und ist einigermaßen wütend. Flavias Theorie, dass Bonepenny mit der Spritze und Gift getötet wurde, bestätigt sich auch gleich, da Pemberton ihr mit demselben droht.
    Flavia versucht Pemberton hinzuhalten und startet schließlich sogar einen Fluchtversuch, der leider misslingt. Doch genau in diesem Moment taucht die Rettung auf: Dogger und Feely!


    Ich fand die Szene als Feely sich an Flavias Hals schmeißt und weint so herzzerreißend. Trotz aller giftigen Kommentare macht sie sich eben doch Sorgen um ihre kleine Schwester.


    Dogger "kümmert" sich inzwischen angemessen unsanft um Pemberton, bis schließlich auch die Polizei auftaucht.
    Die haben auch Flavias Vater dabei.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Wie hab ich mich doch geirrt - Feely ganz die Schwester hat Flavias Giftefeu noch während ihrer Rettung gegen sie eingesetzt :totlach: Im Haushalt de Luce ist also alles schön beim Alten geblieben.


    Inspektor Hewitt und Flavia tauschen sich in Flavias Labor über die ganzen Ereignisse aus. Flavia hat dabei noch einige Überraschungen parat. So hat der Inspektor noch nicht herausgefunden, dass Bonepenny mit Terachlorkohlenstoff getötet wurde. Flavia hat gleich - ganz die Chemikerin - an einem Gehirn, das Mrs Mullet eigentlich zu einem Mahl verarbeiten wollte, getestet, ob dieses bei der Obduktion noch nachweisbar war. Ich kann mir richtig bildlich vorstellen, wie erschrocken der Inspektor gewesen sein muss, als er das in Flüssigkeit schwimmende Gehirn sah. :lol:


    Worüber ich noch grüble: wofür steht das große P (das der Insepktor als Zeichen für Flavia verwendet) wohl? Habt ihr eine Idee?


    Und zu guter Letzt kommt auch noch die Briefmarke zurück in König Georges Besitz.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • So, nachdem ich noch eine Nacht darüber geschlafen habe, meine abschließenden Gedanken zu dem Buch:


    Mit meinen Vermutungen über den Mord lag ich eigentlich die ganze Zeit daneben, aber das ist ja der Spaß an einem Krimi. Bis Flavia selbst feststellte, dass Mr Pemberton Bob Stanley ist, hätte ich an den gar nicht gedacht.


    Ich fand die Charaktere sehr gut beschrieben. Flavia und ihre Eigenheiten sind so gut erzählt. Ich musste immer wieder lachen und auch mit ihr leiden. Besonders schlimm fand ich, als sie geknebelt und gefesselt in der dunklen Grube lag. Ich als 11-jährige hätte sicher nicht so ruhig reagiert.
    Sehr sympathisch fand ich auch Dogger, der ja schließlich zu Flavias Rettung eilt.


    Schade fand ich dagegen, dass sich in der Beziehung zwischen Flavia und ihrem Vater auch nach dieser ganzen Geschichte nicht wirklich etwas geändert zu haben scheint. Aber immerhin konnte Flavia so viel über ihren Vater und seine Vergangenheit herausfinden.


    Mir hat der 1. Band sehr gut gefallen und ich würde gern auch den 2. Teil lesen - würde eine/r von euch mitlesen?

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Worüber ich noch grüble: wofür steht das große P (das der Insepktor als Zeichen für Flavia verwendet) wohl? Habt ihr eine Idee?


    Genau das habe ich mich auch gefragt! Ich kam aber zu keinem wirklichen Schluss.


    Mir hat der 1. Band sehr gut gefallen und ich würde gern auch den 2. Teil lesen - würde eine/r von euch mitlesen?


    Ich würde gerne wieder mitlesen! Nur leider gibt es vom Folgeband noch kein Taschenbuch, ich hätte die Reihe nämlich gerne einheitlich.


    Abschließende Worte von mir - ich fand die Figuren auch sehr gut vom Autor dargestellt, besonders Flavia mit ihrer Liebe zur Chemie ist mir gleich ans Herz gewachsen. Für mich, als quasi "Chemie-Fachfrau", hätte es gerne an mancher Stelle etwas detaillierter sein dürfen, aber vermutlich hätte das dem Lesefluss eher geschadet als genutzt. Ich glaube das liegt wirklich nur daran, dass ich auf diesem Gebiet doch ein bißchen Ahnung habe. Was den Mörder betrifft, war ich irgendwie immer total auf der falschen Fährte - Dogger fand ich durchaus manchmal verdächtig, wobei das zu auffällig war. Und wie die Sache mit der Briefmarke zusammenhängt, darauf wäre ich ja so leicht auch nicht gekommen. Also ein durchaus geglücktes rätseln wie ich finde. Ich glaube ich habe auch schon bewertet, der Vollständigkeit halber nochmal hier - ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Natürlich, das hab ich gar nicht bedacht, dass es den zweiten Teil bis jetzt nur eingebunden gibt.
    Ich hätte nämlich, obwohl ich's auch gern einheitlich hab, aus lauter Neugierde einfach den zweiten Band auf englisch gekauft.


    Eigentlich schade, dass es immer so lange dauert, bis die Bücher auch als TB erscheinen.
    Dann werde ich mich wohl noch ein wenig gedulden :)

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka