Brent Weeks - Jenseits der Schatten

  • Handlung
    Wie bereits bei den vorherigen Bänden der Reihe ist es schwer, die Handlung des Buches zusammenzufassen, doch ich werde es versuchen:
    Nachdem Kylar erfahren hat, wo sich das mächtige Schwert Curoch befindet, macht er sich auf die Suche danach, da er es dem Wolf versprochen hat; nichtsahnend, welches Geheimnis es in sich birgt.
    Währenddessen reißt sich die machthungrige Tera Graesin die Krone Cenarias unter den Nagel und leitet die Stadt in ihr Verderben. Die einzige Rettung wäre der Nachtengel, doch der ehrenhafte Logan will nicht, dass sein Freund für ihn diesen Mord begeht, wodurch ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird.
    Außerdem treffen Vi und Elene in der Chantry aufeinander, die beide in einer besonderen Beziehung zu Kylar stehen, was sehr viele und komplizierte Probleme zur Folge hat. Darüber hinaus soll Vi, die überraschenderweise über ein großes magisches Potenzial verfügt, eine Frauengruppe in Kriegsmagie ausbilden, um bei dem Feldzug gegen die Khalidor zu helfen. Im Hochland soll sich nämlich ein neuer Gottkönig erhoben haben, doch niemand weiß, dass in Wirklichkeit der Prophet Dorian dahinter steckt, der das Land, welches einst sein Vater regierte, zur Ordnung zurückzuführen versucht.


    Meine Meinung
    Obwohl ich auch diesen Teil der Trilogie sehr gern gelesen habe, ist er dennoch nicht ganz so gut wie die ersten beiden. Mir ist aufgefallen, dass vorallem die düstere Atmosphere gar nicht mehr vorhanden war und die Geschichte zum Ende hin leider ziemlich schnell abgewickelt wurde. Dies soll aber nicht heißen, dass es nicht spannend wäre. Im Gegenteil! Meiner Meinung nach schafft es Weeks immer wieder die Spannung aufrecht zu erhalten, nicht zuletzt durch die häufigen Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und das Weglassen unwichtiger Szenen, wie beispielsweise eine kurze Reise von A nach B. Auch liebe ich es, wie er seine Geschichte gestaltet: zwar baut alles aufeinander auf, aber es ist nicht von Anfang an ein klarer Weg erkennbar. So wird man von einer überraschenden Wendung nach der anderen zum Ziel geführt.
    Endlich wurde auch mal einer der wichtigen Randfiguren, nämlich Dorian, genauer beleuchtet. Man lernt den mysteriösen Propheten besser kennen und erfährt viel mehr über seine Persönlichkeit. Auch die Rolle von Solon und Feir werden endlich klarer dargestellt.
    Dass Durzo Blint wieder auftaucht war für mich das Highlight, denn er ist in dieser Reihe mein absoluter Lieblingscharakter. Seine sarkastischen Sprüche haben mir im zweiten Band einfach gefehlt. Außerdem werden auch aus seiner Vergangenheit noch ein paar Geheimnisse aufgedeckt und es ist schön zu sehen, wie innig die Beziehung zu seinem Schüler geworden ist.
    Was mich ein wenig gestört hat: das Thema Liebe rückt hier meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund, wodurch es irgendwann einfach nur kitschig wirkt. Aber man kann darüber hinweg sehen.
    Das Ende des Buches hat mich am meisten aufgeregt, denn man merkt sofort, dass Weeks bestimmt schon eine weitere Reihe geplant hat, die an dieser anschließen soll. Im Epilog wird nämlich noch eine kleine Andeutung über die möglichen Probleme in der Zukunft gemacht.
    "Jenseits der Schatten" bietet zwar nicht den perfekten Abschluss dieser Reihe, aber es ist trotzdem lesenswert und man kann sicherlich noch sehr viel gutes von Weeks erwarten. Auf jeden Fall würde ich immer wieder Bücher von ihm lesen, weil ich mich total mit seinem Schreibstil angefreundet habe und er sehr ausgefallene Ideen in seine Geschichte einbringt.

  • Ich habe das Buch gerade beendet und muss Yori zu stimmen: Teil 3 ist der schwächste von allen.


    Fangen wir zuerst mit dem Positiven an:
    - Durzo ist wieder da :D Seine Sprüche haben definitiv gefehlt. Zum Glück hat Herr Weeks ihm noch eine Chance gegeben :wink:
    - Dorian und Solon... endlich erfährt man mehr über sie. Über Feir weniger, aber ist gaar nicht soo schlimm.


    Da komme ich schon zu den negativen Punkten:
    - Die Liebe. Für mich persönlich, zu sehr im Vordergrund. Einfach nur noch nervig und kitschig. :thumbdown:
    - Den Schluss. 1. Es war ziemlich... aprubt ist kein passendes Wort, aber mir fält gerade nichts besseres ein. Yori hat es ziemlich treffend erklärt:

    denn man merkt sofort, dass Weeks bestimmt schon eine weitere Reihe geplant hat, die an dieser anschließen soll. Im Epilog wird nämlich noch eine kleine Andeutung über die möglichen Probleme in der Zukunft gemacht.

    2.


    Ich verleihe aber trotzdem :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne und kann es jedem weiterempfehlen!
    Brent Weeks ist einfach ein ausgezeichneter Autor und ich freue mich riesig auf seine nächsten Bücher!

    "Et que si c'est pas sûr - c'est quand même peut-être"

    - Jacques Brel

  • Ich persönlich war mit dem Schluss auch nicht zufrieden, es bleiben noch ein paar Fragen offen. Insgesamt aber hatt mich diese trilogie total in den Bann gezogen und fasziniert. Am meisten herausgestochen ist für mich aber die Charakterlische Entwicklung von Vi (Viridana) von einer sich und alles hassenden Killerin zu einer Gefühlsfähigen sich auffopfernden Person. Die Rückkehr Durzos war mein highlight des dritten Buches, alles in allem kann ich diese trilogie jedem empfehlen.


    Ich hoffe Yori hat Recht und die Geschichte ist noch nicht ganz abgeschlossen :-(

  • Mir hat der Abschluss etwas weniger gefallen als der zweite Band, doch der Unterschied war nur marginal. Ich hatte das Gefühl, es gab einen Abschnitt zum Ende hin, wo es nicht richtig vorwärtsging. Außerdem ist Elene in Anbetracht ihrer Rolle rückblickend zu wenig beleuchtet worden (für meinen Geschmack). Und dass Logan sich nach dem Geschehenen am Ende gar nicht gewundert hat (ich bleibe absichtlich vage, um nicht zu spoilern), hat mich gewundert. Aber das hat @Nailra in ihrem Spoiler oben schon treffend formuliert.


    Insgesamt hat mir wieder gefallen, wie Weeks sich abschnittsweise ans Ende herantastet, sodass man gar nicht weiß, wohin das alles führen soll. Besonders gefallen hat mir einerseits die Entwicklung von Vi, andererseits die Beschreibung des Schicksals des Dreiergespanns Feir, Solon und Dorian. Irgendwie hat mich Solons Geschichte ungemein angesprochen und Dorians Gedankengänge waren wirklich interessant mitzuverfolgen, sodass man seine Handlungen irgendwie nachvollziehen konnte. Durch diesen Handlungsstrang wurden auch ethische Fragen mit ins Spiel gebracht, sodass auch dieser Teil der Trilogie weiter geht, als bloß zu unterhalten.


    Auch fand ich es super, dass man mal beide Opponenten in einem Krieg betrachtet und so die Motivationen von jeder Seite besser nachvollziehen kann und eine davon nicht als das absolute Böse abgestempelt wird. Sehr schön gelöst von Weeks.


    Über Durzo habe ich mich auch gefreut, na klar. :wink: Wobei ich es etwas übertrieben fand, dass


    Insgesamt war es trotz der Kritikpunkte ein guter Abschluss, der das Ganze ziemlich treffend abrundet. :thumleft:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius