Isaac Marion - Mein fahler Freund

  • Klappentext:
    »I am dead, but it’s not so bad. – Ich bin tot, aber das ist nicht so schlimm.« Mit atemberaubendem Drive und sprühendem Witz legt Isaac Marion den ersten menschlichwarmen Zombie-Liebesroman vor. Ein Fest nicht nur für Liebhaber dunkler Genüsse.


    R ist ein Zombie. Es ist ihm peinlich, dass er sich nur an den ersten Buchstaben seines Namens erinnern kann. Wie die anderen Zombies verbringt R seine Zeit mit Herumstehen und Stöhnen. Was die Wenigsten wissen: Tot sein ist leicht. Bei einem der Raubzüge in der Stadt trifft R auf Julie. Dummerweise hat er gerade das Hirn ihres Freundes gegessen. R weiß nicht warum, aber er verliebt sich unsterblich in Julie – ausgerechnet in ein lebendes menschliches Wesen. »Mein fahler Freund« erzählt die Geschichte des bestaussehenden und charmantesten Zombies aller Zeiten.


    Meine Meinung:


    Dieser Roman ist nicht der typische Zombie-Roman, wo es nur tot und Blut geht. Die Zombies haben ihre eigene Kultur erschaffen und haben ihre eigenen Regeln nach denen sie leben.


    Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite haben wir den Zombie R, der außer diesem einen Buchstaben, nichts mehr von seinem alten Leben weiß. Und auf der anderen Seite haben wir die Erinnerungen Perrys, die R immer wieder als Visionen heimsuchen.
    Beide Perspektiven werden als der Ich-Perspektive erzählt. Obwohl R sich nicht mehr an viel aus seinem Leben erinnern kann, und sein Sprachvermögen nicht sehr ausgeprägt ist, hat er doch recht tiefschürfende Gedanken und kann auch recht Melancholisch sein.


    Die Idee mal einen Weltuntergang aus der Sicht der „Verursacher“ zu beschreiben hat etwas für sich und auch die Umsetzung ist eindeutig gelungen. Der Handlungsstrang ist durchgängig gut nachzuvollziehen und der Schreibstil zieht einen schnell in seinen Bann.


    Die einzelnen Kapitel sind mit Bildern der menschlichen Anatomie versehen und welche Bedeutung diese Bilder für R haben wird später auch klar. Sie sind nicht nur schmückendes Beiwerk.


    Ein Rundum gelungener Roman über den Untergang der Zivilisation und wie es möglich ist eine neue Aufzubauen – aus der Sicht von ein paar Zombies.


    Klasse, hat mir sehr gut gefallen und bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.

  • Ich weiß nicht warum, aber irgendwie klingt das für mich total interessant! Das Buch kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste! Ist es denn lustig geschrieben?

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Inhalt



    Mein fahler Freund handelt von R, einem etwas anderen Zombie. Mitten in einem Fressgelage - Zombies ernähren sich von Menschen - trifft er auf Julie. Und beschließt, sie nicht zu fressen sondern zu retten. Vorher verspeist er allerdings noch Perry Kelvin - Julies Freund. R nimmt Julie mit zum Flughafen, dem Ort, an dem Zombies leben. Mehrfach muss er sie vor Seinesgleichen retten, die alle Heißhunger auf Julie haben.


    R fühlt sich immer menschlicher, er fängt an, Julie zu lieben. Gefühle, die er als Zombie eigtl nicht einschätzen kann und die ihm eigtl fremd sein müssten. Und doch merkt er, dass ihn das von anderen Zombies unterscheidet.


    Meine Meinung:
    Mein fahler Freund ist ein spannend unt interessant geschriebenes Buch. Man schließt
    R direkt in sein Herz. Man entwickelt sich mit ihm vom stöhnenden Untoten zum mitfühlenden Lebendigen. Das Buch ist mit viel Pepp geschrieben, mit viel schwarzem Humor. Das hat mir sehr gut gefallen. Gelungen ist auch der Spannungsbogen - was wird aus R, Julie und vor allem ihrer Liebe? Wie werden sie beide Welten je vereinen können? Geht das überhaupt? Neben der skurillen Liebesgeschichte zwischen Zombie und Mensch schafft Isaac Marion es auch, dem Leser noch eine Botschaft mit aufz den Weg zu geben: Du kannst alles schaffen, wenn Du es nur willst. Sogar als Zombie einen Menschen lieben. Und Du kannst Massen bewegen - egal ob tot oder lebendig.


    Dazu kommt noch eine kleine Prise Warnung hinzu: pass auf Deine Welt auf, wenn jeder so egoistisch ist, wird es unsere Welt bald nicht mehr geben.


    Insgesamt ein tolles Buch, das eine meines Erachtens nach tolle Botschaft in eine
    ungewöhnliche Liebesgeschichte voller Sarkasmus und Zynismus packt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von mir

  • Ich weiß nicht warum, aber irgendwie klingt das für mich total interessant! Das Buch kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste! Ist es denn lustig geschrieben?


    Lustig? Also ich musste bei dem Buch nicht lachen. Es hat vielleicht ein paar witzige Momente, aber es ist auf jeden Fall nicht witzig angelegt. So kam es mir jedenfalls vor. Aber Humor ist ja zum Glück, wie so vieles, Ansichtssache. :D

  • @ Laya:


    Genau! Und ob lustig oder nicht, das Buch klingt jedenfalls interessant! :applause:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Für mich klingt das Buch auch sehr gut! Kommt sofort auf die Wunschliste! :thumleft:

  • „Mein fahler Freund“ ist der Debütroman des US-Schriftstellers Isaac Marion.
    Klappentext:
    R ist ein Zombie. Es ist ihm peinlich, dass er sich nur an den ersten Buchstaben seines Namens erinnern kann. Wie die anderen Zombies verbringt R seine Zeit mit Herumstehen und Stöhnen. Was die Wenigsten wissen: Tot sein ist leicht. Bei einem der Raubzüge in der Stadt trifft R auf Julie. Dummerweise hat er gerade das Hirn ihres Freundes gegessen. R weiß nicht warum, aber er verliebt sich unsterblich in Julie - ausgerechnet in ein lebendes menschliches Wesen. »Mein fahler Freund« erzählt die Geschichte des bestaussehenden und charmantesten Zombies aller Zeiten.

    Inhalt
    „R“ ist ein Zombie, mit allem, was so dazugehört: Schlurfen, ächzen, verrotten und lebenden Menschen das Gehirn aussaugen. Doch irgendwie ist er anders als die anderen: er macht sich immer noch Gedanken, soweit das mit seinen paar übrig gebliebenen Hirnzellen noch möglich ist. Dann frißt er auf einem Jagdausflug das Gehirn eines jungen Mannes, und nimmt seine Erinnerungen auf- plötzlich ist er bis über beide Ohren in seine Begleiterin verliebt, die schöne Julie. Er tarnt sie als Zombie und nimmt sie mit zu sich nach Hause, wo sie sich vor den anderen Zombies versteckt. Am Anfang noch teilnahmslos, findet sie R’s abnormales Verhalten zunehmend interessanter. Als die anderen Zombies Julie bemerken und die „Knochen“, die ältesten fleischlosen Zombies, sie töten wollen, fliehen die beiden. R will Julie zurück bringen, kann sie aber gleichzeitig nicht loslassen und folgt ihr heimlich in das Stadion, in dem sich die Lebenden ein Refugium eingerichtet haben. Julie freut sich ihn zu sehen, und R verändert sich zunehmend: so kann er schon fast als Lebender durchgehen. Beide nähern sich immer weiter an, doch nicht ohne Folgen: R’s Weggang und seine Veränderung hat Spuren hinterlassen, die weder von den anderen Zombies noch von den Menschen ignoriert werden können. . .

    Mein Fazit:
    Isaac Marion schafft es gekonnt, die „hirnlosen“ Gedankengänge eines Zombies und auch die fortschreitende Veränderung zu beschreiben. Man merkt deutlich, wie R’s Ideen immer komplexer werden. Durch den Verzehr des Hirnes hat er immer wieder Flashbacks von Perry. Beide Perspektiven (R und Perry) werden aus der Ich-Perspektive beschrieben und überschneiden sich teilweise. Mitunter musste man sehr genau lesen, um nicht durcheinander zu kommen. Storytechnisch passiert nicht allzu viel, Hauptaugenmerk ist definitiv R’s Entwicklung und seine Gefühle Julie gegenüber. Zeitweise hatte das Buch so seine Längen, ließ sich insgesamt aber immer noch flüssig lesen, was auch am Schreibstil lag: Isaac Marion schreibt sehr ironisch über das Zombiedasein („Ich bin tot, aber das ist nicht so schlimm“) und R beschreibt seine Umgebung und die festgefahrenen Gewohnheiten der anderen Zombies einerseits distanziert, andererseits aber auch sehr selbstkritisch. Gelegentlich nimmt dies fast satirische Züge an und man meint, bestimmte heutige Gegebenheiten wieder zu erkennen.
    Schade war in meinen Augen, dass die Storyline nicht aufgeklärt wurde. Der Ursprung des Zombiedaseins wird genau wie die näheren Umstände des Finales ungeklärt gelassen. Man weiß immer nur soviel, wie auch R weiß. Ich hätte mir noch eine Erklärung gewünscht, vielleicht in Form von Zeitungsartikeln oder so; das hätte man auch gut einbringen können, da R ein notorischer Sammler ist. Alles in allem ein überzeugender Zombieroman mit interessanten neuen Ansätzen und einer guten Portion schwarzen Humor.

    Eckdaten:
    Gebundene Ausgabe: 290 Seiten
    Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1., Aufl. (Februar 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3608939149
    Originaltitel: Warm Bodies

  • R ist ein Zombie. Er kann sich nicht mehr an seinen vollständigen Namen erinnern und er weiß auch nicht, was in seiner menschlichen Vergangenheit passiert ist. R ist nicht nur ansprechend gekleidet, sondern sieht für einen Zombie überraschend frisch und attraktiv aus. Er schlurft und stöhnt mit weiteren Zombies auf einem alten Flughafengelände herum und lässt die Zeit träge und faul verstreichen. Abwechslung aus diesem eintönigen Alltag versprechen nur die Tage, an denen die Zombies hungrig das alte Flughafengelände verlassen und sich auf die Suche nach menschlicher Beute machen. Bei einem dieser Raubzüge schlürft R das Gehirn von Perry. Bei diesem kulinarischen Hochgenuß gehen die Erinnerungen des jungen Mannes auf R über. In ihnen entdeckt R Perrys Freundin Julie. R beschließt spontan Julie nicht zu fressen und rettet sie vor seinen Zombiefreunden. Er nimmt sie mit auf das Flughafengelände und versteckt sie dort. Julie stellt bald fest, dass R sich deutlich von seinen Artgenossen unterscheidet. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto enger wird die ungewöhnliche Freundschaft. Julie lernt R zu vertrauen, dennoch kehrt sie zurück zu den Lebenden. Da R sich unsterblich in Julie verliebt hat, folgt er ihr und löst damit etwas aus, was niemand für möglich gehalten hätte....


    Meine Meinung


    "Mein fahler Freund" ist ein Roman mit einer ungewöhnlichen, aber sehr interessanten, Erzählperspektive. Die einzigartige Liebesgeschichte wird in der Ich-Form, aus der Sicht des Zombies R, erzählt. Man taucht also in eine völlig neue Gedankenwelt ein und hat so die einmalige Chance, an den teilweise sehr ekelhaften Fressgewohnheiten dieser Spezies teilzuhaben. R schildert dabei seine Eindrücke so intensiv, dass man schon fast das Gefühl hat, das Knacken eines menschlichen Schädels zu hören und das zarte Hirn auf der Zunge zu spüren. Man glaubt es kaum, aber trotz seiner Fressgewohnheiten wirkt der Zombie sehr sympathisch, da er einen lockeren und humorvollen Ton anschlägt, der sich durch Sarkasmus und schwarzen Humor auszeichnet, um seine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen.


    Seine Erzählung startet zunächst sehr schwermütig. Das träge, eintönige Schlurfen und Stöhnen der Zombies bestimmt den Alltag. Die Situation wirkt hoffnungslos und eine düstere Grundstimmung breitet sich aus. Diese Atmosphäre überträgt sich auf den Leser und deshalb fällt der Einstieg in die Handlung zunächst nicht ganz leicht. Die ersten Seiten lesen sich zäh und die Beschreibungen des Ich-Erzählers wirken holprig und wenig interessant. Doch es lohnt sich durchzuhalten, denn schon bald wandelt sich die Stimmung und die Handlung nimmt deutlich an Fahrt auf.


    Durch die verwendete Ich-Perspektive ergibt sich eine etwas eingeschränkte Sicht auf die Gesamthandlung. R's sarkastische oder vor Selbstironie triefende Gedanken gleichen dieses Manko allerdings aus. Die Hauptprotagonisten dieser einzigartigen Liebesgeschichte sind der Zombie R und natürlich die menschliche Julie. Ihre langsame Annäherung wirkt glaubhaft, wenn man die Bezeichnung vor diesem Szenario überhaupt verwenden kann. In einigen Abschnitten kommt auch Perry, der ehemalige Freund von Julie und Besitzer des mit Genuß verspeisten Hirns, zu Wort. Diese Szenen lassen sich nicht immer sofort zuordnen und verwirren deshalb manchmal. Um die Zusammenhänge zu verstehen, sollte das Buch deshalb nicht einfach nebenbei, sondern konzentriert gelesen werden. Julies Freundin Nora gehört ebenfalls zu den Hauptakteuren, genauso wie R's nicht ganz so träger Zombiefreund M. Auf diesen Protagonisten, und ihren Beziehungen untereinander, liegt der Fokus der Handlung. Der Rest der Akteure geht in der breiten Masse unter. Die Liebesgeschichte dieses ungewöhnlichen Paares wirkt nicht zu überladen oder gar kitschig. Man merkt wie sich die Gefühle langsam entwickeln und damit scheinbar Unmögliches bewirken.


    Mein Fazit


    Die ungewöhnliche Erzählperspektive und der überraschende Tiefgang des Romans haben mir gut gefallen. Da die Handlung auf mich allerdings stellenweise sehr zäh und langatmig wirkte und beim Abschluss einige Fragen offen blieben, vergebe ich leider nur drei von fünf Bewertungssternen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • R, ein Zombie, zieht mit den anderen Zombies in die Stadt, um "Nahrung" zu suchen. Wenn Zombies Gehirne essen, erinnern sie sich kurz an das Leben der Person und das wars, doch bei R läuft es diesmal anders. Er isst das Gehirn von Perry und verliebt sich in dessen Freundin Julie. Um sie vor den anderen Zombies zu retten, schlägt er einen gefährlichen Weg ein - er tarnt sie und nimmt sie mit zu dem Flughafen, wo er und seinesgleichen leben...


    Diese Informationen stehen in der Leseprobe, die ich zwar wegen des neuen Themas erfrischend fand, jedoch auch recht unübersichtlich. Ich hatte große Probleme damit, mir die Städte vorzustellen, in denen die Menschen leben und auch wann die Handlung spielt und was in der Geschichte vorher passiert ist.


    All diese Fragen werden jedoch später im Buch geklärt und auch die Zombies bekommen so was wie eine Persönlichkeit. Ich glaube, ich selbst habe mich ein bisschen in R verliebt.


    Da das Buch aus der Sicht eines Zombies geschrieben ist, werden Mord und Menschen fressen als was völlig normales dargestellt, was mich am Anfang etwas gestört hat, doch es gehört nun mal zu der Handlung und lässt sie dadurch noch "glaubhafter" erscheinen. Sonst schreibt der Autor sehr direkt, das Buch lässt sich einfach lesen und als ich einmal richtig in der Geschichte drin war, habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt. Ich hoffe Isaac Marion hat noch mehr Bücher in petto, ich bin auf jeden Fall gespannt!

  • R ist ein Zombie. Ursprünglich besaß er einen anderen Namen, aber daran kann er sich nicht mehr erinnern. Das ist keineswegs ungewöhnlich für Zombies, die in der Regel keine konkreten Erinnerungen mehr an ihr früheres Leben haben. R befindet sich am Anfang des Zerfalls, daher sieht er für einen Zombie noch ganz gut aus, lediglich seine graue Haut, der unangenehme Geruch und die dunklen Ringe unter seinen Augen sind etwas störend. Er lebt mit anderen Zombies in einem verlassenen Flughafen, hat eine Zombiefrau und Zombiekinder, wobei keine besonderes große Zuneigung oder gar Liebe zwischen ihnen herrscht. Als R allerdings Julie kennen lernt, regen sich doch noch Gefühle im Zombie.


    Für mich war dieser Roman mein erster Zombie-Kontakt, wobei von vornherein klar war, das es sich nicht um ein wirkliches Zombie-Buch handeln wird und der Leser merkt sehr schnell, dass auch R kein Stereotyp darstellt. Der Roman wird aus der Sichtweise von R erzählt, und der Leser bekommt einige Infos über Zombies und deren Gewohnheiten. So erfährt man, dass sie Menschen fressen, besonders gerne am Gehirn naschen, kaum reden, dafür aber stöhnende Laute von sich geben und ansonsten einfach nur herumstehen. R ist anders. So bringt er eines Tages von einem Beutezug die schöne Julie, einen Menschen, mit nach Hause und versucht eine Beziehung mit ihr aufzubauen. Er gibt sich große Mühe sich gut um sie zu Sorgen, strengt sich an mit ihr zu sprechen und beschützt sie vor den anderen Zombies, die sie lediglich als Nahrungsmittel betrachten.


    Zitat

    "Das sei die Ironie, wenn man ein Zombie ist: Alles ist komisch, aber man hat nichts zu lachen, weil einem die Lippen verrottet sind." (Seite 13)


    Das Buch hat mich leider gar nicht überzeugen können. Mir hat weder die Handlung, noch der Schreibstil oder die verwendete Sprache gefallen. Meine Rezension soll allerdings niemanden davon abhalten das Buch selbst zu lesen, denn die vielen anderen Rezensionen zeigen, dass das Buch durchaus begeistern kann. Es ist auch auf einigen Blogs schon zum Buch des Monats gekürt worden, aber meinen Geschmack hat es leider gar nicht getroffen. Das langsame, gequälte Sprechen der Zombies hat mich schnell genervt und auch inhaltlich finde ich nicht alles stringent. So vergisst R seinen eigenen Namen, ein wirklich wichtiger Sachverhalt im Leben eines Menschens, erinnert sich hingegen aber an Bands und Liedtexte, die keinen so hohen Stellenwert haben.


    Mir fehlte die Spannung, das Gefühl ans Werk gefesselt zu werden und die Darstellung der Liebesgeschichte zwischen M und Julie konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Auch die Ironie oder der schwarze Humor, den andere lobend erwähnt haben, konnte mich nicht begeistern. Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch zu Ende zu lesen, was ich sehr schade fand, da ich mir durch die Kurzbeschreibung viel mehr von diesem Roman erhofft hatte.


    Fazit: Meinen Geschmack traf das Buch leider überhaupt nicht, aber jeder sollte sich selbst davon ein Bild machen. Von mir erhält das Buch nur einen von 5 Sternen.

    • Gebundene Ausgabe: 298 Seiten
    • Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1., Aufl. (21. Februar 2011)
    • :bewertung1von5:
  • Eine fremde, zerstörte, namenlose Welt. R ist einer der Zombies, die es in dieser Welt gibt. Er ist etwas anders als die anderen Zombies, den er kann zumindest zeitweise denken. Vorstellen kann er sich aber nicht mehr und dafür entschuldigt er sich gleich zu Anfang des Romans. Die Zombies haben keinen Namen, sie erinnern sich nicht mehr an früher. Die Erinnerung daran ist komplett ausgelöscht. Ihre Kleidung gibt Hinweise auf den früheren Beruf, das frühere Leben, aber auch das sind nur Mutmaßungen.
    R ist wie erwähnt anders, er kann etwas denken und er denkt darüber nach, wer er früher gewesen sein könnte:

    Zitat


    "Bevor ich ein Zombie wurde, muss ich ein Geschäftsmann gewesen sein, ein Banker oder Broker oder ein Praktikant, ich trage nämlich ziemlich feine Sachen. Schwarze Hose, graues Hemd, rote Krawatte." (Seite 13)

    Insgesamt hat R sich mit seinem Leben als Zombie abgefunden. Er findet zwar das Fressen etwas eklig, vor allem die Schreie seiner Opfer, aber was soll er schon tun? Ändern kann er das ganze ohnehin nicht.

    Zitat


    "Alles ist komisch, aber man hat nichts zu lachen, weil einem die Lippen weggerottet sind" (Seite 13),

    sagt M, der Zombie, der für R so etwas wie ein Freund geworden ist. Soweit ein Zombie halt Freunde hat. Dabei ist das Buch aber auf keinen Fall humorvoll, sondern eher recht zynisch.


    Eigentlich denken die Zombies nur ans Fressen. Am liebsten ein leckeres Gehirn. Wenn das Gehirn nicht gefressen wird, dann wird das Opfer selbst zum Zombie.
    Das Gehirn ist für die Zombies deshalb so unglaublich reizvoll, weil sie dann für einen kurzen Augenblick in das Leben des Opfers schlüpfen. Die Gefühle wirken wie ein Rausch auf sie, dem sie einfach nicht widerstehen können.


    Die Zombies bewegen sich viel ungelenker als die Menschen, sie sind steif und langsam. Deshalb jagen sie in großen Gruppen. R lebt zusammen mit einer großen Gruppe von Zombies auf einem alten Flughafen. Einen Tagesmarsch (für langsame Zombies) entfernt liegt die Stadt. Den Namen der Stadt erfährt man nicht in dem Buch.
    Aber die Stadt ist das Jagdgebiet für die Zombies und so machen sie sich eines Tages zur Jagd auf, wie sonst auch. Und sie finden ihre Opfer, eine Gruppe von Teenagern. Hungrig stürzen sich die Zombies auf die Menschen, auch R. Er schnappt sich den Anführer und frisst ihn. Doch als das Gehirn von Perry isst, erlebt er eine Vision, die viel intensiver ist als alles, was er bis dahin erlebt hat. Er taucht in das Leben von Perry ein und als er erwacht, entdeckt er Julie, die Freundin von Perry. Und eigentlich möchte er auch sie fressen, aber irgendwie kann er es nicht tun. Stattdessen nimmt er Julie mit zum Flughafen und versteckt sie dort vor den anderen Zombies. Er hat sich tatsächlich verliebt. Aber natürlich kann Julie nicht am Flughafen bleiben - das will sie auch gar nicht - und R hat ihr noch nicht gebeichtet, das er ihren Freund gegessen hat. Außerdem gibt es noch etwas, das R sehr verwirrt. Er hat immer wieder Flashbacks und taucht dabei immer weiter in Perrys Erinnerungen ein. Perrys Seele (oder Geist) scheint nun in R weiterzuleben, er unterhält sich sogar mit ihm.


    Das Buch ist in Ich-Form geschrieben. Zum größten Teil wird es dabei aus der Sicht von R geschrieben, aber durch die Flashbacks wird auch immer wieder ein Teil aus der Sicht von Perry erzählt.
    Eigentlich ist das Buch auch flüssig geschrieben, aber da die Zombies nur einzelne Worte formulieren können, sehen Dialoge zwischen ihnen eher so aus:

    Zitat

    "Ja"
    "Du...verrückt?"
    "Vielleicht."
    "Ist...wie?"
    "Was?"

    Allerdings gibt es nur wenige reine Zombie-Dialoge - sie verständigen sich eher nonverbal. :wink:
    Julies Charakter fand ich eher etwas seltsam. Sie scheint es R gar nicht übel zu nehmen, das er ihren Freund gegessen hat. Die Beziehung zwischen Julie und Perry war nicht perfekt, aber das fand ich dann doch etwas merkwürdig.
    Julie hat erlebt, wie die Welt immer mehr zerstört wurde, immer mehr Gebiete werden von Zombies beherrscht. Ihr Vater ist mittlerweile ein Fanatiker geworden und denkt nur noch an den Kampf gegen die Zombies. Das er eine Tochter hat, vergisst er darüber ganz. Alles, auch Julie, muss sich der Jagd nach Zombies, dem Überleben unterordnen.
    Das es in dem Buch keine Erklärung gab, wie es überhaupt zu der Katastrophe kommen konnte, fand ich schon eher passend. Wahrscheinlich wäre keine Erklärung wirklich einleuchtend gewesen und so darf man wie die Zombies und die Menschen munter weiter raten: Ein Virus? Strahlung? Ein Fluch?
    Besonders schön fand ich die anatomischen Zeichnungen der unterschiedlichsten Körperteile, die am Anfang eines jeden Kapitels abgebildet sind. Und sehr passend ist auch ein kleiner Ausschnitt über die Unsterblichkeit aus dem Gilgamesch-Epos, das ganz am Anfang des Buches steht.


    Fazit: Blutig, zynisch, nachdenklich - nicht der grandiose Wurf, aber ein sehr interessantes Buch. Auf jeden Fall anders.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:



    Info: Die Dreharbeiten zu der Verfilmung haben schon begonnen. Warum der Film aber in dem weiterführenden Link mit Twilight verglichen wird, erschließt sich mir wirklich nicht.
    Quelle: Klett-Cotta

  • Zur Story: Habe das Buch gerade beendet. Hinter dem Zombieroman steckt meines Erachtens erstmal eine klassische Geschichte übers Erwachsenwerden (auch wenn R das im Buch wohl schon ist, sein genaues Alter wissen wir nicht). R ist ein Außenseiter der Gesellschaft, der sich in ein tolles Mädchen verliebt. Sein Körper macht Veränderungen durch. Worte zu finden fällt ihm schwer. Er selbst versteht es anfangs nicht, warum er sich gegen seinen besten Kumpel wendet wegen eines Mädchens. Zombietum als Pubertät sozusagen.


    Des Weiteren gibt es klar ein klassisches Romeo-und-Julia-Motiv. Können R und Julie zusammenkommen. Sie kommen aus verschiedenen Welten. Die verfeindeten "Clans" der Menschen und der Zombies haben erstmal keinerlei Verständnis für eine solche Verbindung.


    Das Dritte - und hier wird es eigentlich interessant - ist die Zombiegeschichte: Angesiedelt ist das Ganze in einer Erde die von Zombies überrant wurde. Das interessante: Hier wird - meines Wissens zum ersten Mal - die Geschichte aus Sicht eines Zombies erzählt. Interessante, wie absurde Situationen ergeben sich daraus. Allerdings wissen wir auch nie mehr als unser Hauptdarsteller "R" (jaja, an den Namen erinnert er sich, wie an so vieles nicht).




    Mein Fazit: Spannend war's und unterhaltsam. Besonders die ungewöhnliche Sichtweise vermochte zu fesseln und gerade im zweiten Teil nahm die Geschichte für mich sehr Fahrt auf ...




    Viel Spaß beim Lesen!

  • Ich muss sagen ich fand das Buch schön geschrieben.


    Die Charaktere sind toll rübergekommen und ich konnte mich toll in die Situation von Julie und R hineinversetzen. Jedoch muss ich sagen, dass mir der Film, den ich mir ein paar Tage nachdem ich das Buch ausgelesen habe, deutlich besser gefallen hat.


    Es waren viele Teile, die mir im Buch nicht ganz so gefallen haben abgeändert.



    Was ist eure Meinung nachdem ihr den Film gesehen habt?