Jeffery Deaver – Schutzlos / Edge

  • Kurzmeinung

    Emili
    Eine zähe Geschichte, auch wenn die Versuche Spannung durch Action aufzubauen, da waren. Mich hat es nicht überzeugt.
  • Schutzoffizier Corte ist ein Spezialist für den Schutz und den Transport von Menschen, die von anderen Leuten gejagt werden, weil sie etwas wissen, dass vor einem Gericht gegen sie verwendet werden könnte. Er und die Organisation für die er arbeitet sind Teil der Bundesjustizbehörden und unterliegen absoluter Anonymität zu ihrem Schutz und dem Schutz ihrer Schutzpersonen. Vor einigen Jahren wurde sein Mentor von einem so genannten Lifter - einem professionellen „Verhörspezialisten“ – überwältigt, gefoltert und getötet. Dieser „Verhörspezialist“ trägt den Namen Henry Loving und er scheint hervorragende Verbindungen zu haben und nun ein neues Ziel zu haben.

    Ryan Kessler ist ein „Heldenpolizist“, der nach seiner letzten Heldentat auf der Straße nicht mehr für den Außendienst einsetzbar ist, dadurch aber seine jetzige Frau kennen gelernt hat, der er dabei das Leben rettete. Nun arbeitet er meistens im Innendienst und scheint eigentlich wenig gefährdet zu sein. Trotzdem fiel sein Nachname in einem abgefangenen Telefonat zwischen Henry Loving und einem seiner Auftraggeber und Corte und sein Team machen sich an die Arbeit, den Beamten, seine Frau, seine Tochter und die bei ihnen lebende Schwägerin vor der Bedrohung von außen zu schützen.

    Mit zu diesem Schutz gehört es auch, heraus zu bekommen, wer Henry Lovings Auftraggeber ist um diesen festzusetzen. Wenn der Auftraggeber nicht mehr zahlen kann, dann sind Leute aus Henrys Profession in der Regel eher damit beschäftigt, sich in Sicherheit zu bringen, statt zu versuchen ihre noch nicht vollständig erfüllten Aufträge zu erfüllen.

    Doch die Lage ist nicht so einfach. Zunächst scheint keiner der Fälle an denen Ryan Kessler gerade arbeitet bedeutend genug zu sein um die Anheuerung eines Henry Lovings zu rechtfertigen. Doch während Corte und sein Team mit ihren Schutzpersonen unter ständigem Feuer ein enervierendes Katz-und-Maus-Spiel spielen müssen kommen immer mehr Informationen über Ryans Fälle zu Tage, die auf einmal viele mögliche Ermittlungswege auftun. Und auch andere Familienangehörige haben so ihre Leichen im Keller. Außerdem ist es möglich, dass Loving es sogar selbst in erster Linie auf Corte abgesehen hat.

    Action praktisch von der ersten Seite an und dann fast bis zum überraschenden Ende durch. Mit seinen Bezügen auf amerikanische Innenpolitik und Spieltheorie in verschiedenen Anwendungen gibt auch dieser Roman Deavers Leserinnen und Lesern wieder viele neue Ideen und Themenbereiche, in denen sie sich bewegen können und mit Corte eine neue Figur, die eventuell eine neue Reihe startet. Man darf gespannt sein. :thumleft:

  • Danke für die Rezi, das Buch liegt schon auf meinem SuB.

    Mit seinen Bezügen auf amerikanische Innenpolitik

    Politik, noch dazu amerikanische Innenpolitik, ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich hoffe, dass sich das für das Verständnis nicht allzu störend auswirkt. 8-[

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ach, €nigma, bei Jeffery Deaver habe ich da keine Bedenken. Er hat ja alle Themen (zumindest die ich von ihm kenne) publikumswirksam und verständlich umgesetzt.


    Übrigens hoffe ich, er wird keine neue Serie beginnen. Hatte ich mir doch fest vorgenommen, keine neuen Serien mehr zu beginnen. Also werde ich erst mal eine ganze Weile abwarten.


    Trotzdem vielen Dank für die Buchvorstellung, Klaus.

  • Hatte ich mir doch fest vorgenommen, keine neuen Serien mehr zu beginnen.

    Warum denn nicht? Sooo alt sind wir doch auch noch nicht, dass es sich nicht mehr lohnen würde? :wink:


    da hat HErr Deaver aber andere Ideen, glaube ich:

    Dieses Buch ist aber kein Deaver, sondern, wenn ich das bei amazon richtig verstehe, ein Krimi, den verschiedene Autoren zusammen geschrieben haben. So etwas reizt mich persönlich nicht, weil es mir immer wie "Viele Köche verderben den Brei." vorkommt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Warum denn nicht? Sooo alt sind wir doch auch noch nicht, dass es sich nicht mehr lohnen würde? :wink:

    :totlach: Das war der Lacher am Morgen. Herr Deaver ist ja auch älter als ich, da bestünde ja theoretisch zumindest die Chance, sein letztes Buch noch lesen zu können. Aber im Ernst. Ich kenne mich doch, wenn ich erst einmal mit einer Serie beginne, will ich die Teile auch gleich nach Erscheinen lesen. Irgendwann lese ich dann nur noch Serien und auch die, die mir nicht mehr gefallen, weil der nächste Teil ja wieder toll sein könnte.

  • wenn ich erst einmal mit einer Serie beginne, will ich die Teile auch gleich nach Erscheinen lesen.


    Das geht natürlich ins Geld, weil es sich dann um HCs handelt. Habt Ihr keine Bücherei? In unserer Bücherei gibt es die neuesten Bücher von Jeffery Deaver immer ziemlich schnell. (Ich kaufe sie meist trotzdem, weil ich sie lieber auf Englisch lese. :wink: )


    Irgendwann lese ich dann nur noch Serien und auch die, die mir nicht mehr gefallen, weil der nächste Teil ja wieder toll sein könnte.

    Manchmal lohnt sich das. Das letzte Buch der Lynley-Serie von Elizabeth George hat mir wieder gefallen, die drei vorherigen dagegen gar nicht. In dem Fall habe ich auch die Bücherei bemüht, die Bücher angelesen und bei Nichtgefallen zurückgebracht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Doch, eine Bücherei haben wir. Ich bin sogar eifriger Leser. Aber mit Neuerscheinungen sieht es immer schlecht aus. Schließlich sind wir eine arme Kommune. :cry: Aber es ist bei mir eher ein Kopfproblem. Irgendwann habe ich festgestellt, es sind mir zuviele Serien, da habe ich einfach Stopp gesagt. Hat ja jeder so seine Macke.

  • es sind mir zuviele Serien, da habe ich einfach Stopp gesagt.


    Sehr vernünftig! :thumleft: Bei mir haut das nicht immer so hin. Ich rauche nicht und trinke nur sehr wenig Alkohol, aber Bücher sind nun mal meine Drogen. :uups:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • ich bin momentan wohl auf "Jeffery Deaver"-Trip. Nach Carte blanche habe ich (ohne großes Hintergrundwissen) dieses Buch bei der Bücherei ergattert.


    Cortes Beschreibung und Tätigkeit als Schäfer (witzigerweise habe ich immer Schläfer im Buch gelesen - ich glaub ich brauche neue Brillen) war äußerst spannend. Ich mag normalerweise ICH-Erzählungen nur ungern, aber hier hat es sehr gut gepasst. Auch die ganzen Spiele und Spieltheorien im Buch, die immer wieder eingeflossen sind, waren unterhaltsam. Schere-Stein-Papier - wer kennt es nicht.
    Deaver verbringt für mich auch Meisterliches, weil er es wie kaum ein anderer schafft, eine Handlung, die im Buch nur ein paar Minuten dauert, auf mehrere Seiten fesselnd zu beschreiben, ohne dass einem auch nur mit einer Zeile lanweilig wird. Zwar ist Corte dem Leser oft einen Sprung voraus (wie es eigentlich in allen Deaver-Romanen der Fall ist), doch trotzdem konnte man noch gut mitraten und hoffen und rätseln.


    Cortes Team und seine Ausrüstung erinnerte mich stark an das eben gelesene Carte blanche - Hightec Ausrüstung bis zum Umfallen. Ob es solche Sachen wirklich gibt? ?(


    Extra erwähnenswert ist auch, dass ganz allmählich etwas von Cortes Privatleben ins Buch einfließt. Sei es nun durch eine Erzählung oder auch durch Gedanken - so taucht mittendrin nach 160 Seiten plötzlich auf "Und dass er den ersten Geburtstag meines Sohnes nicht mehr miterleben konnte..." Hoppla, dachte ich mir, er hat ja ein Privatleben. Wie funktioniert das? Und die Antwort dazu findet sich dann auch im Buch, und zwar mit überraschendem Ende (oder doch nicht so überraschend? :wink: )


    Ein Punkt, oder eigentlich zwei Punkte, halten mich aber ab, die Höchstnote zu vergeben. Zum Einen war mir nach Beendigung des Falles das ganze innerpolitische Hickhack rund um Corte und der vermeindlichen Abhöraktion nicht ganz klar. Hier erschien es mir höchst verwirrend zuzugehen. Zum Anderen - und das kommt in den Spoiler:



    Nichts desto trotz: Spannung Spannung Spannung - daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    PS: Das Nash-Bargaining-Problem bzw. die Lösung muss ich mir für den nächsten Büroengpass merken :totlach:

  • Nach dem Flop mit meinem ersten Buch für die Monats-Challenge habe ich noch "Edge" von Jeffery Deaver vom SuB genommen, aber in diesem Monat habe ich wohl kein glückliches Händchen für Challenge-Bücher. Ich habe auch "Edge" nach gut 150 Seiten abgebrochen.
    Normalerweise lese ich Jeffery Deaver sehr gern, besonders die Reihen um Lincoln Rhyme und Kathryn Dance. Mit diesem Buch wurde ich allerdings nicht warm, obwohl es stellenweise sehr spannend ist. Die Ich-Erzählung von Corte ist mir häufig zu ausgewalzt und gleitet ins Geschwafel ab. Der Tonfall, in dem er den Lesern Details über seine Arbeit mitteilt, hat für mich manchmal einen herablassenden Unterton und manche Beschreibungen sind langatmig. Ich muss nicht ausführlich in allen Einzelheiten erfahren, wie Corte sich die Hände wäscht.
    Vor allem aber gehen mir zwei der zu schützenden Personen ganz massiv auf die Nerven. Der großmäulige Ryan mit seiner Trinkerei ist eine tickende Zeitbombe, da fällt mir nur der Ausdruck "an accident waiting to happen" ein. Am meisten nervt mich aber seine hysterische und alternativ kokettierende Schwägerin Maree. Das ist eine so dämliche Kuh, dass ich schon gehofft habe, der Hitman Henry Loving würde sie erwischen und sie endlich zum Schweigen bringen. Das ist (bisher) leider nicht passiert und ich werfe nun das Handtuch, sonst bekomme ich noch Bluthochdruck. :(

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Der Plot an sich hätte durchaus interessant sein können, doch die Umsetzung hat mir diesmal nicht gefallen. [-( Sonst lese ich Jeffery Deaver Thriller sehr gerne. Dieser hier hat mich allerdings nicht überzeugt. Natürlich wollte ich wissen, wieso das ganze Theater mit dem Lifter, genauer gesagt einem Folterer und Entführer, wer die Auftraggeber waren, und wie die Auflösung ist. :-k Aber sehr fesselnd war die Geschichte nicht.

    Ich finde, der Roman ist recht schwach geschrieben, stark konstruiert und auch recht zäh. Für mich war "Schutzlos" anstrengend zu lesen, außerdem keinen von den Protagonisten habe ich sympathisch gefunden, und dabei verliere ich auch mein Interesse an dem Geschehen. O:-)

    Die Story wirkte auf mich unglaubwürdig, und die ganzen Versuche, Spannung aufzubauen, sind in meinen Augen misslungen. Ich würde diesen Thriller nicht weiterempfehlen.

    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet