Autor Gord Rollo
Titel Amputiert
Seitenzahl 333
Verlag Otherworld
Genre Thriller
Preis 14,95€
Erscheinungsdatum Januar 2011
Inhalt bei amazon.de
Michael Fox ist im Begriff, Selbstmord zu begehen, als ihm ein Fremder zwei Millionen Dollar anbietet.
Alles, was er dafür will, ist Fox rechter Arm Doch das ist erst der Anfang. Die Pläne des geheimnisvollen Chirurgen gehen weit über einen schlichten Arm hinaus. Und Fox ist nicht der einzige Spender. Gefangen hinter den Türen des Operationssaals muss Fox feststellen, dass er einem Wahnsinnigen in die Falle gegangen ist und es kein Entrinnen gibt.
Meine Meinung
Michael Fox ist obdachlos und lebt zusammen mit zwei Kumpels unter einen Brücke am Rande einer Stadt. Vor Jahren hatte er seine Frau und seinen Sohn bei einem Autounfall verloren, seine Tochter hatte diesen überlebt, pflegt aber seitdem keinen Kontakt mehr zu ihm.
Michael, von seinen Kumpels Mike genannt, verbringt demnach Tag ein und Tag aus mit betteln, saufen und frieren.
Ein trostloses Leben, in dem er eines Tages keinen Sinn mehr sieht. Kurz entschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, macht er sich früh morgens auf, die Brücke hinauf, um Selbstmord zu begehen. Da hält plötzlich eine schwarze Limousine am Straßenrand und ein großer, kräftiger Kerl steigt aus und macht Mike das ominöseste Angebot seines Lebens.
Mikeglaubt seinen Ohren nicht und will von diesem Irren verschwinden, doch dann hört er die Summe, die er bekäme, würde er dieses Angebot annehmen: 2 Millionen Dollar – für seinen rechten Arm!
Was hier beginnt, ist eine ziemlich abgedrehte und brutale Story.
Mike nimmt dieses Angebot natürlich an und begibt sich damit in einen Strudel von schrecklichen Begebenheiten. Er ist nicht der Einzige, der von der Straße aufgegabelt wurde und so findet er sich alsbald mit anderen Obdachlosen in einer riesigen Klinik, abgeschottet von der Außenwelt wieder.
Hach, ich freute mich schon richtig auf das große Gemetzel und die Umsetzung der Idee.
Leider kommt das Buch erst ab Seite 100 langsam so richtig in Fahrt, was ich bei dem recht geringen Umfang von 333 Seiten für ein bisschen spät empfand. Was dann aber auf uns wartet, wird dem Titel „Amputiert“ gerecht.
Der Autor schreibt klar und verständnisvoll und ohne Rücksicht auf detaillierte Beschreibungen. Die krankhaften Fantasien der „Ärzte“ kommen gut rüber und ein die expliziten Erwähnungen der Handlungen ließen ein tolles Kopfkino entstehen.
Ehrlich gesagt hatte ich mir aufgrund des Titels und dem Vermerk in der Verlagsvorschau „Ab 18“ noch mehr Brutalität und Härte gewünscht.
Es ist wahrlich nichts für zartbesaitete Leser, dennoch hätte der Autor meinem Geschmack nach noch mehr Thrill in die Story packen können. Ich vermisste oftmals die Aussichtslosigkeit der „Patienten“ und deren Verzweiflung.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Mike geschrieben, sodass der Leser all die Gedanken und Empfindungen von ihm mitbekommt, dennoch bin ich er Meinung, dass man mehr hätte draus machen können und vor allem, dass man es noch deutlicher hätte beschreiben und ausformulieren können.
Potential wäre da gewesen, so erinnerten mich viele Szenen an Hostel oder SAW.
Mike selbst ist ein recht sympathischer Kerl. Ein bisschen „dumm“, aber liebevoll und sogar witzig. Was er durchleben muss, ist ein purer Albtraum, denn die ganze Story gipfelt quasi in dem, was ihm bevorsteht. Da versagte selbst mir die Vorstellungskraft und was ich da zu lesen bekam, war dann auch einfach nur noch krank – aber endlich mal das, was ich lesen wollte bzw. mir von der Story erhoffte.
Da ich großen Lesespaß mit dem Buch hatte und es insgesamt betrachtet eine gute Umsetzung des brutalanmaßenden Titels AMPUTIERT war, gibt es eine Empfehlung - vor allem an alle Brian Keene und Jeff Strand Fans.
von