Stephan Serin: Föhn mich nicht zu


  • Inhalt (amazon):
    Die Leiden eines jungen Lehrers-Intelligent, ironisch, witzig! «Um
    permanentes Chaos im Klassenraum zu vermeiden, muss den Schülern von
    der ersten Minute an klar sein, wer im Unterricht der Boss ist. In
    meiner siebten Klasse war das Murat. Aber danach kam gleich ich, denn
    ich war mit Murat befreundet.» Liebevoll mal als «Bonsai», mal als
    «Nabelküsser» bezeichnet, versucht Stephan Serin vor seiner Klasse zu
    bestehen. In amüsanten Geschichten erzählt er von den täglichen
    Windmühlenkämpfen, seinen Schülern etwas beizubringen, und beschreibt
    den ganz normalen Wahnsinn in deutschen Klassenzimmern – mit viel
    Sprachwitz und Selbstironie.


    Meine Meinung:
    Ich hatte mir dieses Buch gekauft, da ich ja selbst mal Lehrerin werde und mich somit auch noch durchs Referendariat quälen muss (bald).
    In Föhn mich nicht zu erzählt Stephan Serin auf ironische Art und Weise von seiner eigenen Referendariatszeit.
    Dies ist oft ganz lustig (und man lernt auch ein bisschen was über diese Zeit).
    Zu Anfang hatte ich ein paar Probleme mit dem Buch, da mir alles zu übertrieben vorkam: die Beschreibungen seiner Klassen in Berlin und auch, dass die wörtliche Rede immer mit Berliner Akzent oder in "Asi-Deutsch" wiedergegeben wurde. Aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, hat es mir eigentlich ganz gut gefallen und war zumindest eine nette Unterhaltung für Zwischendurch, die aber (hoffe ich) nicht unbedingt ernst genommen werden sollte (wenn ich daran denke, wie Herr Serin seinen Unterricht teilweise so gestaltet hat und wie er mit den Schülern umgegangen ist).


    Ich glaube, weiterempfehlen würde ich das Buch nicht unbedingt ohne Vorbehalte, aber ausleihen schon. :wink:

  • Hatte überlegt, das Buch an eine Freudin zu verschenken, weil die gerade ihr Referendariat begonnen hat. Allerdings an einer Grundschule. Ist wahrscheinlich eher ein Buch für künftige Referendare an weiterführenden Schulen oder?

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Ich hab mir das Buch heute nach der Schule gekauft und finde es ziemlich gut.
    Kann es kaum aus der Hand legen, auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass der Autor an vielen Stellen zugunsten des Unterhaltungsfaktors schamlos übertreibt. Ich selbst bin Referendarin an einer Hauptschule... Und meine Schüler können bei weitem besser sprechen, als Herr Serin es seinen Gymnasiasten unterstellt.


    Generell aber kurzweilig zu lesen. ich werde es, wenn ich es durch habe, Montag definitiv auf eine Rundreise im Studienseminar schicken ;)

  • Hab das Buch gerade ausgelesen. Aus der Bücherei ausgeliehen hatte ich es mir eigentlich nur, weil ich den Klappentext ganz lustig fand. Stellenweise ist das Buch auch recht unterhaltsam, allerdings bin auch ich der festen Überzeugung, dass der Autor an ziemlich vielen Stellen übertreibt. Die Episoden mit seiner Freundin haben mich ziemlich an Mario Barth erinnert...
    Von mir gibts daher insgesamt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    :study: "Die Bücherinsel" von Janne Mommsen

    :study: "So schnell ganz gehen" von Ariane Wischnik

    :musik:





    Ich tausche auch gerne mit euch, hier mein Regal bei Tauschticket! :D

  • Für einen entspannten Lesesonntag eignet sich das Buch auf jeden Fall. Auf lustige Art und Weise erzählt der Autor von seinen Erfahrungen während seines zweijährigen Referendariats an einem Gymnasium in Berlin Mitte. Dabei berichtet er von seinem eigenen Unterricht, den Marotten der Schülerschaft, von denen sehr viele Migrationshintergrund haben - & die Lehr/Lernbedingungen dementsprechend erschwert werden. Gleichsam spricht er auch die Verhaltensweisen und Einstellungen "abgehärteter" und gestandener Lehrerkollegen an, die Schwierigkeiten und den Stress, die mit dem Referendariat verbunden sind, eigene Unsicherheiten & Ängste dem Beruf des Lehrers nicht gewachsen zu sein, sowie Schwierigkeiten in Bezug zur eigenen Partnerschaft.
    Serin erzählt auf eine sehr witzige und ironische Art und Weise, die das Lesen sehr angenehm gestaltet (ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen). Anfangs fand ich das auch noch sehr gut, leider wurde es mir dann etwas zu albern. Er zieht sich stellenweise arg sehr durch den Kakao, sodass ich ihn irgendwann nicht mehr ernst nehmen konnte. Man merkt, dass er durchaus intelligenter ist, als er sich karikiert. Dem Thema liegt auch deutlich mehr Brisanz zugrunde als man seinem Buch anmerkt. An der ein oder anderen Stelle hätte weniger Humor und dafür mehr Schärfe & Kritik an den beschriebenen Zuständen nicht geschadet. So bleibt es eine angenehme und unterhaltsame Lektüre, die aber leider sehr oberflächlich im Sande verläuft.


    Ich gebe nur:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: