Klassikerleserunde 01: Charles Dickens - Oliver Twist (ab 30.01.2011)

Ich muss gestehen - ich habe das Buch gestern ausgelesen, weil ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und wissen wollte, wie sich alles auflöst Ich werde meine abschließende Meinung zu dem Buch hier abgeben, wenn ihr anderen auch soweit seid.
Weiterhin viel Spaß beim Lesen

@ Jane: Schade, du hättest doch trotzdem noch etwas schreiben können, kannst den Schluss ja noch für dich behalten

Unsere liebe Rose hat gerade ganz schön viel um die Ohren- sie kämpft mit ihren Gefühlen für Harry, muss dieses Gespräch mit Nancy verdauen und dann sorgt Oliver auch noch für Wirbel, als er Mr. Brownlow tatsächlich wiedersieht.

Zitat von Leseratte112

Aber die Freude von Mr.Brownlow und Mrs.Bedwin,als sie Oliver wieder in die Arme schliessen können.. sogar der alte knurrige Mr.Grimwig lässt sich zu einem Freuden-Kuss hinreissen..

Das ist wirklich eine tolle Szene, ich war ganz gerührt *tränchen verdrück So hat Rose jetzt auch jemanden, mit dem sie vernünftig reden kann. War ja nicht mehr mit anzusehen, wie sie sich quält.

Zitat von Leseratte112

Und jetzt geht es los...alle zusammen schmieden einen Plan Monks zu überführen und Olivers Geheimnis zulüften..

Die Vorbereitungen zum Showdown laufen an und dann... Szenenwechsel zu etwas völlig belanglosem- aaaah

Zitat von Caracolita

Naja, die Theorie gefällt mir auf jeden Fall besser, als die Liebschaftsgeschichte Vielleicht erfahren wir dazu ja noch genaueres.

Ich mag nicht der Spielverderber sein, aber

Zitat

unter den Männern [...] befindet sich einer- der verwegenste von allen- und ich kann nicht von ihm lassen...; Hätt ich sie früher gehört, wäre es mit vielleicht noch möglich gewesen [...] aber jetzt ists zu spät, viel zu spät.

das klingt nicht nach ihrem Bruder, oder?

Aber eigentlich waren wir bei Noah und Charlotte, zu denen die Handlung wechselt. Charlotte scheint Nancy nicht ganz unähnlich- sie tut auch alles für Noah- beklaut sogar ihren Arbeitgeber und haut dann ab. Was hat Noah ihr wohl versprochen?

Zitat von Caracolita

Und Noah sinkt auch immer weiter in meiner Sypmathie-Skala: das einzige, wozu er nicht zu feige ist, ist, kleinen Kindern das Geld abzuziehen.

ein wahrer Held, sogar in die Kasse musste Charlotte für ihn greifen- was für ein erbärmliches Würstchen In diesem Fall hoffe ich mal, dass Fagin noch ein paar besondere Gemeinheiten für ihn einfallen (aber meistens versteht sich solches Gesindel untereinander gut ) Immerhin den Baldowerer hats erwischt, allerdings scheint das Gefängnis eher Auszeichnung als Abschreckung zu sein. Die Show die er vor Gericht abzieht fand ich fürchterlich, ob seine Arroganz ihn mal zu Fall bringt?

Ich wittere Unheil, als Nancy versucht erneut zu Rose zu gehen, bekommt Sikes einen fürchterlichen Wutanfall. Hoffentlich merkt er nichts. Fagin jedenfalls schöpft Verdacht. Er glaubt allerdings Nancy habe einen neuen Freund!!! Wenn das mal gut geht

@ Pickwick: Ich weiß ... ich hätte auch gern noch mehr dazu geschrieben, aber ich werde mich in den nächsten Tagen auf andere Dinge konzentrieren müssen - denn die Uni geht wieder los ;)
Aber wie gesagt, eine abschließende (ausführliche) Meinung kommt auf jeden Fall noch!

Bis einschliesslich Kapitel 46

Wer hätte gedacht,dass wir Noah und Charlotte nochmal wiedertreffen...die Beziehung der beiden erinnert mich irgentwie an Nancy und Sikes...ich persönlich kann nicht verstehen,was die Frauen an diesen Typen finden,aber naja..

Das sie ausgerechnet an Fagin geraten war ja klar...in dieser Geschichte landen ja alle irgentwann bei ihm...

Bin mal gespannt,ob der Gannef am Galgen endet...würde mich nicht wundern,wenn er seinen Kopf wieder aus der Schlinge zieht..

Ooohhh...ooohhh...Nancy wird von Sikes eingesperrt,als sie zur Verabredung mit Rose will.. ..das arme Ding...wenn das so weiter geht tut sie sich noch was an... ...ich bin aber auch überrascht,dass Fagin ihr versucht zu helfen...komisch... ...wo er doch sonst nur an sich denkt..

Aaahhh...und schon im nächsten Kapitel klärt es sich auf...Fagin glaubt Nancy hätte sich einen anderen Typen angelacht und hat nun warscheinlich Angst,dass sie aus der Bande raus will..DAs geht natürlich nicht...sie könnte sie ja alle ans Messer liefern...und er setzt Noah auf sie an...wenn der jetzt rauskriegt mit WEM und WARUM sie sich trifft ist sie so gut wie Tot...oder..???...andererseits...Fagin will ja eigentlich dass sie Sikes für ihn aus dem Weg räumt... ...dann hätte er natürlich das perfekte Druckmittel gegen sie in der Hand... ..ich fürchte ihre Zeit läuft ab...so oder so ist Nancy die Dumme...

Nun sind es bloss noch 7 Kapitel bis zum Ende der Geschichte...denke mal,dass ich das Buch heute noch beenden werde...

Soso, Dawkins ist also mal geschnappt worden. Schade eigentlich. Irgendwie mag ich ihn ja nach Nancy von der Diebesbande am liebsten. Und die Show im Gericht fand ich total gut; ich bewundere seine Kaltschnäuzigkeit

Nancy kriegt mal wieder einen Nervenzusammenbruch. Diesmal sogar nachvollziehbar, denn Sikes verbietet ihr, aus dem Haus zu gehen. So kann sie das Versprechen, das sie Rose gegeben hat, nicht halten. Ich finde es ja überraschend feinfühlig von Fagin, dass er Nancys veränderten Seelenzustand bemerkt, auch wenn er nicht die richtigen Schlüsse zieht. Sikes ist da ja nicht so empfänglich und tut grundsätzlich alles als merkwürdige Laune ab.

Zitat von Pickwick

Ich mag nicht der Spielverderber sein, aber

Zitat

unter den Männern [...] befindet sich einer- der verwegenste von allen- und ich kann nicht von ihm lassen...; Hätt ich sie früher gehört, wäre es mit vielleicht noch möglich gewesen [...] aber jetzt ists zu spät, viel zu spät.

das klingt nicht nach ihrem Bruder, oder?

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Nein, leider nicht klingt das wirklich nicht nach Bruder... Was ist nur los mit der Frau?!

Jedenfalls schleicht Nancy sich dann beim nächsten Termin raus, um Rose und die anderen auf der Brücke zu treffen. Und der unerschrockene Noah wird auf sie angesetzt und folgt ihr bis zum Treffpunkt. Leider bekommt er auch von dem Gespräch alles mit und weiß deshab von dem Plan, Monks auszuliefern/umzubringen oder was auch immer. Und dass, wenn Nancy umschwenken würde (was ich nicht glaube), auch Fagin und der Rest der Diebesbande dran wäre. Alles in allem genug Munition für Fagin. Aber wenigstens nennen sie Olivers Namen nicht, sodass die Gründe für das Vorhaben erstmal noch im Dunkeln liegen und für Olli keine unmittelbrae Gefahr besteht.

ungefähr so hab ich mich gefühlt, nachdem ich die vier Kapitel gelesen hatte- die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Mit ist aufgefallen, dass Dickens die erzählte Zeit in den letzten Kapiteln immer mehr ausdehnt. Während vorher zwischen manchen Kapiteln Wochen und Monate vergingen, beschreibt er jetzt ausführlich, was Tag für Tag passiert.
Aber schön der Reihe nach. Fagin will unbedingt hinter Nancys Geheimnis kommen und schickt ihr Noah als Spion hinterher. Damit ist Nancys Untergang so gut wie besiegelt. Sie schafft es aber immerhin, sich noch einmal mit Rose zu treffen, hat aber schon eine böse Vorahnung. Was mich schon das ganze Buch über wundert, ist, wie viele Leute scheinbar auch nachts in London unterwegs sind... Nancy ist nicht bereit ihre Gaunerbande auszuliefern, aber Monks beschreibt sie bereitwillig- und Mr. Brownlow scheint ihn zu kennen Vielleicht schließt sich der Kreis zwischen ihm, dem Porträt und Oliver jetzt endlich- es scheint für Mr. Brownlow zumindest eine sehr wichtige Info zu sein.

Wärend er und Rose zufriedengestellt nach Hause gehen, nimmt Nancys Unheil ihren Lauf. Natürlich erzählt Noah alles brühwarm Fagin, aber was zur Hölle bezweckt dieses Ekel damit die ganze Geschichte Sikes zu erzählen??? Ich dachte er wollte Sikes loswerden, stattdessen verbündet er sich jetzt mit ihm gegen die arme Nancy- dieser Mensch ist absolut furchtbar Er kann sich doch denken, was Sikes jetzt tut.
Ich bin immer noch fassungslos, dass Sikes Nancy tatsächlich umbringt (sie hatte es ja selbst schon vorhergesagt) Das hatte sie nicht verdient. Nur eine Genugtuung hab ich- dass Sikes völlig den Kopf verliert, wegrennt, aber das Grauen über seine Tat nicht los wird. Hoffentlich treibt ihn sein Verfolgungswahn vollends in den Wahnsinn. Er glaubt sich überall beobachtet und will zum Schluss sogar seinen Hund ertränken. Wirklich überrascht bin ich, dass der Mord so schnell entdeckt wird und sich so rasch herum spricht. Und wieso sind alle so zuversichtlich den Mörder zu fassen? Woher wissen sie denn, nach wem sie suchen?

Kapitel 47-50

Die Frage die sich mir hier gleich stellt ist...WAS ist in dem Bündel,dass Sikes Fagin gibt..???

NAAAANCY....oh mein Gott...ich habe es ja geahnt... ...brutal erschlagen...

Sikes scheint durch seine Tat dem Wahnsinn verfallen zusein..selbst der Hund nimmt reissaus...gutes Tier..

..Jaaa..Mr.Brownlow and Friends haben Monks geschnappt und festgenagelt...jetzt kommt die ganze Wahrheit über Oliver ans Licht..

allerdings...woher weiss Mr.Brownlow,was mit dem Medaillion passiert is..das es im Fluss versenkt wurde..???

Nun erfährt man auch endlich WER die Frau auf dem Bild ist..Agnes..Olivers Mutter.. und sein Vater war Mr.Brownlows bester Freund..und er war tatsächlich in Indien um dem Verdacht nachzugehen,dass Oliver eben dieser Sohn ist...

Könnte Nancy Olivers Tante gewesen sein..seine Mutter hatte ja noch eine 2-3 Jahre alte Schwester...vom Alter könnte es also passen..
Und endlich nimmt die Gerechtigkeit ihren Lauf..Fagin wurde verhaftet... und Sikes..??..naja..fast hätten sie auch ihn geschnappt,aber auf der Flucht wurden seinen Sünden schon vorher bestraft...er hat sich ausversehen selbst gehängt...traurig an dieser Szene fand ich nur,dass der Hund seinem Herrn plötzlich wieder beistehen wollte und dabei in den Tod stürzte...

Ich habe das Buch schon beendet...möchte hier aber nicht zuviel verraten,da ja noch nicht alle Mitleser soweit sind... ..habe mir aber ein paar Notizen zu den restlichen 3 Kapiteln gemacht..und werde meine weiteren Kommentare dann später schreiben...

Zitat von Pickwick

Wirklich überrascht bin ich, dass der Mord so schnell entdeckt wird und sich so rasch herum spricht. Und wieso sind alle so zuversichtlich den Mörder zu fassen? Woher wissen sie denn, nach wem sie suchen?

Das habe ich mich auch gefragt...in dieser ärmlichen Umgebung,kennt warscheinlich jeder jeden..da war es wohl nicht schwer zu erraten,wer der Mörder ist...warum es so schnell entdeckt wurde weiss ich allerdings auch nicht Sikes hatte ja hinter sich abgeschlossen..

Zitat von Pickwick

die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Mit ist aufgefallen, dass Dickens die erzählte Zeit in den letzten Kapiteln immer mehr ausdehnt. Während vorher zwischen manchen Kapiteln Wochen und Monate vergingen, beschreibt er jetzt ausführlich, was Tag für Tag passiert.

Allerdings..habe mich beim Lesen regelrecht von dem Tempo anstecken lassen und musste einges zweimal lesen...

Größtes Thema ist natürlich: Nancys Tot. Ich hab bis zum Schluss wirklich gedacht, dass sie doch noch irgendwas sagt, was Sikes zu Vernunft bringt und war deshalb umso schockierter, als sie dann tatsächlich ermordet da lag und Sikes total abgedreht ist... das war echt ein übeles Kapitel
Sikes Flucht allerdings war sehr genugtuend für mich. Nennt mich schadenfroh, aber ich hab ihm seine Horrorvisionen durch sein schlechtes Gewissen aus tiefstem Herzen gegönnt Naja, dass er sich dann selbst erhängt fand ich dann auch nicht mehr so lustig, aber sonderlich leid getan hat es mir nun nicht.

Zitat von Leseratte112

traurig an dieser Szene fand ich nur,dass der Hund seinem Herrn plötzlich wieder beistehen wollte und dabei in den Tod stürzte...

Jaaaaa, das war echt schlimm. Der arme Hund

Zitat von Pickwick

Wirklich überrascht bin ich, dass der Mord so schnell entdeckt wird und sich so rasch herum spricht. Und wieso sind alle so zuversichtlich den Mörder zu fassen? Woher wissen sie denn, nach wem sie suchen?

Dass das so schnell entdeckt wurde, hat mich auch gewundert. Normalerweise ist bei Sikes im Versteck ja nicht sooo viel Besuch. Nancy hat aber allen sehr nahe gestanden. Also hat wahrscheinlich einer der Diebe die Leiche entdeckt und es aus Schock sofort gemeldet oder sowas... Dann wärs ja auch nur logisch, dass alle wissen, wer den Mord begangen hat.

Etwas Gutes gibt es aber zum Glück auch zu berichten: Mr. Brownlow nimmt Monks ordentlich ins Verhör

Zitat von Leseratte112

woher weiss Mr.Brownlow,was mit dem Medaillion passiert is..das es im Fluss versenkt wurde..???

Hat er nicht mit den Bumbles gesprochen, die ihm das erzählt haben? Die haben das ja mitangesehen.

Oh nein, die arme Nancy bekommt doch kein Happy End, wie ich es mir gewünscht hatte, sondern wird brutal ermordet

Was mich ein wenig gewundert hat war, dass die ganze Stadt so in Aufruhr war und das "nur" wegen einer ermordeten Prostituierten. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist das schlimm und es gibt allen Grund dazu schockiert und wütend zu sein. Aber am Anfang des Buches wurde immer wieder dargestellt, wie leichtfertig doch mit Todesfällen in dieser Zeit umgegangen wurde. Es hat niemanden groß gestört, wenn arme unschuldige Kinder verhungert sind. Im Gegenteil, man war froh, dass man sie nicht mehr durchfüttern musste. Ich frage mich, ob Dickens damit darauf anspielt, dass die Gesellschaft damals doch sehr oberflächlich war. Es war nicht so schlimm, wenn hinter verschlossener Kammer jemand starb, diese Fälle gerieten ja nicht in die Öffentlichkeit und waren einfach Alltag. Aber ein Mord ist natürlich der Aufreger, vor allem, wenn er so brutal begangen wurde. Da das ja eindeutig keine natürliche Ursache hat, muss natürlich der Schuldige gesucht werden.

Zitat von Caracolita

Sikes Flucht allerdings war sehr genugtuend für mich. Nennt mich schadenfroh, aber ich hab ihm seine Horrorvisionen durch sein schlechtes Gewissen aus tiefstem Herzen gegönnt Naja, dass er sich dann selbst erhängt fand ich dann auch nicht mehr so lustig, aber sonderlich leid getan hat es mir nun nicht.

Ich fand es auch gut, dass Sikes endlich mal erleben musste, was Reuegefühle sind. Ich denke das war eine viel schlimmere Strafe für ihn, als letztendlich der eigene Tod. Die Stelle war zwar gruselig - selbst erhängt, und der arme Hund stirbt auch noch - aber immerhin ging es schnell und ich würde sagen für ihn war das eigentlich angenehmer als verurteilt und öffentlich gehängt zu werden. Hier hat er vorher noch die Hoffnung auf Freiheit gehabt, ich denke, das schlimmste an der Todesstrafe ist ja immer, dass man vorher weiß, dass man stirbt. Sikes hätte es allerdings verdient gehabt, noch ein paar Tage länger in Angst zu leben. Er ist so brutal, ich frage mich echt, wie Nancy sich jemals in ihn verlieben konnte.

So meine Lieben, ich komme jetzt einfach mal zum Schluss, damit es dann bald mit Austen weitergehen kann

Mr. Brownlow macht Monks tatsächlich ausfindig und schüchtert ihn gehörig ein, sodass der schließlich mit der ganzen Geschichte auspackt- gut so
Die Erklärung und die Tatsache, dass Monks und Olivers Vater ausgerechnet Mr. Brownlows ältester Freund ist, ist genauso herrlich unwahrscheinlich wie die gesamte Handlung.
Ich hatte mal ein Seminar über Unterhaltungsromane im 18. Jahrhundert, das war zwar etwas vor Dickens, aber von der Art her sehr ähnlich. Da gab es auch nach anfänglichem Unglück am Ende eine große Enthüllung, bei der sich mindestens die Hälfte des großen Personenkreises als Verwandtschaft herausstellte. Bei Dickens hält es sich zum Glück in einem erträglichen Rahmen

Zitat von Leseratte112

Nun erfährt man auch endlich WER die Frau auf dem Bild ist..Agnes.. Olivers Mutter.. und sein Vater war Mr.Brownlows bester Freund..und er war tatsächlich in Indien um dem Verdacht nachzugehen,dass Oliver eben dieser Sohn ist...
Die Stricke entwirren sich, Rätsel werden gelöst... jetzt müssen eigentlich nur die Bösen bestraft werden und Oliver alles erfahren, dann können unsere Märchenhelden happily ever after leben...
Und endlich nimmt die Gerechtigkeit ihren Lauf..Fagin wurde verhaftet...
Der Rest der Bande, der sich retten konnte, verkriecht sich in ein noch dunkleres Versteck. Ich muss da immer an Kanalratten denken- die kennen auch alle Schleichwege durch die Gänge und finden immer noch einen Schlupfwinkel. Aber auch unter Dieben gibt es einen Ehrenkodex. Die Reichen beklauen, andere drangsalieren und krumme Geschäft machen- das ist alles in Ordnung. Aber Mord ist dann selbst ihnen zu viel (interessanterweise ist das ja auch bis heute das einzige Verbrechen, das nicht verjährt). Als Sikes auftaucht, hat allerdings nur Charley den Mut, ihn direkt anzugehen- Respekt für die Courage!
Das Problem, ob sie Sikes an die Polizei ausliefern oder gegen ihn aussagen, löst sich allerdings auf grausame Weise von selbst.
Kennt jemand von euch E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann"? Sikes letzter Satz "Wieder die Augen!" erinnert sehr an daran.

[quote='Cris','index.php?page=Thread&postID=813773#post813773']Was mich ein wenig gewundert hat war, dass die ganze Stadt so in Aufruhr war und das "nur" wegen einer ermordeten Prostituierten. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist das schlimm und es gibt allen Grund dazu schockiert und wütend zu sein. Aber am Anfang des Buches wurde immer wieder dargestellt, wie leichtfertig doch mit Todesfällen in dieser Zeit umgegangen wurde. Es hat niemanden groß gestört, wenn arme unschuldige Kinder verhungert sind. Im Gegenteil, man war froh, dass man sie nicht mehr durchfüttern musste. Ich frage mich, ob Dickens damit darauf anspielt, dass die Gesellschaft damals doch sehr oberflächlich war. Es war nicht so schlimm, wenn hinter verschlossener Kammer jemand starb, diese Fälle gerieten ja nicht in die Öffentlichkeit und waren einfach Alltag. Aber ein Mord ist natürlich der Aufreger, vor allem, wenn er so brutal begangen wurde. Da das ja eindeutig keine natürliche Ursache hat, muss natürlich der Schuldige gesucht werden.

Da würde ich dir Recht geben. Diese Hetzjagd hat schon etwas scheinheiliges. Ich wage die Behauptung, dass in dem Menschenpöbel einige stecken, die auch keine weiße Weste haben, oder denen es ganz recht ist, dass ab und zu einige der Armen den Löffel abgeben. Sobald es öffentlich wird, ist die Empörung groß- man will sich ja keine Blöße geben.

Nun geht es beim groeßn Finale Schlag auf Schlag: Fagin wartet auf seine Hinrichtung und verliert langsam den Verstand,sodass er Oliver "versehentlich" verrät wo er seine Papiere versteckt hat, der kann somit sein Erbe beanspruchen (großzügig wie er ist, teilt er mit Monks, der es jedoch rasch verprasst und armselig krepiert), Rose stellt sich als Ollis Tante mit respektablem Familienhitnergrund heraus und kann so doch noch ihren Harry heiraten, der auf Prestige verzichtet und Landpfarrer wird, Noah bleibt ein kleiner Gauner, aber aus Charley wird eine ehrliche Haut, die Bumbles landen schließlich für ihre Missetaten selber im Armenhaus,w as Mr Bumble jedoch gar nicht so furchtbar stört- seine Frau muss ja ein echter Drachen gewesen sein.
Es ist zwar schon sehr abstrus, aber ich mag es einfach, wenn am Ende die Bösen ihre gerechte Strafe bekommen und die Guten belohnt werden- märchenhaft eben
Oliver wird adoptiert und wächst zu einem liebenswürdigen jungen Mann heran- also Ende gut, alles gut? Fast, nur der kleine Dick konnte das nicht mehr miterleben

-The End-
Soooo, mit euch zusammen zu lesen hat großen Spaß gemacht] und ich freu mich auf die nächsten Bücher. Alleine hätte ich Oliver sicherlich nicht so bald gelesen und auch nicht so aufmerksam. Und vermutlich hätte meine Motivation zwischendurch immer wieder schlapp gemacht. So hat mich der "Gruppenzwang" gerettet, danke dafür Bei Klassikern fällt es mir schwer in den Kategorien Gefallen/nicht Gefallen zu urteilen Dickens Schreibstil hat mich amüsiert, ich musste mich zu keiner Zeit "durch quälen" und am Ende bin ich froh, es gelesen zu haben, also vergebe ich [/size][/font][/font][/size][/size][/font]

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So, auch ich habe das Buch jetzt beendet. Muss sagen, dass es am Ende ja wirklich richtig schön geworden ist, Rosa erfährt woher sie kommt und heiratet Harry. Oliver bekommt sein rechtmäßiges Erbe. Und am Ende leben alle glücklich und zufrieden auf einem kleinen Dorf, fernab von der bösen Großstadt mit ihren vielen Verbrechern.

Allerdings hat mir Fagin am Ende dann doch etwas leid getan, da hat Dickens wirklich die ganzen Schrecken einer solchen Todesstrafe beschrieben. Das hatte schon fast was von einem Psycho-Thriller. Da musste ich mich richtig in seine Lage reinversetzen.

Insgesamt hat mir das Buch auch gut gefallen. Es hat viel Spaß mit euch gemacht Ich muss sagen, dass ich ohne diese Leserunde mich wahrscheinlich nie wieder an einem Dickens-Buch versucht hätte. Ich hatte A Christmas Carol im englischen Original gelesen und da musste ich mich echt durch jede Seite quälen. Im Deutschen war es jetzt aber ein angenehmes Lesen und deshalb gebe auch ich

So, ich habe es nun auch endlich geschafft. Da hat sich ja noch einiges getan. Ich finde es gut, dass die Herren ihre Strafe bekommen haben. Aber die Sache mit Nancy fand ich nicht so berauschend :-/ Aber ohne wäre es wohl auch zu 'seicht' gewesen.

Es las sich gut, aber online les ich sowas nie wieder. Die Fehler im Text waren sehr nervig.
Mal sehen was ich noch von ihm lese ;)

Ganz zu Beginn möchte ich mich bei euch für diese, meine erste Leserunde bedanken! Das ist wirklich eine sehr nette Idee und hilft mir bestimmt auch, den Inhalt des Buches länger im Gedächtnis zu behalten

Was ich noch vor dem Lesen von dem Buch erwartet hätte, war, dass Oliver viel mehr mit der Diebesbande zu tun hat bzw. richtig eingeschult wird und öfter mitmacht und dann erst irgendwann, irgendwie befreit wird. Das war mein Eindruck von Filmtrailern und flüchtigen Bemerkungen, die ich zu Oliver Twist zuvor mitbekommen habe.

Wie ihr nun auch wisst, war das eine falsche Annahme. Dass neben Oliver so viele andere Charaktere auftauchen, hätte ich nicht gedacht. Aber ich mag es sehr, wenn man in die Gedanken- und Gefühlswelt unterschiedlicher Menschen eintaucht - allerdings war das Buch für genauere, tiefere Einblicke zu kurz
Dickens schafft es, dass man mitdenkt und mitfiebert, er erzeugt Spannung, indem er die Szenerie öfters wechselt und in ihnen beschreibt, wie es den anderen Charakteren ergeht. Alles in allem ist es eine sehr gut durchdachte Geschichte, in der sich am Ende alles zusammenfügt. Aber dass Rose Olivers Tante ist, fand ich schließlich doch ein wenig zu viel des Guten So wie Pickwick beschreibt, ist das wohl eine Eigenart der damaligen Zeit ... aber ich bin kein Fan von solchen "glücklichen Zufällen".

Es ist schade, dass Nancy so an Sikes und den anderen Dieben festhält und sich nicht helfen lassen will. Aber ihre Liebesbeziehung zu Sikes hat sich mir nicht vor dem Ende erschlossen und kam mir dann ein wenig so vor, als wäre diese Wendung Dickens erst später eingefallen, um seine Geschichte zu seinem gewollten Ende zuzuführen. (Vielleicht müsste ich auch das Buch noch einmal lesen und vermehrt auf Hinweise dazu achten.)
Die Diebe bekommen also, was sie verdienen. Die Guten gewinnen ein Familienmitglied hinzu und leben glücklich bis an ihr Lebensende ...

Für mich ein etwas zu klischeehaftes Ende, aber ansonsten ein gelungener Roman. Von mir auch 3 1/2 von 5 Sternen:

Zitat von Jane A.

Was ich noch vor dem Lesen von dem Buch erwartet hätte, war, dass Oliver viel mehr mit der Diebesbande zu tun hat bzw. richtig eingeschult wird und öfter mitmacht und dann erst irgendwann, irgendwie befreit wird. Das war mein Eindruck von Filmtrailern und flüchtigen Bemerkungen, die ich zu Oliver Twist zuvor mitbekommen habe.

Interessant, dass du das ansprichst- meine Erwartungen waren sehr ähnlich. Ich war auch überzeugt, dass er Freunde in dieser Bande findet, die ihm helfen... das liegt vermutlich an dieser äußerst fragwürdigen Zeichentrickadaption, von der ich als Kind ein paar Folgen mitbekommen habe. Was mal wieder zeigt, wie oblatendünn das Eis des Halbwissens ist

Schluß

In den letzten 3 Kapitel überschlägt sich die Geschichte ja förmlich...die ganze Zeit über hat uns Dickens immer nur kleine Brocken hingeworfen und dann haut er alles was man die ganze Zeit wissen wollte auf ein paar Seiten...Ende gut...alles gut...und wenn sie nicht gestorben sind...

Aber alles in allem hat mir das Buch gut gefallen...werde auf jedenfall auch noch andere Werke von Charles Dickens lesen...sein ironischer-sarkastischer Stil hat mir gut gefallen... ...deshalb gebe ich Oliver´s Geschichte

Hat eigentlich jemand von euch ne Ahnung was aus dem Gannef geworden ist...???....habe ich das eventuell überlesen..????

Zitat von Leseratte112

Hat eigentlich jemand von euch ne Ahnung was aus dem Gannef geworden ist...???....habe ich das eventuell überlesen..????

Meinst du den Baldowerer Jack Dawkins? Das hab ich mich auch gefragt. So weit ich gesehen hab, wird nichts mehr über seinen weitern Verbleib gesagt. Aber ich vermute, der sitzt eine Weile im Gefängnis, wegen seines Taschentuchklaus. Und dann wird er vermutlich weitermachen wie bisher.

Zitat von Pickwick

Meinst du den Baldowerer Jack Dawkins? Das hab ich mich auch gefragt. So weit ich gesehen hab, wird nichts mehr über seinen weitern Verbleib gesagt. Aber ich vermute, der sitzt eine Weile im Gefängnis, wegen seines Taschentuchklaus. Und dann wird er vermutlich weitermachen wie bisher.

...danke..dachte schon da wäre mir was entgangen..

Hach, ich weiß, ich bin etwas spät dran. Die Wirklichkeit hat mich nach meiner alljährlichen Faschingstrance jetzt aber wieder und ich will dann doch noch mein Resumé ziehen

Am Anfang war ich ja etwas irritiert von Dickens Schreibstil, aber mit der Zeit habe ich ihn wirklich schätzen gelernt. Vor allem der subtile Humor hat es mir angetan.
Die Geschichte hat mir auch gut gefallen. Sie war flüssig, spannend und in sich logisch. Dass Rose nun aber auch noch mit Oliver verwandt sein muss, fand ich dann auch ein etwas zu runder Abschluss Aber was natürlich sein musste und auch vorherzusehen war, ist die Hochzeit von Harry und Rose. Als Happy-End-Mensch war das für mich dann doch etwas mehr im Fokus als Dickens das wahrscheinlich vorhatte
Alles in allem war Oliver Twist ein schönes Leseerlebnis für mich; 4 Sterne kriegt er von mir

Abschließend will ich mich dann auch noch bei euch allen für die schöne Leserunde bedanken. Auch wenn das mit den Beiträgen am Schluss etwas gehapert hat, fand ich es doch sehr angenehm, mich mit euch auszutauschen. Und einige Sachen wären mir alleine sicher nicht so aufgefallen und/oder beachtenswert erschienen. Also: danke schööööön

Tja, so kanns auch gehen. Leider musste ich jetzt das Lesen dieses Buches abbrechen. Ihr seid ja alle fertig geworden, ich habe nicht mal die Hälfte geschafft. Ich bin in diese Geschichte überhaupt nicht reingekommen und hab mich zwingen müssen, immer wieder mal ein bis zwei Kapitel zu lesen. Aber jetzt gebe ich doch auf. Das Buch lag zwar bis heute auf meinem Nachttisch, aber jetzt räum ich es erstmal wieder ins Regal. Vielleicht war für mich einfach nicht die richtige Zeit, um das Buch zu lesen. Irgendwann werde ich es bestimmt nochmal probieren. Nun denn, schade; trotzdem danke ich Euch allen, nur durch Eure Kommentare bin ich noch bei der Stange geblieben