Caragh O'Brien - Die Stadt der verschwundenen Kinder / Birthmarked

  • Klappentext:


    "Sag mir, wo die Kinder sind ..."


    Die junge Gaia gehört mit ihrer Mutter zu den wichtigsten Menschen ihrer Gemeinschaft: Als Hebamme muss sie jeden Monat die ersten drei Neugeborenen an der Mauer der Stadt abgeben – so lautet das Gesetz. Noch nie hat jemand es gewagt, gegen dieses Gesetz und die Herrscher jenseits der Mauer aufzubegehren. Doch dann werden Gaias Eltern verhaftet, und das Mädchen begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Stadt jenseits der Mauer – und nach dem Schicksal der verschwundenen Kinder …


    Eigene Inhaltsangabe:
    Die Enklave ist die geheimnisvolle Stadt, die Wharfton, die kleine Stadt außerhalb der Mauern der Enklave, beherrscht. Von ihr sind die Bewohner Wharftons abhängig, denn sie teilt ihnen bestimmte Rationen von Nahrung und Kleidung zu. Zusätzlich müssen die Leute aber auch selbst Sachen anbauen, denn die Rationen der Enklave sind immer noch viel zu wenig. Auf dem Markt von Wharfton tauscht man besonders gerne gegen Tvaltarkarten – das Tvaltar ist eine Art Kino, in dem Filme über das Leben in der Enklave gezeigt werden, die einzige Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Leben innerhalb der Mauern zu verschaffen ... ein Leben, von dem man außerhalb der Mauern nur träumen kann. Aber es gibt eine Möglichkeit, das Privileg zu bekommen, dort drinnen zu leben, nämlich als Baby dort aufzuwachsen. Die ersten drei Babys des Monats, die eine Hebamme entbindet, müssen innerhalb von neunzig Minuten nach der Geburt am Stadttor der Enklave abgegeben werden. Natürlich sträuben sich viele Mütter dagegen, doch letzten Endes müssen sie es dennoch tun, schließlich dienen alle der Enklave. Außerdem ist es doch eine Ehre für das Baby ... oder? Denn ist es drinnen wirklich besser als draußen? Daran hat die sechzehnjährige Gaia Stone, die in die Fußstapfen ihrer Mutter, einer Hebamme, treten möchte, nie gezweifelt. Schließlich ist es ein sorgenfreies Leben, in dem einem Bildung gewährt wird, man farbenfrohe Kleidung tragen kann und an nichts sparen muss, besonders nicht an Wasser und Geld. Dann aber werden Gaias Eltern von der Stadtwache verhaftet, „nur zur Befragung“ angeblich. Gaia bleibt ratlos zurück: Weshalb wurden ihre Eltern festgenommen? Über welche Informationen verfügen sie, die der Enklave nützen könnten? Ihr wurde versichert, dass ihre Eltern bald zurückkämen, doch drei Wochen verstreichen ergebnislos. Gaia sieht nur einen Weg, herauszufinden, was mit ihren Eltern geschehen ist: Sie will sich in die Stadt schleichen. Noch ahnt sie nicht, worauf sie sich eingelassen hat ...


    Über die Autorin:
    Caragh O’Brien wuchs in Minnesota auf und studierte Literatur und Kreatives Schreiben. Nach dem Studium begann sie als Highschool-Lehrerin zu arbeiten und entdeckte nebenbei die Freude am Schreiben. »Die Stadt der verschwundenen Kinder« ist ihr erstes Jugendbuch und hat in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien viel Aufsehen erregt. Caragh O’Brien ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie und zwei Wüstenrennmäusen in Connecticut.


    Meine Meinung:
    Das Buch spielt 400 Jahre in der Zukunft und erinnert entfernt an die „Hunger-Games“-Trilogie von Suzanne Collins (auf Deutsch „Die Tribute von Panem“). Es zeigt, wie unsere Gesellschaft womöglich in der Zukunft aussieht, ist aber nicht so rebellisch und brutal, sondern es herrscht eine sanftere Atmosphäre. Die Tribute von Panem halte ich für realistischer, dennoch ist dieses Buch ebenfalls etwas Besonderes. Gaia ist eine bewundernswerte Person, mit der ich mich wunderbar identifizieren kann; sie ist erwachsen für ihr Alter, aber auch nicht zu erwachsen. Das Buch liest sich flüssig und in einem Rutsch, da die Schrift auch sehr groß ist, die Kapitel waren jedoch manchmal zu kurz, was das Lesetempo ein wenig stocken lässt. Das Buch ist von außen schön gestaltet und der Titel ist ebenfalls gelungen. Mir wäre es aber lieber gewesen, wenn der Titel nicht kleingeschrieben gewesen wäre; schon im Internet missfällt es mir, wie nahezu immer die Groß- und Kleinschreibung (und noch viel mehr) unbeachtet bleibt, und zumindest bei Büchern sollte darauf geachtet werden.


    Fazit: Mir gefiel das Buch sehr gut, dennoch fehlt mir das gewisse Etwas, das Tüpfelchen auf dem i, sodass es mich wirklich vom Hocker reißt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, das Buch zu lesen!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Und hier die englische Ausgabe mit einem wunderschönen Cover. (Es gibt noch eine andere englische Ausgabe, aber diese hier finde ich schöner. :-, )

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Danke für deine Buchvorstellung, Book Worm! Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste. O:-)


    Du hast das Buch in die Kategorie "Fantasy / Science Fiction" eingeordnet. Liegt das daran, weil das Buch in der Zukunft spielt oder tauchen auch fantastische Wesen in der Geschichte auf?


    Mir gefällt das Cover der deutschen Ausgabe nicht so gut, aber das der englischen Ausgabe finde ich irgendwie auch nicht viel besser... 8-[


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Gern geschehen! Was das Cover anbetrifft: Geschmäcker sind ja schließlich verschieden, so muss es auch sein. :friends:
    Ich habe das Buch bei "Fantasy / Science Fiction" eingeordnet, weil es mir am passendsten erschien. Es tauchen keine fantastischen Wesen auf, aber das Buch spielt in der Zukunft und gehört schon allein deshalb meiner Meinung nach in diese Kategorie, auch wenn es kein "typisches" Science-Fiction-Buch ist. Dem ganzen Buch haftet jedoch eine fast magische Atmosphäre an :drunken: , weshalb ich denke, dass das Buch in dieser Kategorie gut aufgehoben ist. Außerdem habe ich schon die leichten Ähnlichkeiten mit den Tributen von Panem erwähnt, und diese Bücher sind schließlich auch hier eingeordnet, obwohl nichts Fantastisches und Übernatürliches auftaucht. :wink:

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  • Ich habe jetzt das Buch durch und fand es wirklich gut.
    Ich wusste nicht wirklich was ich davon halten würde oder ob es mir gefallen würde. Ich lese aber gerne was neues und gehe eimfach das Risiko ein das das jeweilige Buch mir nicht gefallen könnte.
    Ich bin froh das ich dieses Buch gekauft habe.
    Der Titel ist ein wenig unglückliich gewählt. Wo die abgegebenen Babys hinkommen ist bekannt. Aber mir hat die Wahl des Titels nichts ausgemacht.
    Das Cover fand ich sehr gut gestaltet. Die weißen Punkte und ihre Bedeutung werden im Laufe des Buches erklärt und so finde ich passen sie auf das Cover.


    Gaia gefällt mir als Charakter. Sie ist jemand, der mich nicht geärgert hat mit ihrem Handeln. Das Buch wird aus ihrer Sicht erzählt und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.


    Bevor ich das Buch las war ich mir nicht sicher ob das Buch weitere Bände haben würde. Jezt bin ich mir sicher und denke es wird folgende Bände geben. Es sind zu viele unbeantwortete Fragen da.


    Meine Bewertung für das Buch wären :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vielen Dank für die tolle Rezi! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Das Buch steht schon eine kleine Weile auf meiner "niemals-endenden-Wunschliste". Allein der Titel und das Cover haben mich neugierig gemacht. Jetzt schwanke ich zwischen "Neva" und "Die Stadt der verschwundenden Kinder". Den Rezensionen nach klingen beide sehr ähnlich, aber lassen wir uns doch mal überraschen 8) .
    Eine Frage habe ich aber: Entsteht auch eine kleine Romanze in dem Buch oder geht es hauptsächlich um das Verschwinden der Eltern, Kinder und den Umständen an sich?

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Eine Romanze ensteht, ja. Ich sage jetzt nicht mehr dazu. Damit du gespannt sein kannst auf das Buch. :wink:
    Ich persönlich mag Bücher in dennen Liebe nicht vorkommt nicht. Somit war dieser Teil im Buch für mich wichtig, ohne wäre es nicht so gut gewesen.

  • Hey danke für die schnelle Antwort! Sie war ausschlaggebend.
    Habe mir das Buch - das mit drei weiteren konkuriert hat - gerade bei Amazon bestellt. Wird denke ich am Montag eintreffen. Freu mich schon auf eine neue Welt und ein weiteres Schmuckstück in meinem Regal :loool:

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Hallo,
    leider muss ich gestehen, dass ich von der Geschichte nicht ganz so beigeistert war. Mit fehlte die Ausführlichkeit, der Spannungsbogen wurde gar nicht erst aufgebaut und wenn es Andeutungen von ihm gab, war er genauso schnell wieder verschwunden. Ich hatte das Gefühl das ich - wenn ich mich gerade in die Situation der Protagonistin versetzt gefühlt habe - genauso schnell wieder herauskatapultiert wurde. Mir fehlte einfach zuviel Story. Schade eigendlich. Die Idee dahinter war echt super gut. Daher meiner Meinung nach nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Meine Meinung


    Wharfton, ein Ort in der Zukunft, durch eine Mauer getrennt von der Enklave. Die Lebensumstände in Wharfton sind nicht einfach. Lebensmittel, Wasser, alles wird rationiert. In der Enklave geht es den Menschen dagegen sehr gut.
    Hier in Wharfton wächst Gaia auf. Ein 16-jähriges Mädchen, welches von ihrer Mutter zur Hebamme ausgebildet wurde. Jede Hebamme vor der Mauer muss die drei ersten Babys im Monat an die Enklave geben. Als Gaia von ihrer ersten eigenständigen Entbindung nach Hause kommt, stellt sie entsetzt fest, dass ihre Eltern verhaftet wurden. Bis dato hat sie sich nie Gedanken über die Lebensumstände oder die Gesetze der Enklave gemacht. Nun muss sie feststellen, dass hier irgendetwas nicht stimmig ist. Warum werden ihre Eltern verhaftet? Warum werden jeden Monat Babys zur Enklave gebracht?
    Gaia versucht Antworten auf ihre Fragen zu finden. Sie steht der Enklave immer skeptischer gegenüber. Durch ihre Nachforschungen wird sie für der Enklave auffällig ……..


    Eigentlich stand ich dem Buch erst eher skeptisch gegenüber. Ich mag Science-Fiction nicht unbedingt gern. Allerdings muss ich nun gestehen, dass ich diesen Roman sehr gern gelesen habe. Der Schreibstil war sehr flüssig und verständlich zu lesen.
    Beschreibungen von Orten und auch den Figuren waren so gut, dass ich mir alles wirklich sehr gut vorstellen konnte.
    Thematisch ist das Buch gut verarbeitet. Es ist nicht zu tiefschürfend, immerhin ist es ein Roman, aber es regt auf jeden Fall zum Nachdenken über die Zukunft an. Sicherlich gibt es Haken und Ösen, kleine Fehler, einiges mag nicht stimmig wirken, aber wissen wir, was die Zukunft bringt?
    Neben den sozialkritischen Aspekten gibt es auch die obligatorische Liebesgeschichte sowie Höhen und Tiefen im Leben von Gaia.


    Fazit: Für diese schöne Geschichte vergebe ich gern fünf von fünf Sternen. Nun warte ich gespannt auf den zweiten Band, weil ich neugierig auf den weiteren Weg von Gaia bin. Ich hoffe allerdings, dass es nicht zu viele Fortsetzungen gibt. Endlos-Geschichten gibt es schon genug.

  • Ich fand das Buch auch ganz interessant, und trotz der 450 Seiten war es sehr schnell gelesen. Ob ich nun unbedingt eine ganze Reihe davon lesen muss und will, weiß ich noch nicht - es ist aber eher ein Buch, bei dem es mich am Ende nun nicht fürchterlich ärgert, dass ich nicht sofort den nächsten Band zur Hand nehmen kann (und solche Reihen gibt es ja auch!).


    Ich fand die Story ganz nett, aber nicht so wirklich fesselnd, ich habe auch öfter mal ein paar Absätze quergelesen.
    Außer Gaia blieben mir eigentlich fast alle Personen zu blass, sowohl ihre Eltern als auch Leon und einige andere.
    Auch Gaias Wandel von der braven Mitarbeiterin zur Rebellin ging mir irgendwie zu hopplahopp, da fehlte mir eine schlüssige Erklärung, denn eigentlich hätte sie ja gleich nach Verhaftung ihrer Eltern reagieren können - aber vielleicht auch durchaus realistisch, dass man solange wie möglich versucht, sich halbwegs bequem zu arrangieren...

  • Dank der vielen guten Beschreibungen, wandert das Buch mal ein ordentliches Stück nach oben auf meinem SuB

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)

  • Ich hatte das Buch schon einmal in der Hand und habe es dann wieder zurück getan! Schade, durch eure schönen Rezis muss ich das Buch jetzt doch haben!! :-, DANKE!!

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Ich habe es endlich geschafft zu lesen. Bin total begeistert, auch wenn ich manchmal mir mehr "Tiefgang" gewünscht hätte. Auch sind sehr viele Fragen offen geblieben. Wird diese Geschichte als Serie fortgesetzt, wenn ja, weiß einer wann der nächste Band erscheint?

  • Der zweite Band erscheint am 20. Februar 2012 und heisst "Das Land der verlorenen Träume" :D


    :love: Lesen heisst träumen mit offenen Augen :love:



    :study: A clash of kings - George R. R. Martin
    :study: Fangirl - Rainbow Rowell

  • Ich war mir nicht sicher, wie wichtig das Buch ist, aber jetzt werde ich es mir schnellstmöglichst kauen. :lechz:
    Danke für die Rezis. :applause:

  • vielen Dank für die Rezi. Habe es in Berlin im Buchladen gesehen. Leider gefällt mir das Cover so gar nicht. Deswegen hab ich mir auch die Rückseite nicht durchgelesen :-,
    Nach dem ich die Rezi gelesen habe bin ich total neugierig. Ich möchte sofort wissen wie es weiter geht. Buch geht auf Meine Wunschliste:)