Als junges Mädchen tritt Marie Denarnaud nach einer frustrierenden Lehre bei einer launischen Hutmacherin eine Stelle als Pfarrhaushälterin im abgelegenen, winzigen Bergdörfchen Rennes-le-Château im Languedoc an. Ihr neuer Dienstherr ist der noch recht junge Priester Bérenger Saunière, der mit seinen fortschrittlichen theologischen Ideen seiner Zeit um einiges voraus ist. Schon bald hegt Marie verbotene Gefühle für den gutaussehenden Mann, die dieser auch erwidert.
Eines Tages macht Bérenger in der halb verfallenen Dorfkirche einige aufregende Entdeckungen - nicht nur ein mysteriöses Grab und seltsame Inschriften sind da in der Krypta verborgen, sondern auch ein uralter Schatz, der womöglich auf die Tempelritter zurückgeht. Von da an führen er und Marie ein ziemlich luxuriöses Leben, was im Dorf natürlich nicht verborgen bleibt, außerdem lässt er die Kirche auf eigenwillige Weise renovieren und ausstatten. Bei heimlichen Treffen mit befreundeten Priestern versucht er die vermeintlichen Geheimbotschaften auf seinen Fundstücken zu entschlüsseln. Marie bleibt dabei außen vor, findet aber auf eigene Faust einiges heraus und ahnt allmählich, das das Geheimnis von Rennes-le-Château gefährlich sein kann ...
Bérenger Saunière und sein plötzlicher Reichtum, die seltsame Neuausstattung der Dorfkirche, seine ungewöhnlichen weiteren Bauprojekte und das Verhältnis zu seiner Haushälterin sind historisch belegt und geben seither Anlass zu den wildesten Spekulationen - perfekter Stoff für einen Roman.
Helene Luise Köppel strickt daraus eine solide und recht spannende Geschichte um mysteriöse Botschaften, Ketzerei und verbotene Liebe, die mir insgesamt recht gut gefallen hat, auch die Auflösung fand ich recht gelungen. Sprachlich wirkt das Buch allerdings manchmal ein klein wenig hausbacken und die Dialoge etwas steif.