Innentext:
Die vorliegenden zehn Essay schrieb Lu Xun (1881 - 1936) 1926 und verröffentlichte sie zum erstenmal als Sammlung unter dem Titel "Morgenblüten - abends gepflückt" im September 1928 in der vom Autor selbst herausgegebene Reihe "Neue Schriften der We-Ming-Gesellschaft". Der deutschen Übersetzung liegt eine 1978 im VErlag für fremdsprachige Literatur Beijing erschienene Ausgabe zugrunde.
Eigene Beurteilung:
Lu Xun gilt als einer der Väter der modernen chinesischen Literatur, wozu unter anderem sein Entschluss beigetragen, auch umgangssprachliche Rede mit in Bücher hinein zu bringen und damit einen höheren Realitätsbezug zu schaffen.
Die vorliegende kleine Sammlung aus der Reihe „China erlesen“ des Wieser-Verlages versammelt zehn Essays des Autoren und ein Nachwort, in denen er sich mit seinem eigenen Werdegang als Leser, als Schüler und als Student auseinander setzt und auch mit seiner eigenen lehrenden Tätigkeit.
Dabei erfährt man so Einiges über innenpolitische Probleme zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bis hin zum Jahr 1927, aus dem Lu Xuns Nachwort stammt, kann lesen, wie lange eine richtige chinesische Oper dauern kann, wie die Höllenfürsten darin eine Rolle spielen und warum Lu Xun von einem Studium der Medizin in China nach Japan gewechselt ist um dann dort wieder ganz andere Wege zu beschreiten.
[font="]Lu Xun war ein Freund sehr klarer und sehr eigener Meinungen, was einen beim Lesen gelegentlich ein wenig irritieren kann, aber es ist schon allein aus zeithistorischer Sicht interessant zu sehen, wie er die verschiedenen Stufen seines Lebens in China und Japan erlebt hat, wie er die westliche Medizin und Literatur kennen gelernt hat, die sein späteres Wirken stark beeinflussen sollten und welche Lehren er schließlich aus all diesen Erfahrungen gezogen hat.[/font]
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Verlag: Wieser Verlag
