Steffi von Wolff - Ausgebucht

  • Vor einigen Tagen habe ich "Ausgebucht" bei Vorablesen gewonnen und heute kam es dann endlich an. Natürlich habe ich es auch gleich verschlungen, was bei 206 Seiten auch nicht ganz so schwer ist. Hier nun also erstmal der Klappentext:


    "Warum musst du eigentlich immer so negativ sein?", fragte Dine. "Alles findest du doof." Katinka drehte sich zu ihr um. "Ich finde alles doof?" Kannst du mir bitte eine Sache in den vergangenen vierundzwanzig Stunden sagen, die nicht doof war? Also eine, die nur ansatzweise erträglich war? Wir verfahren und, du hast die falsche Reisetasche dabei, in dieser Dorfspelunke müssen wir uns wie Schwerverbrecher behandeln lassen und die Nacht im Auto verbringen, und jetzt stehen wir in diesem Kaff hier mit diesem Haus, das gern ein Hotel sein möchte, einem schwachsinnigen Typen an der Seite und einem Pferd, das mir auf die Stiefel scheißt. Da gehe ich lieber ins Gefängnis, als mit dir hierzubleiben." "Da gehörst du auch hin. Aber vorher müssen wir hier etwas tun, sonst gehen wir leer aus."


    Meine Meinung:
    Im Buch geht es um die Zwillinge Katinka und Dine, deren Uroma Fanny gestorben ist und ihnen als Erbe ein Hotel und für jede eine Million Euro hinterlassen hat. Allerdings wäre es ja auch zu einfach, ein modernes und gutgehendes Hotel zu erben. Als sie im Ort angekommen sind, stehen sie vor einer halben Ruine, welche sie renovieren sollen, damit es dann drei Monate am Stück ausgebucht ist. Sollte sie dies innerhalb von einem Jahr nicht schaffen, bekommen sie auch die Million nicht.


    Während den 206 Seiten treten immer wieder Hindernisse auf, die auch durch die Bewohner von Altkirchtrupp nicht besser werden, eher noch schlimmer. Bis dann ganz langsam mal das Geheimniss gelüftet wird...


    "Ausgebucht" ist ein ideales Buch zum Zwichendurch- Lesen. Es lässt sich schnell weglesen und man muss nicht viel über die Zusammenhänge nachdenken, da sie gut beschrieben sind. Auch die Details in der Hotelruine und im Ort sind gut von Steffi von Wolff beschrieben wurden und man kann sich super in den 400 Seelenort versetzen. Dadurch, dass die Dorfbewohner auch immer mal wieder querstehen, wird es nie langweilig und es ist immer für Action gesorgt. Auch die geschwisterlichen Streitigkeiten zwischen Katinka und Dine machen es lustig und so manchmal muss man einfach nur laut lachen. Von mir gibts für das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    :study: "Die Bücherinsel" von Janne Mommsen

    :study: "So schnell ganz gehen" von Ariane Wischnik

    :musik:





    Ich tausche auch gerne mit euch, hier mein Regal bei Tauschticket! :D

  • Klappentext:


    «Warum musst du eigentlich immer so negativ sein?», fragte Dine. «Alles findest du doof.» Katinka drehte sich zu ihr um. «Ich finde alles doof? Kannst du mir bitte eine Sache in den vergangenen vierundzwanzig Stunden sagen, die nicht doof war? Also eine, die nur ansatzweise erträglich war? Wir verfahren uns, du hast die falsche Reisetasche dabei, in dieser Dorfspelunke müssen wir uns wie Schwerverbrecher behandeln lassen und die Nacht im Auto verbringen, und jetzt stehen wir in diesem Kaff hier mit diesem Haus, das gern ein Hotel sein möchte, einem schwachsinnigen Typen an der Seite und einem Pferd, das mir auf die Stiefel scheißt. Da gehe ich lieber ins Gefängnis, als mit dir hierzubleiben.» «Da gehörst du auch hin. Aber vorher müssen wir hier etwas tun, sonst gehen wir leer aus.»


    Eigene Zusammenfassung:


    Die Zwillinge Dina und Katinka erben ein marodes Hotel von ihrer verstorbenen Uroma Fanny.Ihnen winkt ein Erbe von je einer Million Euro...wenn sie die Bedingungen erfüllen.Diese sehen folgendermaßen aus.Wenn sie es schaffen innerhalb von drei Monaten das Hotel wieder auf Vordermann zu bringen und es daraufhin schaffen es im folgenden Jahr drei Monate hintereinander ausgebucht zu bekommen,dann,ja dann bekommen sie das Geld. Doch schon die Fahrt von Frankfurt ins kleine Altkirchtrup endet fast mit Mord und Totschlag.Denn von klein auf können sich die Zwillinge nicht leiden und versuchen einander das Leben schwer zu machen.Wie sollen sie es da schaffen ein Hotel zu eröffnen und es zu führen? Vorallem,da sie in Altkirchtrup wie Aussätzige behandelt werden und niemand wirklich gedenkt ihnen zu helfen.Nun,sie finden ihren Weg. Auch wenn er viele Überraschungen und Schwierigkeiten bereithält.


    Meine Meinung:


    "Ausgebucht" bietet kurzweilige Unterhaltung,was aber keineswegs an der Geschichte selbst liegt. Eher die fehlende Länge des Buches trägt dazu bei,denn mit 206 Seiten ist es nicht gerade übermäßig dick. Aber dafür enthalten diese 206 Seiten kurioses über und über. Die Geschichte ist an sich gut durchdacht und auch der Inhalt ist an sich nicht
    schlecht. Allerdings hätten hier und da einige Erweiterungen des Szenarios nicht geschadet. Zum Beispiel das Voranschreiten der Arbeiten am Hotel sind recht knapp beschrieben. Dafür wird an anderer Stelle nicht mit Wiederholungen gespart. Ein augenscheinlicher Dauerbrenner des Buches ist die Angst der Merit Janssen vor dem "Russen".Ein immer wiederkehrendes Element.
    Generell erscheint mir die Geschichte zu schnell erzählt,was aber auch an einfach an meinem persönlichen Geschmack liegen kann. Alles in allem war das Buch ein netter Zeitvertreib und gut zu lesen,jedoch nicht der große Lacher,den ich erwartet hatte. Ich bin trotzdem froh,dieses Buch gelesen zu haben.


    Von mir erhält das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    lg Saiura

  • Inhalt:
    Katinka und Nadine "Dine" Martini sind eineiige Zwllinge, doch sie sind sich trotzdem spinnefeind; schon von Geburt an lagen sich die beiden ständig in den Haaren und stritten sich über alles, worüber man sich nur streiten kann. Dann verstirbt ihre Urgroßmutter und hinterlässt den beiden ein Hotel in Nordfriesland sowie jeweils eine Million Euro. Der Haken dabei ist nur, dass die beiden in drei Monaten das Hotel „Friesenzauber“ renovieren und anschließend dafür sorgen müssen, dass es für drei Monate ausgebucht ist, bevor sie ihre Millionen bekommen. Das Hotel möchte keine der beiden wirklich haben, das Geld hingegen schon – doch ihnen bleibt keine andere Wahl, als nach Altkirchtrup zu fahren, ein Dorf, dessen Bewohner „neumodisches Schickschnack“ ablehnen. Folglich gibt es weder Autos noch Schreibmaschinen, geschweige denn Computer. Es gibt nur eine Telefonzelle und ein Radio, die mal funktionieren, meistens aber eher nicht; ein Pferd, das alles und jeden anknabbert, und jede Menge seltsame Leute, die den Zwillingen deutlich zu verstehen geben, dass sie unerwünscht sind, und sich sonst nur darauf beschränken, die beide misstrauisch zu beäugen und auf Fragen keine Antworten zu geben. Das „Friesenzauber“ selbst hat auch schon bessere Tage gesehen, was noch freundlich ausgedrückt ist. Zitat von Seite 27: „[Das Haus] sah ein bisschen aus wie die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf, aber nur, wenn man es wirklich gut meinte und ein sehr optimistischer Mensch sowie halb blind war.“ Die Frage ist nun, ob die Zwillinge es schaffen werden, sich zusammenzureißen, denn am Ende des Tages winken die zwei Millionen Euro ...


    Meine Meinung:
    Schon von Beginn erschien mir die Geschichte sehr vorhersehbar:

    Man hätte auch eine tiefergehende und vor allem längere Geschichte aus der Grundidee entwickeln können – vor allem hätte man Stück für Stück aufdecken können, warum sich die Zwillinge so sehr hassen. Stattdessen hat man es sich einfacher gemacht und erklärt, dass die beiden sich nun mal von Geburt an hassen, Punkt. Zufriedengestellt hat mich die Erklärung nicht gerade, doch sie passt zur lockeren Atmosphäre des Buches. Das Buch ist mit rund 200 Seiten sehr kurz, doch auch die Länge passt zum Buch, das als leichte Strandlektüre durchgehen könnte, auch wenn die stürmische Nordsee als Schauplatz eher untypisch für eine Strandlektüre ist. (Rund 13€ für 200 Seiten ist aber schon etwas happig, wie ich finde.)
    Ein weiterer Punkt ist die Sprache. Anfangs fand ich es drollig, wenn jemand im schönsten Dialekt vor sich hingenuschelt hat, doch zum Ende hin wurde es ermüdend, da es den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Ach wäre es nicht nötig gewesen, so viel zu fluchen.
    Der nächste Punkt ist der irreführende Klappentext. (Es gibt zwei, aber ich meine den, der nicht nur aus einem Textauszug besteht.) Dessen letzter Satz lautet: „Eine Zeitlang geht alles halbwegs gut – bis der junge Journalist Benni auftaucht, der in Altkirchtrup nur ein wenig entspannen wollte ...“ Beim Lesen denkt man sofort: Ach ja, Zickenkrieg. Doch das geschieht eben nicht! Es fliegen keine Fetzen und es entbrennt kein bitterer Kampf zwischen den Zwillingen. Zudem deutet dieser Satz an, dass der Journalist alles auf den Kopf stellt, doch auch das ist falsch, denn kaum jemand nimmt überhaupt Notiz von ihm.


    Fazit: Nettes Buch zum Faulenzen am Strand im Urlaub oder einfach leichte Kost für zwischendurch. 206 Seiten hat man ja schnell durch und es liegt nachher auch nicht schwer im Magen. (So, nun aber weg von den bildlichen Vergleichen. Man sollte Bücher nicht mit Essen vergleichen, außer man ist ein Buchling.)
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Wolf, Steffi von - Ausgebucht

    Oma Fanny von Lehndorf ist verstorben. Ihr beträchtliches Erbe wird an die Familienangehörigen aufgeteilt, aber nicht ohne den einen oder anderen Hintergedanken. Sie hinterlässt ihren Enkelinnen Katinka und Dine das Hotel „Friesenzauber“ in Schleswig-Holstein, genauer gesagt an der Nordseeküste, und die Zwillinge bekommen die Aufgabe dieses Hotel wieder in Schuss zu bringen. Sie würden jeder eine Million Euro erben, falls sie es schaffen, dass das heruntergekommene Hotel innerhalb eines Jahres mindestens 3 Monate in Folge ausgebucht ist. Die 18 jährigen Mädchen machen sich also von Frankfurt auf und damit beginnt die „Abenteuerreise“ in das Land der Horizonte mit seinen besonderen Eigenarten, die für die Mädchen wahrscheinlich besser zu ertragen wären, wenn sie zusammen halten würden. Da sie sich aber nicht leiden können und ständig nur anzicken, wird das Ganze zu einer großen Herausforderung.

    Bei „Ausgebucht“ handelt es sich um eine schöne Klappbroschur, die 2011 im Rowohlt Verlag erschienen ist. Das Cover gefällt mir sehr gut, es deutet auf eine leichte, unterhaltsame Kost hin. Der Zusammenhang zwischen dem Cover und dem Romaninhalt ist meiner Meinung nach zwar nicht so eindeutig, aber optisch ist es einfach schön und strahlt Fröhlichkeit aus.

    „Ausgebucht“ ist das erste Buch, welches ich von Steffi von Wolff gelesen habe und ich war gespannt, ob sie ihrem Ruf - humorvolle Bücher zu schreiben - gerecht wird.

    Wie die Schwestern Schleswig-Holstein wahrgenommen haben, hat mir persönlich größtenteils gefallen. Da ich selbst aus diesem schönen Bundesland komme, kann ich natürlich auch beurteilen, was der Tatsache entspricht und was dann eher ein Vorurteil darstellt. So können wir mehr als nur „Mähdrescher fahren, Kühe melken und saufen“ und „Landminen“ tauchen hier auch nicht so oft auf. Die Herausarbeitung des Bendix Jansen gefällt mir sehr gut. Er ist ein echtes Nordlicht und beantwortet fast jede Frage mit einem einfachen „jo“. Dass dieses die Zwillinge in den Wahnsinn treibt, kann ich verstehen, aber für hier oben ist das ganz normal und hier schnackt man nu ma so :) . Neben diesem typischen Nordlicht taucht auch noch ein Hesse mit einem ausgeprägten Dialekt auf. Kurze Passagen mit ihm fand ich ganz witzig, ganze Monologe müsste ich dann aber nicht von ihm lesen ^^.

    Das Gezicke zwischen den Mädels ist manchmal etwas übertrieben, eigentlich immer grundlos (okay, Geschwister brauchen auch oft keinen Grund^^), aber leider manchmal auch etwas niveaulos. Als 18jährige brauche ich meine Schwester nicht mit „Du stinkst“ beleidigen. Andere Kabbeleien sind dann glaubhafter dargestellt.

    Um die Geschichte noch etwas bunter zu gestalten gibt es natürlich auch ein bisschen Liebe und ein ganz klitzekleines bisschen Spannung über Fannys Vergangenheit und geheimnisvolle Dokumente. Dass der Roman ein Happy-End hat, ist wohl nicht zuviel verraten, denn jeder Leser wird sich dessen bereits vor dem Lesen im Klaren sein. Etwas anderes erwartet man einfach nicht.

    Fazit: Bei „Ausgebucht“ handelt es sich um einen netten Roman für ein paar kurzweilige Stunden, der einen des Öfteren zum Schmunzeln bringt, aber manchmal auch etwas überspitzt erscheint.


    · Paperback: 208 Seiten

    · Verlag: rororo (3. Januar 2011)

    · Sprache: Deutsch

    · ISBN-10: 349921573X
    · ISBN-13: 978-3499215735
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:
    «Warum musst du eigentlich immer so negativ sein?», fragte Dine. «Alles findest du doof.» Katinka drehte sich zu ihr um. «Ich finde alles doof? Kannst du mir bitte eine Sache in den vergangenen vierundzwanzig Stunden sagen, die nicht doof war? Also eine, die nur ansatzweise erträglich war? Wir verfahren uns, du hast die falsche Reisetasche dabei, in dieser Dorfspelunke müssen wir uns wie Schwerverbrecher behandeln lassen und die Nacht im Auto verbringen, und jetzt stehen wir in diesem Kaff hier mit diesem Haus, das gern ein Hotel sein möchte, einem schwachsinnigen Typen an der Seite und einem Pferd, das mir auf die Stiefel scheißt. Da gehe ich lieber ins Gefängnis, als mit dir hierzubleiben.» «Da gehörst du auch hin. Aber vorher müssen wir hier etwas tun, sonst gehen wir leer aus.»


    Meine Meinung:
    Das Buch von Steffi von Wolff habe ich bei vorablesen.de gewonnen. Dafür vorab noch mal ein herzliches Dankeschön! Diese Geschichte hat mir über eine kleine Leseflaute weggeholfen, denn grad stecke ich gleich zwei Büchern fest (etwas, was ich eigtl von mir nicht kenne...). Da kam mir "Ausgebucht" gerade recht, um weiter meinen Spass am Lesen zu haben. Und genau so schätze ich das Buch auch insgesamt ein: ein kleiner "Snack" für zwischendurch. Aber ein recht schmackhafter.


    Die Story erzählt von zwei Schwestern, die sich aufs Blut nicht ausstehen können, aber gemeinsame Sache machen müssen. Uroma Fanny ist nämlich unter der Erde und hat den Damen ein Hotel vererbt. Wenn sie es schaffen, das Hotel mindestens 3 Monate am Stück ausgebucht zu haben, bekommen sie eine Million Euro. Erster Haken an der Geschichte: das Hotel ist in Nordfriesland, ganz weit weg vom gewohnten Frankfurt. Zweiter Haken: das Hotel ist eine Ruine. Aber vom großen Geld gelockt stellen sich Dine und Katinka ihrem Schicksal und versuchen, das Beste draus zu machen.


    Erst haben sie den Eindruck, in Altkirchtrupp Kriminelle zu sein. Sie werden angefeindet und ignoriert. Nur Benedix, der uralte Friese hilft ihnen. Zusammen mit seiner Frau Marit wohnt er unweit der Ruine und stellt sich bald als gute Seele des Buches heraus.
    Nach und nach entwickelt sich der Umbau, der erst sehr schleppend anfing und ab dem zweiten Drittel des Buches RICHTIG Fahrt aufnimmt. Dine und Katinka müssen sich notgedrungen miteinander arrangieren und auch so kommt Hilfe von allen Seiten, wenn auch nicht wirklich gerne (Tamme, der Architekt und Uwe, der Bauleiter die sogar richterliche Beschlüsse gegeneinander haben und nur über die Schwestern miteinander kommunzieren). Es wird sogar romantisch...


    Die Sprache des Buches ist peppig, locker und leicht zu lesen. Die ständigen Angiftungen der Schwestern machen das Buch zu einem wahrlich lustigem Leseerlebnis. Noch besser allerdings fand ich es, Klausilis hessischen Dialekt zu lesen. Da hab ich Lachtränen geweint. Grandios! Der Stil des Buches ist ingesamt als sehr leicht und schön zu bewerten, es hat Spass gemacht, es zu lesen.
    Die Geschichte war an sich okay. Die Streitigkeiten zwischen den Schwestern waren ein Dauerbrenner, der sehr amüsant war. Merits ständige Angst vorm Russen hingegen war irgendwan doch dann lächerlich. Auch in Nordfriesland dürfte mittlerweile bekannt sein, dass der Russe im Jahr 2011 NICHT mehr kommt. Egal, wie alt Merit ist.


    Gestört hat mich ebenfalls die in meinen Augen sehr unrealistische Darstellung des Umbaus. Mag sein, dass ich durch meinen eigenen Hausumbau einen Schaden davon getragen habe, aber unser Haus war keine Bauruine und wir haben richtig richtig Gas gegeben und haben dennoch ein Jahr gebraucht. Ich finde, wenn Frau von Wolff den Mädels ein größeres Zeitfenster für den Umbau gegeben hätte als nur die 3 Monate hätte es der Geschichte nicht geschadet und ich hätte zum Ende hin, als der Friesenzauber immer fertiger wurde, nicht ständig mit dem Kopf geschüttelt.


    Ebenfalls etwas sehr weit hergeholt fand ich das Interview im Radio mit einem Umweltschützer, der so tolle Ideen hatte wie "Singvögel ohne Stimmbänder". Braucht ja kein Mensch, das Gezwitschere zu früh, also raus mit den Stimmbändern. Das fand ich in der Tat einfach nur noch unsinnig.


    Was Steffi von Wolff gut gelungen ist, ist die Charakterisierung der einzelnen Figuren. Man kann jede Figur gut erfassen, ihren Eigenarten und Marotten erkunden (und davon haben die Altkirchtrupper mehr als genug). Man leidet mit Udo, wenn er das Aussterben des Krawallquerwimpel betrauert, man versteht Benedix Eigenartenarten. Alles schön nachvollziehbar. Was allerdings völlig Banane war, war das Ende rund um Merit, das ich an dieser Stelle aber nicht verraten möchte.


    Es fällt mir doch erstaunlich schwer, das Buch zu bewerten. Eigentlich schön geschrieben, eigentlich eine schöne Story. Aber es haben mich dann ingesamt doch so viele Sachen an dem Buch gestört, dass ich über 2,5 Sterne kaum hinausgehen kann.


    Fazit:
    Wer nicht auf realistische Geschichten wert legt und zwischendurch einen lustigen, knackigen Snack gebrauchen kann, wird dieses Buch mögen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ausgebucht war der erste Eindruck, den ich von Steffi von Wolf bekam.
    Nach "Ausgebucht" hab ich mir nun mehrere ihrer Vorgängerwerke gekauft,
    denn mir gefällt ihre Art zu schreiben und ihr derber, leicht vulgärer
    Humor richtig gut.


    Es ist ein sehr triviales, kurzweiliges Buch, also eins, das man
    liest, wenn man sein Hirn mal abschalten möchte, aber trotzdem lesen
    will... Was Entspannendes für zwischendurch. Ich musste beim Lesen sehr
    oft laut auflachen. Eigentlich soll es ein Jugendbuch sein, aber ich hab
    mich trotz Ü30 gut amüsiert.


    Ein Kampf zwischen einer provokanten und einer naiven
    Zwillingsschwester inmitten einer Dorfszenerie, verbunden mit einem
    Erbe, das nur ausgezahlt wird, wenn die Schwestern an einem Strang
    ziehen, gefällt mir ganz gut. Die Gags ziehen sich wie rote Fäden durch
    die Geschichte.


    Den Protagonisten Bendix Jansen und seine traumatisierte Frau Merit
    finde ich richtig lustig, sie bedienen so ziemlich jedes Klischee, was
    man von Norddeutschen Bauern haben kann. Da ich Dorf-und Stadtleben
    kenne, erkannte ich viele Dinge wieder, wie sie nur im Landleben
    vorkommen.


    Über das Pferd "Der Alte" hab ich köstlich gelacht... Ich konnte ihn mir sehr gut bildlich vorstellen.


    Auch ein Naturschützer, streitende Dorfbewohner und ein Journalist
    tauchen auf, allesamt sind sie ebenfalls klischeetreu und mehr oder
    minder sehr sympathisch. Ich bin selbst im Naturschutz tätig und konnte
    herzhaft über die Eigenarten von uns Natürschützern lachen!!!


    Und mein Lieblingswort aus dem Buch ist "Krawallquerwimpel"!!!


    Die Kapitel sind schön kurz und man kann schnell mal zwischendurch
    eins lesen ohne den Faden zu verlieren, wenn man das Buch mal weglegen
    muss.


    Leider war das Buch sehr schnell zu Ende, ich hätte gern noch mehr aus Alt-und Neukirchtrup erfahren!!!

  • Die Zwillinge Dine und Katinka können sich nicht ausstehen und das ist sogar noch untertrieben. Nun haben die beiden geerbt - den "Friesenzauber" und die Aussicht auf eine Million Euro! Doch leider hat das Erbe einen Haken, denn der große Geldsegen ist an harte Bedingungen geknüpft. Die verstorbene Urgroßmutter hat verfügt, dass die beiden das alte Hotel an der Nordsee wieder auf Vordermann bringen sollen. Das alleine ist schon schlimm genug, doch die beiden Streithähne, pardon Hennen, sollen diese Aufgabe gemeinsam meistern. Für beide ein Ding der Unmöglichkeit, den jede der Schwestern hasst die andere bis aufs Blut. Trotzdem stellen sie sich der Herausforderung und stolpern dabei von einer kuriosen Situation zur nächsten....


    Meine Meinung


    In ihrem lockeren und humorvollen Schreibstil erzählt Steffi von Wolff die Geschichte der verfeindeten Zwillinge. Dabei gelingt es ihr hervorragend die negativen Schwingungen zwischen den beiden Schwestern zu beschreiben. Die angespannte Atmosphäre ist regelrecht spürbar, sodass man gespannt dem Schlagabtausch der verfeindeten Parteien folgt. Die beiden gehen dabei gewiss nicht zimperlich miteinander um, denn jede hat den Ehrgeiz, wunde Punkte der anderen zu entdecken und für den eigenen Vorteil zu nutzen. Diesem Hobby frönen beide bereits von Kindesbeinen an und sind deshalb sehr geübt darin. Treffer unterhalb der Gürtellinie sind von vornherein vorprogrammiert.


    Doch die beiden müssen sich nur miteinander arrangieren, sondern sich mit zahllosen kuriosen Persönlichkeiten und noch skurrileren Situationen auseinandersetzen. Ein hartnäckiger Gaul, der vom Aussterben bedrohte Krawallquerwimpel, mundfaule Dorfbewohner, verfeindete Bauarbeiter und marode Bausubstanzen sind nur eine kleine Auswahl der auftretenden Schwierigkeiten. Auch der Umgang mit den Nachbarn Bendix und Merit ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Denn Bendix kommentiert alles und jeden mit einem simplen "Jo" und Merit hat das Haus seit Jahrzehnten nicht verlassen, da sie die Ankunft des Russen fürchtet. Diese Gefahr scheint ihr auch nach all den Jahren noch nicht gebannt. Doch das ist nicht Merits einzige Eigenart. Sie hat eine Schwäche für Eingemachtes und steht deshalb ununterbrochen in der Küche, um ihre Vorräte stets auf höchstem Stand zu halten. Die Akteure der Handlung werden ziemlich überspitzt dargestellt und bedienen mit ihren schrulligen Eigenarten gängige Klischees. Das ist zwar typisch für die Romane von Steffi von Wolff, doch leider wirken die hohe Anzahl der skurrilen Charaktere und die noch kurioseren Begebenheiten, auf Dauer nicht besonders glaubhaft und auch nicht immer humorvoll. Manche Situationen wirken platt und sehr vorhersehbar. Doch wenn man das Buch nicht ganz so ernst nimmt, kann man mit einem Augenzwinkern darüber hinwegsehen.


    Amors Pfeil trifft auch in dieser abgelegenen Gegend und deshalb kommt, neben all der Arbeit, auch die Liebe nicht zu kurz. Die eingeflochtene Liebesgeschichte fügt sich in die Handlung ein und drängt dabei nicht zu sehr in den Vordergrund. Außerdem gibt es noch die geheimnisvolle Vergangenheit der Urgroßmutter aufzudecken.


    Mein Fazit


    Insgesamt gesehen habe ich mich bei der Lektüre recht gut unterhalten. Durch den lockeren und humorvollen Schreibstil konnte ich der Handlung mühelos folgen. Trotzdem vergebe ich nur drei von fünf Bewertungssternen. Denn leider konnte mich die Erzählung nicht durchgehend fesseln und außerdem wirkten die skurrilen Situationen stellenweise zu überspitzt auf mich. Ich weiß, dass das typisch für die Romane von Steffi von Wolff ist, da ich bereits mehrere ihrer Bücher gelesen habe. Doch diesmal konnte mich ihr eigenwilliger Humor nicht ganz überzeugen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Zum Inhalt:
    Die Zwillinge Dine und Katinka hassen sich, seit sie auf der Welt sind. Überhaupt ist die ganze Familie ziemlich merkwürdig, um nicht zu sagen, gestört.
    Nun ist die Urgroßmutter Fanny gestorben und hat in ihrem Testament verfügt, dass die Mädels je eine Million Euro erben, aber nur unter der Bedingung, dass es ihnen gelingt, gemeinsam das marode geerbte Hotel „Friesenzauber“ zu renovieren und zum Laufen zu bringen.
    Die beiden machen sich also auf den Weg an die Nordsee, nach Altkirchtrup, zum Hotel.
    Unterstützung bekommen sie von ihrem adoptierten hessischen Großonkel Klausili und den wortkargen norddeutschen Nachbarn Bendix und Merit inklusive verfressenem Pferd sowie weiteren skurrilen Einheimischen – allerdings sind nicht alle Einwohner auf ihrer Seite, da gibt es nämlich noch Geheimnisse aus der Vergangenheit!
    Ob ihnen die Renovierung des Hotels unter diesen Umständen gelingen wird? Und wie wird sich dieses gemeinschaftliche Unternehmen auf die Beziehung zwischen den Schwestern auswirken?

    Meine Meinung:
    Nicht besonders lustig. Was soll so komisch daran sein, dass sich 2 Mädchen nicht leiden können? Mir erschließt sich da schon mal nicht, warum die beiden überhaupt noch zuhause leben und sich somit die ganze Zeit gegenseitig auf die Nerven gehen. Aber wahrscheinlich haben sie nie einen anderen Lebensinhalt kennengelernt, außer sich zu streiten. Eher traurig.
    Pseudo-witzige Szenen, die zudem auch noch extrem unrealistisch sind, machen es nicht besser. Wer soll denn ernsthaft glauben, dass ein Pferd (das zudem gerade noch vor eine Kutsche gespannt war) mitten durch ein Hotel stiefelt? Und wie kann man sich so dicht hinter ein Pferd stellen, dass einem dieses auf die Stiefel äpfeln kann? Und dass sich jemand aus Angst vor den Russen seit Kriegsende in einer Kate versteckt, ist auch nicht zum Lachen (wobei ich zugeben muss, dass ich beim Eingemachten von 1939 doch etwas schmunzeln musste!)
    Fazit: Mein Humor ist das nicht und das Ende der Geschichte ist eigentlich von Anfang an klar, gute Unterhaltung sieht für mich anders aus!

  • Inhalt: Die Schwestern und Zwillinge Dine und Katinka, die sich schon seit ihrer Geburt dauerhaft gestritten haben, sollen jetzt nach dem Tod ihrer Urgroßmutter Fanny von dieser 1 Million Euro erben. Das einzige Problem an der Sache ist, dass an das Erbe eine Bedingung geknüpft ist, denn zunächst müssen die beiden in Gemeinschaftsarbeit ein altes Hotel renovieren, dass einst Fanny gehört hat, den Friesenzauber. Da die Schwestern das Geld haben wollen, machen sie sich gemeinsam auf den Weg an die Nordsee um dieses Unterfangen anzugehen. Dort angekommen, müssen sie jedoch als erstes und zu ihrem großen Leidwesen feststellen, dass in dem Landstrich, in welchem das Hotel liegt, die Leute großteilig noch Leben wie zu Zeiten des 2. Weltkriegs oder noch früher. Durch diese Gegebenheit, ihre Streitereien und die vielen Kleinigkeiten, die noch so zusammen kommen, wie bestimmte Macken, der doch recht eigenen Dorfbewohner, machen die Renovierung des Friesenzaubers zu einem reinen Abenteuer, bei welchem die Mädchen noch so einiges erleben und durchmachen müssen.


    Meinung: Der Schreibstil des Romans ist im Allgemeinen recht flapsig gehalten und lässt sich leicht und flüssig lesen. Was ein wenig stört sind recht häufig verwendete Witze der Autorin, wo sich dann doch eine Sache, die an sich witzig ist, langsam einfach zu etwas nervtötendem entwickelt, weil einfach zu sehr drauf herumgeritten wird, insbesondere die Sache mit den Russen ist mir da aufgefallen. Zudem ist es auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, dass einer der Charaktere einen Dialekt hat und dieser auch durch das ganze Buch durchgehalten wird, jedoch ab und an das Verständnis des Gesagtem, sowie den Lesefluss an diesen Stellen ein kleines bisschen bremsen.
    Jedoch ist die ganze Geschichte mit recht viel Witz erzählt, der großteilig auch wirklich witzig ist und nicht zu abgedroschen oder zu platt, obwohl, wie erwähnt, manche Witze dann zu oft genutzt werden. Auch die Streitereien zwischen den Zwillingen kommen mir doch manchmal ein wenig zu übertrieben vor, was aber, wenn man einfach ein leichte Unterhaltungslektüre sucht, der ganzen Sache keinen Abbruch tut.
    Was ich jedoch recht unverschämt finde, dass das Buch nur 200 Seiten ca. hat und trotzdem 12,99 kostet, wodurch ich es mir so im Laden niemals gekauft hätte. Ansonsten war es ein sehr schnelles, aber auch lockeres Lesevergnügen, von dem man aber nicht zu viel Tiefsinn erwarten sollte.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.