Todd Ritter - Das Schweigen der Toten

  • Originaltitel: Death Notice
    380 Seiten


    Klappentext lt.Rowohlt Verlag:
    Ein gefesselter Mann, die Augen verbunden.
    Er lauscht in die Dunkelheit. Er hört Schritte.
    Er will schreien und kann es nicht.


    Seit Menschengedenken hat sich in Perry Hollow kein Gewaltverbrechen ereignet. Doch an diesem Morgen wird ein Bürger des kleinen Ortes gefunden: in einem Sarg, die Lippen zugenäht, der Körper ausgeblutet.
    Während sich Kat Campbell, Sheriff der kleinen Stadt, an die Ermittlungen macht, geht bei der Perry Hollow Gazette der Text für eine weitere Traueranzeige ein. Todeszeit: in einer halben Stunde.



    Über den Autor lt.Rowohlt Verlag:
    Todd Ritter, geboren im ländlichen Pennsylvania, begann seine Karriere als Filmkritiker und war dann als Polizeireporter tätig. Seit vielen Jahren ist er Journalist bei «The Star-Ledger», New Jerseys größter Tageszeitung.
    Er schreibt erfolgreich Theaterstücke und Kurzgeschichten. "Das Schweigen der Toten" ist sein erster Roman.



    Aufbau/Allgemeines:
    Das Buch hat 384 Seiten und ist in drei Abschnitte eingeteilt, beginnend im März 2010, dann im Juli und das Ende im Oktober. Die Geschichte ist zwischen Prolog und Epilog eingebunden, wobei der Epilog am Neujahrstag den Abschluss und die momentane Lebenssituation beschreibt.


    Die Hauptprotagonisten sind Chief Kat Campell, die Sheriff von Perry Hollow ist, und Lieutenant Nick Donnelly von der Kripo in Pennsylvania, wobei es aber noch weitere involvierte Personen gibt.


    Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut und es findet vom Beginn bis zum Ende laufend eine Steigerung statt. Die Mischung von Ermittlungsarbeit und Privatleben ist dem Autor bei seinem Debüt sehr gut gelungen und es lässt sich daher flüssig lesen. Das Cover ist gut gewählt und passt wunderbar zum Inhalt.



    Inhalt:
    Kat Campell, die in dem kleinen Ort Perry Hollow aufgewachsen ist und die Stelle des Sheriffs innehat, wird plötzlich mit dem Mord an George Winnick, den sie flüchtig kennt, konfrontiert. Er wird am Straßenrand in einer Holzkiste, die wie ein Sarg aussieht, gefunden, mit zwei Münzen auf den Augen, einer vernähten Wunde am Hals, völlig ausgeblutet und einem zugenähten Mund. Weiters wird auf seinem Hof die Katze tot und mit Sägemehl ausgestopft vorgefunden.


    Henry Goll, der für die „Perry Hollow Gazette“ Nachrufe verfasst, erhält ein Fax mit dem Hinweis auf George Winnicks Tod, wobei sich bei genauerem Hinsehen herausstellt, dass dieses Fax dreißig Minuten vor dem angeblichen Todeszeitpunkt abgeschickt wurde, also vom Mörder sein muss.


    Da Kat noch nie einen Mord aufzuklären hatte, wird Lieutenant Nick Donnelly von der Kripo in Pennsylvania mit seinem Team den Fall übernehmen, aber auch Kat in die Ermittlungen einbinden, da sie die Ortsbewohner besser kennt. Nachdem sich herausstellt, dass der Mörder versucht hat, die Leiche einzubalsamieren, steht fest, dass sie nach jemanden suchen müssen, der sich damit auskennt.


    Als ein Mann in eine Radarfalle fährt, in seinem Wagen verdächtiges Material gefunden wird und er vier Morde, unter anderem auch den von George Winnick gesteht, wird er festgenommen, aber nach vier Monaten bekommt Henry Goll das nächste Fax mit dem Namen des Opfers und den Todeszeitpunkt in 30 Minuten.



    Eigene Meinung:
    Der Prolog startet direkt mit einem Mord, wobei die Schmerzen und die Erkenntnis darüber, was gerade geschieht, sehr genau aus der Sicht des Opfers beschrieben werden. Das ist schon ein kleiner Vorgeschmack darauf, was noch zu erwarten ist.


    Der kleine Ort Perry Hollow, mitsamt seinen Bewohnern, war mir rasch vertraut. Der grausame Mord an George Winnick passt so gar nicht in diese ruhige Gegend, und es gibt keinen Anhaltspunkt, wer der Mörder sein könnte und schon gar nicht über das Tatmotiv. Als sich dann bei der Autopsie herausstellt, dass der Mörder versucht hat, die Leiche einzubalsamieren und dies auch noch in seinen Einzelheiten beschrieben wird, ist das keine angenehme Sache. Allerdings muss ich auch gestehen, dass der Vorgang trotz allem sehr interessant ist und ich bis jetzt noch nie davon gehört habe.


    Nick Donnelly und Kat Campell arbeiten nun gemeinsam an diesem Fall, verstehen sich gut und sind mir beide sehr sympathisch. Kat lebt alleine mit ihrem 13-jährigen Sohn James, der das Down-Syndrom hat und auch Nick ist alleine, dem aber ein Geheimnis um seine fünf Jahre ältere Schwester Sarah zu schaffen macht.


    Ganz besonders hat mir die Darstellung der einzelnen Personen von Perry Hollow gefallen, da hat sich der Autor viel Mühe gemacht, indem er sie sehr detailliert und teilweise fast liebevoll beschrieben hat. Da ist Henry Goll, der die Nachrufe in der „Gazette“ schreibt, aber ein entstelltes Gesicht durch einen Unfall hat, welcher ihm immer wieder Albträume beschert und dessen Geheimnis sich nach und nach lüftet. Und Martin Swan, der Redakteur der „Gazette“, der natürlich eine Monster-Story wittert. Weiters Arthur McNeil und sein Sohn Bob, die gemeinsam das Bestattungsunternehmen führen und außerdem noch deren Telefonistin Deana Swan, die Schwester des Journalisten, die ein Auge auf Henry Goll geworfen hat.


    Ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der mich zwischendurch die grausamen Morde fast vergessen ließ, aber nur fast, weil sie unbeirrt weitergehen. Ich habe selten eine so ausgewogene Geschichte gelesen, auf der einen Seite die grausam zugerichteten Leichen und auf der anderen Seite eine Dorfgemeinschaft, die mir doch ans Herz gewachsen ist, in der sich allerdings ein teuflischer Mörder verbirgt. Kat und Nick kämpfen praktisch gegen ein Phantom und haben alle Hände voll zu tun, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen. Die Spannung baut sich systematisch auf und ich habe dem Ende entgegengefiebert, wo dann auch das ein oder andere Geheimnis gelüftet wird. Ein toller Thriller und ich werde diesen Autor auf jeden Fall im Auge behalten.



    Fazit:
    Von diesem Debüt bin ich angenehm überrascht, da es dem Autor gelungen ist, meine Neugier bis zum Schluss aufrecht zu halten.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Das Buch kommt doch erst noch bei vorablesen. Hast Du das englische Original gelesen?


    Offenbar lohnt es sich, an dieser Verlosung teilzunehmen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nein €nigma, ich habe nicht das Original gelesen, ich habe nur das Glück durch eine Freundin hin und wieder ein Leseexemplar rezensieren zu dürfen und in diesem Fall durfte ich die Rezension schon hereinstellen. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • ich habe nur das Glück durch eine Freundin hin und wieder ein Leseexemplar rezensieren zu dürfen


    So eine Freundin könnte ich auch gebrauchen. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Inhalt:
    Ein gefesselter Mann, die Augen verbunden. Er lauscht in die Dunkelheit. Er hört Schritte. Er will schreien und kann es nicht. Seit Menschengedenken hat sich in Perry Hollow kein Gewaltverbrechen ereignet. Doch an diesem Morgen wird ein Bürger des kleinen Ortes gefunden: in einem Sarg, die Lippen zugenäht, der Körper ausgeblutet. Während sich Kat Campbell, Sheriff der kleinen Stadt, an die Ermittlungen macht, geht bei der Perry Hollow Gazette der Text für eine weitere Traueranzeige ein. Todeszeit: in einer halben Stunde.


    Meine Meinung:
    Schon die Leseprobe und auch der Klappentext machten mich neugierig auf den Debütroman von Todd Ritter. Ich hatte einen spannenden und blutigen Thriller erwartet und wurde auch nicht enttäuscht.
    Der Handlungsort ist Perry Hollow, ein kleines verschlafenes und friedliches Nest. Kat Campell, alleinerziehende Mutter eines Sohnes mit Down Syndroms, ist dort der zuständige Sheriff. Während sie sich sonst eher mit Diebstählen herumschlägt, wird sie diesmal mit einem wirklich grauenvollen Mord konfrontiert. Der Killer kündigte den Tod des Opfers vorher mit einer Todesanzeige an.
    Die Suche nach dem Killer beginnt mit Hilfe von Nick Donnelly von der Landespolizei.
    Wer nun hier erwartet dass sich Nick Donnelly und Kat Campell ein Katz- und Mausspiel liefern irrt gewaltig.
    Genau das gefiel mir ausgesprochen gut. Endlich mal kein Konkurrenzdenken oder Reviergehabe, im Gegenteil, Todd Ritter lies beide harmonisch miteinander kooperieren.
    Die Morde werden sehr ausführlich beschrieben, was mich hin und wieder an meine eigene Schmerzgrenze brachte. Es fließt also eine Menge Blut.
    Der Spannungsbogen baut sich immer wieder auf, lässt dann ein wenig nach, was mir persönlich recht war, damit ich auch mal Luft holen konnte beim Lesen, und legt kurz vor Ende dann noch mal richtig los.
    Ich konnte diesen Thriller kaum aus der Hand legen, so sehr gefiel mir die gesamte Handlung.
    Die Figuren, vor allem die Protagonisten sind in ihren Charaktereigenschaften sehr gut beschrieben, sodass sich der Leser sehr schnell mit ihnen anfreunden kann oder auch nicht. Der Autor verbindet verschiedene Handlungen, wie Trauer, Liebe, familiäre Probleme und noch mehr zu einer Gesamthandlung, sodass jede Figur ihren festen Platz in diesem Roman hat.
    Der Täter selbst kommt hier allerdings nicht zu Wort, also die reine Täterperspektive, gibt es in diesem Buch nicht. Es wird immer abwechselnd über Kat und Nick aber auch von 2 anderen Personen berichtet.
    Bis zum Schluss habe ich immer wieder gerätselt, wer der Täter ist, war mir meiner Sache dann ziemlich sicher, um am Ende zu erfahren, das ich diese Theorie auch wieder verwerfen konnte.
    So schaffte es Todd Ritter, dass ich bis zum Ende wirklich mit fieberte. Dies lag nicht zuletzt an seinem hervorragenden Schreibstil, der nicht nur sehr ausführlich die kranken Fantasien des Killers beschrieb, sondern auch einen sehr leichten Lesefluss vorweisen konnte.
    Für mich wurde dieses Buch ein absoluter Pageturner.
    Das Cover ist passend gestaltet. Gefesselte Beine auf dunklem Hintergrund könnten nicht besser zu diesem Titel passen.
    Mit 379 Seiten hatte dieser Thriller für mich eine angenehme Länge um das Buch in einem Rutsch zu lesen.
    Die Handlung selbst besteht aus 3 Abschnitten:
    März, Juli und Oktober.


    Fazit:
    Ich habe für mich einen neuen Autor entdeckt. Todd Ritter hat es geschafft mich vollends mit seinem Erstlingswerk zu überzeugen und ich kann nur hoffen, dass wir bald wieder Spannendes vom ihm lesen werden.
    Ob mit Kat Campell oder nicht, das bleibt abzuwarten.
    „Das Schweigen der Toten“ ist Todd Ritters erster Roman. Er schreibt u.a. noch Kurzgeschichten und Theaterstücke.

  • Mit der gewohnten Ruhe und dem Vertrauen der Bürger untereinander scheint es plötzlich vorbei zu sein in der kleinen verschlafenen Stadt Perry Hollow, nachdem die Leiche von George Winnick gefunden wird. Auch die Umstände seines Todes und die Tatsache, dass er auf der Straße in einem Sarg gefunden wurde, tragen zu Unruhen und Angst bei den Bewohnern bei. Nun beginnt die Ermittlungsarbeit von Kat Campbell und ihrem Team, die normalerweise kleine Delikte und Büroarbeit zu ihrem Alltag zählten. Doch damit nicht genug. Der erste Mordfall ist noch nicht mal ansatzweise aufgeklärt, da kündigt sich per Fax bereits der nächste Mord an. Wie bereits beim ersten Mord erhält Henry Goll, der die Nachrufe in der Stadt verfasst, bereits vor dem Mord eine Todesnachricht mit der Information, wann das nächste Opfer sterben wird und um wen es sich dabei handelt. Die Ermittlungen der Polizei werden durch diese Hinweise jedoch in keiner Weise vereinfacht, ganz im Gegenteil, Kat und ihr Team werden hierdurch enorm unter Druck gesetzt. Der Mörder plant seine Taten gezielt und hinterlässt keinerlei brauchbare Spuren. Als Kat erfährt, dass als Opfer auch jemand ins Visir gezogen wurde, der ihr sehr nahe steht und die Bewohner von Perry Hollow ihr und der Ermittlungsarbeit nicht mehr vertrauen, scheint die Situation zu eskalieren. Bis zum Schluss bleibt offen, wer der Mörder "Meister Tod" ist und welches Motiv ihn zu den Taten drängt. Das Buch bietet Spannung bis zur letzten Seite. Die Personen im Buch, allen voran Kat und Henry, sind autentisch und bildlich toll beschrieben. Die Ermittlungsarbeit ist spannend und der Leser wird das ein oder andere Mal sehr gut auf eine falsche Fährte geführt.


    Ein tolles und spannendes Buch! 4 Sterne.

  • Schon allein das Cover des 384 Seiten starken Thrillers spricht eine deutliche Sprache. Darauf sieht man die Beine einer in Plastikfolie eingewickelten Leiche, die zudem noch gefesselt ist. Ein so schonungsloses Cover sieht man auf Büchern eher selten. Spätestens nach dem Lesen des Titels und des Klappentextes steht fest, dass das Buch ganz bestimmt nichts für schwache Nerven ist und Todd Ritter in seinem Debütroman scheinbar mehr als nur eine Leiche im Keller hat.


    Kat Campbell, Sheriff der Stadt Perry Hollow wird mit ihrem ersten Mordfall konfrontiert. Ein Bürger des Ortes, in dem jeder jeden kennt, wird tot in einer Holzkiste aufgefunden. Der Mörder hat ihm die Lippen zugenäht und ihn ausbluten lassen wie ein Stück Vieh. Der einzige Hinweis ist ein Fax, was kurz vor dem Mord bei der Perry Hollow Gazette einging. Darauf vermerkt: Die entsprechende Todesanzeige und der Zeitpunkt zu dem der Mord geschieht. Und das nächste Fax ist bereits unterwegs …


    Todd Ritter ist mit „Das Schweigen der Toten“ ein sehr gutes Debüt gelungen. Bereits der Prolog, der den Tod des ersten Opfers in aller Ausführlichkeit schildert, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Der spannende Schreibstil zieht sich konstant bis zum Ende des Buches hin. Selbst die Beschreibungen der Figuren sind interessant, denn natürlich versucht man auch als Leser den Mörder zuerst im Umfeld der Ermittlungen ausfindig zu machen. Der Zeitraum vom ersten Mord bis zur Auflösung erstreckt sich fast über ein Dreivierteljahr. Dies ist recht ungewöhnlich, denn in den meisten Thrillern sind es eher wenige Tage oder Wochen.


    Ritters Figuren waren mir auf Anhieb sympathisch. Kat Campbell, als Chief der hiesigen Polizeistation und Mutter eines am Down-Syndrom erkrankten Sohnes, kommt sehr menschlich rüber. Auch die Zusammenarbeit mit der Landespolizei, dem BCI, die die Ermittlungen leitet, klappt vorbildlich und verschont den Leser von nervigen Machtkämpfen innerhalb der Polizei. Das Wechselspiel zwischen Normalität und den brutalen Schilderungen der Morde beherrscht der Autor auf jeden Fall.


    Genau wie die Ermittler, tappt der Leser sehr lange im Dunkeln. Ich habe mich einmal auf eine falsche Fährte locken lassen, die aber nicht offensichtlich war, sondern eher ein bisschen versteckt erwähnt wurde, sodass ich auch erst viel später für mich eine Verbindung gezogen habe – die sich aber eben als falsch erwies. Ganz zum Schluss blieben für mich noch zwei Figuren übrig, die ich im Visier hatte und was soll ich sagen? Ich tendierte zur falschen. Ja, ich denke, Todd Ritter hat erreicht, was er erreichen wollte. Ob es zum Bestseller reicht? Keine Ahnung – aber für mich war es Unterhaltung pur.


    Lesern mit einem etwas empfindlichen Magen würde ich allerdings eher von dieser Lektüre abraten. Die detaillierte Beschreibung der Einbalsamierung von Leichen könnte nicht ganz so angenehm sein …


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Perry Hollow ist eine typische amerikanische Kleinstadt. Kat Campbell ist der weibliche Sheriff in dem beschaulichen Örtchen. Besonders aufregend ist ihr Job nicht, denn von Gewaltverbrechen liest man hier nur in Zeitungen. Doch plötzlich geschieht das Unfassbare: Am Straßenrand wird eine Holzkiste gefunden. Beim Öffnen entdeckt Kat Campbell darin die sterblichen Überreste von George Winnick. Die Lippen der Leiche sind zugenäht und der Körper ausgeblutet. Kat erkennt schnell, dass dieser Fall eine Nummer zu groß für sie ist und fordert Verstärkung an. Lieutenant Nick Donnely trifft mit seinem Team vor Ort ein und übernimmt die Ermittlungen. Henry Goll erscheint aufgeregt bei der Polizei. Er bearbeitet bei der ansässigen Tageszeitung die Nachrufe und wurde per Fax über den Tod von George Winnick benachrichtigt. Eigentlich ist das ein ganz normaler Arbeitsvorgang für ihn, doch das Fax wurde bereits vor dem Tod von Winnick abgeschickt. Nick Donnely und Kat Campbell ermitteln fieberhaft in alle Richtungen. Da erreicht Henry Goll ein weitere Traueranzeige per Fax. Der angegebene Todeszeitpunkt ist in einer halben Stunde. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.....


    Meine Meinung


    Der Thriller startet mit einem spannenden Prolog. Hier erlebt man die letzten, grausamen Eindrücke eines Mannes. Man befindet sich somit, ohne jegliche Eingewöhnungsphase, sofort mitten im Geschehen. Der weitere Verlauf der Handlung ist in drei Hauptteile ( März, Juli und Oktober) gegliedert. Diese Abschnitte sind nochmals in einzelne Kapitel unterteilt.


    Der Einstieg in den Thriller gelingt durch den fesselnden Prolog mühelos. Die aufgebaute Spannung kann recht lange gehalten werden. Doch leider gibt es im Mittelteil einige Längen, die den Lesefluss stören. Zum Ende hin nimmt die Handlung allerdings wieder deutlich an Fahrt auf, sodass man für die langatmigen Szenen entschädigt wird. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und insgesamt gesehen angenehm lesbar. Man darf sich allerdings nicht an den sehr detaillierten Schilderungen der Einbalsamierung von Leichen stören. Denn hier beschreibt der Autor die Vorgehensweise ausführlich und erspart dem Leser dabei keine noch so unangenehme Einzelheit. Dafür ist das Blut, das laut Pressestimmen aus diesem Debüt trieft, eher spärlich gesät. Auf den finalen Showdown mag diese Redewendung zutreffen, doch insgesamt gesehen, haben andere Genrevertreter in dieser Hinsicht mehr zu bieten.


    Es gelingt dem Autor hervorragend, die beschauliche Atmosphäre des Ortes zu beschreiben und diese an den Leser zu vermitteln. Dadurch wird das lähmende Entsetzen, das die Bewohner des kleinen Städtchens bereits beim ersten Mord befällt, nachvollziehbar. Die Charaktere dieser Erzählung sind facettenreich und wirken lebendig. Allerdings wirkt die Vielzahl der schweren Schicksale, die die Hauptakteure in ihrer Vergangenheit erlitten haben, sehr klischeehaft und unglaubwürdig. Etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen. Auf der Suche nach dem Täter geraten mehrere Verdächtige ins Visier der Ermittlungen. Obwohl routinierte Thrillerleser den Killer erahnen können, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man nicht ganz sicher sein kann. Die Spannung bleibt also, trotz Vorahnungen, erhalten.


    Mein Fazit


    Trotz der aufgeführten Kritikpunkte habe ich mich beim Lesen gut unterhalten und schwanke deshalb etwas in meiner Bewertung. Zu einer vier Sterne Bewertung kann ich mich, im direkten Vergleich mit anderen Genrevertretern, nicht durchringen. Denn dafür wurden, meiner Meinung nach, zu viele Klischees bedient. Dadurch wirkte die Handlung stellenweise unglaubwürdig und konstruiert. Deshalb vergebe ich "nur" drei Sterne.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich hatte dieses Buch auch schon in der Hand. Der Klappentext macht Lust auf mehr und eure Rezis erst recht, daher wandert es direkt auf meine Wunschliste. Dort wird es aber nicht lange bleiben. Ich habe diese Woche noch Geburtstag und ich weiß, dass ich mindestens einen Büchergutschein bekommen werde :-,









  • Der Prolog beginnt mit einer grausamen Szene. Ein Mensch schildert seine Qualen. Er befindet sich in totaler Dunkelheit, ist gefesselt, kann den Mund nicht öffnen und erleidet furchtbare Schmerzen. Dann wird er brutal getötet.


    Kat Campell ist in der kleinen amerikanischen Stadt Perry Hollow Chiefinspektorin der Polizei. Gerade möchte sie an einem kalten Morgen in Ruhe einen Kaffe trinken, da erhält sie eine Meldung. An einem Straßenrand wurde eine Holzkiste gefunden, die einem Sarg ähnelt. Am Ort eingetroffen, stellt Kat fest, dass es sich tatsächlich um einen Sarg handelt. Darin liegt die Leiche eines Mannes. Sie kennt den Toten, es handelt sich um den Farmer George Winnick.Die Leiche des Mannes ist ausgeblutet, sein Mund zugenäht. Die Augen sind mit zwei polierten Münzen bedeckt.
    Henry Goll verfasst für die örtliche Tageszeitung Traueranzeigen. Da erreicht ihn die Todesnachricht für George Winnick und kurz darauf ein Fax, das vor dessen Tod verfasst wurde.Es soll nicht das einzige bleiben. In der Folge erhält Henry Benachrichtigungen, die den Tod von Menschen ankündigen. Der Täter macht seine Ankündigungen wahr.
    Kate erhält Unterstützung durch Leutnant Nick Donelly von der Landespolizei. Dann kommt der Mörder auch ihrem Sohn James nah und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


    Gleich zu Beginn des Buches kommt das Opfer selbst zu Wort und erzählt von seinen letzten Minuten. Ein Bericht, der mich schaudern lässt. Diese Beschreibung ist zum Glück kurz gehalten. Dafür kommt es am Ende des Buches viel schlimmer.
    Der Erzählstil ist flüssig, man kann sich gut in das ansonsten beschauliche Leben in einer amerikanischen Kleinstadt hineinversetzen. Kate, die Chefin der örtlichen Polizei, ist eine sympathische Frau, die ihren behinderten Sohn allein groß zieht. Die entsetzlichen Morde wirbeln ihr Leben gehörig durcheinander. Es werden zwar schnell ein Hauptverdächtiger und mehrere andere Verdächtige gefunden, aber diese Spuren zerschlagen sich. Dabei war für mich schnell klar, dass der Mörder im Ort selbst oder in der näheren Umgebung zu suchen ist. Ansonsten würde er den Mitarbeiter der örtlichen Tageszeitung nicht kennen und diesem keine Todesankündigungen zukommen lassen. Obwohl es zu unerwarteten Wendungen kommt, hat man den Eindruck, dass irgendetwas fehlt. Was genau die Opfer miteinander verband, oder auch nicht, bleibt zum Schluss unklar. Die Einbalsamierungsszene fand ich nicht ganz so brutal, hätte auch aus einem Buch über das alte Ägypten stammen können.
    Ich frage mich aber, wie ein Mensch die entsetzliche Folterung am Ende des Buches überhaupt überleben kann .Ein brutaler Debütroman, den der amerikanische Autor Todd Ritter geliefert hat. Als Abendlektüre ganz bestimmt nicht für jeden zu empfehlen.

  • Zum Inhalt:
    Die Kleinstadtpolizistin Kat Campbell wird eines Morgens in ihrem ansonsten ruhigen Städtchen Perry Hollow von gleich 2 Verbrechen überrascht. Ein Lieferwagen wurde gestohlen und eine Leiche gefunden. Vor allem letzteres ist schockierend, denn ganz offensichtlich handelt es sich um ein Mordopfer. Dem Mann wurde die Kehle aufgeschlitzt und der Mund zugenäht – was mag der Täter für Motive haben? Und was hat es mit dem Fax auf sich, das der Nachruf-Schreiber der örtlichen Zeitung erhalten hat und indem der genaue Zeitpunkt des Todes schon vorher angekündigt wurde? Kat erhält umgehend Unterstützung von der Landespolizei in Form von Nick Donnelly und seinem Team. Gemeinsam machen sie sich an die Aufklärung des bizarren Mordes, die Zeit drängt, da Nick sich sicher ist, dass es sich um die Tat eines Serienmörders handelt.


    Meine Meinung:
    Der Prolog lies ja auf einiges hoffen. Leider erfüllt sich das im Laufe des Buches nicht so ganz. Die Handlung liest sich locker und es ist auch recht spannend, aber irgendwie verläuft die Ermittlung eher unspektakulär und in ziemlich vielen Schleifen. Der Leser soll auf falsche Fährten geführt werden, aber als geübtem Krimileser fällt einem das recht schnell auf. Leider werden auch alle möglichen Krimi-Klischees bedient, die tapfere alleinerziehende Kleinstadt-Polizistin, der Profiler, der selbst durch einen Fall in seiner Vergangenheit traumatisiert ist… Desweiteren gibt es einfach einige unglaubwürdige Dinge, z.B. mit was für Verletzungen die Ermittler noch durch die Gegend laufen und fahren, dass plötzlich an allen Ecken Tierpräparatoren auftauchen, etc.
    Gute Unterhaltung, aber ganz sicher kein Krimi-Highlight. Ein nettes Debut.

  • Inhalt: In der Kleinstadt Perry Hollow wird am Straßenrand eine Kiste aufgefunden, die große Ähnlichkeit mit einem Sarg aufweist. Als Sheriff Kat Campbell am Fundort eintrifft, muss sie schnell feststellen, dass die Ähnlichkeit nicht nur äußerlich ist, denn in der Kiste befindet sich ein Bürger ihrer Stadt, tot, blutleer und mit zugenähten Lippen sowie einer genähten Wunde am Hals.
    Zudem erhält Henry Groll, der bei der Lokalzeitung für die Nachrufte verantwortlich ist und sich nie groß Freunde in der Stadt gesucht hat und lieber für sich allein gelebt hat, ein Fax auf dem die Todeszeit des Ermordeten angegeben ist. Nur wurde das Fax schon eine halbe Stunde vor der angegebenen Todeszeit verschickt.
    Die Fahndung nach dem Mörder läuft ab diesem Punkt auf Hochtouren, denn die Angst vor einem weiteren Mord ist groß und einen solchen will Sheriff Kat Campbell um jeden Preis verhindern.


    Meinung: Die Handlung dieses Thrillers weicht nicht wirklich von der anderer Thriller ab und auch die Mordmethoden, noch die Auswahl der Opfer oder das Motiv des Mörders sind etwas besonderes. Von daher handelt es sich auf keinen Fall um ein überragendes oder überraschendes Werk, da man weder besonders dazu verleitet wird Ekel oder Angst zu empfinden, wie Thriller es oft versuchen heraufzubeschwören, noch etwas vollkommen unerwartetes passiert. Jedoch erhält man einen grundsoliden Thriller.
    Die Charaktere entsprechen stark dem Bild, das aktuelle in Thriller vorherrscht: Irgendeine traumatische bzw. schreckliche Erfahrung in der Vergangenheit liegt, sowohl auch bei den Polizisten und anderen wichtigen Charakteren vor und nicht ausschließlich beim Mörder. Insgesamt sind die Charaktere nicht vollkommen flach, jedoch auch nicht plastisch genug, um sie als real zu empfinden. Insbesondere, was die Gegenwart der Charaktere anbelangt trifft diese Tatsache zu, da die Vergangenheit meist recht ausgearbeitet ist.
    Überrascht hat mich, dass ich jedoch ehrlich sehr lange vom falschen Täter ausgegangen bin und das bis sehr kurz vor der Auflösung, auch wenn ich von der Richtung her schon sehr gut lag.
    Alles in allem also ein ordentlicher Thriller, auch wenn das Ende in meinen Augen nicht ganz stimmig und er nicht viel neues zu bieten hat.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.