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Ein einsames Bergdorf vor 300 Jahren:
Von einem Schneesturm überrascht, verschlägt es den Deserteur
Johann List in diese abgeschiedene, von Furcht und Aberglaube
beherrschte Gegend. Schnell ist ihm klar, dass mit dem Dorf etwas
nicht stimmt, dass ein düsterer Schatten über den Bewohnern liegt –
Tiere werden getötet, Menschen verschwinden, vermummte Gestalten
lauern in den finsteren Wäldern. Als Johann sich in die Tochter
eines Bauern verliebt, beschließt er, mit ihr das Dorf zu verlassen.
Doch noch bevor sie verschwinden können, eskaliert die Situation und
ein Kampf auf Leben und Tod beginnt ...
Schon das Cover dieses Taschenbuches
ist ein wahrer Blickfang. Düster blickt den Leser eine Figur
entgegen. Ein magisches Symbol ist hervorgehoben. Dazu ein
unheimlicher Titel und ein vielversprechender Klappentext. Kurz
gesagt, ich freute mich riesig auf ein spannendes Buch.
Der Prolog verursachte mir ein riesiges
Fragezeichen auf dem Kopf. Nicht ganz zwei Seiten, die Angst
aufkommen ließen. Danach ging es mit der eigentlichen Geschichte
weiter. 1703 flieht Johann schwerverletzt von einem Bauern und kommt
in das unheimliche Dorf mitten in Tirol. Elisabeth und ihr Großvater
pflegen ihn gesund. Als Dank und aus Zuneigung zu Elisabeth verdingt
er sich als Knecht bei Jakob, dem tyrannischen Vater von Elisabeth.
Schnell merkt er, dass es nicht nur der kälteste Winter seit Jahren
ist, sondern das im Dorf etwas unheimliches vor sich geht. Als eine
Kuh verschwindet, erfährt Johann zum ersten Mal von den
Ausgestoßenen. Um die Situation gefährlich zu zuspitzen kommt noch
ein Trupp bayrischer Soldaten ins Dorf.
Während des gesamten Lesen stellte ich
mir die Frage, in welches Genre ich diese Lektüre einteilen sollte.
Es ist kein typisch, historischer Roman, aber als Horror oder
Thriller kann man das Werk definitiv auch nicht bezeichnen. Es ist
aber ein gelungener Mix, der von der ersten Minute den Leser packt.
Ich wurde in eine Welt entführt, die nicht nur 300 Jahre zurück
liegt, sondern düster, mystisch und voller Glaube steckt. Die
historischen Fakten rund um das Leben in dieser Zeit wurden mir
perfekt vermittelt. Ich konnte den Glauben an Gott und die harten
Lebensbedingungen für ein kleines Dorf ohne Schwierigkeiten
nachvollziehen. Alleine durch den harten Winter wirkt das Buch noch
realistischer und spannender.
Nicht nur die Situation, sondern auch
die Charaktere wurden vom Autoren-Duo authentisch, lebendig und
voller eigener Charakterzüge beschrieben, dass ich jeden direkt vor
meinem inneren Auge sehen konnte. Viele wurden sympathisch gestaltet,
andere wiederum sind tyrannisch und eher unsympathisch.
Die beiden Autoren verwenden in allen
Bereichen einen bildhaften und detaillierten Sprachstil. Dabei achten
sie darauf den Leser in keiner Weise zu langweilen. Trotz der vielen
Details wirkt es nie in die Länge gezogen, sondern die Spannung baut
sich immer mehr auf bis sie am Ende in einem überraschenden Schluss
aufgeht. Der Schluss lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen.
Einmal angefangen, konnte ich dieses
Werk nicht mehr aus der Hand legen. Das Böse, die düstere Umgebung
und der verwirrende Prolog sind auf Grund der realistischen und
historischen Rahmenbedingungen fesselnd. Ich habe das Buch an zwei
Tagen durchgelesen.
Wer also auf der Suche nach einem Buch
voller düsterer Atmosphäre ist, das historische Genre bevorzugt und
dabei noch etwas zum Nachdenken mag, sollte sich dieses Buch kaufen.
===Bewertung===
Viele Bücher sind gut, aber nur wenige
Bücher sind so gut. Düster, spannend, authentisch und detailliert.
Dem Autoren-Duo ist ein grandioser Genre-Mix gelungen, der jeden
Leser überzeugt. Dafür gibt es fünf Sterne.