Carola Clasen - Spiel mir das Lied vom Wind

  • Klappentext:
    Hauptkommissarin Sonja Senger vom Kriminalkommissariat Euskirchen weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Am Morgen liegt ein neuer Fall auf ihrem Schreibtisch: ein unbekannter, misshandelter, toter Mann, der in Gemünd in einem Müllcontainer gefunden wurde. Am Abend dann folgt ein Date mit dem deutlich jüngeren, unwiderstehlichen Harry Konelly aus Köln, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.
    Aber das Glück ist nur von kurzer Dauer. Als sie erfährt, dass Harry sie belogen und betrogen hat, jagt sie ihn zum Teufel.
    Aber Harry bleibt in der Eifel. Auf der Suche nach einer neuen Geldquelle gerät er in Tondorf, in einer Kneipe, in eine hitzige Diskussion um Windkraftanlagen und lässt sich auf ein Spiel ein, bei dem er alles auf eine Karte setzt. Und von diesem Moment an bläst der Wind Unheil übers Land…


    Meine Meinung:
    Ein wirklich spannender und interessanter Eifelkrimi mit Qualität, aus der „Senger-Reihe“ von Carola Clasen. Dieser sechste Kriminalroman , mit der etwas eigenwilligen Hauptkommissarin Sonja Senger, lässt den Leser wieder mit raten. Dabei mag ich auf die Handlung speziell jetzt nicht eingehen, da der Klappentext bereits genügend verrät.
    Alles weitere würde dem Leser zu viel verraten und den Spaß am mit rätseln nehmen.
    Denn genau das hat Carola Clasen wieder geschafft. Sie hat einen Krimi geschrieben, dessen Spannung sich nach und nach aufbaut und immer verzwickter wird.
    Sie bezieht viele verschiedene Personen mit ein, die auch sehr gut, mit ihren Charaktereigenschaften, beschrieben sind.
    All diese Personen bringt die Autorin zu einer einzigen Gesamthandlung zusammen, alle sind irgendwie miteinander verbunden. Ob als Opfer oder Täter.
    Die Protagonistin ist wieder Hauptkommissarin Senger, die einen etwas eigensinnigen Charakter hat.
    So ganz warm werde ich mit dieser Figur immer noch nicht und doch ist sie absolut passend als Kommissarin und wie geschaffen für die Kriminalfälle in der Eifel.
    Senger treibt weiterhin, wie in den vorherigen Krimis, ihre Alleingänge. Sie ist stur und naiv und gerät wieder in Gefahr. Aber auch in diesem Teil kommt ihr Oberstaatsanwalt Wesseling zur Hilfe, ob sie nun will, oder nicht.
    Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich in die Handlung einzufinden, da sie sich zu Beginn etwas unnötig zog und mir diese Liebelei zwischen Harry Konelly und Sonja Senger total auf den Geist ging. Etwas weniger wäre hier gut gewesen, denn mir wurde die Kommissarin durch ihre rosa rote Brille, in der sie sogar ihre Haustiere vernachlässigte, noch unsympathischer. Ich fand es einfach zu viel des Guten. Als dann auch noch ein paar Seiten lang die Geschichte aus der Sicht von Sonja Sengers Katze (!) „West“ erzählt wurde, hätte ich fast aufgegeben. Tut mir leid, aber das ging für mich einfach zu weit.
    Zum Glück habe ich mich aber tapfer weitergekämpft und wurde nicht enttäuscht! Der Krimi wurde wirklich spannend, ich konnte ihn als „Krimitante“ kaum weglegen und wollte mit ermitteln!
    Das die Orte wie Schleiden, Euskirchen, Wolfsgarten usw. so oft beschrieben werden, war für mich das „Sahnehäubchen“ für einen guten Eifelkrimi. Und wenn dann auch noch der FC Köln vorkommt, dann muss man diesen Fall einfach lieben!
    Carola Clasen, verbindet mit ihrer Schreibweise, Bonn, Köln und die Eifel gekonnt miteinander.
    So bekommt man, wie ich als Kölnerin, die in der Eifel zugezogen ist, ein wirkliches Heimatgefühl.


    Fazit:
    Ein erstklassiger Kriminalroman, dem man kleine Fehler großzügig verzeihen kann. Dieser Roman überzeugt mit den Personen, die Art der Morde, sowie die Tatorte, die darin mitspielen. Auch der Schreibstil der Autorin überzeugt. Denn Carola Clasen schreibt fließend, es kommt so gut wie kein Dialekt vor, was das lesen ungemein vereinfacht.
    Mit 255 Seiten hatte er trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten die richtige Länge. Und wer weiß, vielleicht wird mir Sonja Senger ja im nächsten Krimi sympathisch, denn den nächsten Teil, lese ich auf jeden Fall!
    Carola Clasen wurde 1950 in Köln geboren, „Atemnot“ ist der erste Roman mit der Hauptkommissarin Sonja Senger.