Ken Follett - Die Säulen der Erde / The Pillars of the Earth

  • Einfach eine Geschichte zu erzählen, sie in eine bestimmte Zeit (oder Ort oder was weiß ich) zu verlegen, diese dann aber zu vernachlässigen,

    Das kann man vielleicht Autoren wie Iny Lorentz vorwerfen, aber ganz sicher nicht Ken Follett. Gerade in seinem neuesten Werk ("A Column of Fire") erweckt er den wesentlichen Aspekt des 16.Jahrhunderts, die Religionskonflikte und -kriege zwischen Katholiken und Protestanten sehr anschaulich und kenntnisreich zum Leben. Das ist bestes Infotainment.
    Wer natürlich den Bau einer Kathedrale Stein auf Stein verfolgen möchte, sollte - wie @Squirrel sehr richtig bemerkt hat - zu einem Sachbuch greifen. Leser, die sich vor allem gute Unterhaltung erhoffen, dürften jedoch schnell davon gelangweilt sein.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • ich werfe es Follett auch gar nicht vor, sondern nur den Säulen der Erde, etwas anderes kenne ich ja von ihm nicht.
    Ich habe nie gesagt, dass ich den Bau einer Kathedrale Stein für Stein erklärt haben möchte, aber etwas Wissen zu erlangen, halte ich nciht für zu viel verlangt. Noch mal: Anhand einer spannenden Geschichte neues Wissen erlangen, das ist für mich das größte Vergnügen. Und ich habe oben einige Beispiele dafür genannt, dass das gar nicht so viel verlangt ist. Und es gibt sehr viel mehr Beispiele. Ad hoc fällt mir jetzt Griesemer ein, auch Dan Brown oder Stephen Grundy. Oder Eschbach. Es ist also überhaupt nicht so, als würde ich exotisches verlangen. Da sind ja etliche Bestsellerautoren dabei, die alles andere als langweilige Sachbücher geschrieben haben. Recherche ist ja kein absonderlicher Luxus. Ich habe auch nichts dagegen, dass Leutge die Säulen mit Genuss lesen, aber es ist halt nicht viel mehr als einfach Unterhaltungslektüre wie andere Liebesromane auch. Und so was interessiert mich halt nicht.
    Ich werde Follett jedenfalls eine neue Chance geben und den Sturz der Titanen kaufen.

  • Anhand einer spannenden Geschichte neues Wissen erlangen, das ist für mich das größte Vergnügen.

    Ich habe "The pillars of the earth" vor knapp 27 Jahren gelesen und kann mich nicht an die Einzelheiten erinnern. Ich weiß aber noch, dass ich mich damals gut unterhalten und auch gut "informiert" gefühlt habe. Jedenfalls hatte ich nichts daran auszusetzen und ich bin ein ziemlich korinthenkackeriger Leser.

    wie andere Liebesromane auch.

    Das ist doch kein Liebesroman! :shock: Ich lese grundsätzlich keine Liebes- und "Frauenromane", aber ein historischer Roman oder auch eine Erzählung oder ein Krimi enthalten oft eine "Liebesgeschichte", die (mich) nicht stört, solange sie nicht im Mittelpunkt stehender Selbstzweck ist und sofern sie glaubwürdig in die Handlung eingebunden ist.

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  • Es ist das Leben der Protagonistin.

    Dieses Leben besteht ja nicht nur aus einer Liebesgeschichte und es gibt auch nicht nur eine Protagonistin.
    In jedem Roman steht das Leben der Protagonisten mit allen Facetten, also auch mit deren "Beziehungskisten, im Mittelpunkt. Bei guten Romanen ist dieses Leben in einen historischen oder gesellschaftlichen Kontext eingebettet.
    Wenn man das nicht mag, bleiben wirklich nur noch Sachbücher.

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  • "Die Säulen der Erde" habe ich vor über 25 Jahren auch sehr gerne gelesen, und fühlte mich prima unterhalten. Es gehörte damals sicherlich zu meinen Lieblingsbüchern. Ob es heute noch so ist, müsste ich mal ausprobieren, allerdings hat sich mein Lesegeschmack seitdem sicherlich etwas verändert. Ob man bei der Lektüre von diesem Roman etwas dazulernt und wie gut Ken Follett vorab recherchiert, dazu kann ich nichts mehr sagen.
    Aber generell verstehe ich @Klaus V. Enttäuschung. Reine Sachbücher machen mir selten Spass, und dienen für mich dann wirklich nur zur "Wissensaufnahme", gezielt zu einem Thema. Ich lese ebenfalls gerne Romane, die sich durch gute Recherche auszeichnen, die mich auf Themen bringen, von denen ich bislang kaum etwas gehört habe, oder bei historischen Büchern dann eben solide in Ort und Zeit eingebettet sind (und das "Setting" nicht nur die Kulisse für eine Erzählung bildet, die irgendwann und irgendwo spielen könnte). Nichts gegen solche Unterhaltung, und für beide Vorlieben gibt es ausreichend Bücher und Autoren - es kommt eben auf die eigene Erwartungshaltung an. Merkwürdigerweise blieb "Die Säulen der Erde" meine einzige Lektüre von Ken Follett, ich kann also nicht sagen, ob seine Agententhriller in diesem Sinne besser geeignet sind. Etwas interessieren würde es mich schon, aber ansonsten lese ich lieber weiterhin Griesemer, Eco & Co

  • Ich habe Die Säulen der Erde das erste Mal etwa 2002 gelesen und seitdem noch mindestens zwei Mal, zuletzt vor knapp drei Jahren.
    Jedes Mal war es bei mir eigentlich hart an der Grenze dessen, was ich über den Kathedralenbau aufnehmen kann, ohne Bilder zu sehen. Schon alleine die alte Kirche mir Holzdach ist für mich schwer vorstellbar, da sind es dann größere Bauten erst recht. Auch die Sache mit den Stützstreben im späteren Verlauf musste ich nachträglich im Internet recherchieren, weil man das mit Worten einfach nicht so beschreiben kann, dass daraus kein reiner Infodump wird, und solche geballten Informationen in Romanen hasse ich einfach, dann lese ich tatsächlich für diese Dinge lieber ein Sachbuch, das dann bebildert ist und bei dem Fachmänner am Werk waren, die wissen, was wie funktioniert.


    Ich würde Follett auch nicht unterstellen, hier schlampig recherchiert zu haben. Im Vorwort zu einer englischen Ausgabe des Buches (über Amazons Blick ins Buch konnte man das lesen, wenn man die richtige Ausgabe findet) kann man erfahren, wie Follett überhaupt dazu gekommen ist, einen historischen Roman zu schreiben, wenn er doch eigentlich als Thrillerautor bekannt war. Und anscheinend war es die Liebe zu Kirchen und Kathedralen, die ihn dazu gebracht hat. Er hat sich da wohl im Vorfeld einiges an Wissen angesammelt, bevor er ans Werk gegangen ist. Ich fand dieses Vorwort auf jeden Fall sehr interessant und aufschlussreich.


    Es gab auch ein paar Dinge, die mir an diesem Roman weniger gefallen haben, mehr dazu in meiner Rezi, die ich schon vor einigen Monaten geschrieben habe:


    Inhalt
    England, 1135: Tom Builder, ein Steinmetzmeister, würde gerne Kathedralen bauen. Doch wäre ihm jeder Auftrag recht, denn nachdem ein Bauprojekt, das ihn und seine Familie eigentlich über den Winter bringen sollte, vorzeitig abgebrochen wurde, steht er nahezu mittellos da.
    Aliena ist die Tochter eines Grafen, vieles in ihrem Leben ist ihr bisher einfach zugefallen und auch ihr Bruder Richard musste sich bisher nicht behaupten.
    Bruder Philip ist Prior eines kleinen Klosters. Eigentlich ist er mit seinem Leben zufrieden, doch als sein Bruder ihm von einem ungeheuerlichen Verrat an König Stephan berichtet, muss Philip handeln.
    Und so werden Ereignisse in Gang gesetzt, die das Leben vieler Menschen verändern…
    Meine Meinung
    Ken Folletts Säulen der Erde ist wohl einer der bekanntesten historischen Romane, und obwohl er schon vor über 25 Jahren geschrieben wurde, wird er auch heute noch immer wieder neu aufgelegt.
    Nach dem Prolog, der zwölf Jahre vor dem eigentlichen Romanbeginn spielt und gleich Spannung aufwirft, dauert es relativ lange, bis der Roman richtig in Schwung kommt. Immer wieder scheint sich der Autor in kleinen Geschichten zu verlieren, hier ein Rückblick auf Philips Vergangenheit, da eine lange Szene über Toms Wanderungen, die zunächst unwichtig erscheinen. Im Rückblick auf den gesamten Roman zeigt sich jedoch, dass auch die kleinste Abschweifung seine Berechtigung hat und nichts dem Zufall überlassen wird. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass die ersten gut zweihundert Seiten für manche Leser zur Geduldsprobe werden könnten.
    In diesem Roman gibt es nicht den einen Protagonisten, sondern gleich mehrere, die sich sich erst im Verlauf des Romans zusammenfinden und mehr oder weniger auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Der Leser begleitet sie über knapp vierzig Jahre, in denen sich vieles verändert. Leider sind einige Personen in diesem Roman recht starr dargestellt, auch die Fronten sind klar definiert. Den Protagonisten stehen böse Charaktere gegenüber, die nur zu existieren scheinen, um die Helden zu terrorisieren, mit der Begründung, dass sie lächerlich gemacht wurden und sich dafür rächen müssen.
    Und so zieht sich das Motiv der Rache durch das gesamte Buch, wobei jedes Mittel recht zu sein scheint, auch vor Mord und Vergewaltigung wird nicht zurückgeschreckt, so dass hier mehrere solcher Szenen zu finden sind. Die Ziele der Protagonisten dagegen sind besser verständlich, ob es nun der Bau einer Kathedrale oder die Wiederherstellung alter Zustände ist, doch auch hier wird manches Mal auf Verschlagenheit gesetzt.
    Und so schlängelt die Geschichte hin und her, mal hat diese Gruppe einen Vorteil, mal jene. Gelegentlich hatte ich auch das Gefühl, dass sich der Inhalt wiederholt, doch kommt es immer wieder zu neuen Wendungen, so dass es selten langweilig wurde.
    Den geschichtlichen Hintergrund für diesen Roman bildet der englische Bürgerkrieg, der auch als Anarchy bekannt ist. Immer mal wieder erfährt man kleinere Details über das Kriegsgeschehen, doch läuft dies eher so nebenbei. Im Zentrum der Handlung steht vielmehr der Bau einer Kathedrale, verschiedene Probleme und Hindernisse, die diesen betreffen. Ken Follet beschreibt diese sehr ausführlich und geht dabei ins Detail. Ich hatte gelegentlich Probleme, mir die beschriebenen Bauweisen vorzustellen, und habe diese zum Teil nur überflogen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand, der sich für Architektur im Mittelalter interessiert, seine Freude an den Beschreibungen haben könnte. Doch auch Dinge, die mit dem Kathedralenbau in Verbindung stehen, Marktrecht, Wollhandel, Wachstum der fiktiven Stadt Kingsbridge, werden hier thematisiert.
    Sprachlich ist der Roman eher schlicht gehalten, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Inhalt, der dadurch sehr flüssig zu lesen ist. Trotz der Länge des Romans habe ich ihn, wie schon mehrmals zuvor, innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Zusätzlich zur schlichten Sprache gibt es aber auch noch weitere Vereinfachungen. So wird zwar angesprochen, dass die Menschen in England zu dieser Zeit verschiedene Sprachen gesprochen haben, doch scheint es Aliena, der Grafentochter, die als Muttersprache normannisches Französisch sprechen sollte, keine Probleme zu bereiten, sich unter das gemeine Volk zu mischen, das wohl überwiegend Angelsächsisch spricht. Eine englische Amme, die diesen Widerspruch erklären könnte, wird leider nicht erwähnt.
    Fazit
    Auch wenn die Dicke des Buches und der gemächliche Einstieg zunächst abschreckend wirken können, ist der Roman auf jeden Fall lesenswert. Stereotype, starre Charaktere trüben ein wenig den Lesespaß, doch immer neue Wendungen halten die Spannung hoch. Wer sich von den genannten Kritikpunkten nicht abschrecken lässt, dem spreche ich hier eine klare Leseempfehlung aus.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Liebe Rissa! Eigentlich listest du auch all die negativen Seiten des Buches auf. Die Handlung wiederholt sich, die Charaktere sind flach, es gibt eine naive Sicht auf Gut und Böse, die Sprache ist nicht besonders. Nur dass ich kaum Informationen über Dombau im Buch finden konnte. Dafür hast du ja auch noch weitere Mankos (ist das der Plural? Oder Manki?) gefunden zu haben, wie das mit den verschiedenen Sprachen. Für mich kommt das Urteil "lesenswert" daher etwas überraschend.

  • die Sprache ist nicht besonders.

    Hast Du das englische Original gelesen, um das beurteilen zu können? Falls das nicht der Fall ist, dann ist möglicherweise die Sprache des Übersetzers nicht besonders gelungen. Das kann ich wiederum nicht beurteilen, weil ich immer die Originalausgaben lese.

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    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für mich kommt das Urteil "lesenswert" daher etwas überraschend.

    Ja, für Dich vielleicht. Für sie war es aber lesenswert.
    Eine Rezension und/oder ein Leseeindruck ist immer subjektiv. Sich darüber zu streiten macht null Sinn.
    Lass doch den Leuten hier einfach ihre persönliche, ureigene Meinung zu dem Buch so wie Du Deine hast.


    Ich bin eine Leserin die sehr oft Bücher welche gehyped worden sind, nicht gut findet. Ja, das ist dann eben so und gut ist. Da muss ich nicht jeden, der das Buch nun gut fand oder auch nicht, vom Gegenteil überzeugen wollen.
    Man kann seine Meinung zum Buch darlegen, ich denke dafür sind wir hier in einem Bücherforum aber man ist nicht verpflichtet, sich für Gefallen oder Nichtgefallen zu rechtfertigen oder gar tagelang darüber zu diskutieren.
    Die Geschmäcker sind eben auch bei Büchern unterschiedlich. Lesen und lesen lassen !

  • . Und anscheinend war es die Liebe zu Kirchen und Kathedralen, die ihn dazu gebracht hat

    Ich bin der Meinung die Rezension ist sehr gelungen in ihren Ausführungen. Es ist ganz klar, der Autor hat rund herum um den Bau der Kathedrale eine Geschichte aufgebaut, somit bekam diese mehr Gewichtung, viel mehr Präsenz wie das Architektonische, welches mit dem Bau einer Kathedrale einhergeht. Ich vermute dass @Klaus V. unter andern Voraussetzungen dieses Buch las, deswegen seine Einschätzung, die man ebenfalls zu akzeptieren hat. Denn ich denke jedem von uns ist es schon passiert dass seine Erwartungen an ein Buch nicht seinen Vorstellungen entsprachen und somit das Urteil leider negativ ausfällt. Das heisst jedoch nicht dass man jemanden eine Geschichte "madig" machen möchte.

    Eine Rezension und/oder ein Leseeindruck ist immer subjektiv. Sich darüber zu streiten macht null Sinn.
    Lass doch den Leuten hier einfach ihre persönliche, ureigene Meinung zu dem Buch so wie Du Deine hast.


    Ich bin eine Leserin die sehr oft Bücher welche gehyped worden sind, nicht gut findet. Ja, das ist dann eben so und gut ist. Da muss ich nicht jeden, der das Buch nun gut fand oder auch nicht, vom Gegenteil überzeugen wollen.
    Man kann seine Meinung Buch darlegen, ich denke dafür sind wir hier in einem Bücherforum aber man ist nicht verpflichtet, sich für Gefallen oder Nichtgefallen zu rechtfertigen oder gar tagelang darüber zu diskutieren.
    Die Geschmäcker sind eben auch bei Büchern unterschiedlich. Lesen und lesen lassen !

    Nun bin ich etwas irritiert, das bedeutet also wenn X Leser das Buch super fanden, ich jedoch nicht, diese meine Meinung nicht äussern darf, denn mir wird unterstellt dass ich jemanden vom Gegenteil überzeugen möchte (also ich finde das Buch nicht besonders, du hast das Buch gefälligst auch nicht besonders zu finden) Erschliesst mich jetzt nicht ganz, denn ich dachte ein Bücherforum sei da um zu diskutieren und seine eigene persönliche Meinung zu äussern, ohne dass mir was weiss ich unterstellt wird. Jede Rezension und jede Meinung zu einem Buch ist subektiv, das ist wohl unbestritten, darüber zu diskutieren ist somit interessant, und bedeutet wirklich nicht jemanden seine Meinung streitig zu machen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Das ist jetzt für mich recht bizarr. Wir befinden uns in einem Literaturforum, sollen aber nicht über Bücher diskutieren??? Man soll nicht seine Argumente vorbringen?

  • Hast Du das englische Original gelesen, um das beurteilen zu können? Falls das nicht der Fall ist, dann ist möglicherweise die Sprache des Übersetzers nicht besonders gelungen. Das kann ich wiederum nicht beurteilen, weil ich immer die Originalausgaben lese.

    Ich habe nur die Übersetzung gelesen und beziehe mich daher natürlich auch nur auf die übersetzte Sprache. Ob das Original besser oder schlechter ist, kann ich nicht beurteilen .

  • Das ist jetzt für mich recht bizarr. Wir befinden uns in einem Literaturforum, sollen aber nicht über Bücher diskutieren??? Man soll nicht seine Argumente vorbringen?

    Nun bin ich etwas irritiert, das bedeutet also wenn X Leser das Buch super fanden, ich jedoch nicht, diese meine Meinung nicht äussern darf, denn mir wird unterstellt dass ich jemanden vom Gegenteil überzeugen möchte (also ich finde das Buch nicht besonders, du hast das Buch gefälligst auch nicht besonders zu finden)

    Ich glaube, Ihr habt schon verstanden, was ich meinte. Es geht nicht darum dass man seine Meinung nicht äussern darf. Das hab ich überhaupt nicht gesagt. Bitte meinen Post auch richtig lesen !

    Man kann seine Meinung zum Buch darlegen, ich denke dafür sind wir hier in einem Bücherforum


    aber man ist nicht verpflichtet, sich für Gefallen oder Nichtgefallen zu rechtfertigen oder gar tagelang darüber zu diskutieren.

    Das ist der Knackpunkt !


    Und mehr gibt es dazu für mich an dieser Stelle auch nicht zu sagen. :)

  • Man soll nicht seine Argumente vorbringen?


    Nein, Argumente werden hier nicht gern gesehen, wir sind schließlich ein Kuschelforum. :wink:


    Sich darüber zu streiten macht null Sinn.


    Eine kritische Auseinandersetzung mit Inhalt und Sprache eines Buchs ist kein Streit, sondern sollte in einem Bücherforum eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.


    man ist nicht verpflichtet, sich für Gefallen oder Nichtgefallen zu rechtfertigen oder gar tagelang darüber zu diskutieren.


    Natürlich muss sich niemand für seinen Buchgeschmack rechtfertigen. Das hat @Klaus V. auch nicht von @Rissa verlangt. Er hat lediglich seiner Überraschung Ausdruck verliehen, dass sie das Buch immer noch für lesenswert hält, obwohl sie so viel Negatives darin aufzählt. Das ist doch völlig legitim.


    Den Satz, man sei nicht verpflichtet, tagelang darüber zu diskutieren, begreife ich schon gar nicht. Wer nicht über das Thema diskutieren möchte, kann dem Thread doch einfach fernbleiben, wo liegt denn da das Problem? Andererseits hat doch auch jeder hier das Recht zu diskutieren, über was und wie lange er möchte. Warum müssen immer diese Maßregelungen sein?


    Man hat doch die Wahl zwischen verschiedenen Verhaltensweisen, wenn jemand ein Buch, das man gern hat, kritisiert. Man kann die Argumente des Kritikers widerlegen bzw. entkräften. Oder man kann einfach mal darüber nachdenken und überlegen, ob etwas Wahres daran ist. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn man über diese Argumente nicht groß nachdenken will, weil man sich den positiven Eindruck nicht im Nachhinein versauen möchte. Aus diesem Grund lese ich auch die meisten Bücher, die ich in meiner Jugend geliebt habe, nicht mehr, weil ich genau weiß, dass ich sie heute kritischer sehen und enttäuscht sein würde. Zuletzt ist es natürlich auch das Recht eines jeden Lesers, sich von einem Buch nur unterhalten zu lassen, ohne sich um Fragen nach Komplexität und Tiefe von Charakteren, Weltdarstellungen , Sprache usw. zu kümmern.


    Was nun dieses Buch betrifft, so kann ich Klaus nur in jedem Punkt zustimmen. Ich fand es stinklangweilig: wegen seiner Redundanz, also der Wiederholungen ähnlicher Situationen, den eindimensionalen Charakteren, der simplen Einteilung der Welt in Gut und Böse, des Pseudomittelalters, d.h. im mittelalterlichen Gewand steckten moderne Menschen, und wegen der mehrfach geschilderten, detaillierten Vergewaltigungsszenen, die zu offensichtlich die Sensationslust und den Voyeurismus des Lesers bedienen.


    ich denke, ich werde es riskieren.

    Ich werde bei Follett nichts mehr rikieren. Seine Weltkriegstrilogie scheint mir - soweit ich die Kritiken verfolgt habe - auch eher in Richtung Seifenoprer zu gehen.
    Ohne mich! :lol:


    Gruß
    mofre

    :study: Willa Cather - Meine Antonia

    :study: Wolfgang Herrndorf - Tschick

    :study: Reiner Stach - Kafka. Die Jahre der Entscheidungen

    :study: James Wood - Die Kunst des Erzählens















  • Ja, für Dich vielleicht. Für sie war es aber lesenswert.Eine Rezension und/oder ein Leseeindruck ist immer subjektiv. Sich darüber zu streiten macht null Sinn.
    Lass doch den Leuten hier einfach ihre persönliche, ureigene Meinung zu dem Buch so wie Du Deine hast.


    Ich bin eine Leserin die sehr oft Bücher welche gehyped worden sind, nicht gut findet. Ja, das ist dann eben so und gut ist. Da muss ich nicht jeden, der das Buch nun gut fand oder auch nicht, vom Gegenteil überzeugen wollen.
    Man kann seine Meinung zum Buch darlegen, ich denke dafür sind wir hier in einem Bücherforum aber man ist nicht verpflichtet, sich für Gefallen oder Nichtgefallen zu rechtfertigen oder gar tagelang darüber zu diskutieren.
    Die Geschmäcker sind eben auch bei Büchern unterschiedlich. Lesen und lesen lassen !

    Bitte meinen Post auch richtig lesen !

    Ich habe deinen Post sehr wohl richtig gelesen, (bitte keine solche Unterstellungen) jedoch erschliesst sich mir leider deine Logik immer noch nicht ,denn sie ist mir zu widersprüchlich. Man kann also seine Meinung darlegen, das ist gerade noch erlaubt, jedoch man darf nicht darüber diskutieren, das ist nicht mehr erlaubt, (niemand hat jemals geschrieben das man verpflichtet ist darüber zu diskutieren, oder man muss sich für etwas was man gelesen hat in irgend einer Form rechtfertigen, oder habe ich etwas überlesen :scratch: )
    Aber wie schon geschrieben es ist sehr gut möglich dass ich deiner Logik nicht folgen kann. :uups:
    Habe übrigens mir die Mühe gemacht und nachgeschaut wie ich das Buch bewertet habe, :bewertung1von5::bewertung1von5::wink:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Nur dass ich kaum Informationen über Dombau im Buch finden konnte.

    Genau solches hätte ich mir auch erwartet. Ich habe drei historische Romane von Ken Follett gelesen, und keines hat mich überzeugt, weshalb ich auch die Finger von seinen Büchern lasse. Ich denke, entweder mag man den Stil dieses Autors und seine Geschichten oder eben nicht.
    Mich regt das weiter gar nicht auf, weil ich vielen hochgelobten Büchern nichts abzugewinnen vermag. Ich mache sogar eher einen Bogen um solche und suche mir meine eigenen Schätzchen, die sonst wieder keinen interessieren. :D

  • Liebe Rissa! Eigentlich listest du auch all die negativen Seiten des Buches auf. Die Handlung wiederholt sich, die Charaktere sind flach, es gibt eine naive Sicht auf Gut und Böse, die Sprache ist nicht besonders. Nur dass ich kaum Informationen über Dombau im Buch finden konnte. Dafür hast du ja auch noch weitere Mankos (ist das der Plural? Oder Manki?) gefunden zu haben, wie das mit den verschiedenen Sprachen. Für mich kommt das Urteil "lesenswert" daher etwas überraschend.

    Kann ich verstehen, mir ging es ehrlich gesagt genauso :wink:
    Deshalb eine kleine Erklärung (keine Rechtfertigung):
    Ja, es gibt nicht wenige Kritikpunkte, die ich hier aufliste. Dennoch hat mir das Lesen des Buches (mal wieder) viel Spaß gemacht, ich bin nur so durch die Seite geflogen und hatte es (mal wieder) schneller durch als manch anderes halb so dicke. Der Roman hat mir trotz all der Kritikpunkte viel Spaß beim Lesen bereitet, und das nun schon zum mindestens dritten Mal.
    Wie wertet man dann? Soll ich, obwohl mir das Buch so gut gefallen hat, nur drei Sterne oder weniger geben, weil ich so viele Kritikpunkte hatte? Oder die volle Punktzahl geben, weil mich das Buch so mitgerissen hat, und die Kritikpunkte ignorieren?
    Ich habe mich dafür entschieden, den Lesespaß über die Kritikpunkte zu stellen, diese aber eben zu erwähnen, um potentiell interessierten Lesern die Möglichkeit zu geben, für sich abzuwägen, ob diese Punkte ihnen den Lesespaß nehmen würden. Auch habe ich nicht die volle Punktzahl gegeben, sondern "nur" 4,5 Sterne, um eben zu zeigen, dass es auch besser ginge. Auf Seiten, bei denen es nur ganze Sterne gibt, würde ich übrigens auf vier abrunden.

  • Kann ich verstehen, mir ging es ehrlich gesagt genauso
    Deshalb eine kleine Erklärung (keine Rechtfertigung):
    Ja, es gibt nicht wenige Kritikpunkte, die ich hier aufliste. Dennoch hat mir das Lesen des Buches (mal wieder) viel Spaß gemacht, ich bin nur so durch die Seite geflogen und hatte es (mal wieder) schneller durch als manch anderes halb so dicke. Der Roman hat mir trotz all der Kritikpunkte viel Spaß beim Lesen bereitet, und das nun schon zum mindestens dritten Mal.
    Wie wertet man dann? Soll ich, obwohl mir das Buch so gut gefallen hat, nur drei Sterne oder weniger geben, weil ich so viele Kritikpunkte hatte? Oder die volle Punktzahl geben, weil mich das Buch so mitgerissen hat, und die Kritikpunkte ignorieren?
    Ich habe mich dafür entschieden, den Lesespaß über die Kritikpunkte zu stellen, diese aber eben zu erwähnen, um potentiell interessierten Lesern die Möglichkeit zu geben, für sich abzuwägen, ob diese Punkte ihnen den Lesespaß nehmen würden. Auch habe ich nicht die volle Punktzahl gegeben, sondern "nur" 4,5 Sterne, um eben zu zeigen, dass es auch besser ginge. Auf Seiten, bei denen es nur ganze Sterne gibt, würde ich übrigens auf vier abrunden.

    Erstmal: Ich brauche überhaupt keine Rechtfertigung, ich wollte es nur verstehen. Und nach deiner Antwort kann ich das. Für mich gibt es auch Bücher, die kann ich immer wieder mal lesen, ohne sie wirklich für wertvoll zu halten. Ich habe nichts gegen reinen Lesegenuss.

  • Ich habe nichts gegen reinen Lesegenuss.

    Das hörte sich aber in Deinen obigen Posts durchaus so an, dass Du Lesen um der Unterhaltung willen so gar nicht verstehst und auch nicht vestehst, dass Bücher, die diese gute Unterhaltung bieten, sehr erfolgreich sind. Hier einige Zitate:

    Ich versteh das nicht. Wie kann so ein Buch so einen Hype auslösen.

    Ich kann nicht verstehen, warum dieses Buch so erfolgreich war.

    Na, weil es halt so viel Unterhaltungswert hat!
    Ich weiß nicht, woran es liegt, aber auch ich hatte beim Lesen Deiner Posts so den Eindruck, dass Du Lesern, denen das Buch gefällt, den gesunden Menschenverstand absprichst. Das hast Du natürlich nicht wortwörtlich gesagt, aber ich habe es zwischen den Zeilen so hineininterpretiert. Mein Eindruck war (und ist), dass Du mit feinen Nadelstichen empörte Antworten von Fans des Buches provozieren wolltest. Eine hochintelligente und wunderbare Art des Trollens.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).