Myriane Angelowski - Der Werwolf von Köln

  • Klappentext:


    Zeichnet Kreidekreise auf eure Tore!


    Amandas Leben kommt gerade wieder ins Gleichgewicht, als sie glaubt, nachts auf nebliger Landstraße einen Menschenüberfahren z haben. Von diesem Zeitpunkt an geschehen mysteriöse Dinge in ihrem Leben. Was ist wahrhaftig, was Einbildung? Parallel verübt ein Serientäter bestialische Morde, ohne Spuren zu hinterlassen. Die Bluttaten weisen Ähnlichkeiten mit denen eines Werwolfs auf,d er vor über vierhundert Jahren gewütet haben soll. doch was hat Amanda mit diesen erschütternden Verbrechen zu tun? Allmählich erkennt sie Zusammenhänge - begreift jedoch zu spät, dass das Böse schon nahe ist...

    Zitat

    "Ich muss dich warnen! Du bist in Gefahr...", flüsterte eine männliche Stimme.
    "Wer bist du?"
    "Das spielt jetzt keine Rolle! Gleich wird ein Mann an die Tür klopfen ... Lass ihn unter keinen Umständen rein."
    Eine Sekunde später war die Leitung tot.
    Amandas Blick ging zum Kabel, das neben der Buchse auf dem Boden lag. Der altmodische Apparat war nicht angeschlossen.

    Eigene Beurteilung:


    Von dem realen Fall des Peter Stubbe ausgehend, der am 31.10.1589 in Bedburg/Jülich hingerichtet wurde als der „Werwolf von Bedburg“ erzählt Myriane Angelowski in einem Handlungsstrang dieser Geschichte den möglichen Weg, den der Mann von einer sehr schlechten Stellung innerhalb der Gesellschaft und der Geschwisterfolge zu Gelehrsamkeit, Reichtum und Grausamkeit genommen haben könnte. Denn im Buch begegnet er auf einem Friedhof im Winter einer Person, die ihm ein Geschäft anbietet, dass ihn aus seiner bis dahin unerfreulichen Situation retten soll und ihm die Möglichkeit gibt, sich an diversen Peinigern in seiner Familie und seiner sozialen Umgebung zu rächen. Dieser Fall machte im Europa der damaligen Zeit viel von sich reden und sogar in England fanden sich „leaflets“ zu diesem Thema.

    Werwölfe im klassischen Sinne haben in den letzten Jahren in der Gruselliteratur wenig Eingang gefunden, insofern ist es schön, mal wieder ein etwas folkloristisch angehauchteres Buch zu diesem Thema zu lesen. Die Erzählstruktur mit ihren Zeit- und Ortsprüngen ist nicht immer direkt zugänglich, was aber den Zustand Amandas ganz gut nachvollziehen lässt. Insgesamt aber ein unterhaltsamer Gruselroman, der sich angenehm lesen lässt. Weitere Dinge, die ihn auszeichnen sollten hier auf Grund von zuviel Inhaltspreisgabe vermieden werden. :wink: