David Moody - Todeshunger (The Hater Series Teil 2)

  • Originaltitel: Dog Blood


    Buchreihe: (The Hater Series):
    1. Im Wahn
    2. Todeshunger
    3. Them or us (erscheint 2011 auf Englisch)


    Klappentext von Amazon.de:
    Ein Virus hat von der Erde Besitz ergriffen und die Menschheit entzweit. Man ist entweder infiziert oder nicht, Killer oder Opfer, ein Hasser oder nicht. Verzweifelt kämpfen die zwei Lager gegeneinander um die Vorherrschaft und letztlich darum, die anderen endgültig auszurotten. Danny McCoyne ist einer von ihnen. Er ist auf der Suche nach seiner Tochter Ellis. Doch bald muss er feststellen, dass er nicht der Einzige ist …


    Handlung:
    Im Vorgängerbuch "Im Wahn" haben wir ja miterlebt wie die Menschheit sich in 2 Teile gespalten hat. Die eine Hälfte ist normal geblieben während die restlichen Menschen zu den sogenannten "Hassern" geworden sind. Sie spüren wer keiner von ihnen ist und alle anderen, die nicht sind wie sie, töten sie mit rasender Wut und ohne Gnade. Danny McCoyne ist lange normal geblieben, wurde aber später selbst von einer zur anderen Sekunde zu einem "Hasser".
    Mittlerweile ist die öffentliche Ordnung völlig zusammengebrochen. Die "Unveränderten", wie die normal gebliebenen Menschen mittlerweile genannt werden, haben sich zurückgezogen und abgeschottet in eigene, abgesperrte Bereiche unter dem Schutz des Militärs. Die "Hasser" wildern immer noch außerhalb dieser Bereiche und töten auf bestialische Art und Weise jeden, der nicht ist wie sie. Anfangs noch völlig unstrukturiert, entwickelt sich auch unter ihnen langsam aber sicher so etwas wie eine Führung, die höhere Ziele zu haben scheint.


    Danny McCoynes einziger Lebenszweck ist die verzweifelte Suche nach seiner kleinen Tochter, die wie er ein "Hasser" geworden ist. Den Rest seiner Familie hat er aufgegeben, denn seine Frau und seine zwei Söhne haben sich nicht verändert. Auf seiner Suche gerät er immer wieder in Kampfhandlungen mit seinen natürlichen Todfeinden, findet aber auch Anschluss unter seinesgleichen. Er soll für den großen Krieg rekrutiert werden, nimmt diese Aufgabe aber nur zum Schein an.


    Sich kapitelweise abwechselnd wird uns noch eine zweite Geschichte erzählt: Mark ist ein normaler Mensch geblieben und hat sich zusammen mit seiner schwangeren Freundin und weiteren Familienmitgliedern in das Schutzgebiet des Militärs zurückgezogen. Dort hausen sie in einem Hotelzimmer und Mark übernimmt lebensgefährliche Aufgaben um zusätzliche Nahrungsrationen für sich und seine Familie zu bekommen.
    Unweigerlich sind die Geschichten der beiden Männer miteinander verknüpft...

    Meine Meinung:

    Nachdem ich den Vorgänger sogar zu meinen Lieblings-Horrorbüchern zähle, muss ich leider sagen, dass "Todeshunger" diesen hohen Standard nicht ganz halten konnte. Das Buch ist zwar alles andere als eine Enttäuschung, aber die epischen Szenen, als unsere Weltordnung langsam zu Grunde ging und die damit verbundene spürbare apokalyptische Stimmung, fehlen mir hier leider.


    Der Unterschied zu "Im Wahn" ist auch, dass wir zwar immer noch die Geschichte aus der Sicht der gleichen Hauptperson erzählt bekommen, aber aus dem tölpeligen, mit fehlendem Selbstbewusstsein ausgestatteten jungen Mann ist nun ein stahlharter Kämpfer geworden, der Hunderte von Menschen umgebracht hat. Die Parallelen in der Persönlichkeit sind noch zu erkennen, allerdings ist die Veränderung deutlich spürbar: Er denkt zwar immer noch auf normale Art und Weise und vermisst seine geliebte Tochter, aber so bald er auf jemanden trifft, der nicht ist wie er, muss er seinem inneren Zwang zu töten nachgehen. Vor allem dieser Zwang, der oft beschrieben wird, wurde von David Moody sehr realistisch beschrieben und hat mir einige Schauer über den Rücken gejagt.


    Den Schreibstil des Autors mag ich sehr. Durch die Rasanz erinnert er mich an vielen Stellen an Richard Laymon, wobei ich ganz klar sagen muss, dass Moody hier meiner Meinung nach die Nase vorne hat, da es ihm mit seinen Beschreibungen von Orten und Plätzen sowie den Kampfszenen nahezu perfekt gelingt, dem Leser einen Film vor seinen Augen ablaufen zu lassen.


    Nicht ganz so gut gefallen haben mir die Szenen, die von den "Unveränderten", die in den abgesperrten Gebieten hausen, handeln. Auf Grund fehlender Nahrung und Hoffnungslosigkeit sind die Menschen hier fast in vollkommene Lethargie und Apathie verfallen. Dieses Verhalten hat mich stark an das der Personen aus David Moodys anderer Horrorserie "Herbst" erinnert, was ich auch dort schon bemängeln musste.


    Im Endteil gibt es dann, wie erwartet, ein großes Chaos inclusive sehr brutaler Kämpfe, in dem man als Leser im übertragenen Sinne knöcheltief durch Blut watet. Für jemanden mit schwachen Nerven kann ich "Todeshunger" somit absolut nicht empfehlen, noch viel weniger als den Vorgänger.


    Zum Ende noch Folgendes:


    Fazit: Der zweite Teil der "Hater Series" blieb leicht hinter meinen Erwartungen zurück. Trotz allem ein tolles und spannendes, aber auch sehr brutales Horrorbuch, auf dessen nächsten Teil ich schon jetzt sehnsüchtig warte.
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