François Lelord - Hector und das Wunder der Freundschaft

  • Klappentext


    Wie weit muss man gehen, um einem Freund zu helfen?
    Das fragt sich Glücksexperte und Psychiater Hector, als er nach seinem Freund Édouard sucht, der in Asien mit unvorstellbar viel Geld untergetaucht ist.
    Eine abenteuerliche Reise beginnt, auf der Hector zu verstehen versucht, warum die Freundschaft für uns Menschen so kostbar ist.


    Der Autor


    Franҫois Lelord, 1953 geboren, promovierter Psychiater, gab vor einigen Jahren seine Praxis auf, um zu reisen und zu schreiben. Er lebt heute in Paris und Bangkok. Alle Abenteuer Hectors (beispielsweise Hector und die Entdeckung der Zeit) wurden große Erfolge und auf der ganzen Welt gelesen.


    Persönlicher Eindruck


    Hector und das Wunder der Freundschaft war die erste Geschichte um Hector und seine philosophischen Reisen, die ich von Franҫois Lelord lesen durfte. Meine Neugier auf seine Worte und Abenteuer wurde nicht enttäuscht.
    Auf der Suche nach den Ursprüngen der Freundschaft begegnet unser Held Hector den unterschiedlichsten Menschen und Lebensgeschichten, die sie wie ein Paket mit sich herumtragen. Er trifft auf wahre Freundschaft und auf Freunde, die sich nur als solche tarnen. Hector begegnet wilden Völkern, traurigen Königinnen des Dramas und auch seine eigenen Freunde begleiten ihn auf seinen nicht ungefährlichen Wegen. Im Verlauf der Geschichte lernen wir Valérie näher kennen, Hectors langjährige Freundin und Fast-Romanze. Wir begegnen Jean-Michel und Jean-Marcel, Brice und natürlich Édouard, der den ganzen Stein unserer Geschichte mit seinem Gelderdiebstahl erst ins Rollen gebracht hat.
    Und während jeder Minute seiner Reise, auf jedem seiner Pfade stellt sich unser Psychiater Hector, der ja doch irgendwie nicht aus seiner Haut kann, immer wieder dieselben Kernfragen:


    Was ist wahre Freundschaft?
    Warum bedeutet sie den Menschen soviel?
    Wann ist ein Freund für uns ein Freund? Und warum ausgerechnet er und kein anderer?
    Verzeihen wir unseren Freunden allzu leicht die Fehltritte, die uns an anderen Menschen so sehr enttäuschen würden, dass wir sie nicht länger als Teil unseres Lebens sehen wollten?


    All diese Fragen beantwortet der Autor in einer Art und Weise, die mich tief beeindruckte. Man liest ihm den Hintergrund des Psychiaters an jeder Zeile ab, aber gleichzeitig hatte zumindest dieser Hector-Roman eine so berührende Schwerelosigkeit, eine so intellektuelle Schlichtheit, dass man sich als Leser tiefer und tiefer in seinen Geschehnissen verlor. Hector empfindet wahre und aufrichtige Freundschaft für Édouard und warum, das erklärt er im Rahmen so vergangener Philosophen wie Aristoteles und Thomas von Aquin.


    Soviele kluge Worte, soviele gute Ansätze, über die es sich länger nachzudenken lohnt.
    Ich ging unheimlich gerne mit Hector und seinem Schöpfer Franҫois Lelord auf Reisen und ich weiß schon in diesem Augenblick, dass dies nicht mein letztes Abenteuer mit dem sympathischen Titelhelden war.


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    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

    Einmal editiert, zuletzt von K.-G. Beck-Ewe ()

  • Klappentext:
    Als Psychiater hört Hector oft zu, wenn seine Patienten sich Fragen zu ihren Freundschaften stellen. Ist ein Freund einfach nur jemand, mit dem man gerne zusammen ist? Oder jemand, der einem auch dann noch hilft, wenn es für ihn selbst brenzlig wird? Als Hector erfährt, dass sein Schulfreund Édouard unvorstellbar viel Geld gestohlen haben soll und polizeilich gesucht wird, gewinnen diese Fragen eine unerwartete Aktualität. Und weil Hector nicht nur ein guter Psychiater, sondern auch ein erstklassiger Freund ist, steckt er schon kurz darauf mittendrin in einem großen Abenteuer. Das führt ihn durch zahlreiche Städte Südostasiens und sogar auf dem Elefantenrücken in die verbotenen Dschungel des Goldenen Dreiecks. Er trifft alte Freunde wieder und findet neue. Er lernt etwas über die Freundschaft zwischen Männern und Frauen – und nicht zuletzt dank Aristoteles und dem heiligen Thomas von Aquin erfahren wir gemeinsam mit Hector, was die Freundschaft zum vielleicht höchsten Gut der Menschheit macht.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt damit, dass der Psychiater Hector verschiedene Personen vorstellt, die auch verschiedene Einstellungen zur Freundschaft bzw. Probleme damit haben. Mit der Art, wie dies geschieht, konnte ich mich nicht ganz anfreunden und hoffte daher, dass das Buch nicht immer so weitergeht. Richtig ging für mich das Buch los, als Leutnant Ardanarinja bei Hector auftauchte und seinen Freund Èdouard suchte, der Geld gestohlen haben soll. Hector war im Besitz einer alten Postkarte von Èdouard, was er aber nicht erzählte. Bald macht er sich dann auch auf die Reise, um seinen Freund selbst zu suchen. Die Reise ist interessant und wirklich gut geschrieben und es kommt dabei auch noch richtig Spannung auf, als dann auch noch seine Frau und sein Sohn in Gefahr geraten.
    Was mir sehr gut gefallen hat, waren die 22 Beobachtungen über die Freundschaft, die Hector während seiner Suche machte, und dann auch aufschrieb. Diese fingen immer mit „Ein wahrer Freund ist….“ an und zeigen am Schluss auf, wie vielfältig und wunderbar eine richtige Freundschaft doch ist und was manche Menschen auch dafür riskieren. Aber es zeigt auch auf, dass die Menschen eine unterschiedliche Meinung davon haben, was Freundschaft bedeutet und zu was sie „verpflichtet“ (oder auch nicht).


    Fazit:
    Im Endeffekt handelt es sich um ein schönes Buch, das leicht zu lesen ist und viel Wahres über die Freundschaft erzählt. Man fühlt sich beim Lesen wohl und ich konnte bei einigen Aussagen zustimmend nicken, andere machten mich nachdenklich. Aber es ist kein Buch, das ich unbedingt wieder einmal lesen muss. Daher habe ich es auch verschenkt.

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:
    @TinaMar Bitte schau erst über den Rezensionsindex, ob es nicht bereits einen Thread zu einem Buch gibt ehe Du einen neuen erstellst