Meg Rosoff - Davon, frei zu sein

  • Inhalt:
    An dem Tag, an dem Pell Ridley ihren ältesten Freund Birdie heiraten soll, packt sie ihre wenigen Habseligkeiten und reitet mit ihrem Pferd Jack in ein neues Leben. Sie flieht vor einer Ehe, die nur aus Arbeit und Kinderkriegen bestanden und einen frühen Tod bedeutet hätte. Doch auch ein selbstbestimmtes Leben hat seinen Preis, das muss Pell einsehen. Und eine Menge Hindernisse überwinden, um ihr Glück zu finden


    Meine Meinung:
    Zu Beginn habe ich mich mit der Lektüre dieses Buches ziemlich schwergetan. Der Schreibstil Meg Rosoffs ist etwas gewöhnungsbedürftig, sie schreibt in kurzen, knappen und präzisen Sätzen ohne jegliche Schnörkel und Ausschmückungen. Dadurch schreitet die Handlung sehr zügig, beinahe schon schnell voran und die Kapitel sind sehr kurz. An vielen Stellen hätte ich mir weniger Eile und mehr Details gewünscht. Oft waren mir die Sprünge in der Geschichte zu groß, zu viel passierte zu schnell in zu kurzer Zeit.


    Im Ganzen betrachtet halte ich dieses Buch jedoch für durchaus gelungen. Es veranschaulicht auf simple Art und Weise, wie das Leben der Frauen in der Mitte des 19. Jahrhunderts aussah. Pell ist eine sehr sympathische Hauptfigur, mit der man sich wunderbar identifizieren kann, und auch die anderen Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz, auch wenn einige ziemlich undurchsichtig sind.


    Meg Rosoff ist auf wenigen Seiten und mit wenigen Worten ein wunderbares kleines Buch gelungen, das dem Leser zeigt, dass es sich lohnt, für seine Werte, Überzeugungen und Träume zu kämpfen.

  • Meg Rosoffs neuer Roman entführt in das England des 19.Jahrhunderts und stellt dem Leser eine junge Frau, gezeichnet von einem starken Willen und dem Wunsch nach Unabhängigkeit, als Hautperson vor. Pell Ridley muss man einfach ins Herz schließen, ebenso wie Jack und Bean, ihre beiden Begleiter auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft und auf der Flucht vor ihrer Hochzeit, die sie ihrer Freiheit berauben würde.
    Einfühlsam und mit gewohnt ausdrucksstarker Sprache beschreibt Meg Rosoff den Weg der jungen Frau, all die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen und führt den Leser in eine Welt ein, um die man Pell wahrlich nicht beneidet. Obwohl manche Minuten detailliert beschrieben und dann wieder ganze Tage übergangen werden, zieht sich doch ein roter Faden durch das Buch. Ich hätte mir an manchen Stellen mehr Details gewünscht, da Meg Rosoff viel Raum für eigene Vorstellungen, aber auch für Fragen an sich selbst lässt. Trotzdem ist ihr eine bemerkenswerte Geschichte gelungen, von der man sich auch gegen Ende des Buches nur sehr ungern trennt.
    Wer in die Sprache und den Stil der Autorin eintaucht, kann sich auf ein kurzatmiges Buch freuen, auf schöne und bedrückende Momente und vor allem das Gefühl, Pell so schnell nicht mehr loslassen zu wollen.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , weil ich mit Sternen knausrig bin und trotz dieser wunderbaren Geschichte sagen muss, dass Meg Rosoff es noch besser kann! In diesem Sinne hoffe ich, dass sie schon an ihrem nächsten Buch sitzt und wünsche allen, die Pell, Jack, Bean und die vielen anderen näher kennenlernen wollen, viel Freude!

    "Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher. Aber dafür werden Schiffe nicht gebaut."