Inhalt:
"Ich bin deine Mutter und ich liebe dich." Das sagt Mom immer. Das nächste Wort lautet stets: "Aber ..."
Die Familientreffen der Foxmans enden stets mit Türenschlagen und quietschenden Reifen, wenn Judd und seine Geschwister so schnell wie möglich einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Elternhaus bringen. Doch nun ist ihr Vater gestorben. Sein letzter Wunsch treibt allen den Angstschweiß auf die Stirn: Die Foxmans sollen Schiwa sitzen, sieben Tage die traditionelle Totenwache halten. Das bedeutet, dass sie auf unbequemen Stühlen in einem kleinen Raum gefangen sind und nicht davonlaufen können. Nicht vor dem, was zwischen ihnen passiert ist – und nicht vor dem, was die Zukunft für sie bereithält …
Meine Meinung:
„Sieben verdammt lange Tage“ ist ein Buch voller Emotionen. Vor allem die Bauchmuskeln werden beim lesen in Anspruch genommen.Nachdem Judds Vater nach schwerer Krankheit stirbt, trifft er zu Beerdigung auf seine Mutter und 3 Geschwister, deren er eigentlich immer erfolgreich aus dem Weg gehen konnte.
Doch als wäre nicht alles tragisch genug, muss er nun auch noch mit allen „Schiwa“ sitzen, der letzte Wille seines Vaters!
Das heißt sieben verdammt lange Tage, auf engsten Raum, mit seiner skurrilen Mutter und seinen Geschwistern!
Ihm bleibt aber auch wirklich nichts erspart. Seine Ehe befindet sich am Abgrund, nachdem er seine Frau mit seinem Chef erwischt, und nun muss er es mit seiner Familie aushalten
Judd ist eindeutig die Hauptperson des Romans, jedoch werden alle Charakteren sehr detailliert beschrieben, so dass der Leser sich wirklich jede Person vorstellen kann.
Die ganze Geschichte ist hauptsächlich aus Judds Sicht erzählt und es finden viele herrliche, witzige aber auch harte Dialoge statt
Der Autor lässt sehr oft Sarkasmus einfließen und hat auch nicht davor zurück geschreckt, teilweise hart, direkt und vulgär zu schreiben.
Alle Personen haben Ihr eigenes Schicksal zu tragen und so bekommt der
Leser auch Neid und Missgunst zu spüren, aber letztendlich lieben sich vor allem die Geschwister irgendwie doch. Hier wird also die berühmte „Geschwisterliebe“ zum Hauptthema.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Bedeutung einer Schiwa samt ihren Ritualen erklärt wird
Mehrmals habe ich laut aufgelacht, da es hier wirklich voller Ironie und schwarzem Humor trieft.
Und obwohl dieses Buch eher witzig ist, hat es mich dennoch berührt. Vielleicht weil diese Handlung so real ist? Weil man es sich die einzelnen Schicksale so gut vorstellen kann.
So wird z.B. der Leser mit der Wut von Judds auf seine Frau deutlich konfrontiert.
Ich kann mir vorstellen das es zu diesem Buch eine Fortsetzung geben kann oder aber auch das die Geschichte als Komödie verfilmt werden könnte.
Ich war richtig traurig als ich die 447 Seiten gelesen habe, denn ich hätte gern noch mehr von den Foxmans gelesen und weiter gelacht.
Wobei ich sagen muss das mir das Ende sehr gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist einfach, mit vielen Dialogen. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und man mag es wirklich nicht aus der Hand legen.
Das Cover ist heiter gestaltet und passt daher meiner Meinung nach sehr gut.
Der Klappentext hält was er verspricht.
Fazit:
„Sieben verdammt lange Tage“ war verdammt noch mal zu kurz! Ein tolles Buch das ich gerne immer weiter gelesen hätte. Herrlich erfrischend und sarkastisch zugleich.
Ein Buch, dass man nicht unbedingt in Bus & Bahn oder Wartezimmer lesen sollte, es sei denn man möchte Gefahr laufen, blöd angeguckt zu werden weil man, beim lesen ein lautes Lachen nicht verkneifen kann!
Jonathan Tropper wurde 1970 geboren. Sein internationaler Bestseller „Mein fast perfektes Leben“ und sein Roman „Zeit für Plan B“ sind ebenfalls bei Knaur erschienen