Sergej Lukianenko - Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel

  • Ich habe das Buch nun auch endlich beendet, nachdem es, wie Kapo so treffend beschreibt, "fast auf meinem SuB verschimmelt wäre". :loool: Leider fand ich den Anfang des Buches wie viele andere hier sehr schleppend, um nicht zu sagen schwierig. Ich habe für dieses Buch fast drei Wochen benötigt, wovon etwa zwei Wochen für die ersten 100 Seiten draufgegangen sind. Ich habe wirklich oft mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen, weil ich mich einfach nicht einfinden konnte. Was mich jedoch schlussendlich hat weiterlesen lassen, war der wunderbare Humor des Autors, der gleichzeitig in vielerlei Hinsicht gesellschaftskritisch ist. Dieser Humor sowie Trix und irgendwie auch die vom Autor geschaffene Welt haben mir die Hoffnung gemacht, dass es irgendwann spannend und interessant wird und das wurde es dann ja zum Glück am Ende auch noch wurde. :wink:
    Ich glaube meine Probleme zu Beginn des Buches rühren auch daher, dass der Klappentext bereits verrät, dass Trix ein Zauberer ist/wird und ich daher damit gerechnet habe, dass es damit auch bald losgeht. Das Buch versucht jedoch diese Tatsache erst einmal geheim zu halten und führt einen über riesige Umwege zum Ziel. Die meisten Fäden führen am Ende zusammen und so ergibt alles irgendwie ein schönes Gesamtbild, aber weil man das am Anfang ja nicht weiß, ist es wirklich schwer sich einzulesen. Besonders den Verweis auf die Chroniken und irgendwelche Geschichten daraus, empfand ich als sehr anstrengend und unnötig. Insgesamt hat der Autor in dem Buch einige wirklich tolle und innovative Ideen und schafft es mithilfe seines teilweise fast schwarzen Humors auf wunderbar leichte Weise Kritik an verschiedenen Dingen zu äußern. Diese Kritik richtet sich teilweise an die Gesellschaft, insbesondere an die Schnelllebigkeit und die Konsumeigenschaften derselben, ist andererseits aber auch mal gegen politische Systeme gerichtet. Allerdings schafft es der Autor seine Meinung dezent im Hintergrund zu halten, sodass man nicht das Gefühl hat vom moralischen Zeigefinger erschlagen zu werden. Das war für mich sehr gelungen.


    Trix als Protagonist fand ich zu Beginn des Buches etwas schwierig und arrogant, was sich jedoch im Laufe des Buches sehr schön entwickelt hat. Für mich war diese Entwicklung auch sehr authentisch, was ja leider nicht immer der Fall ist. Die übrigen Charaktere waren für mich sehr interessant und mit Tiefgang gestaltet. Besonders ans Herz gewachsen sind mir dabei neben Trix die Fee Annette und Hallenberry. Aber auch alle anderen Personen hatten für mich sehr interessante Stärken und Schwächen und waren liebevoll ausgearbeitet. So konnte die Gruppe ihre Schwierigkeiten mal mithilfe der einen mal mithilfe der anderen Fähigkeit meistern, sodass nicht immer nur Trix der alleiniger Held und Retter der Gruppe war. Das hat mir sehr gut gefallen. :wink:


    Ganz besonders toll war das Ende des Buches gestaltet. Ich will nicht zu viel verraten, aber die Idee dahinter empfand ich wirklich klasse und damit habe ich absolut nicht gerechnet. Auch Trix Entschluss ganz am Ende finde ich gut und damit bleibt auch Spielraum für den nächsten Teil.


    Aufgrund der Mängel zu Beginn des Buches kann ich insgesamt nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: geben. Allerdings werde ich den zweiten Teil bestimmt auch noch lesen, falls er mir in die Finger fallen sollte.

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz