Mary Janice Davidson: "Alaskan Royals 1: Aus Versehen Prinzessin"

  • Wir alle kennen und lieben die berühmte Betsy-Taylor-Reihe von Mary J. Davidson, genauso wie die Mermaid-Reihe und zahlreiche andere Kurzgeschichten. Nun liefert die Bestseller-Autorin im Romantic-Fantasy-Bereich ihren treuen Fans den Auftakt zu einer neuen Serie: die Alaskan-Royals-Reihe um die Protagonistin Christina Krabbe.



    In "Aus Versehen Prinzessin" wird Christina Krabbe, nachdem sie von einem Kreuzfahrtsschiff mitten im wunderschönen Alaska rausgeworfen wurde, von einem harmlos aussehenden Fischer dazu eingeladen, in seinem Haus zu wohnen. Der Fischer entpuppt sich als niemand geringerer als Alaskas König Alexander Baranov und das Haus als ein gigantischer Palast. Der König findet sofort Gefallen an der jungen Amerikanerin und beschließt, dass sie seinen Sohn, den Kronprinzen und Thronerben David, heiraten wird und somit die nächste Königin Alaskas wird. Da Chris nichts anderes übrig bleibt, als das Angebot des Königs, im Palast zu übernachten, anzunehmen, findet sie sich schon sehr bald inmitten der gesamten Königsfamilie samt ihren Bediensteten wieder. Neben David hat der König noch vier weitere Kinder, die alle Christina nahezu sofort ins Herz schließen - trotz Chris' sämtlicher ungewöhnlicher Charaktereigenschaften. Auch der Bräutigam in Spe findet Gefallen an Christina und so macht er ihr bald einen Heiratsantrag - eine Vielzahl an Bediensteten hat bis zur Hochzeit hin eine schwere Zeit, da Christina sehr anspruchsvoll ist und auf keinen Fall jemand, der es jemand anderem allzu leicht macht...und viel zu schnell muss 'Lady Christina' erkennen, was es heißt, Prinzessin oder gar ihre Hochheit, die Königin, zu sein.


    Was diese Reihe auffallend von den anderen unterscheidet: man findet keinerlei fantastische Wesen. Nur die Geschichte Alaskas wurde ein wenig verändert, doch ansonsten keinerlei Spuren von Romantic-Fantasy.
    Allerdings bleibt uns der altbekannte Schreibstil Davidsons erhalten; d.h. wir finden viele sarkastische Bemerkungen, Redewendungen, die uns schmunzeln, wenn nicht gar laut auflachen lassen und viele vielseitige, spannende Charaktere. Und doch hat man das Gefühl, dass die Autorin nur eine weitere Heldin à la Betsy Taylor schaffen möchte. Die Verhaltensweisen und die Aussprache der Protagonistin, Christina, erinnern zu sehr an die von Betsy Taylor in "Weiblich, ledig, untot", als das Christina Krabbe als eine einzigartige Figur gelten könnte. So erinnert auch die Story selbst ein wenig an den Jugendbuch-Bestseller "Plötzlich Prinzessin" von Meg Cabot - eine Prinzessin, die sich für eine Prinzessin sehr unkonventionell benimmt, der alle Hofregeln erst einmal beigebracht müssen und die immer ihren eigenen Kopf, ihre eigene Meinung hat - so dass die Handlung, so sehr sie mir persönlich auch gefällt, leider nicht allzu 'neu' wirkt. Dies fällt dennoch trotz allem nicht allzu sehr ins Gewicht, da man heutzutage alle Handlungen in den Neuerscheinungen immer schon in irgendeiner Form gelesen hat.


    An die bisherigen Bestseller von Mary Janice Davidson kommt der Auftakt zur Alaskan-Royals-Reihe nicht heran, doch trotzdem machte es ungeheuren Spaß, den neuen Roman zu lesen und es ist bei weitem keine Zeitverschwendung - für Fans von Meg Cabot, Sophie Kinsella & Co. also sehr empfehlenswert, für diejenigen, die nur die Vampirwelt in der Betsy-Taylor-Reihe vergöttern, ist davon abzuraten. Doch für alle verrückten und treuen Mary J. Davidson-Anhänger ganz eindeutig ein Muss.


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  • Meine Meinung: Als Fan der Betsy-Taylor-Reihe wollte ich mich auch mal an eine mehr oder weniger "normale" Protagonistin der Autorin heranwagen. Dazu kam der Einstieg in eine neue Serie von ihr gerade recht.


    In diesem Roman geht es um die Alaskan Royals und Kapitel I beginnt mit den Worten "Wenn Sie mich noch einmal anrühren, dann reiß ich Ihnen die Ohren ab und stopfe sie Ihnen in den Rachen." Diese recht harmlosen Worte schleudert unsere Protagonistin Christina Krabbe ihrem Chef entgegen - jetzt wohl eher Ex-Chef, denn ihren Job als Köchin ist Christina nun natürlich los.


    Auf einer Bootstour lernt sie König Alexander II. kennen, der sich aber als Kapitän des Bootes verkleidet hat, um nicht erkannt zu werden und dem sie gleich auf die Nase bindet, "dass sie ihrem Boss die Scheiße aus dem Leib geprügelt hat, weil er sie angegrapscht hat und dieser froh sein könnte, dass sie ihm nicht seine Eier in den Hals gestopft hat."


    Als der verkleidete Adelige ihr eine Visitenkarte in die Hand drückt und sie einlädt, in seinem Haus zu wohnen, lehnt sie zunächst ab und ruft ihm hinterher: " Sie sind der gottverdammte König von Alaska, und Sie haben Fischdarm unter den Fingernägeln?" Aber neugierig wie Frauen nun mal sind, ist sie kurze Zeit später Gast im Haus der Royals.


    König Alexander, der Gefallen an Christinas losem Mundwerk gefunden hat, ist davon überzeugt, dass sie genau die richtige Frau für seinen Sohn David wäre. Doch dieser hat nur seine Pinguine im Kopf.


    Wer jetzt auf ein kleines Spielchen à la "ich will Dich - ich will Dich doch nicht - ich will Dich" spekuliert, liegt leider daneben. Der etwas missglückte Heiratsantrag wird fast umgehend angenommen.


    Nach der gelungenen Betsy-Taylor-Reihe war ich hier bereits nach wenigen Seiten maßlos enttäuscht. Der ganze Roman strotzt vor Fäkalsprache. Die Protagonistin war mir seit dem ersten gemeinsamen Mahl bei den Royals einfach nur noch unsympathisch. Welcher Gast ist bitte so unverschämt, vor allen Leute am Tisch zu sagen: "Ich würde kotzen, wenn ich rohe Austern ohne Cocktailsauce runterschlürfen müsste." und dann "Na ja, meine Rechte werden hier mit Füßen getreten."?


    Das sind allerdings noch die harmlosen Sprüche. Wörter wie "Fick Dich ins Knie", "Hurensohn" "vögeln" oder "Halt den Mund und fick mich" begleiten den Leser bis zum Ende der Geschichte. Das Schlimme ist: Das kitschige Cover und der Klappentext lassen darauf schließen, dass es sich hier um einen Roman für Kinder handeln könnte. Selbst der Titel hört sich eher nach etwas Lustigem an.


    Die Bonusstory im Anhang habe ich nach dem Desaster nur noch quergelesen. Aber diese war definitiv besser als die Hauptgeschichte. Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wieso das Buch noch so gut ankommt. Ist das die Ausdrucksweise, die man heute lesen möchte???


    Von mir gibt es diesmal ganz bestimmt keine Empfehlung und nur einen Pflichtstern!


    :bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


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