Hakan Nesser - Der Kommissar und das Schweigen

  • Inhalt (von amazon übernommen):
    Sich auf ein Vergnügen zu freuen, ist auch schon ein Vergnügen, so heißt es bei einem deutschen Klassiker, und was könnte vergnüglicher sein als ein wohl verdienter Urlaub. Ganz so unproblematisch sieht das bei Håkan Nesser, inzwischen wohl auch schon ein Klassiker des schwedischen Kriminalromans, nicht aus. Zwar hat sich sein lakonischer Kommissar Van Veeteren vor dem Ärger mit seiner Ex-Frau in die Planung einer Kreta-Reise einschließlich Urlaubsflirt geflüchtet, doch bevor er abreisen kann, erreicht ihn ein Hilferuf aus der Provinz. Im kleinen beschaulichen Sommerfrischenidyll Sorbinowo erhält der stellvertretende Polizeichef anonyme Anrufe, die vom Mord an einem jungen Mädchen aus einem der zahlreichen Ferienlager berichten und, schlimmer noch, weitere Verbrechen ankündigen.
    Noch mysteriöser wird die Geschichte durch die Tatsache, dass die Leitung und die Teilnehmer des Ferienlagers, allesamt Angehörige einer obskuren Sekte, nichts von einem verschwundenen Mädchen wissen wollen. Bei seinen Gesprächen mit dem charismatischen Führer der "Kirche des reinen Lebens" und seinen willigen Helferinnen bekommt Van Veeteren außer nichtssagenden Glaubenssätzen keinerlei Informationen -- was nicht verwunderlich ist, musste der Sektenleiter doch bereits vor Jahren eine Gefängnisstrafe wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen absitzen. Als ein zweites Opfer gefunden wird, und der selbst ernannte Heilige über Nacht das Weite sucht, scheint der Fall klar zu sein. Doch je weiter Van Veeteren in das Netz der Sektierer und die Welt ihres religiösen Fanatismus eindringt, desto undurchsichtiger und verwirrender werden seine Nachforschungen. Am Ende schließlich kann nur der Zufall die schreckliche Wahrheit offenbar werden lassen und die nächste Bluttat verhindern.




    Ich mag Hakan Nessers Krimis. Manchen mehr (Das vierte Opfer), manche ein bisschen weniger (Das grobmaschige Netz). Aber sogar seine schwächeren Romane finde ich noch viel besser als viele andere Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe.


    Der Kommissar und das Schweigen ist sehr spannend, es gibt einige Überraschungen und einen zufriedenstellenden stimmigen Schluss. Van Veeteren ist in Hochform, und es entstehen keine Leerläufe.

  • Dieses Buch habe ich auch. Ist allerdings schon was her, dass ich's gelesen habe und kann nicht näher darauf eingehen. Aber gefallen hat es mir. Und da ich selber Ferienmaßnahmen für Kinder leite, fand ich den Tagesablauf dieses Sommerlagers interessant, aber kaum vorstellbar.


    grüße von missmarple

  • Ich mag Nessers Krimis auch sehr gern. "Der Kommissar und das Schweigen" ist auch meiner Meinung nach einer der besseren.


    Nur ein Problem habe ich mit Van Veeterens Ermittlungsweise: Irgendwann im letzten Drittel bekommt er einen Geistesblitz, mit dem er auf die richtige Spur kommt. Nicht immer kann ich diesen Blitzen folgen oder nachvollziehen, wie man auf solche Gedanken stoßen kann.


    Bei den ersten VVs war ich irritiert wegen des Landes, hab mir die Frage gestellt: Findet das Ganze in Schweden oder Holland statt? Ich denk mal, dass Nesser einfach ein eigenes Land erfunden hat, oder?


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von Marie


    man auf solche Gedanken stoßen kann.


    Bei den ersten VVs war ich irritiert wegen des Landes, hab mir die Frage gestellt: Findet das Ganze in Schweden oder Holland statt? Ich denk mal, dass Nesser einfach ein eigenes Land erfunden hat, oder?


    Interessante Frage, Marie. Ich war eigentlich immer der Meinung, die Nesser-Krimis finden in Schweden statt. Aber ich weiß nicht, ob die erwähnten Orte authentisch sind.


    Weiß jemand was darüber?

  • Zumindest in dem Buch "Sein letzter Fall" ist es irritierend, dass da von Gulden die Rede ist - der kann also nicht in Schweden spielen.


    Ansonsten habe ich mir, muss ich gestehen, keine Gedanken um den Schauplatz gemacht, irgendwie war für mich immer klar, das der Schweden sein müsse, erst beim letzten Band kamen mir da die Zweifel. :scratch:


    grüße von missmarple

  • "Nesserland


    Der besondere Reiz der Van Veeteren-Krimis liegt unter anderem darin, das sie in einem fiktiven Land spielen. Die Heimat von Van Veeteren ist mehr als nur eine Mischung aus Schweden, Deutschland und den Niederlanden. Landschaftlich sehr abwechslungsreich, von Heide bis Meer gibt es hier alles. Viele kleine Orte und Städte mit ausgefallenen, oft holländisch klingenden, Namen. Wichtig ist aber nochmal zu erwähnen, dass Nesser in seinen Van Veeteren-Romanen nicht über Schweden schreibt !"


    Gefunden auf der Hakan-Nesser-Fanseite, an die man über Links der Autoren-Homepage-Seite hier im Forum kommt (kann leider selbst keinen Link geben, weil mein PC heute morgen spinnt). Dort werden im Weiteren auch einzelne Städte und Landschaften aus den Romanen Nessers beschrieben.


    Marie

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  • Ich habe das Buch bereits vor längerer Zeit gelesen und kann mich daher nicht mehr an alle Details erinnern, weiß abe noch, daß ich es ebenfalls als einer der besseren Nesser-Krimis empfunden hab, wobei ich aber Nesser´s Schreibstil generell sehr mag.


    Zu Maries Frage: ich war mal auf einer Nesser-Lesung, da hat er erzählt, daß wahnsinnig viele Leute glauben, seine Romane spielen in Schweden. Er hat allerdings betont, das sei definitiv nicht der Fall, er läßt seine Morde ausschließlich in diesem fiktiven Land stattfinden. :wink:

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • hi,


    ich habe das Buch auch vor längerer Zeit gelesen und muss sagen, das es mir ganz gut gefallen hat.


    Allerdings hat mir das Buch "Münsters Fall" nicht so gefallen.


    Gruß Cassie :)

    „Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“
    Sigmund Freud :--o

  • Ich habe das Buch heute beendet und irgendwie habe ich einen Durchhänger was VV betrifft. Vielleicht sollte ich deswegen erst einmal eine Van Veeteren-Pause einlegen bevor ich "Münsters Fall" lese. "Der Kommissar und das Schweigen" hat mich leider wie auch der vorherige Fall nicht gefesselt was ich schade finde, da ich Nesser sehr gerne lese. :(
    Ich bin jetzt also mit der Hälfte der Reihe durch und lese dann lieber den 2. Teil der Barbarotti-Reihe. Hoffentlich bekomme ich keine Nesser-Unlust. :shock: :wink:

  • Vielleicht sollte ich deswegen erst einmal eine Van Veeteren-Pause einlegen bevor ich "Münsters Fall" lese.


    Um die Lust an vV nicht zu verlieren, wäre es wohl besser. Ich habe "Münsters Fall" als einen der schwächeren Bände der Reihe in Erinnerung.
    @ hasewue, ich hoffe, dass es wirklich nur eine vV-Unlust und nicht eine Nesser-Unlust ist. Das wäre wirklich schade. :( - Behaupte ich als Fan jetzt einfach so. :wink:

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  • Um die Lust an vV nicht zu verlieren, wäre es wohl besser. Ich habe "Münsters Fall" als einen der schwächeren Bände der Reihe in Erinnerung.
    @ hasewue, ich hoffe, dass es wirklich nur eine vV-Unlust und nicht eine Nesser-Unlust ist. Das wäre wirklich schade. :( - Behaupte ich als Fan jetzt einfach so. :wink:

    Ja, ich hoffe wirklich, dass es nur vorübergehend ist. Vielleicht war es zu viel Nesser dieses Jahr.... :-k Naja, jetzt pausiert dieser Autor erst ein bisschen und dann lese ich "Eine ganz andere Geschichte". Dann weiß ich schon, ob es an Van Veeteren oder an Nesser liegt (und das hoffe ich nicht :cry: ). :winken: