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Sich auf ein Vergnügen zu freuen, ist auch schon ein Vergnügen, so heißt es bei einem deutschen Klassiker, und was könnte vergnüglicher sein als ein wohl verdienter Urlaub. Ganz so unproblematisch sieht das bei Håkan Nesser, inzwischen wohl auch schon ein Klassiker des schwedischen Kriminalromans, nicht aus. Zwar hat sich sein lakonischer Kommissar Van Veeteren vor dem Ärger mit seiner Ex-Frau in die Planung einer Kreta-Reise einschließlich Urlaubsflirt geflüchtet, doch bevor er abreisen kann, erreicht ihn ein Hilferuf aus der Provinz. Im kleinen beschaulichen Sommerfrischenidyll Sorbinowo erhält der stellvertretende Polizeichef anonyme Anrufe, die vom Mord an einem jungen Mädchen aus einem der zahlreichen Ferienlager berichten und, schlimmer noch, weitere Verbrechen ankündigen.
Noch mysteriöser wird die Geschichte durch die Tatsache, dass die Leitung und die Teilnehmer des Ferienlagers, allesamt Angehörige einer obskuren Sekte, nichts von einem verschwundenen Mädchen wissen wollen. Bei seinen Gesprächen mit dem charismatischen Führer der "Kirche des reinen Lebens" und seinen willigen Helferinnen bekommt Van Veeteren außer nichtssagenden Glaubenssätzen keinerlei Informationen -- was nicht verwunderlich ist, musste der Sektenleiter doch bereits vor Jahren eine Gefängnisstrafe wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen absitzen. Als ein zweites Opfer gefunden wird, und der selbst ernannte Heilige über Nacht das Weite sucht, scheint der Fall klar zu sein. Doch je weiter Van Veeteren in das Netz der Sektierer und die Welt ihres religiösen Fanatismus eindringt, desto undurchsichtiger und verwirrender werden seine Nachforschungen. Am Ende schließlich kann nur der Zufall die schreckliche Wahrheit offenbar werden lassen und die nächste Bluttat verhindern.
Ich mag Hakan Nessers Krimis. Manchen mehr (Das vierte Opfer), manche ein bisschen weniger (Das grobmaschige Netz). Aber sogar seine schwächeren Romane finde ich noch viel besser als viele andere Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Der Kommissar und das Schweigen ist sehr spannend, es gibt einige Überraschungen und einen zufriedenstellenden stimmigen Schluss. Van Veeteren ist in Hochform, und es entstehen keine Leerläufe.