Linda Castillo - Die Zahlen der Toten / Sworn to Silence

  • Kurzmeinung

    ManuH
    Gelungener Serienauftakt, Polizistin mit Amish-Hintergrund, mal was anderes
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Spannend bis zum Schluss. Toller Auftakt der Reihe um Kate Burkholder.
  • Im Schnee auf einer Wiese wird eine schrecklich zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde gefoltert, missbraucht und ist schließlich wie ein Tier ausgeblutet. Diese Tat erschüttert die Bewohner des kleinen Städtchens Painters Mill aufs Äußerste, gleicht der Tathergang exakt einer Mordserie vor sechzehn Jahren. Jeder stellt sich die Frage: Ist der "Schlächter" zurück? Warum diese lange Unterbrechung? Der Fall stellt für die zuständigen Polizisten eine große Herausforderung dar. Vor allem die Polizeichefin Kate Burkholder, einer ehemaligen Amisch, geht es sehr nahe, denn sie hütet ein Geheimnis, das sie um jeden Preis für sich behalten will, denn sollte es aufgedeckt werden, ist nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Familie gefährdet. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen, schlägt der Mörder erneut zu. Opfer ist dieses Mal ein Mädchen der Amisch-Gemeinde. Der Druck auf Kate und ihr Team wächst. Als die Tochter eines Stadtratmitgliedes gefunden wird, wird Kate der Fall entzogen, doch sie ermittelt auf eigene Faust weiter und kommt dem "Schlächter" näher und näher...


    Das besondere Merkmal an Linda Castillos Thriller ist wohl, dass Menschen der Amisch-Gemeinde eine größere Rolle spielen, vor allem deshalb, weil die Protagonistin Kate Burkholder als Amische geboren wurde, später aber nicht der Gemeinschaft beitrat. Ich hätte mir aber gewünscht, mehr über die Kultur der Amisch zu erfahren, was leider nicht der Fall war. Mehr als die Hauptmerkmale der Kultur, die man selbst eigentlich schon aus den Medien kennt, wurde nicht angesprochen.


    Kate Burkholder ist ein angenehmer Charakter. Sie lebt für ihren Beruf, versucht aus sich und ihren Mitarbeitern das Beste herauszuholen, wobei aber nie der menschliche Aspekt verloren geht und jeder seine Stärken und Schwächen hat. Sehr spannend fand ich Kates Geheimnis auf die Spur zu kommen, das sie dem Leser nach und nach offenbart. Aber sie ist nicht die einzige im Roman, die etwas zu verbergen hat. Die Liebesbeziehung zwischen ihr und Tomasetti wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen, zumal sie aus den unmöglichsten Situationen heraus sich küssen und miteinander schlafen. Trotzdem gönne ich es den beiden und vielleicht finden die beiden ja ihr Liebesglück.


    Etwas gestört hat mich, dass sämtliche Kürzel für bestimmte Einrichtungen und Programme der Polizei stets mit demselben wiederholenden Satz erläutert werden. Mehr Abwechslung bei der Übersetzung wäre durchaus von Vorteil an diesen Stellen gewesen, weil es schon arg auffällt. Ansonsten fand ich den ruhigen Schreibstil sehr angenehm und die Autorin versteht es, von Anfang an einen hohen Spannungsbogen zu erzeugen, der zwischendurch nur selten abflacht. Auch der Ekelfaktor kommt nicht zu kurz, denn die Opfer des Schlächters werden ziemlich detailreich beschrieben. Doch Linda Castillo beherrscht auch die Vermittlung von Gefühlen. Man kann sich z. B. sehr gut in die Lage der Angehörigen der Opfer hineinversetzen und ihre Trauer, Schmerz, Wut und Angst nachvollziehen.


    Ein spannender, emotionsgeladener Auftakt einer Thrillerserie, der sich vor einem interessanten Hintergrund abspielt!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Gerade eben hab ich das Buch beendet und wie immer will ich natürlich meine Meinung dazu abgeben. :)


    Zunächst zum "Telegrammstil":
    Stimmt. Der fällt natürlich schwer auf. Allerdings muss ich sagen, dass ich den gerade am Anfang sehr passend fand. Ich persönlich empfand ihn als sehr passend für Kate bzw. für ihren Charakter, der ja doch gerade zu Beginn des Buches eher eine ziemlich kurz angebundene und unnahbare Person vermuten lässt. Aber, wie hier ja schon erwähnt wurde, verliert er sich ja auch etwas im Laufe des Buches.


    Zum Inhalt:
    Da muss ich eigentlich nichts weiter zu sagen, denk ich. Eine düstere Geschichte voller Gewalt, die den Leser nicht verschont. Viele unschöne Szenen werden ziemlich genau beschrieben und schaffen eine mehr als bedrückende Atmosphäre.


    Meine Meinung:
    "Die Zahlen der Toten" ist der erste Thriller, den ich von Linda Castillo gelesen habe. Und ich kann schon mal sagen, dass ich den Griff zu diesem Buch nicht bereut habe.
    Der Thriller hat mir alles in allem ganz gut gefallen.
    Die Geschichte an sich beinhaltet die eine oder andere interessante Wendung, die zumindest ich jetzt nicht direkt vorhergesehen habe, aber ich bin auch kein Maßstab. :uups:
    Was ich etwas schade fand: Die Charaktere waren mir nicht stark genug ausgearbeitet. Dementsprechend fiel es mir manchmal schwer, ihnen ihre geschilderten Gefühle abzukaufen. Gerade am Anfang hatte ich ziemlich starke Probleme, mich in die Figuren - besonders in die Protagonisten - hineinzudenken und hineinzufühlen. Das wurde zum Finale hin zwar besser und endete auch in einer kleinen Zitterpartie, dennoch hätte ich mir einfach mehr Tiefe der Charaktere gewünscht.


    Sehr schön aufgebaut fand ich den Thriller an sich, also die Handlung. Es war ziemlich spannend, mit Kate auf die Jagd des Mörders zu gehen und mit ihr dabei auch ihre eigene Geschichte nach und nach aufzuarbeiten.


    Was mir etwas sauer aufgestoßen ist,


    Sowas gehört meiner Meinung nach nicht unbedingt in einen Thriller. Darum war ich ganz dankbar, dass das nicht zu ausschweifend wurde ...


    Was gibts noch zu sagen? Ich glaube, eigentlich war es das soweit. :-k


    "Die Zahlen der Toten" ist ein solider Thriller, der ziemlich gut durchdacht und meistens auch logisch nachvollziehbar ist. An den Charakteren hätte man noch etwas feilen können. Aber das empfindet wohl auch jeder anders. Wie es halt sein soll. :)


    Für eine zum Ende hin ziemlich spannende Geschichte, die mir gut gefallen hat (wenn auch nicht herausragend war), vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann noch mal zu einem Buch von Linda Castillo zu greifen. :)


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Zum Inhalt schreibe ich nichts mehr, da dies ja schon ausreichend gemacht wurde.


    Ich möchte nur meine kurze Meinung kundtun.


    Ich muss sagen, dass mir dieser Thriller überraschenderweise sehr gut gefallen hat. Ich fand den Schreibstil okay, ich finde in einem Thriller müssen die Sätze nicht unbedingt so ausgeschmückt werden. Hier gefällt mir sogar ein kurzer, knapper Schreibstil, der sich schnell und einfach lesen lässt.


    Der Thrilleranteil war gut geschrieben, ich hatte lange Zeit keine Ahnung vom Täter. Wobei dieser Plot natürlich auch schon mal dagewesen ist.
    Richtige "Krimikenner" kommen da sicher schneller dahinter als ich. Aber der Thrilleranteil wurde mit viel Spannung geschrieben, so dass ich das Buch kaum weglegen konnte.


    Die winterliche Stimmung im Buch passt natürlich gerade auch perfekt in die Jahreszeit.


    Was mich allerdings am meisten interessiert hat, der der Anteil von den Amischen im Buch. Auch wenn der leider etwas gering ausfiel, bekommt doch ein paar Einblicke in das Leben dieser Leute. Durch das Buch wurde ich zu eigener Recherche animiert und habe festgestellt, dass mich dieses Thema sehr interessiert und ich darüber noch mehr Bücher lesen möchte. Auch die Reihe möchte ich unbedingt weiterlesen, ich denke die Autorin wird in ihren Folgebänden, noch das ein oder andere über diese Menschen einstreuen.
    Zumal ihre Hauptprotagonistin selbst in einer amischen Familie aufgewachsen ist. Dann jedoch unter Bann gestellt wurde und sich für einen anderen Lebensweg entschieden hat. Diese Tatsache macht Kate Burkholder für mich zu einer interessanten Persönlichkeit.


    Einzig die private Situation der Hauptprotagonisten fand ich etwas vorhersehbar und naja... zu einfach "gelöst".


    Andereseits hat es mir gut gefallen, dass die Autorin in ihrem "Showdown" nicht übertrieben hat. Er war zwar actiongeladen, aber immer noch im Rahmen des Realistischem. Ich mag es gar nicht, wenn am Ende immer und immer noch eins draufgehauen wird. Das war hier zum Glück nicht so, hat mir aber schon einige Thriller "kaputt" gemacht.


    Mir hat das Buch gefallen, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen und habe das zweite Buch schon geordert.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne von mir.


    Ich denke, wem die Bücher z.B. von Karin Slaugher oder Jilliane Hoffmann gefallen, wird auch hier keinen Fehlgriff machen.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Inhalt (Kopie von nsb.ch)
    Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den Schlächter nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück?
    Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte.




    Aufbau und Handlung / eigene Meinung:
    Ein sehr spannungsgeladenes Buch!
    Kate Burkholder gehörte früher der Amischen Gemeinschaft an. Nach einer sehr schlimmen Vorfall mit 14 Jahren hat sie sich jedoch aus diesen Kreisen entfernt und ist zur Polizei gegangen. Heute ist sie Polizeichefin von ihrem Heimatort. Als eine Leiche gefunden wird, droht ihr gesamtes Kartenhaus zusammen zu fallen. Sie möchte nicht, dass ihr Familie involviert wird, sie kann aber auch nicht glauben, dass der Mörder, der schon einmal gewütet hat wieder zurückgekehrt ist. Sie setzt alles daran, dass ihr Geheimnis verwart bleibt. Sie hat aber nicht mit dem CBI Agenten John gerechnet. Er hat selber mehr als genug Probleme und genau aus diesem Grunde wurde er für diesen Fall ausgewählt. Kate und John finden zueinander und auch das nötige Verständnis für Ihre Geheimnisse... Der Schluss ist einfach unvorhersehbar, genial und sehr aufwühlend, bewegend geschrieben. Man fühlt sich richtig in die Szene hineinversetzt.


    Ein Buch das sich mehr als nur zu lesen lohnt! Ein Erstlingswerk dem noch viele weitere folgen werden - hoffe ich zumindest.


    Die Spannung kann von der 1. bis zur letzten Seite aufrecht gehalten werden, selten weiss man, was passiert, die Szenen sind unvorhersehbar, blutig, makaber aber in einem solch guten Schreibstil, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann.



    Ich kann dem Zitat von der Weihnachtsbeilage in der Für Sie, Petra und Vital, Dezember 2010 nur beipflichten:
    »Dieser Krimi ins nichts für Leserinnen, die abends nur mit Licht im Flur einschlafen können. (…) Ein starkes Stück in bester US-Thriller-Tradition über eine Ermittlerin, die ein dunkles Geheimnis hütet.«

  • Meine Meinung:


    Da ich mich schon sehr lange für die Amish-People interessiere hat es doch lange gedauert bis ich zu dieser Buchreihe gekommen bin.
    Einen besonderen Grund gab es dafür nicht.
    Ich war sofort an das Buch gefesselt, ich mochte den Schreibstil. Die kleine Romanze zwischen Kate und Tomasetti fand ich in Ordnung.
    Von Kate war ich allerdings nicht immer begeistert, manchmal kam sie mir sehr nervig vor, vor allem weil sie anscheinend total überfordert war und keine Hilfe annehmen wollte.
    Aber ich hab mich dann doch noch an sie gewöhnt und fand auch das Ende sehr spannend.

  • Ich hatte schon vieles von der Autorin gehört, und alle schienen begeistert. Als ich dann, dank einer Wanderbuchrunde dieses Buch lesen durfte, habe ich die Begeisterung verstanden, da ich selbst am Ende des Buches sofort die Nachfolgebände gekauft habe.
    Nun aber zum Inhalt: Es handelt sich bei dem vorliegenden Buch um den ersten Band mit der Polizeichefin Kate Burkholder, die früher Mitglied bei den Amishen war. Nachdem sie ihren Heimatort verlassen hatte, um Karriere zu machen, kehrt sie wieder nach Painters Mill zurück.
    Eines Tages erhält sie einen Anruf: Auf einer Weide wurde die Leiche einer nackten Frau gefunden. Bereits am Tatort holt Kate die Vergangenheit ein. Hat der Schlächter wieder zugeschlagen? Alles erinnert an die Morde vor 16 Jahren. Die römischen Zahlen, die bei der Toten eingeritzt waren. Aber hatte Kate den Täter damals nicht erschossen? Kurze Zeit später findet man eine neue Leiche.
    Ich möchte nicht zuviel verraten - soviel sei nur gesagt: Liebhaber amerikanischer Krimis werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Auch die kleinen Einblicke in die Glaubenswelt der Amishen wird beleuchtet, was dem Thrill keinen Abbruch tut - ganz im Gegenteil.
    Für mich ein absolutes 5 Sterne Buch!

  • Nachdem ich Teil 2 zuerst gelesen habe und darauf hingewiesen wurde, dass es sich hier um eine Reihe handelt, habe ich nun den ersten Teil der Kate-Burkholder-Reihe gelesen und es steht fest, dass ich die anderen Teile auch hinterhersuchten werde, denn ich mag den Schreibstil der Autorin, ihre Erzählsprache, ihre Ideen. In beiden Teilen gab es keine Längen und die Geschichten, rund um die Amisch-People finde ich sehr interessant. Ich freue mich schon sehr auf Teil 3.


    Kate Burkholder ist ein Chief ohne die üblichen Macken, wie Kettenrauchen, tägliches Betrinken, mürrisches und wortkarges Altern. Nein, sie ist eine junge Polizeichefin, die ihren Job liebt, die sich in ihrer Stadt wohl fühlt und die fair für Recht und Ordnung sorgt. Und natürlich hat die Autorin auch Kate etwas mit auf den Weg gegeben, nämlich eine dunkle Vergangenheit, die sie "befleckt" und nicht ganz so perfekt dastehen lässt. Aber es gefällt mir, dass sie eine Frau ist, dass sie nicht die üblichen Klischees erfüllt.


    Auch sehr interessant finde ich die Geschichten rund um die Amischen. Man erfährt etwas über ihr Leben, ihre Prinzipien, ihren Lebenswandel. Eine Konstante in allen Teilen der Reihe, was mir sehr gefällt, weil es mal anders ist, als in anderen Thrillern. Auch gefällt mir, dass die Autorin einen Hang zu brutalen Morden/Szenen hat, dass sie nicht zimperlich ist. Sie baut das sehr gut auf und fällt auch nicht mit der Tür ins Haus. Im Gegenteil. Sie baut Spannung auf, wenn eine Leiche gefunden wird. Den ermittelnden Beamten stockt der Atem. Sie übergeben sich, sie sind fassungslos und man weiß noch immer nicht was passiert ist. Linda Castillo baut geschickt einen gruseligen Spannungsbogen, ehe sie dann den Leser schockt mit harten, grausamen Fakten, die selbst erfahrene Beamte "taumeln" lässt.


    Schön auch, dass es keine Längen gibt. Als Leser erfährt man etwas über Kate, aber auch über andere Beamte. Nimmt sowohl an deren Leben als auch an deren Ermittlungen teil. Als Fazit würde ich sagen, dass es ein spannendes, rundes Lesevergnügen ist! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Die Sprache und die knappen Sätze haben mich nicht gestört. Eher die Vorhersehbarkeit und die immer-gleichen Ermittlercharaktere in den modernen amerikanischen Krimis: Die mit den Kindheitstraumata, die mit dem Geheimnis in der Vergangenheit, die zur menschlichen Kommunikation Unfähigen, die Einsamen, denen irgendwann während des Falls der/diejenige begegnet, der/die die Einsamkeit beendet… und die am Schluss immer zu Superhelden mutieren.


    Kates Kindheit und Jugend bei den Amish – das ist doch eine tolle Steilvorlage. Ein paar Fäden davon durchziehen zwar die Handlung, aber die Autorin hätte mehr daraus machen können.


    Dass man Details über Folter und brutale Gewalt liest, gehört auch zu den Serienmörder-Krimis. Ich glaube, ich will keine mehr lesen.
    Aber gibt’s überhaupt noch „ganz normale Mörder“, die aus Gründen töten, die man bei Agatha Christie findet? Also schlichte Eifersucht, große Wut, bodenlose Verzweiflung, blanker Hass, ...

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe das Buch soeben beendet und muss sagen.mir hat das richtig gut gefallen ! Nun muss man dazu aber auch sagen, dass ich solche Bücher nicht so oft lese. Deshalb bin ich da vierlleicht noch nicht so übersättigt wie manch andere Leser.


    Mir hat Kate Burkholder als Ermittlerin augesprochen gut gefallen. Auch die ganze Thematik um die Amischen fand ich schon immer sehr interessant.
    Den Fall selbst fand ich spannend, allerdings teilweise etwas eklig, von daher ziehe ich einen halben Stern ab. Ich muss nicht wirklich lesen was der Mörder da nun so ganz genau mit seinen Opfern gemacht hat. [-(
    Ich hätte mir etwas mehr über den Hintergrund des Täters und was ihn nun genau zu diesen bestialischen Taten getrieben hat, gewünscht. Das blieb imho leider ein wenig auf der Strecke.
    Das Buch las sich aber durchweg flüssig und irgendwie mag ich Painter Mills und die Leute die dort wohnen. Und ermitteln.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir und bitte mehr davon :) Ich werde aus der Reihe ganz sicher noch Nachfolgebände lesen.

  • Da habe ich doch glatt eine Serie verpasst, die bereits 2010 mit dem Buch " Die Zahlen der Toten" gestartet ist. Erstaunt sehe ich dass über 8 Folgen der Serie erschienen sind und meine Überraschung ist noch größer, dass mich dieses Buch total fesselt, weil...


    Geschichte: Kate Burkholder ist seit 2 Jahren Polizeichefin von Painters Mill, einer kleinen verschlafenen Stadt in Ohio, die eine große Gemeinde der Amisch enthält. Kate selbst, als Amische aufgewachsen dient als Verbindungsglied der Bevölkerungsgruppen. Als auf dem Feld eine Frauenleiche mit speziellen Einschnitten entdeckt wird, weist alles auf eine Mordserie mit einem Täter von vor über 16 Jahren hin. Ist er wieder da ? Kate weiß es besser, da es ein sehr dunkles Geheimnis gibt, das auf ihrer Familie ruht und direkt mit den Morden von vor 16 Jahren zu tun hat und das sie davon abhält, nach Verstärkung zu rufen. Doch ist das richtig ? Was wenn der Killer zwischenzeitlich wieder zuschlägt ?


    Meine Meinung: Es gibt mittlerweile sehr viele weibliche Ermittler und sehr viele die meiner Meinung nach recht dumm dargestellt werden. Das passiert hier gnädigerweise nicht . Kate macht vielleicht einen Fehler aber sie hat nicht plötzlich alles vergessen, was sie als Polizistin gelernt hat. Ihre Mitarbeiter sind alle gut dargestellt und auch die angeforderte Hilfe, erweist sich als sehr nützlich. Alle Personen sind nicht 100%ige Helden, sondern haben Ihre Ecken und Kanten und machen das ganze menschlich. Es ist einfach super geschrieben und die Geschichte nimmt dermaßen Fahrt auf, das ich voller Spannung meine Mittagspause überzogen habe, da ich nicht aufhören konnte zu lesen.


    Inhaltlich konnte der Konflikt zwischen Amischen und "englischen" mich auch überzeugen und ich wüsste gerne noch ein bisschen mehr über die Abneigung der Amischen gegenüber dem Rest der Welt. Die Verdächtigen konnten aus beiden Reihen stammen und es wird viel Wert darauf gelegt , die Denkweisen zu erklären, die Außenstehende nicht nachvollziehen können.


    Für einen Debutroman war das absolute Klasse und selten, dass mich ein Krimi so mitreißen konnte. Absolute Empfehlung und wer die Reihe noch nicht kennt, sollte es schnell nachholen !:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Linda Castillo - Die Zahlen der Toten“ zu „Linda Castillo - Die Zahlen der Toten / Sworn to Silence“ geändert.
  • Eine Tote wird im kleinen Ort Painters Mill gefunden, offensichtlich ermordet, der Modus operandi scheint einem Serienmordfall von vor 16 Jahren zu gleichen, bis hin zur eingeritzten Zahl auf dem Bauch – Chief Kate Burkholder ist sich aber sicher, dass es ein anderer Täter sein muss, denn sie weiß mehr.


    Endlich komme ich dazu, den schon länger auf meinem SUB ausharrenden ersten Band der Reihe zu lesen. Mich reizt an der Reihe vor allem, dass sie in einem Ort spielt, dessen Bevölkerung zum Teil Amishe sind, und auch die Protagonistin aus dieser Gruppe stammt – das macht die Reihe in meinen Augen besonders.


    Der Roman hat mich nicht enttäuscht, er ist spannend und lässt sich prima lesen, und man erfährt einiges über die Amishen. Die Morde sind brutal und es wird auch teilweise sehr explizit berichtet – nichts für schwache Nerven also. Man kann als Leser durchaus miträtseln, und so hat mich die Auflösung auch nicht komplett überrascht – nachvollziehbar ist sie allemal.


    Die Protagonistin ist kein einfacher Charakter, wegen ihrer Abstammung, wegen dem, was vor 16 Jahren passiert ist, aber sie ist auch nicht unsympathisch. Ich freue mich schon darauf, mehr von ihr zu lesen. Auch andere Charaktere sind der Autorin gut gelungen, vor allem Kates Truppe. Die Szenen aus Kates Perspektive werden in Ich-Form erzählt, andere Perspektiven, wie etwa die John Tomasettis, der von einer anderen Behörde abkommandiert wird, sind dagegen in der dritten Person verfasst. Auch John ist ein Mensch, der viel erlebt hat, darunter viel Schlimmes, der dem Leser aber ebenfalls nicht unsympathisch ist. Ich bin gespannt, ob er in weiteren Bänden wieder auftauchen wird.


    Gegen Ende fühlte ich mich allerdings etwas genervt, so hätte ich z. B. auf die Liebesgeschichte verzichten können, und auch das typische „Ingefahrkommen“ eines Hauptcharakters hätte ich nicht gebraucht. Vor allem ersteres wirkte auf mich sehr aufgesetzt, während zweiteres wenigstens nachvollziehbar ist.


    Insgesamt hat mich der Reihenauftakt überzeugt und ich freue mich auf die weiteren Bände. Wer gerne spannende Thriller über brutale Verbrechen liest, wird sich hier wohlfühlen. Von mir gibt es 4 Sterne mit Tendenz nach oben.

  • Im verschlafen-ländlichen Ohio wird Leiche einer jungen Frau gefunden , die offenbar bestialisch gequält und ermordet wurde. Als bekannt wird, dass in ihren Körper eine römische Zahl eingeritzt wurde, läuten bei der Polizistin Kate Burkholder sämtliche Alarmglocken. Kann es denn wirklich sein, dass der Mörder, der vor langer Zeit hinter ihr her war, wieder aktiv ist? Eigentlich sollte das ausgeschlossen sein, wie Kate nur zu gut weiß, aber spätestens, als das nächste, ähnlich übel zugerichtete Opfer ins Spiel kommt, führt kein Weg mehr an der Frage vorbei, ob zwischen der Mordserie von damals und den jetzigen Greueltaten ein Zusammenhang besteht.


    Für Kate bedeuten diese Mordfälle nicht nur die fieberhafte Suche nach dem Täter und das Aufwühlen äußerst schmerzhafter Erinnerungen, sondern auch, dass sie auf ihre Familie zugehen muss, obwohl das Tischtuch zwischen ihnen zerschnitten ist, seit Kate die Amish-Gemeinschaft verlassen hat, in der sie groß geworden ist, und deshalb mit dem “Bann” belegt wurde, der die Strafe für diese Abkehr von der Gemeinde ist.


    Eine Ermittlerin mit Amish-Wurzeln, deren jetziges Leben in krassem Kontrast zu der Lebensweise ihrer Herkunftsfamilie steht – alleine schon die Einblicke in die Lebenswelt der Amish, die uns so fremd und rückständig erscheint, fand ich ziemlich interessant. Etwas erschrocken bin ich darüber, dass Kates Bruch mit ihrem alten Leben von seiten der Gemeinschaft gemäß deren Regeln so endgültig und absolut behandelt wurde, dass offiziell nicht einmal ihre Familie mehr mit ihr Kontakt haben darf.


    Der stärkere Fokus des Buches liegt aber auf dem Krimianteil, und der ist nicht von schlechten Eltern. Ich hatte mir etwas Beschaulicheres vorgestellt, wohl aufgrund des Schauplatzes Kleinstadt in Ohio mit Amish-Einschlag, aber es geht ganz schön heftig zur Sache in den Szenen zwischen Täter und Opfer sowie bei der Beschreibung der Tatorte. Für meine Begriffe hätten es gerne ein paar unappetitliche Details weniger sein dürfen.


    Der Fall an sich ist ziemlich spannend, allerdings fand ich ihn am Ende doch streckenweise leicht vorhersehbar und habe auch einige Figuren als eher klischeehaft gezeichnet empfunden. Und was ich von den persönlichen Entwicklungen in Kates Leben halte, weiß ich auch nicht so recht.


    Ein durchaus lesenswerter Krimi, aber für den Augenblick keine Serie, die ich unbedingt sofort weiterverfolgen muss.

  • Die Zahlen der Toten hat Linda Castillo ein gelungenes Debut hingelegt. Ein oder zweimal kann man merken, dass die Hintergrundsgeschichten der Beteiligten noch nicht ganz rund sind, aber das hat mich nicht gestört. Ich habe vor einiger Zeit einen späteren Teil der Reihe gelesen, da haben sich diese Dinge ausgebügelt.


    Der Fall ist spannend und auch wenn der Täter sehr brutal vorgeht, wird mehr angedeutet als tatsächlich beschrieben. Was die Autorin dagegen deutlicher beschreibt, ist die Wirkung die die Taten auf Kate und ihre Kollegen hat. Das macht mir die Ermittler gleich sympathisch. Im Gegensatz zu Blackfairy hatte ich keine Vermutung beim Täter, sondern habe ähnlich wie Kate gedacht.


    Ich habe wenig zu bemängeln. nur der Schluss hat mir nicht ganz gefallen. So, wie sich die Ereignisse überschlagen haben, sind ein paar Details unter den Tisch gefallen. Aber aus Erfahrung weiß ich ja, dass das im Lauf der Reihe besser wird.

  • Das vorgestellte Buch von Linda Castillo erschien am 01. September 2010 mit dem Titel "Die Zahlen der Toten" im Fischer Verlag und ist ein Re-Read für mich.


    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:

    ISBN: 978-3596184408

    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: TB mit 432 Seiten
    Preis: 12,00 €
    oder als ebook für 9,99 €
    Originaltitel: Sworn to silence
    Übersetzung durch: Helga Augustin


    Klappentext:

    Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den „Schlächter“ nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück?

    Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte.


    Mein Leseeindruck/Fazit:

    Ich möchte vorab nicht unerwähnt lassen, dass es in diesem Buch einige unschöne, brutale, blutige, bestialische Szenen gibt.
    So harmlos das Cover erscheint, so brutaler geht es auf den ersten Seiten zur Sache. Obwohl die Szenen nicht detailliert beschrieben sind, springt das Kopfkino mächtig an. Ja, man leidet nahezu mit. Schon bald tritt dann auch die Hauptprotagonistin, Kate Burkholder, auf, die erst im Laufe der Geschichte nahbar wird. Ihre Vergangenheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, so dass die Spannung immer gleichbleibend wirkt. Ermittlerische Verstärkung erhält sie durch John Tomasetti, der ebenfalls eine bewegte Vergangenheit hat. Die beiden kommen sich zwar näher, aber diese Liebelei steht nie im Vordergrund. Es ist nach all den brutalen Szenen eher als Entspannung zu betrachten. Linda Castillo versteht es, die Polizeichefin als Hauptperson darzustellen, aber das Geschehen nie ausser Acht zu lassen. Durch den prägnanten Schreibstil wollte ich immer mehr wissen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
    Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband, der bereits für mich bereit liegt.


    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

  • Im verschlafen-ländlichen Ohio wird Leiche einer jungen Frau gefunden , die offenbar bestialisch gequält und ermordet wurde. Als bekannt wird, dass in ihren Körper eine römische Zahl eingeritzt wurde, läuten bei der Polizistin Kate Burkholder sämtliche Alarmglocken. Kann es denn wirklich sein, dass der Mörder, der vor langer Zeit hinter ihr her war, wieder aktiv ist? Eigentlich sollte das ausgeschlossen sein, wie Kate nur zu gut weiß, aber spätestens, als das nächste, ähnlich übel zugerichtete Opfer ins Spiel kommt, führt kein Weg mehr an der Frage vorbei, ob zwischen der Mordserie von damals und den jetzigen Greueltaten ein Zusammenhang besteht.


    Für Kate bedeuten diese Mordfälle nicht nur die fieberhafte Suche nach dem Täter und das Aufwühlen äußerst schmerzhafter Erinnerungen, sondern auch, dass sie auf ihre Familie zugehen muss, obwohl das Tischtuch zwischen ihnen zerschnitten ist, seit Kate die Amish-Gemeinschaft verlassen hat, in der sie groß geworden ist, und deshalb mit dem “Bann” belegt wurde, der die Strafe für diese Abkehr von der Gemeinde ist.


    Eine Ermittlerin mit Amish-Wurzeln, deren jetziges Leben in krassem Kontrast zu der Lebensweise ihrer Herkunftsfamilie steht – alleine schon die Einblicke in die Lebenswelt der Amish, die uns so fremd und rückständig erscheint, fand ich ziemlich interessant. Etwas erschrocken bin ich darüber, dass Kates Bruch mit ihrem alten Leben von seiten der Gemeinschaft gemäß deren Regeln so endgültig und absolut behandelt wurde, dass offiziell nicht einmal ihre Familie mehr mit ihr Kontakt haben darf.


    Der stärkere Fokus des Buches liegt aber auf dem Krimianteil, und der ist nicht von schlechten Eltern. Ich hatte mir etwas Beschaulicheres vorgestellt, wohl aufgrund des Schauplatzes Kleinstadt in Ohio mit Amish-Einschlag, aber es geht ganz schön heftig zur Sache in den Szenen zwischen Täter und Opfer sowie bei der Beschreibung der Tatorte. Für meine Begriffe hätten es gerne ein paar unappetitliche Details weniger sein dürfen.


    Der Fall an sich ist ziemlich spannend, allerdings fand ich ihn am Ende doch streckenweise leicht vorhersehbar und habe auch einige Figuren als eher klischeehaft gezeichnet empfunden. Und was ich von den persönlichen Entwicklungen in Kates Leben halte, weiß ich auch nicht so recht.


    Ein durchaus lesenswerter Krimi, aber für den Augenblick keine Serie, die ich unbedingt sofort weiterverfolgen muss.

  • Die ersten Seiten des Buches sind gleich sehr blutig und grausam. Die Leiche einer grausam misshandelten Frau wird auf einer tief verschneiten Weide in der Provinz von Ohio gefunden. Der Zustand der Leiche und die römischen Ziffern, die ihr eingeritzt wurden, lassen darauf schließen, dass ein Serienkiller nach sechzehn Jahren wieder anfängt zu morden.


    Linda Castillo hat es geschafft bei mir schon zu Beginn des Buches das Interesse so zu wecken, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Ich finde auch den Schreibstil sehr interessant. Aus der Sicht von Kate wird in der Ich-Form und der Gegenwart erzählt. Aus der Sicht der anderen wechselt die Autorin zur dritten Person und in die Vergangenheit.


    Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch die persönliche Verstrickung von Kate in den Fall erhöht die Spannung noch.


    Das eigentlich bekannte Kleinstadtsetting wird durch die Einbeziehung der Amish ungewöhnlich und neu. Auch die Tatsache, dass Kate als Amishe aufgewachsen ist und sich dann gegen die Glaubensgemeinschaft entschieden hat gibt der Geschichte eine neue Sichtweise.


    Mir war schon zu einem gewissen Zeitpunkt klar, wer der Täter ist. Ich wollte trotzdem wissen, wie Kate ihn überführt.


    Ich gebe dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne und werde die Reihe weiterverfolgen.