Thalia's Geschäftspraktiken

Zitat von Eleanor

Wenn der Buchhändler renoviert und dadurch einen wesentlich höheren Verkaufspreis erziehlt mit dem er sich evtl. sogar zu Ruhe setzten kann ist das etwas anderes als wenn er sich einen Kredit aufnimmt um zu renovieren, nur um dann zu vermieten, 2000 Euro im Monat zu bekommen( wo noch laufende Kosten von abgehen) und dann nicht mal mehr die Einnahmen aus seinem Buchgeschäft hat.

Ist aber trotzdem üblich. Ist ja sogar so, wenn du als Privatmann ne Wohnung mietest ("Hier muss aber erstmal noch das Bad renoviert werden"...).

Zitat von Eleanor

So wie es im Artikel dargestellt wurde ist es für mich schon eine Art Erpressung, auch wenn das Kind nicht beim Namen gennannt wird aber du hast schon Recht das man immer beide Seiten beleuchten muss.Leider weigert Thalia sich nähere Angaben zu machen und so kann man eben nur über das diskutieren was man hat ;) .

Ich finde halt, der Artikel bemühht sich eine Erpressung zu implizieren, aber die Fakten klingen für mich nicht danach.

Zitat von Eol

Zumal der Artikel in der Form nicht auf spon gelandet wäre, wenn er nicht den Tatsachen entsprechen würde - wären hier Unwahrheiten und Verdrehungen eingebaut, hätte Thalia schon im Vorfeld eine Unterlassungsklage fliegen lassen, soviel ist sicher. Da sind die Unternehmen ja immer ganz schnell, wenn es um den guten Ruf geht - bestes Beispiel auch die Kik-Reportage von gestern Abend.

Ach Quatsch, als ob die Presse nicht voller Lügengebilde und Übertreibungen wäre ;) Hinsichtlich Rufschädigung ist es sehr nett von Thalia, dass sie nicht geklagt haben - dafür ist es nämlich egal, ob das Rufschädigende wahr ist oder nicht, hätten sie also in jedem Fall machen können. (Auch wenn einem jeder Wirtschaftler dringend davon abrät.)

Wie auch immer. Prost!

Zitat von Steffie

Ich bestelle auch meist über Amazon, weil ich zu 95% englische Bücher lese, die es in den kleinen Buchhandlungen nicht gibt - selbst in den großen nicht. Ich war schonmal dort und hätte bestellt, allerdings hätte ich dann 2 Wochen warten müssen, während Amazon es am nächsten Tag lossenden kann - da bin ich leider sehr ungeduldig. Und der Hugendubel in Frankfurt hat einen Bookstore (ein Traum kann ich da nur sagen), da schaue ich auch ab und an mal vorbei. Allerdings ist es eher selten, dass ich was bei Thalia finde. Dieses kleine Regalchen an englischen Büchern ist wirklich mikrig...

Das möchte ich mal für mich übernehmen mit der einzigen Abweichung, dass es bei mir 98 % sind.
Diese mickrige Auswahl, besonders beim kleinen Händler um die Ecke (wenn er denn überhaupt ein
Eckchen für englischsprachige Bücher abgeteilt hat), die gnatzt mich auch immer an.
Von den überzogenen Preisen mal ganz zu schweigen: Neu erschienene Bücher bekomme ich bei
Amazon oft für 7,90 - 8,30 € - Thalia verlangt dafür 9,30 €, und die Mayersche übertreibt mit über 10 €.
Für mich bedeutet ein Besuch bei Thalia einfach nur noch: Appetit holen, bestellt wird zu Hause!
(Besonders praktisch, wenn meine bessere Hälfte sein Handy dabei hat und direkt Preise vergleichen kann.

Zitat von Eol

Falsch, das ist eben nicht egal - denn würden in den Artikeln Unwahrheiten verfasst, könnte Thalia oder wer auch immer, die Veröffentlichung ohne Probleme durch eine Unterlassungsklage unterbinden.
Der Wahrheitsgehalt der medialen Beiträge ist letztlich nunmal ausschlaggebend, ob ein Unternehmen gegen die rufschädigende, aber fundierte Berichterstattung erfolgreich klagt, oder auf die Nase fliegt, wie das Beispiel Kik zeigt.
Wer glaubt, dass Thalia aus reiner Nettigkeit nichts gegen den Spiegel-Beitrag unternommen hat, der glaubt auch an den Osterhasen.

Neenee, die Unterlassungsklage kann man auf gut Glück veranlassen, sobald einem irgendwas nicht gefällt. Für die Unterlassungsverfügung wird nichts geprüft, geht ja auch gar nicht, muss ja schnell gehen. Wenn das dann nachher ausgestritten wird, steht auch bloß Wort gtegen Wort, also quasi 50-50-Chance. Wahrheitsgehalt ist also egal, wenn ein Unternehmen etwas aus der Presse haben will.
Nein, natürlich nicht aus reiner Nettigkeit (hab den Zwinkersmiley vergessen) - Unterlassungsverfügungen gehören zum defensiven Krisenmanagement und das ist selten gut für ein Unternehmen und seinen Ruf. Sollte man als umsichtiger Geschäftsmann nicht tun. Habe ich aber auch geschrieben, glaube ich.

Zitat von sazi

Neu erschienene Bücher bekomme ich bei
Amazon oft für 7,90 - 8,30 € - Thalia verlangt dafür 9,30 €, und die Mayersche übertreibt mit über 10 €.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass ich englische Bücher bei amazon billiger bekomme als in der Buchhandlung. Unterliegen englische TBs nicht der Buchpreisbindung?

Zitat

In Deutschland gilt die Buchpreisbindung (§ 5 Buchpreisbindungsgesetz) im Buchhandel für sämtliche in Deutschland verlegten Bücher (auch fremdsprachige, sofern diese überwiegend in Deutschland abgesetzt werden) sowie für Musiknoten und kartographische Produkte. Außerdem gilt die Buchpreisbindung für „Produkte, die Bücher, Musiknoten oder kartographische Produkte reproduzieren oder substituieren und bei Würdigung der Gesamtumstände als überwiegend verlags- oder buchhandelstypisch anzusehen sind sowie kombinierte Objekte, bei denen eines der genannten Erzeugnisse die Hauptsache bildet“ (BuchPrG § 2).

Solange es sich nicht um gebrauchte Ware oder um Titel handelt, deren Preisbindung offiziell aufgehoben wurde, muss dieser Preis eingehalten werden (BuchPrG § 3). Importtitel, also z. B. aus Großbritannien oder den USA (beides Länder ohne Buchpreisbindung) eingeführte Werke, unterliegen dagegen auch in Deutschland keiner Preisbindung.

Quelle

Keine Buchpreisbindung, ja.
Und dann gibt es ja in GB und USA auch immer mal wieder Aktionen "3 für 2", wo sie dann quasi sogar
noch ein Buch verschenken.

Aber €nigma, kannst du dich noch an die Preise englischer Bücher Anfang der 90er erinnern - soweit du
dich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland aufgehalten hast? Das war eine ganz schlimme Zeit für mich -
deutsche TB kosteten 9,95 DM, für die englische Übersetzung musste ich hingegen 16,95 DM, teils auch
19,95 DM hinblättern. Da hab ich teils schon sehr neidisch auf die deutschen Regale geschielt, aber
inzwischen hat sich das Verhältnis gewandelt bzw. deutsche Bücher haben sich im Preis angepasst.
Wie gesagt: Bei der Mayerschen, so gern ich sie habe, kann ich mir eigentlich nur noch Anregungen holen,
Bücher nicht mehr.

Zitat von Mocca

Wetten, dass der junge Mann seit dem 01.08. da in Ausbildung ist oder so? Ich hab in meiner ersten Ausbildungswoche auch kaum ein Wort rausbekommen, das war echt schlimm

Das glaube ich eher nicht - sofern sich da nicht ganz plötzlich noch was geändert haben sollte, bildet Hugendubel nämlich im Moment gar nicht aus. Allerdings haben die oft Aushilfen an den Kassen.

Was die Buchhändler dort angeht, gehe ich mit der bereits hier geäußerten Meinung einiger konform: Das kann man eigentlich nicht verallgemeinern. In so ziemlich jeder größeren und kleineren Buchhandlung, die ich kennengelernt habe, gibt es fähige und weniger fähige Mitarbeiter. So auch bei Hugendubel und vermutlich auch bei Thalia. ;)

Zitat von Eol

Wenn diese Sachen verhandelt werden, wird schon geprüft , ob die Fakten fundiert, oder an den Haaren herbeigezogen sind. Sonst würde es auf der Welt überhaupt keine schlechte Presse für Unternehmen geben.
Was nicht gerade wünschenswert wäre für die Demokratie und überhaupt.

Es kann aber trotzdem nicht schaden, auch Presseberichte kritisch zu hinterfragen. Zeitschrift A bringt naürlich gerne negative Berichte über Unternehmen B, das vielleicht rein zufällig der größte Konkurrent von Unternehmen C ist, das wie Zeitschrift A zum Großkonzern D gehört. Wenn das jetzt verständlich war.

Dass große Konzerne kleine Geschäfte aufkaufen oder verdrängen ist eh bekannt. Dass Thalia da so massiv vorgeht hab ich nicht gewusst und find ich auch ein wenig traurig.

Und ja, ich kaufe auch viel bei Thalia....zum Teil weil´s einfach praktisch ist, zum Teil wegen Mangel an Alternativen (ausgenommen jetzt übers Net).
Nach dem Lesen des Artikels könnte ich mir allerdings durchaus vorstellen, dass ich in Zukunft zum Thalia schauen gehe und die Bücher dann beim kleinen Buchhändler bestelle (den einzigen, den es noch bei uns im Umkreis gibt). Werd jedenfalls darüber nachdenken.

Zitat von sazi

Aber €nigma, kannst du dich noch an die Preise englischer Bücher Anfang der 90er erinnern - soweit du
dich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland aufgehalten hast?

Anfang der 90er hatten wir gerade eine Eigentumswohnung gekauft und mussten jeden Pfennig 3x umdrehen, da war Buchkauf generell ein großer Luxus und ich war hauptsächlich auf die Bücherei angewiesen. Glücklicherweise waren die beiden damals vorhandenen Söhne noch klein und ich kam nicht soviel zum Lesen wie jetzt. ;)
Für mich begann das große Vergnügen 1994 mit unserem Umzug nach Dubai. Dort war ich inmitten englischer Buchhandlungen und habe in den Jahren zwischen 1994 und 2000 bestimmt mindestens 600 englische Bücher gekauft. Magrudy´s hat sich an mir eine goldene Nase verdient.
Seitdem wir wieder in Deutschland sind und im Einzugsbereich diverser Hugendubelfilialen (darunter einer rein englischen) leben, kann ich mich weiterhin bei der Anschaffung englischer Bücher austoben. Deutsche Bücher entleihe ich dagegen zu ca 80% aus der Bücherei.

Man kann nicht alle retten, aber ich denke, wenn man auch das ganze Leben mit Scheuklappen durch die Welt wandert und nicht auf Dinge achtet, die einem wichtig sind, dann darf man sich nicht wundern.
Klar ist es üblich, das die Großen tonangebender sind als kleine UNternehmen und einem auch mal sagen können, wie der Hase zu laufen hat. Das ist in allen Branchen der Fall.
Man muss für sich entscheiden, was kann und will ich tun und was nicht. Ich entscheide das bei meinen Lebensmitteln, bei meiner Kleidung versuche ich weitest gehend auf Herstellung, Farben, etc zu achten.
Ich unterstütze den Tierschutz regelmäßig. Ich kann nicht die Welt retten, aber ich kann einen kleinen, für mich wichten Beitrag leisten.

Ich glaube auch, das Medien manchen Konzernen zuspielen oder das Leben unnötig schwer machen, auch da muss man abwägen.
Ich finde nur die Aussage: Machen doch eh alle, was solls dann?, eher bedenklich!

Zitat von Vicidog

Ich kann nicht die Welt retten, aber ich kann einen kleinen, für mich wichten Beitrag leisten.

Sehe ich genau so :thumright:

Zitat von €nigma

(darunter einer rein englischen)

NEID!!

Zitat von Vicidog

Ich kann nicht die Welt retten, aber ich kann einen kleinen, für mich wichten Beitrag leisten.

Wenn jeder so denken und handeln würde, wäre die Welt schon gerettet.

@ Vicidog,
Dein Beitrag hat mir richtig gut gefallen.