Michael Grant - Verloren / Gone

  • Ich habe alle bisher erschienenen Bücher der Reihe auf englisch gelesen und sie haben mich alle sehr gefesselt. Zudem sind die Originalausgaben leicht verständlich geschrieben. Der erste Band ist gleich von der ersten Seite an spannend und der Autor hält sich dabei nicht erst mit langen Vorgeschichten auf, sondern kommt gleich zu Sache.


    Die düstere Stimmung wird in den Folgebänden noch etwas gesteigert und die Brutalität mancher Passagen lässt zweifeln, ob es sich wirklich um ein Jugendbuch handelt. Ich persönlich würde die Gone-Reihe daher erst ab einem Alter von 14+ empfehlen.


    Es handelt sich zudem nicht um einen Dreiteiler, sondern um einen Sechsteiler. (Gone, Hunger, Lies, Plague und Fear)
    Der abschließende Band mit dem Titel "Light" soll im April 2013 erscheinen.


    El Novelero

  • @ El Novelero:


    Ich glaube, als ich die Rezi damals geschrieben habe, gab es erst Infos über drei Bände. :-k


    Übrigens finde ich es toll, dass sich hier nun auch mal jemand zu Wort meldet, der die Reihe im Original liest. :thumleft: Denn es ist schon wieder viel zu lange her, seit ich Band 1 bis 3 gelesen habe und deshalb wage ich mich nicht so richtig an Band 4 heran. Einfach aus Angst, in der Handlung nicht mehr mitzukommen. Daher hatte ich mir überlegt, die Reihe noch mal im Original zu lesen. Da hatte ich aber auch irgendwie die Befürchtung, dass zu viele Begriffe vorkommen, mit denen man dann nichts anfangen kann. Wie war das noch mal? Gab es viele "erfundene" Wörter in dieser Reihe?

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Inhalt: Von einem Augenblick zum nächsten sind sie auf einmal verschwunden – alle Menschen über 15 Jahren. Auf einmal ist in Sams Heimatstadt nichts mehr so, wie es war. Neben dem Chaos, das um ihn herum herrscht, geht aber noch mehr Seltsames vor sich. Sam spürt eine Veränderung in sich und auch andere Kinder entwickeln merkwürdige Fähigkeiten.

    Meinung:
    Der Protagonist Sam lebt allein mit seiner Mutter in Perdido Beach als alle Menschen über 15 Jahren verschwinden. Er selbst ist 14 Jahre alt und die Stunden bis zu seinem Geburtstag, nicht einmal mehr 300, geben den Countdown für die Geschichte. Bereits kurz nach dieser Katastrophe beginnen die Kinder, das Leben in der FAYZ (Fallout Alley Youth Zone) zu organisieren – zumindest ein wenig. Doch der Einzug der Kinder von der Coates Academy, die sofort die Kontrolle in der Stadt übernehmen, trifft bei Sam auf Ablehnung. Er tut sich mit der intelligenten Astrid, die auf ihren kleinen Bruder Little Pete aufpassen muss, seinem besten Freund Quinn und Edilio zusammen, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Dabei bemerken sie, dass ein großes Gebiet um Perdido Beach von einer riesigen Mauer eingeschlossen ist. Außerdem konfrontiert Sam seine Freunde damit, dass er merkwürdige Fähigkeiten zu haben scheint, denn er kann mit seinen Händen so etwas wie Laserstrahlen erzeugen.


    Auch andere Kinder entwickeln Fähigkeiten, so auch Lana, die nach dem Verschwinden alleine mit ihrem Hund in der Wüste festsitzt und erstmal nichts mit den Ereignissen zu tun hat. Immer wieder wird die Perspektiven gewechselt zwischen ihr, Sam, seinen Freunden und den Kindern der Academy, was zu einem breiten Wissensspektrum beim Leser führt, ihm aber damit auch etwas Spannung nimmt.


    Thematisch dreht sich das Buch natürlich auch um Dinge wie Freundschaft, die hier manchmal an ihre Grenzen stößt; um Liebe, auch wenn ich sie für 14jährige noch nicht für geeignet halte; und das Erwachsenwerden, das hier sehr schnell geschieht. So brauchen besonders die Kleinsten eine 24-Stunden-Betreuung, die übernommen werden muss. Posten wie Arzt und Feuerwehrmann gilt es zu besetzen. Aber natürlich kann es in dieser anarchischen Gesellschaft nicht friedlich zugehen und besonders durch die Fähigkeiten gelangen die Kinder sehr schnell zu der Meinung, Gewalt einsetzen zu müssen. Ich habe an dieser Stelle gehofft, dass die hohe Gewaltbereitschaft sich mit diese Schocksituation begründen lässt, denn auch der Einsatz von Waffen ist vielleicht Amerika in dem Alter Normalität. Mir hat dieser Gedanke überhaupt nicht zugesagt und damit auch nicht die Darstellung einiger Figuren, die so bereits im Kindesalter als eiskalte Killer durchgehen. Insgesamt schienen mir die Personen älter zu sein, als im Buch beschrieben.


    Desweiteren habe ich zu bemängeln, dass dieses Buch sehr viele übersinnliche Dinge aufnimmt. Das Verschwinden und die Mauer, die das Gebiet eingrenzt, hätte mir eigentlich schon gereicht, der Einsatz der Fähigkeiten war noch verständlich, aber mit Verlauf des Buches mutieren auch noch Tiere. Besonders das letzte war meiner Meinung nach vollkommen unnötig. Man brauchte es für bestimmte Handlungen, allerdings hätte das Buch an dieser Stelle auch gekürzt werden können. Mir persönlich gefielen diese ganzen fast-Showdowns nicht, die immer wieder auftraten und nach denen das Buch wieder verflachte. Irgendwann habe ich mir das Ende einfach nur noch herbeigesehnt, um endlich fertig zu werden.

    Fazit:
    Mich hat das Buch etwas enttäuscht, trotz guter Ansätze. Es ist zu lang und zu brutal, als dass ich es jungen Lesern empfehlen würde.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Dank dem Büchertreff wichteln bin auch ich endlich in den Genuss gekommen dieses Buch zu lesen.


    Man wird sofort in das Geschehen hinein geworfen, es gibt kein grosses "vorher", sondern man befindet sich sofort mitten in der Geschichte.
    Die Hauptcharaktere fand ich durch die Bank weg alle sehr real und nah beschrieben. Einzig, das es sich in diesem Buch wirklich einzig und allein um Kinder handelt, alle unter 15 Jahre, muss man sich das ein oder andere mal wirklich wieder ins Gedächtnis rufen.
    Ich muss auch sagen manchmal war es mir zu viel "Science fiction", das mit der Kuppel okay. Aber die ganzen

    die dann noch auftauchen, fand ich persönlich ein wenig zuviel. Allein die Geschichte und das was alles passiert, hätte gereicht.


    Mit Sicherheit werde ich diese Reihe aber weiter verfolgen und bin gespannt was im nächsten Band alles passieren wird, ob es schon eine kleine Auflösund gibt und wie es zwischen Sam und


    weitergehen wird.

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • GONE (1) ist eines der Bücher, das auch zu meinen lieblings-büchern zähle, weil es so extreme Gefühle aufbaut! Es enthält unter anderem natürlich auch wirklich spannende stellen! Aber vor allem meine ich den Hass den man gegenüber der „bösen“ Seite aufbaut! Eventuell war es auch lediglich meine damalige Stimmungslage (auch wenn ich nicht wüsste, was da anders gewesen wäre! :D ) aber in kein anderes Buch habe ich mich so hineingesteigert!
    Dennoch würde ich ihm nur 4/5 ( :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ) Sternen geben, da die folgenden Teile für die Handlung essentiell sind, aber –meiner Meinung nach- nur noch gut (Teil2) bis Grotten-schlecht (Teil4) sind!
    (entschuldigt mich, falls ihr diese Bücher noch mögt, aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, einer anderen Meinung zu sein! :pale: )

  • Ich hatte irgendwie das Gefühl eines "Stephen King für Jugendliche". Aber hier hat mich natürlich der Klappentext beeinflusst :wink: :

    So ging es mir auch. Ein Stephan Kind für Jugendliche, aber eben nicht für Kinder. Die Idee, dass der Junge Pete noch eine größere Rolle bekommt, finde ich gut. Kann ich mir sehr gut vorstellen.

    Oder es ist einfach so, dass dem Autor 15jährige schon zu alt gewesen wären. In den USA darf man ja zum Teil mit 15 in Begleitung der Eltern Auto fahren etc. und ist schon ein bisschen "erwachsener" als bei uns. Aber das sind nur Theorien. ;)
    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, die Geschichte ist spannend und richtig gut erzählt. Gerade die Freundschaft von Sam und Quinn fand ich interessant, denn sie waren im "normalen" Leben immer sehr gute Freunde und sind nun plötzlich einer Situation ausgesetzt, die ihre Freundschaft mehr als auf die Probe stellt. Das hat mir richtig gut gefallen. Gerade Quinn ist als Figur echt interessant, weil man bei ihm nie so recht weiß, woran man ist. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Ja, da Stimme ich dir voll und ganz zu. In den USA ist man als 15/16Jähriger schon erwachsener als in Deutschland. Einfach weil man Autofahren darf etc. Vor allem gilt man dann als Teenager und da hat man dann ganz andere Sorgen als die kleinen Kinder...

    Nun ja, die Gewalt im Buch war mir auch etwas zu heftig. In den USA ist der Umgang mit Wafffen normalität, allerdings weiß ich nicht ob die Menschen dort unbedingt anders handeln würden, (in einer solchen Situtation) als die Menschen anderer Länder. Sobald es um Thema Überleben und Angst geht, denke ich sind viele schnell bereit Gewalt einzusetzten. Viele Szenen wurden sehr hart beschrieben und ich denke ich würde es meinen Kindern (sofern ich welche hätte) mit 12 noch nicht zumuten. Allerdings würde ich sie auch im Fernsehen nicht alles sehen lassen. Welche Szenen genau ich meine, lest ihr im Spoiler!


    Mir waren die ganzen Fantasy Elemente auch etwas viel. Einige Mysterien wurden aufgeworfen und noch nicht beantwortet. Ich denke, dass wird in den nächsten Teilen passieren.



    Zu Beginn des Buches muss ich im Gegensatz zu sämtlichen anderen Meinungen sagen, dass ich etwas brauchte, bis ich mich wirklich in der Story wiederfand. Vielleicht weil ich etwas ganz anderes im Zusammenhang mit dem Buch im Kopf hatte. Mag sein.


    Nichts desto trotz ist es ein Buch, dass sich zu lesen lohnt. Es ist spannend geschrieben, an keiner Stelle langatmig. Man sollte sich drauf Einstellen viele Fantasy-Elemente vorzufinden und immer wieder von neuen Überrascht zu werden. Vorhersehbar fand ich das Buch nicht. Ich werde mich gleich direkt an den zweiten Teil wagen und bin gespannt, welche Auflösungen noch kommen werden, und wie sich die FAYZ weiterentwickelt. Zum Thema Ernährung erhoffe ich mir im zweiten Band mehr infos und Strategien.


    Dieses Buch erhält von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann. Adalbert de Chamisso

    :study:Brumm- Helmut Barz

    :study:Harry Potter und der Feuerkelch - J.K. Rowling

    :study:Das andere Geschlecht - Simone de Beauvoir

    :study:Meine Reise zum Tadsch Mahal

    :musik:Die kleine Bäckerei in Brooklyn - Sophie Caplin und Julie Caplin

    :study:Testleserin für einen bis dato unveröffentlichten Roman von Anette Schaumlöffel

  • Zum Thema Ernährung erhoffe ich mir im zweiten Band mehr infos und Strategien.

    Das Thema Ernährung wird auf jeden Fall noch ein großes Thema, soviel kann ich Dir guten Gewissens verraten. :wink:


    Zu den offenen Fragen: Die erhofften Auflösungen lassen größtenteils noch auf sich warten. Michael Grant hat dies sehr geschickt gemacht und dem Leser von Band zu Band nur kleine Happen hingeworfen, so dass man immer weiterlesen möchte.
    Die brutalen und krassen Szenen, die Du angesprochen hast, lassen allerdings nicht nach. Da wird noch einiges draufgesetzt, so dass man später eigentlich gar nicht mehr von einem Jugendbuch sprechen kann.


    Es lohnt sich jedenfalls dranzubleiben, auch wenn zwischendurch mal ein Band schwächer ist. Ich denke, gerade zum Ende hin wird diese Reihe erst noch richtig stark. Wäre fast ein Kandidat für ein Re-Read. Irgendwann mal. :wink:


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit der FAYZ! :clown::lol:

  • Das Thema Ernährung wird auf jeden Fall noch ein großes Thema, soviel kann ich Dir guten Gewissens verraten. :wink:
    Zu den offenen Fragen: Die erhofften Auflösungen lassen größtenteils noch auf sich warten. Michael Grant hat dies sehr geschickt gemacht und dem Leser von Band zu Band nur kleine Happen hingeworfen, so dass man immer weiterlesen möchte.
    Die brutalen und krassen Szenen, die Du angesprochen hast, lassen allerdings nicht nach. Da wird noch einiges draufgesetzt, so dass man später eigentlich gar nicht mehr von einem Jugendbuch sprechen kann.


    Es lohnt sich jedenfalls dranzubleiben, auch wenn zwischendurch mal ein Band schwächer ist. Ich denke, gerade zum Ende hin wird diese Reihe erst noch richtig stark. Wäre fast ein Kandidat für ein Re-Read. Irgendwann mal. :wink:


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit der FAYZ! :clown::lol:

    Vielen Dank Kapo. :thumleft: Du machst mir wirklich Lust auf die nächsten Bände.Habe den zweiten Band auch schon sofort begonnen.Bin gespannt was da noch alles so kommt. :lechz:


    Und ja du hast recht, die Gewalt nimmt kein Ende - die Spannung aber auch nicht! Ich werde deinen Rat befolgen und dran bleiben, auch wenn die anderen Bände mal Schwächen aufweisen sollten. Ich werde berichten... [-X


    Nicht umsonst heißt der zweite Band der Reihe "Hunger". :-,

    Ja lesen kann ich durchaus. Ich habe mich lediglich zum ersten Band gewundert, dass dort noch so rein gar nichts vom Thema Ernährung aufkam...
    Denn es ist ja durchaus ein Thema, dass man auch im ersten Band schon hätte beginnen und dann im zweiten Band hätte weiterführen können.

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann. Adalbert de Chamisso

    :study:Brumm- Helmut Barz

    :study:Harry Potter und der Feuerkelch - J.K. Rowling

    :study:Das andere Geschlecht - Simone de Beauvoir

    :study:Meine Reise zum Tadsch Mahal

    :musik:Die kleine Bäckerei in Brooklyn - Sophie Caplin und Julie Caplin

    :study:Testleserin für einen bis dato unveröffentlichten Roman von Anette Schaumlöffel

  • Ja lesen kann ich durchaus. Ich habe mich lediglich zum ersten Band gewundert, dass dort noch so rein gar nichts vom Thema Ernährung aufkam...
    Denn es ist ja durchaus ein Thema, dass man auch im ersten Band schon hätte beginnen und dann im zweiten Band hätte weiterführen können.

    Naja, im ersten Band waren die Kinder ja meist noch mit sich selbst beschäftigt und es gab ja auch noch Lebensmittel in größerer Menge, die jedoch schnell aufgebraucht wurden. Ich fand zunächst auch, dass man das Thema schon eher hätte anschneiden können, allerdings handelt es sich ja im Kinder und die denken vielleicht noch etwas weniger vorausschauend, als Erwachsene. Von daher fand ich es recht glaubhaft, erst im zweiten Band den Fokus darauf zu legen.