429 Seiten
1.Fall Hendrik Verhoefen/Winnie Heller
Autor:
Silvia Roth studierte Literaturwissenschaft, Anglistik und Philosophie und arbeitete einige Jahre in unterschiedlichen Berufen, bevor sie mit dem Schreiben begann.
"Der Beutegänger" ist der erste Auftritt für die Kriminalisten Hendrik Verhoefen und Winnie Heller, der zweite „Querschläger“, erschien 2008. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Deutschland und Italien.
Inhalt:
Im Stadtwald wird eine Frauenleiche gefunden. Die Tote ist schrecklich zugerichtet - in ihrer offenen Bauchhöhle steckt eine Chrysantheme, eine Totenblume. Es ist der erste gemeinsame Fall für Kommissar Hendrik Verhoeven und seine neue Kollegin Winnie Heller, die ziemliche Mühe haben, miteinander warm zu werden. Noch ahnen sie nicht, dass die Leiche ein Geschenk ist: das Brautgeschenk für die große Liebe. Eine Morgengabe, der weitere folgen werden …
Meine Meinung:
Der Beginn ist etwas verwirrend, weil gleich mehrere Szenen angeschnitten werden, über die man aber rasch einen Überblick bekommt. Der Mörder ist von Beginn an bekannt, was die Spannung aber nicht beeinträchtigt, er wurde von seiner großen Liebe abgewiesen und hat sich nun ein Ziel gesetzt, welches er systematisch verfolgt. Er hat es auf Frauen abgesehen, die er ermordet und sie dann außerdem noch mit Chrysanthemen oder auch Mohnsamen verziert.
Kommissar Hendrik Verhoeven, dessen Mentor und Partner verstorben ist, bekommt Winnie Heller, die gerade vom Drogendezernat zur Mordkommission versetzt wird, als neue Kollegin zugewiesen. Verhoeven ist verheiratet und hat eine Tochter und kämpft mit dem Problem, dass seine Frau wieder das Studium aufnehmen will, er aber dagegen ist. Heller ist alleinstehend, hat eine im Koma liegende Schwester, die sie immer besucht und mit den Eltern zerstritten ist, weil die sich nicht um die Schwester kümmern. Beide Kommissare werden sofort in den ersten Mordfall hineingestoßen und kommen nicht wirklich gut miteinander aus, da sie unterschiedliche Einstellungen haben.
Die Morde geschehen nach einer bestimmten Regel, die aber für die Ermittler nicht erkennbar ist. Sie tappen völlig im Dunkeln, weil sie einfach keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern finden. Trotz der unterschiedlichen Erzählstränge, wobei auch der Mörder einen Teil seiner Gedanken preisgibt, ist es recht flüssig zu lesen und die Geschichte hält noch einige Überraschungen bereit. Mit den Protagonisten bin ich nicht so richtig warm geworden, vor allem Heller war mir etwas zu farblos. Es waren mir auch zu viele Gedankengänge über das Privatleben, aber die Story an sich finde ich sehr gut und ein gelungenes Debüt, daher bin ich schon auf den zweiten Fall gespannt.