Ich habe gestern Minette Walters und Mo Hayder getroffen. Ja wirklich, persönlich und beide zusammen....... Es war bei einer Veranstaltung im Gloria-Theater in Köln im Rahmen der lit.COLOGNE. Hier die Beschreibung vorab:
Hochspannung pur, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, erwartet die Fans von Minette Walters und Mo Hayder - die beiden grandiosen englischen Krimiautorinnen stellen ihre neusten Bücher im Rahmen eines lit.COLOGNE Specials vor.
In "Der Außenseiter" von Minette Walters geht es um den kaltblütigen Mord an einer alten Frau und das mysteriöse Verschwinden eines Mädchens - beides scheint entgegen ursprünglicher Annahmen miteinander zu tun zu haben.
Mo Hayder, die mit ihrem Romandebüt "Der Vogelmann" zur international gefeierten Bestsellerautorin wurde, erzählt in dem Psychothriller "Tokio" die Geschichte von Gray: Die englische Studentin reist nach Tokio, um den Schlüssel zu einer Tragödie zu finden, die sie seit Jahren verfolgt, es geht um die Gräueltaten japanischer Soldaten im chinesischen Nanking 1937 und ein geheimnisumwittertes Elixier, das mit ihrer eigenen Geschichte verbunden ist. Mo Hayder wurde für "Tokio" von der renommierten Crime Writers` Association für den "Gold Dagger" und den "Ian Fleming Steel Dagger" nominiert.
Die Damen lasen jeweils Auszüge aus den o. g. Büchern, Gerd Köster (mein Lieblings-Vorleser ) las die deutschen Texte. Zwischendurch und danach stellten die Moderatorin und auch die Zuschauer Fragen und die Ladies plauderten aus dem Nähkästchen. Die Gespräche wurden nicht übersetzt, was ich (egoistischerweise, aber so entschied auch die Mehrheit) gut fand, denn sonst hätte sich alles sehr in die Länge gezogen bzw. die Ladies hätten weniger erzählen können. Geschweige denn, dass man deren Redefluss überhaupt irgendwie hätte zusammenfassen können
Auf die Frage, wie sie es mit dem Gut und Böse halten, hatten die Damen ganz unterschiedliche Meinungen. Minette Walters hält den Menschen an sich grundsätzlich für gut, er begeht manchmal böse Taten (ohne deshalb zwingend auch ein böser Mensch zu sein) oder wird durch verschiedene Einflüsse böse. Minette macht seit 15 Jahren regelmäßig Besuche im Gefängnis und spricht mit den Insassen. Dadurch habe sich auch ihre Meinung über Gut und Böse verändert. Mo Hayder hält es mehr mit der asiatischen Denkweise des Yin und Yang: in jedem Menschen steckt das Gute und das Böse und durch irgendwelche Einflüsse kann ein Ungleichgewicht entstehen und das Böse nimmt überhand.
Minettes Humor steckte das Publikum zu Lachsalven an und es war ein Genuss, den beiden Damen zuzuhören. Beide very British, aber doch so grundverschieden. Auch beim anschließenden Signieren waren die Ladies sehr nett und gesprächig, waren dankbar, dass das deutsche Publikum so geduldig ihrem Englisch gelauscht hätten, sie schämten sich zugeben zu müssen, dass deutsche Autoren sowas in England nicht hätten machen können....
Natürlich habe ich mir beide Bücher gekauft und signieren lassen. Ich werde sie bei Gelegenheit vorstellen (falls es noch keiner gemacht hat) und über meinen Lesefortschritt berichten.
Fotos der Veranstaltung findet Ihr hier:
http://www.coelle.de/foto/categories.php?cat_id=104