Inhalt: Sie steht seit vielen Monaten am Rande des dröhnenden Highways und fährt per Anhalter. Sie steigt nur bei Männern ein. Längst hat sie vergessen, wer sie ist, woher sie kam, denn sie lebt nur noch, um den Mörder ihrer Tochter Rebecca zu finden. Per Handy konnte Rebecca ihr noch einen einzigen Hinweis geben: Auf dem linken Arm trägt der Mann ein Tattoo, auf dem STIRB MUTTER steht. Jeder Fahrer der anhält könnte der Killer sein oder jemand noch viel Schlimmeres...
Meine Meinung: Auf dem Cover wird ein ungewöhnlicher, ultraharter Psychothriller versprochen. Na ja, hart ist er schon, allerdings habe ich da schon bedeutend Schlimmeres, z.B. bei Jack Ketchum, gelesen. Aber wie bei Richard Laymon, mit dem McBean ja verglichen wird, gibt's viel Sex und Gewalt.
Die Mutter trampt den "Hume", den Highway zwischen Sydney und Melbouren rauf und runter, und begegnet dabei wahrscheinlich jedem Perversling, der zu dieser Zeit in Australien lebt. Jeder einzelne Charakter wird sorgfältig eingeführt, so dass man teilweise traurig ist, wenn sie denjenigen als Täter ausschließt, und sich wieder davonmacht. Über ein paar hätte ich gerne mehr erfahren. Natürlich trifft sie auch einige "normale" Menschen. Am Anfang ist es durchgehend spannend, ich habe wirklich mitgefiebert: Ist er es? Oder der? Im letzten Drittel schien dem Autor aber etwas die Puste auszugehen, bei manchen Kapiteln habe ich mich wirklich gefragt: Was soll das jetzt? Meiner Meinung nach hätte man hier einige Begegnungen rauskürzen können.
Das Ende hat bei mir erstmal ein großes Fragezeichen hinterlassen. Obwohl hier auch einige Fragen gekärt werden, die ich mir im Verlauf der Geschichte gestellt habe, tauchen wieder neue auf. So ganz bin ich, glaube ich, immer noch nicht dahintergekommen...
Fazit: Ein gelungener Erstlingsroman, flüssiger, gut zu lesender Schreibstil, mit manchmal allerdings nicht sehr logisch handelnden Charakteren. Ich bin gespannt auf mehr von Brett McBean.