M. C. Beaton - Agatha Raisin und der tote Richter/ Agatha Raisin and the Quiche of Death

  • Band 1


    Agatha Raisin entscheidet sich, das glamouröse Leben als PR-Expertin in London aufzugeben und ihren vorgezogenen Ruhestand in den malerischen Cotswolds zu verbringen. Ein kleines Cottage in dieser idyllischen Gegend soll in Zukunft ihr Domizil sein und das Sprungbrett zum Glück werden. Doch wie das Leben so spielt, stellt sie schnell fest, dass die Jahre als ehrgeizige Einzelkämpferin sie ohne Freunde zurück liessen und Diplomatie nicht ihre Stärke ist. Diese Naturgewalt bricht über das kleine Carsley herein und die Einwohner wissen nicht, wie ihnen geschieht. Als erstes spannt Agatha ihrer Nachbarin die Putzfrau aus und schafft sich so ihre erste Feindin. Auch andere Versuche, Teil der Dorfgemeinschaft zu werden, geht sie ähnlich energisch an und fühlt sich zunehmend isoliert.


    Als sie von dem jährlichen Backwettbewerb erfährt, steht fest, dass sie teilnehmen und GEWINNEN muss - so dass alle Frauen des Dorfs sie als perfekte Hausfrau kennen und schätzen lernen. Dass sie keinerlei hausfrauliche Qualitäten besitzt, ist nur ein kleines Problem, welches ihrer Sternstunde nicht im Weg stehen kann. Am Tag vor dem Dorffest fährt sie nach London zum Pie-Bäcker ihres Vertrauens und nimmt die erstandene Quiche mit zurück in die Cotswolds. Trotz dieses Traums von Quiche gewinnt sie nicht und als zudem einer der Schiedsrichter tot aufgefunden wird - vergiftet durch ihre Quiche - muss Agatha sich beweisen. Sie macht sich daran, ihren Namen reinzuwaschen!


    Mittlerweile habe ich die ersten drei Bände über Agatha gelesen und sie alle bestechen durch ihren Wohlfühlfaktor. Unaufgeregt wie das Leben in der Provinz, aufgepeppt durch Agathas Kopf-durch-die-Wand-Mentalität und entschiedenes, mitunter rücksichtsloses, Verhalten wird man in eine amüsante und doch spannende Atmosphäre eingemummelt. Liebevoll geschildert, mit leisem Humor und einer leicht exzentroischen Hauptfigur, findet man sich schnell in einer behaglichen Umgebung.


    M. C. Beaton (Pseudonym der Liebesromanautorin Marion Chesney) hat inzwischen 21 Bände geschrieben und ich plane, sie nach und nach alle zu lesen, auch wenn ich befürchte, dass sie irgendwann zu vorhersehbar werden. Bisher jedoch sind Agatha und die Einwohner von Carsley noch charismatisch genug!


    Erwartet nicht zu viel Anspruch - dafür sind Plots und Charaktere zu flach. Aber manchmal braucht man ja was zum Ablenken und unterhalten. Gut für heisse Sommertage oder eingekuschelte Abende vorm Kaminfeuer. Das kleine Format eignet sich hervorragend als Handtaschenlektüre und Busfahrten.


    Soweit ich weiss, ist bisher keiner der Bände übersetzt worden:


    Agatha Raisin and the Quiche of Death (1992)
    Agatha Raisin and the Vicious Vet (1993)
    Agatha Raisin and the Potted Gardener (1994)
    Agatha Raisin and the Walkers of Dembley (1995)
    Agatha Raisin and the Murderous Marriage (1996)
    Agatha Raisin and the Terrible Tourist (1997)
    Agatha Raisin and the Wellspring of Death (1998 )
    Agatha Raisin and the Wizard of Evesham (1999)
    Agatha Raisin and the Witch of Wyckhadden (1999)
    Agatha Raisin and the Fairies of Fryfam (2000)
    Agatha Raisin and the Love from Hell (2001)
    Agatha Raisin and the Day the Floods Came (2002)
    Agatha Raisin and the Case of the Curious Curate (2003)
    Agatha Raisin and the Haunted House (2003)
    Agatha Raisin and the Deadly Dance (2004)
    Agatha Raisin and the Perfect Paragon 2005)
    Love, Lies and Liquor: An Agatha Raisin mystery (2006)
    Kissing Christmas Goodbye: An Agatha Raisin mystery (2007)
    Agatha Raisin and a Spoonful of Poison (2008 )
    Agatha Raisin: There Goes the Bride (2009)
    Agatha Raisin and the Busy Body (2010)

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Habe heute zufällig den ersten Band in deutscher Übersetzung in die Hände bekommen.

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • Kurzweilige Unterhaltung, die mich oft zum Schmunzeln brachte


    Wieder einmal ließ ich mich von einem Cover locken. Die Kirche und der Blick auf den Friedhof im Dämmerlicht hatten etwas an sich, das mich näher schauen ließ. Den Ausschlag für die Begierde gab dann die Kurzbeschreibung, die mir sagte, dass ich mit diesem Krimi auf der heimischen Couch ins Herz Englands reisen werde. Meine Frage wer der Autor

    M. C. Beaton ist,


    beantworteten die Verlagsinfos. M. C. Beaton ist eines von zahlreichen Pseudonymen der 1936 geborenen schottischen Schriftstellerin Marion Chesney, die früher für verschiedene britische Zeitungen als Theaterkritikerin und Journalistin tätig war. Schon lange widmet sie sich ganz der Schriftstellerei und ist mit ihren Krimireihen sehr erfolgreich.


    Agatha Raisin und der tote Richter


    Agatha Raisin ist 53 und eine erfolgreiche PR-Managerin in London als sie beschließt in den Ruhestand zu gehen und sich ihren Kindheitstraum zu erfüllen. Ein Cottage in einem beschaulichen Dörfchen im Cotswolds. So verkauft sie ihre Firma und zieht kurzerhand nach Carsley. Doch irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Die Einheimischen sind zwar bis auf wenige Ausnahmen nett, aber Agatha spürt, dass sie nicht dazu gehört. In ihrer Verzweiflung nimmt sie sogar an einem Quiche-Wettbewerb teil. Natürlich ist die von ihr eingereichte Spinat-Quiche nicht selbst gemacht, sondern stammt aus einem Feinkostgeschäft in Chelsea. Bedauerlich ist nur, dass der Preisrichter unmittelbar nach dem Verzehr genau dieser Quiche eine Vergiftung erleidet und stirbt…

    Britisches Landleben


    Die nicht ganz einfache Hauptprotagonistin punktete bei mir schon auf den ersten Seiten. Allerdings ganz subjektiv, weil sie einen Saab fährt (seit unserer 2009 auf der Autobahn starb, vermisse ich ihn schmerzlich, fahre aber aus ökonomischen Gründen inzwischen eine andere Marke). Auch ihre Erkenntnisse zu geeignetem Lesestoff brachten mich zum schmunzeln. Ich kenne persönlich genügend Leute, die ebenfalls nur solche Bücher lesen, mit denen sie sich intellektuell darstellen können. Zumindest behaupten sie, dass sie nichts anderes lesen und verdammen in der Öffentlichkeit alles Triviale. In jedem Fall fand ich durch den bildhaft flüssigen Schreibstil sofort ins Geschehen hinein.


    Der Kriminalfall an sich, war jetzt nicht ganz so spektakulär und aus ermittlungstechnischer Sicht auch bestimmt nicht ganz ernst zu nehmen. Dafür war es aber überaus lustig, Agatha beim Einleben in die dörfliche Gemeinschaft zu beobachten. Sie nahm erst ein Fettnäpfchen nach dem anderen, kam aber nach und nach immer besser mit den Einheimischen aus.


    Ihr Engagement im Damenclub der Gemeinde verhalf ihr dann sogar zur ordentlichem Ansehen. Dabei nahm sie sogar ein paar Sachen auf sich, bei denen ich mit Sicherheit ausgetickt wäre. In jedem Fall ist es in diesem Dörfchen eigentlich wie überall. Es gibt solche und solche Menschen. Nur dass man sich wenn jeder jeden kennt etwas schwerer aus dem Weg gehen kann.


    Belustigend fand ich auch die Stellen, in denen deutlich wurde, wie schnell sich auf dem Lande Nachrichten verbreiten. Wenn ich das selbst in meinem Heimatdorf nicht schon am eigenen Leib verspürt hätte, würde ich das für übertrieben halten, Ist es aber nicht. Zum Ende hin wurde es dann sogar noch einmal richtig spannend.


    Dieser Reihenauftakt hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Wie bereits erwähnt, sollte man die Ermittlungen nicht ganz ernst nehmen. Das Drumherum und die malerische Kulisse haben mich aber belustigt und teilweise auch fasziniert. Auf Wikipedia habe ich gesehen, dass es in Originalsprache schon 22 Teile gibt. Im Februar wird mit „Agatha Raisin und der tote Tierarzt“ der Zweite in deutscher Übersetzung erscheinen. Bei mir ist der jedenfalls vorgemerkt!
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ein Tag ohne Lesen ist für mich ein Tag ohne Entspannung!

    Einmal editiert, zuletzt von antjemue ()

  • Ich kann mich den vorhergehenden Rezensionen nur anschließen: ein humorvoller, aber doch spannender Krimi. Was ich angenehm fand, war das der Humor nicht so klaumaukig rüber kam, sondern immer sehr fein und eben very British war. Das Einzige, das mich ab und ab gestört hat, aber eigentlich nicht weiter ins Gewicht fällt, ist die Formulierung "krähte er" in Bezug auf Agathas Freund Roy (wobei ich mir nicht sicher bin, ob "Freund" wirklich die richtige Bezeichnung ist). Vielleicht soll es der Charakterisierung dienen, nach dem fünften Mal ist es mir sauer aufgestoßen.
    Aber das ist kein Grund, die anderen Teile nicht zu lesen- allein schon deshalb, weil ich wissen will, wie es mit all den Leuten weitergeht! "Der tote Tierarzt" (passabel aus dem englischen übersetzt, da heißt es ja "vicious vet") wartet schon in meinem Bücherregal auf mich.

    Es gibt nichts Mächtigeres als eine gut erzählte Geschichte.

    -Tyrion Lannister in der Serie Game of Thrones


    :study: So many books. So little time. :study:

  • Inhalt/Klappentext:
    Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds – davon hat Agatha Raisin schon immer geträumt. Jetzt ist dieser Wunsch endlich wahr geworden. Womit die Ex-PR-Beraterin allerdings nicht gerechnet hatte, ist die Abneigung ihrer neuen Nachbarn: Die Dörfler wollen offenbar lieber unter sich bleiben! Doch Agatha ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Um Eindruck zu schinden, reicht sie beim örtlichen Backwettbewerb eine Feinkost-Quiche ein, die sie als ihre eigene ausgibt. Dumm ist allerdings, dass einer der Preisrichter stirbt und in Agathas Quiche Gift gefunden wird. Nun muss sie nicht nur zugeben, dass sie gemogelt hat, sondern auch versuchen, den Mordverdacht gegen sich auszuräumen.



    Meine Meinung:
    Fremdschäm-Alarm!


    Ich hatte mir das Buch besorgt, weil es als Wohlfühlbuch beschrieben wurde und ich ähnliches erwartet hatte wie die Bücher mit „Tante Dimity“.
    Leider ist dieses Buch, außer dass es ebenfalls in den Cotswolds spielt, meilenweit von der Dimity-Reihe entfernt. Dass dies so ist, hätte man auch schon an dem sehr dunkel gestalteten Cover erkennen können…


    Die Hauptakteurin Agatha war mir von Anfang an mit ihrer rücksichtslosen Vorgehensweise in allen Dingen sehr unsympathisch. Zudem stolpert sie von einer Peinlichkeit in die nächste unangenehme Situation, so dass ich mich mehrfach gezwungen sah, Seiten zu überblättern, weil ich sowas einfach nicht lesen kann. Völlig unrealistisch wird die Geschichte dann, als Agatha von jetzt auf gleich ihren Gemeinsinn entdeckt und plötzlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit anfängt zu Heulen. Es ist mir rätselhaft, was der junge Dorfpolizist Bill Wong in Agatha sieht, weshalb er sie ständig besucht und sich um sie kümmert. Und als Krönung dann noch Agathas ehemaliger Assistent Ron, der gar nicht genug von der englischen Landidylle bekommen kann und seiner gewesenen Chefin in Sachen Peinlichkeit um nichts nachsteht.


    Ich habe keinen dramatischen Kriminalfall erwartet und deshalb hat mich die eher vor sich hin plätschernde Story nicht gestört, aber mit den Personen bin ich einfach nicht warm geworden, weshalb für mich die weiteren Bände der Reihe nicht in Frage kommen.

  • Das Verhalten der Charaktere wirkte auf mich auch sehr willkürlich, die Beweggründe sind jedenfalls bei keinem so richtig nachvollziehbar und Agatha selbst hätte im Ansatz eine wirklich interessante Hauptdarstellerin werden können, wenn sie nicht plötzlich der reine Wankelmut überkommen hätte. Dass sie nicht die Netteste ist, stört mich dabei gar nicht so, aber z. B. die Sofort-Verliebtheit zum neuen, gutaussehenden Nachbarn passt überhaupt nicht zu ihr. Seitenweise ändert sich ihre Absicht, entweder im Dorf zu bleiben oder zurück nach London zu gehen. Und zack, entfleucht ihr einfach so der Satz, dass beim "nächsten Mal" dieselben Fehler nicht gemacht werden, was sich aufs Ermitteln in Kriminalfällen beziehen soll, wobei bisher von solchen Ambitionen gar nicht die Rede war. Schließlich stand sie hier selbst unter Mordverdacht und wie sie nun darauf kommt, dass sie das Kriminalisieren zu ihrem neuen Hobby machen will, das kann man nicht nachvollziehen. Eine Miss Marple ist Agatha jedenfalls nicht.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eine Miss Marple ist Agatha jedenfalls nicht.

    Das ist sie definitiv nicht aber... mir hat sie trotzdem sehr gut gefallen :applause::lol: Ich fand gerade ihre sehr direkte Art super und auch die Tolpatschigkeit passt irgendwie zu ihr.
    Ich mag auch die Beschreibungen der ländlichen Umgebung und auch die schrulligen Dorfcharaktere. Fand da nichts peinlich oder gar zum fremd schämen. :shock: Ich habe aber auch nur einen kleinen leichten Krimi erwartet und kein psychologisches Meisterwerk mit immensen Tiefgang.
    Das ist ein Buch wo ich abends mit dem reader auf der Couch oder im Bett einfach nur entspanne. Das hab ich erwartet, nicht mehr und nicht weniger. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt, den zweiten Band der Reihe hab ich gestern bereits noch begonnen. Die einzige Sache die ich jetzt auch komisch fand war diese Verliebtheit in den neuen Nachbarn. Damit kann ich aber leben. Von mir bekommt Agatha :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das ist sie definitiv nicht aber... mir hat sie trotzdem sehr gut gefallen :applause::lol: Ich fand gerade ihre sehr direkte Art super und auch die Tolpatschigkeit passt irgendwie zu ihr.Ich mag auch die Beschreibungen der ländlichen Umgebung und auch die schrulligen Dorfcharaktere. Fand da nichts peinlich oder gar zum fremd schämen. :shock: Ich habe aber auch nur einen kleinen leichten Krimi erwartet und kein psychologisches Meisterwerk mit immensen Tiefgang.
    Das ist ein Buch wo ich abends mit dem reader auf der Couch oder im Bett einfach nur entspanne. Das hab ich erwartet, nicht mehr und nicht weniger. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt, den zweiten Band der Reihe hab ich gestern bereits noch begonnen. Die einzige Sache die ich jetzt auch komisch fand war diese Verliebtheit in den neuen Nachbarn. Damit kann ich aber leben. Von mir bekommt Agatha :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Na da bin ich ja gespannt - ich habe mir den ersten Band im Original dieses Jahr gekauft und hoffe auf eine unterhaltsame Lektüre mit einem Kriminalfall der zum Miträtseln anhält.

  • Na da bin ich ja gespannt - ich habe mir den ersten Band im Original dieses Jahr gekauft

    Viel Spass und ich bin dann auf Deine Meinung gespannt :wink: Siehst ja diese gehen durchaus recht auseinander. Allerdings haben, wenn Du mal in die Sternebewertungen schaust, auch noch andere User das Buch bereits schon gelesen aber leider nichts dazu geschrieben. Ich finde das immer recht schade, wenn nur eine Sternebewertung erfolgt und so gar nichts dazu geschrieben wird. Muss ja keine grosse Rezi sein, da drücke ich mich selber auch immer gerne, aber ein paar Sätze eines Leseeindrucks sollte man doch eigentlich immer hinbekommen, oder ? Ist meine Meinung und ich handhabe das jedenfalls so.

  • Viel Spass und ich bin dann auf Deine Meinung gespannt :wink: Siehst ja diese gehen durchaus recht auseinander. Allerdings haben, wenn Du mal in die Sternebewertungen schaust, auch noch andere User das Buch bereits schon gelesen aber leider nichts dazu geschrieben. Ich finde das immer recht schade, wenn nur eine Sternebewertung erfolgt und so gar nichts dazu geschrieben wird. Muss ja keine grosse Rezi sein, da drücke ich mich selber auch immer gerne, aber ein paar Sätze eines Leseeindrucks sollte man doch eigentlich immer hinbekommen, oder ? Ist meine Meinung und ich handhabe das jedenfalls so.

    Ich bitte Dich - ich bin Blogger. Natürlich schreibe ich eine Rezension dazu :friends:
    Bei Büchern, die ich nicht rezensiert habe und die ich nachträglich eintrage, gebe ich auch nur die Sternebwertung. Da kann ich mich gerade noch dran erinnern wie es mir gefallen hat, aber das war es dann auch schon :wink:

  • Die einzige Sache die ich jetzt auch komisch fand war diese Verliebtheit in den neuen Nachbarn.

    Ich bin schon ein bisschen zusammengezuckt, als Agatha ihre Vernarrtheit aus dem Nichts heraus so intensiv entwickelte. Ich finde, dass passt gar nicht so zu ihrem Charakter.
    Aber das Buch war ja nicht schlecht, nur reicht es bei mir nicht, um die Folgebände auch noch zu lesen.
    Für nette Unterhaltung zwischendurch ist der erste Band ausreichend.
    Ich hoffe, ich finde mal eine ähnliche Reihe, die mir einen Ticken bessser gefällt, vorzugsweise natürlich auch in good old England angesiedelt.

  • Ich hoffe, ich finde mal eine ähnliche Reihe, die mir einen Ticken bessser gefällt, vorzugsweise natürlich auch in good old England angesiedelt.

    Dann wäre vuelleicht die Tante Dimity-Reihe was für Dich. Da hatte ich vor Jahren mal die ersten beiden Bände gelesen.

  • ich habe gestern angefangen und hätte am liebsten die ganze Nacht gelesen.

    Nur blöd, dass ich heute arbeiten muß


    Unaufgeregt wie das Leben in der Provinz, aufgepeppt durch Agathas Kopf-durch-die-Wand-Mentalität und entschiedenes, mitunter rücksichtsloses, Verhalten wird man in eine amüsante und doch spannende Atmosphäre eingemummelt. Liebevoll geschildert, mit leisem Humor und einer leicht

    Aber genau DASS macht die Bücher aus. Super auf den Punkt gebracht Fezzig

  • Buchmeinung zu M. C. Beaton – Agatha Raisin und der tote Richter


    „Agatha Raisin und der tote Richter“ ist ein Kriminalroman von M. C. Beaton, der 2013 bei Bastei Entertainment in der Übersetzung von Sabine Schilasky erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Agatha Raisin and the Quiche of Death“ und ist 1992 erschienen.


    Zum Autor:
    M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M. C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.


    Klappentext:
    Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds - davon hat Agatha Raisin schon immer geträumt. Jetzt ist dieser Wunsch endlich wahr geworden. Womit die Ex-PR-Beraterin aus London allerdings nie gerechnet hätte, ist die Abneigung ihrer neuen Nachbarn: Die Dörfler wollen offenbar lieber unter sich bleiben! Doch Agatha ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Um Eindruck zu schinden, reicht sie beim örtlichen Backwettbewerb eine Feinkost-Quiche ein, die sie als ihre eigene ausgibt. Dumm ist allerdings, dass einer der Preisrichter stirbt und in Agathas Quiche Gift gefunden wird. Nun muss sie nicht nur zugeben, dass sie gemogelt hat, sondern auch versuchen, den Mordverdacht gegen sich auszuräumen.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist ein Cosy, auch wenn die Hauptfigur Agatha Raisin zuerst alles andere als sympathisch wirkt. Sie vertraut der Anziehungskraft des Geldes und so hat sie ein klischeehaft eingerichtetes Cottage erworben. Die Putzfrau wird von der Nachbarin abgeworben und der Wettbewerb um die beste Quiche soll durch ein in London erworbenes Exemplar gewonnen worden.
    Doch es funktioniert nicht und der Richter über die Quiches stirbt nach dem Genuss ihrer Quiche.
    Es dauerte etwas, aber dann hat mich die Figur Agatha Raisin gefangen genommen. Sie ist es gewohnt sich durchzusetzen, auch wenn die Methoden manchmal zweifelhaft sind. Sie ist eine einsame Frau, die in eine Gemeinschaft aufgenommen werden will. Dabei eckt sie immer wieder an, bis sie sich aufmacht, einfach als normale Dorfbewohnerin aufzutreten. Agatha ist einfach erfrischend gezeichnet mit ihren reichlich Ecken und Kanten, aber ihr Wille macht sie trotzdem sympathisch. Es gibt faszinierende Nebenfiguren wie den halbchinesischen Polizisten, ihren ehemaligen Assistenten aus der PR-Agentur oder das ältere Ehepaar aus der Siedlung im Nachbarort. Vieles ist etwas überzeichnet, aber doch macht es Spaß, der Geschichte zu folgen. Das ruhige Dorfleben wird enttarnt und es gibt etliche Unruhestifter, die an das Tageslicht gezerrt werden. Und natürlich macht sich Agatha auf, den Mörder des Preisrichters zu finden.
    Der Schreibstil ist erfrischend, die Geschichte voller Humor und auch ernste Themen werden angesprochen. Der Spannungsbogen flacht zwischendurch schon mal ab, aber am Ende wird eine plausible Lösung präsentiert.


    Fazit:
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise wie eine Parodie auf das friedliche Landleben wirkt. Die Gestaltung der Figuren ist das große Plus, der Kriminalfall rückt schon mal in die zweite Reihe. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und humorvoller Geschichten.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • 1. Klappentext

    Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds - davon hat Agatha Raisin schon immer geträumt. Jetzt ist dieser Wunsch endlich wahr geworden. Womit die Ex-PR-Beraterin aus London allerdings nie gerechnet hätte, ist die Abneigung ihrer neuen Nachbarn: Die Dörfler wollen offenbar lieber unter sich bleiben...


    Doch Agatha ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Um Eindruck zu schinden, reicht sie beim örtlichen Backwettbewerb eine Feinkost-Quiche ein, die sie als ihre eigene ausgibt. Dumm ist allerdings, dass einer der Preisrichter stirbt und in Agathas Quiche Gift gefunden wird. Nun muss sie nicht nur zugeben, dass sie gemogelt hat, sondern auch versuchen, den Mordverdacht gegen sich auszuräumen.


    2. Meine Meinung:

    Die Autorin weiß es, uns die doch sehr spezielle Agatha näher zu bringen. Aus der kleinen, schüchternen Agatha, lässt die Autorin die kämpferische Agatha Raisin entstehen und als Leser erlebt man förmlich das Erwachsenwerden.

    Wer hier Mord und Tatschlag erwartet, wird wohl sehr enttäuscht sein, da der Mord sehr leise passiert. Aber nicht unspektakulär. Und die witzigen Sequenzen lasssen den Leser dann und wann auch schmunzeln. Ich darf nur an die Szene erinnern, als Agatha den wartenden Mann wegschubst, um schnell ins Taxi zu kommen. "Ich habs zuerst gesehen". Aber auch die Idee, mit der Täuschung über die Herstellung der Quiche fand ich sehr witzig. Ich konnte mir auch richtig vorstellen, wie Agatha in der Küche stand, und schnell versucht hat, irgendetwas zusammen zu rühren, damit der Polizist nur nicht den Betrug wittert. Aber Pech gehabt!

    Für mich ist dieses der perfekte Serieneinstieg und bestimmt nicht das letzte Buch der toughen britischen Ermittlerin, das ich lesen werde.


    3. Preis/Leistung:


    ebook: 6,99 € bei 1224 KB (ca. 256 Seiten)

    Taschenbuch: 8,99 €

    ********************************************************************

    4. Leseempfehlung

    für Liebhaber der alten britischen Krimis.

    Weniger anzeigen


  • Von der Reihe hab ich in letzter Zeit einiges gehört und ich muss sagen dass der erste Band ein sehr angenehmer, leichter und unterhaltsamer Auftakt zu dieser langen Krimireihe war.


    Es geht um die 53jährige Agatha Raisin. Eine erfolgreiche PR Beraterin aus London, die in einen vorzeitigen Ruhestand und sich ihren Traum erfüllen möchte: ein Cottage in Cotswolds. Das idyllische Dörfchen macht optisch auch einiges her, was man sich von Beschaulichkeit und Gemeinschaft erwartet - doch nachdem Agatha eingezogen ist merkt sie schnell, dass sie von allen nur als Außenseiterin gesehen wird.


    Sie kämpft sehr darum, von den anderen "gesehen" und angenommen zu werden. Etwas, das ihr in ihrem ganzen Leben schon gefehlt hat, in dem sie sehr einsam war. In der Hektik und dem Stress ihrer arbeitsreichen Zeit in London konnte sie das gut unterdrücken; aber hier, in dieser ruhigen Gegend in der man viel mit den Gedanken alleine ist, kommen diese kleinen Erkenntnisse immer mehr ans Licht.


    Dabei ist Agatha Raisin keine einfache Person und es wundert nicht, dass sie eigentlich keinen einzigen echten Freund hat. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, hat sich ein stures Durchsetzungsvermögen selbst anerzogen und sagt jedem ehrlich und schroff ihre Meinung ins Gesicht. Aber auch wenn immer gerne die Wahrheit so hoch gepriesen wird: selbst Agatha merkt recht schnell, dass sie damit hier nicht weiterkommen und im Dorf angenommen wird.


    Anfangs gibt es auch wenige Dialoge, was ihre Einsamkeit noch unterstreicht. Erst nach und nach kommen Kontakte zustande und sogar ihr ehemaliger Mitarbeiter Roy aus London kommt zu Besuch - ein liebenswürdiger Querkopf, der mir allerdings zu überdreht wirkt.

    Manchmal plätschert die Handlung zwar etwas dahin, dafür ist sie an anderen Stellen aber gut gestrafft und hat zwar nicht so viel Spannung wie erwartet, aber einen angenehmen Unterhaltungswert. Ich hab das Buch jedenfalls ungerne aus der Hand gelegt.

    Auch der Fall selbst war natürlich interessant und man konnte gut mitraten, was hinter dem Unfall oder Mord steckt.


    Besonders schön fand ich ja, dass hier noch keine Handys oder ähnliches aktiv sind. 1992 ist das Buch ja erstmals erschienen, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wann das genau aufkam.


    Jedenfalls war das angenehm, dass Agatha sich abends in ihrem Cottage mit Lesen behilft, lange Spaziergänge macht oder sich auch ins Pub im Dorf wagt, um sich die Zeit zu vertreiben. Ohne Computer und lästige social media Verpflichtungen. Vor allem als sie einen Straßenatlas zu Hilfe nimmt um etwas zu suchen wo sie mit dem Auto hinfahren muss, das wirkt total allerliebst :)


    Auch wenn die Progatonistin keine Liebe auf den ersten Blick ist bin ich sicher, dass mir ihre Entwicklung in den weiteren Bänden gefallen wird. Es ist auf jeden Fall eine entspannende und vergnügliche Lesezeit und ich freu mich auf die weiteren Bände.


    Mein Fazit: 4 Sterne