Inhalt:
„Wilde Hunde“ erzählt die Geschichte von Ruben und Cameron Wolfe. Ruben und Cameron sind Brüder. Dieses Buch waren ursprünglich zwei Bücher. Erzähler ist Cameron Wolfe, der jüngere der beiden Brüder.
Im ersten Teil spielt der Boxkampf eine große Rolle. Die beiden Brüder nehmen an nächtlichen illegalen Boxkämpfen teil, um Geld zu verdienen.
Im zweiten Teil verliebt sich Cameron ausgerechnet in die Ex-Freundin seines Bruders.
Meine Meinung:
Markus Zusak ist in meinen Augen ein begnadeter Schriftsteller. Seine Bücher „Die Bücherdiebin“ und „Der Joker“ sind geniale Bücher, die immer einen Ehrenplatz in meinem Regal haben werden.
„Wilde Hunde“ sind seine ersten beiden Romane, mittlerweile zu einem Buch zusammengefasst. Dieses Buch hat mir anfangs nicht so gut gefallen wie seine beiden anderen Bücher. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, er muss sich erst mal warm schreiben. Aber irgendwann war er da, der unverwechselbare Schreibstil von Markus Zusak. Ich lese seine Worte wahnsinnig gerne.
Der erste Teil hat mich vom Thema her nicht besonders angesprochen, es ging ums Boxen. Aber mit jeder weiteren Seite war ich mehr von Zusaks Worten gefesselt.
Cameron erzählt dieses Buch. Sehr interessant fand ich die jeweiligen kursivgedruckten Kapitelenden. Cameron schreibt, ich würde mal sagen, eine Art Tagebuch. Er schreibt seine Gedanken nieder, in einer teils nachdenklichen Art, mal depressiv, mal poetisch. Diese Kapitelenden ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Im zweiten Teil steht dann die Liebesgeschichte und Cameron selbst im Vordergrund. Cameron verliebt sich in Octavia, die Ex seines Bruders. Eine einfühlsame, wunderschöne Liebe, die sich zwischen den beiden entwickelt. Wunderschön poetisch, melancholisch zu lesen.
Auch die Familie um Cameron und Ruben spielt eine große Rolle. Man erfährt einiges über den Zusammenhalt und die Probleme in der Familie. Ruben, der vermeintlich harte Kerl. Cameron, der Sensible, auf der Suche nach Liebe. Sarah, die Schwester, die droht abzurutschen.
Es gibt ein paar Zeilen, die mir sehr gut gefallen haben. Ich hab sie als Spoiler geschrieben, obwohl sie vom eigentlichen Inhalt nicht viel verraten.
Die Zeit wird es zeigen. Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln scheint, oder? Die Zeit läuft, redet und das Schlimmste – irgendwann ist keine Zeit mehr da.
Ein Kämpfer kann ein Sieger sein, aber das macht aus einem Sieger noch keinen Kämpfer.
Stille…Die Stille hört sich an wie Versagen, wie ein Herz, das von innen heraus zerreißt. Von innen schleicht sie sich an. Sie kettet mich an und schaut zu, wie ich versuche, mich zu befreien. Ich befürchte, dass sie mich gleich verprügeln wird. Ich kann brüllen und zerren und ziehen, aber sie lässt mich nicht los. …
Ich kann dieses Buch nicht bedenkenlos jedem empfehlen. Nicht jedem wird dieser Schreibstil gefallen. Er ist ungewöhnlich, und unverwechselbar ein Zusak. Aber anders als „Die Bücherdiebin“ . Das Buch bekommt von mir , aber nur, weil es nicht das hohe Niveau der Bücherdiebin oder des Jokers hat. Aber daran sieht man, dass ein Autor sich auch von Buch zu Buch steigern kann, was hier eindeutig der Fall ist.