Anni Bürkl - Ausgetanzt

  • Inhalt:
    Berenike Roithers neuer Teesalon im beschaulichen Kurort Altaussee im Salzkammergut verlangt ihre volle Aufmerksamkeit. Doch bald wird sie aus der gewohnten Arbeit herausgerissen: Ihre Tanzlehrerin Caro, die am mystischen Hallstätter Gräberfeld ein keltisches Tanzritual abhalten wollte, wird tot aufgefunden - in der Mitte entzwei gesägt und in einem Friseursalon zur Schau gestellt. Auch Berenike fragt sich, wer so viel Hass gegen die engagierte Frauenhausmitarbeiterin hegte. Und plötzlich steckt sie selbst mitten in den Ermittlungen...


    Meine Meinung:
    "Ausgetanzt" ist der zweite Salzgutkammer-Roman von Anni Bürkl. Die Autorin nimmt Anschluss an ihr Erstlingswerk "Schwarztee" und lässt die Protagonistin Berenike wieder auf eigene Faust ermitteln. Diesmal enthält dieser Roman jedoch weniger Esoterik, was ich recht angenehm beim lesen empfand. Gefreut hat mich, das Tee weiterhin die Hauptrolle spielt. So enthält dieses Buch auch hier wieder Teerituale, Zeremonien und Zitate, und auch die Kapitel sind wieder in verschiedene Teesorten unterteilt.


    Gewalt gegen Frauen ist in dem Roman ein großes Thema. Berenike beschließt, sich mit wenigen Frauen die allesamt bereitsvom Schicksal geprüft sind, auf die Suche nach einem Frauenmörder zu machen und gerät so in Gefahr. Der Schreibstil ist weiterhin einfach, jedoch sind auch hier Berenikes Gedankensprünge vorhanden, so dass ich auch beim zweiten Roman, immer wieder mal inne halten musste.


    Die Protagonistin wirkt auf mich diesmal selbstbewusster und zielstrebiger. Immer wieder gibt es Rückblicke in den Roman "Schwarztee" , so dass ich der Meinung bin, dass man nicht unbedingt den ersten Roman gelesen haben muss, um "Ausgetanzt" zu verstehen.
    Detailliert tauchen hier verschiedene Handlungsstränge und Schicksale auf, und werden ineinander so verwoben das alles am Ende ein Gesamtbild ergibt.
    Herrlich ist es zu lesen wie die Personen mit "Hinterwäldler-Gedanken" ausgestattet sind, eben jenes typische Dorfdenken voller Vorurteile. Der österreichische Dialekt ist auch hier vertreten und ab und an kommen mal englische Phrasen vor.


    Anni Bürkl lässt meiner Meinung nach oftmals Ironie erkennen und mir erscheint ihr zweites Werk wesentlich knackiger und bissiger. 321 Seiten sorgen für gute und spannende Unterhaltung. Das Cover ist wieder einmal passend gewählt, und macht auch hier erneut Lust auf eine Tasse Tee.


    Fazit:
    Ein toller Teekrimi der dem ersten Roman "Schwarztee" in nichts nach steht. Wer Lust auf eine Tasse Tee und einen guten Krimi hat, sowie einen gedanklichen Ausflug nach Österreich, der sollte diesen Roman unbedingt lesen.
    Anni Bürkl ist Wienerin und wurde 1970 geboren. Seit 1991 ist sie als Autorin, Journalistin, Ghostwriter und Lektorin tätig, ab dem Jahr 2001 freiberuflich. Bisher erschienene Werke :
    "Schwarztee" und "Ausgetanzt"

  • Meine Meinung: Als Berenikes Tanzlehrerin tot aufgefunden wird, in der Mitte entzwei gesägt und in der Auslage des Friseursalons zur Schau gestellt, ist die Besitzerin des neuen Teesalons wieder mitten in den Ermittlungen. Sehr schnell muss sie feststellen, dass die ermordete Tanzlehrerin nicht sonderlich beliebt war und eine ganze Reihe von Verdächtigen ein Motiv gehabt hätte ...


    Ertappt! Als leidenschaftliche Teetrinkerin hat mich die Tasse Tee auf dem Cover von Anni Bürkls Roman "Ausgetanzt" magisch angezogen. Da konnte auch die kitschig aussehende rosa Spieluhr mich nicht davon abhalten, das Buch zu lesen.


    Leider hat die Autorin so gar nicht meinen Geschmack getroffen. Dadurch, dass ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen habe, ist mir völlig entgangen, dass das Thema Esoterik einen hohen Stellenwert in den Büchern einnimmt und das allein findet schon keinen Anklang bei mir.


    Abgesehen davon, dass sich mir nicht erschlossen hat, warum die Betreiberin eines Teesalons einfach ungestört die Arbeit der Polizei übernehmen kann und diesen auch noch ganz dreist mitteilt, dass sie unfähig sind, den Fall zu lösen, war mir die Protagonistin schon gleich von Beginn an unsympathisch. Der Funke wollte einfach nicht überspringen und so manches Mal habe ich beim Lesen gedacht: Berenike, das mit uns läuft genauso wenig rund wie deine Beziehung zu Herrn Bezirksinspektor Jonas Lichtenegger.


    Der Plot der Geschichte liefert eine nette Grundlage - eine ermordete Frauenhausmitarbeiterin in der Auslage eines Friseursalons - daraus hätte man was machen können. Hier ist die Umsetzung leider nicht gut gelungen. Es mangelte an Spannung und die Ermittlungen von Berenike wirkten konstruiert und waren teilweise nicht nachvollziehbar. Mitfiebern und Miträtseln blieben auf der Strecke und auch die Auflösung des Falls hat mich nicht vom Hocker gerissen.


    Ich für mich habe leider feststellen müssen, dass dies für mich der "erste" und zugleich auch letzte Band aus der Reihe sein wird. Zwei Sterne vergebe ich aufgrund der Informationen zum Thema Tee. Eine nette Idee ist das kleine Teebrevier in Anhang des Romans.


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    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


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