Daniela Larcher - Die Zahl

  • Inhalt: (Fischerverlage)


    Die Ruhe in dem kleinen österreichischen Dorf Landau findet am 12.
    Dezember ein jähes Ende, als hinter der Kirche eine grausam
    verunstaltete Leiche gefunden wird.


    Der Tote hängt kopfüber an einem Baugerüst, in seine Stirn wurde die
    Zahl Zwölf geritzt. Chefinspektor Otto Morell, der sich eigens von Wien
    nach Landau hat versetzen lassen, um keine Gewaltverbrechen mehr
    bearbeiten zu müssen, steht vor einem Rätsel. Ein Mörder unter der
    Landauer Bevölkerung? Undenkbar. Hilfe bekommt Morell von der jungen
    Gerichtsmedizinerin Nina Capelli und von Leander Lorentz, einem Freund
    des Toten. Gemeinsam versuchen sie das Rätsel um die mysteriöse Zahl
    Zwölf zu lösen. Doch noch bevor sie etwas in Erfahrung bringen können,
    hat der Mörder erneut zugeschlagen. Und wieder hat der Mörder die Zahl
    Zwölf groß in den Körper des Toten geritzt.



    Über die Autorin
    : (Fischerverlage)





    Daniela Larcher wurde 1977 in Bregenz geboren. Sie studierte Prozess-
    und Projektmanagement an der FH Vorarlberg und war anschließend zwei
    Jahre lang in der Werbebranche tätig. 2002 begann sie ein Studium der
    Archäologie an der Universität Wien und arbeitete parallel dazu im
    Bereich PR und Eventmanagement. Mitte 2006 zog sie nach New York, um
    dort für ein Jahr beim Verlag „powerHouse Books“ zu arbeiten. Seit Juli
    2007 ist sie wieder zurück in Wien, wo sie derzeit im Eventbereich tätig
    ist.




    Meine Meinung
    :


    Mit Otto Morell wurde hier die Figur eines gemütlichen, österreichischen Chefinspektors geschaffen, der einen anfangs an Komissar Kluftinger erinnern kann.
    Morell war eine Zeitlang in Wien beruflich tätig, und zwar im dortigen Dezernat für Gewaltverbrechen. Da ihm dies aber zuwider wurde, hat er sich in seinen Heimatort Landau versetzen lassen, ein beschauliches Bergdörfchen, deren "Verbrechen" aus Verkehrssünden und Verschandelungen der Weihnachtsdekoration besteht.
    Zeitlich spielt das Buch nämlich im tiefsten Winter in der Zeit vor Weihnachten.
    Und diese Ruhe wird durch den Fund der grausam zugerichteten und hinter der Kirche aufgehängten Leiche zerstört. Die Ruhe zerstört, der Chefinspector verstört. Am liebnsten würde er den Fall an die Innsbrucker Kollegen abgeben, die haben die Routine, das Personal und das Equipment und Morell möchte seinen beschaulichen Ort nicht in einen Schauplatz eines Mordes umfunktioniert sehen.
    Doch Bürgermeister Endres, dem es nur um den Tourismus geht, besteht darauf, dass Morell die Sache alleine und so unauffällig wie möglich lösen soll.
    Zudem ist die einzige Zufahrtsstraße, der Pass, fast vollständig zugeschneit und Innsbruck hat genug mit ihren eigenen Verbrechen zu tun, als noch Personal entsenden zu können. Die einzige Person, die abkömmlich sei, wäre die Gerichtsmedizinerin Nina Capelli, die unterwegs zu ihrem Italienurlaub, Morells Leiche vorweg sezieren soll, und dann weiter ihrem wohlverdienten Urlaub entgegenfahren soll.


    Natürlich kommt es anders als gedacht, der Pass ist endgültig zugeschneit, nichts geht mehr rein oder raus.
    Somit quartiert sich Capelli bei Morell ein und kommt unfreiwillig in die -nicht unangenehme- Gesellschaft Morells, an dem ein Haubenkoch verlorengegangen sei, zudem ist das Haus groß und gemütlich und als Unterhaltung ist noch der dicke Hauskater Fred zur Stelle.


    Noch einer, der Landau eigentlich den Rücken gekehrt hat, um der ländlichen Idylle zu entfliehen und in Wien als Dozent für Archäologie zu arbeiten, ist Leander Lorentz, ein ziemlich arroganter Schnösel, wie es scheint. Er kommt auch nur auf Bitten seiner Mutter zur Trauerfeier des ersten Opfers, da sie früher mal beste Freunde waren und er auch schon ein Verhältnis mit der jetzigen Witwe hatte. Rostet alte Liebe nicht?


    Auch Leander ist gefangen im eingeschneiten Dorf und muss nun das Beste daraus machen. Nach einem zweiten Mord, vor dem Leander ein Zettel mit Rätseln zukam, ist nun auch er in die Geschichte involviert und bietet Morell seine Hilfe an. Nach einigen Kabbeleien raufen sich die drei auch zusammen und haben nur den Wunsch, diesen wohl Serienkiller zu schnappen.
    Was natürlich ein wenig grotesk anmutet, denn der einzig wirkliche Polizist neben Morell ist Bender, sein Assistent.


    Man kann sich vorstellen, wie das alles vonstatten geht. Es gibt Höhen und Tiefen, einige Zufälle, ohne die die Ermittlungen nicht weiterkommen würden, etwas Privates, noch mehr ungeklärte alte Selbstmorde, die irgendwie mit den jetzigen Fällen zusammenhängen.



    Allesamt sind sie sehr symnpathische Charaktere, wirken manchesmal etwas konstruiert, aber darüber kann man hinwegsehen.
    Das ganze Buch dreht sich um die Zahl Zwölf, man erfährt auch viel geschichtliches und anderes Wissenswertes um diese Zahl, das einem bisher so wohl noch nicht bewusst gewesen war.



    Jeder kennt jeden in Landau, einige Verdächtige kristallisieren sich raus, doch am Ende ist doch immer alles anders als man denkt. Oder nicht?
    Mir hat dieser durchschnittliche Krimi ganz gut gefallen, einiges war schlüssig, einiges wollte schlüssig sein, aber alles in allem haben die Charaktere auch gut dazu beigetragen, einen netten Kriminalroman vor sich zu haben.
    Für gemütliche Lesestunden gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht