Paul Hoffmann - Die linke Hand Gottes/The Left Hand of God

  • Inhalt (Buchrücken):
    Das heilige Kloster des Erlöserordens ist ein trostloser ort, an dem Hoffnung und Freude unbekannt sind. Wer hierhergebracht wird, für den hat das Leben ein Ende. Die jungen Novizen, die diesen höllischen Ort betreten, müssen das schreckenerregende regime der Mönche ertragen. Gewaöt und Grausamkeit stehen an erster Stelle.
    Thomas Cale ist einer dieser unglückseligen Klosterschüler. Schon lange hat er seinen richtigen Namen vergessen. Jetzt nennen sie ihn Cale. Er kann sich an sein früheres leben nicht wirklich erinnern und er weiß nicht, was ihn noch alles erwarten wird. Aber eines weiß er: Niemals werden sie ihn unterkriegen. Seine Zeit wird kommen und dann wird er sich rächen.


    Meine Meinung:
    Aufgrund der groben Zusammenfassung auf dem Buchrücken hatte ich erwartet, dass die Geschichte hauptsächlich im Kloster spielt und zeigt, wie sich Cale dort entwickelt. Doch das Buch steigt zu einem Zeitpunkt ein, als Cale schon 14 Jahre alt ist und kurz vor seiner Flucht steht. Die meiste Zeit befindet man sich in einem Ort namens Memphis, in dem Cale und seine zwei „Freunde“ Unterschlupf vor den Erlösermönchen suchen. Doch das ist nicht der einzige Grund, der Cale in Memphis hält. Es gibt da auch noch das Mädchen Arbell Schwanenhals ...


    Ich war etwas irritiert darüber, warum das Buch „Die linke Hand Gottes“ heißt. Den Grund dafür erfährt man leider erst auf den letzten 10 Seiten und wahrscheinlich im zweiten Teil.


    Mit dem Hauptcharakter Cale konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden. Anfangs wirkt er noch interessant und geheimnisvoll, mit der Zeit kommen immer seltsamere Seiten zum Vorschein. Das liegt wahrscheinlich an seiner Erziehung im Erlöserorden. Trotz dieses Wissens ist er mir dennoch nicht ans Herz gewachsen. Ein Beispiel: „Arbell Schwanenhals findet Cale, der begeistert von ihr ist, abstossend und deswegen möchte er ihr Höllenqualen durch seine Anwesenheit bereiten.“ Auch werden die Gefühle und Gedanken der Charaktere für mich nicht ausreichend genug beschrieben.


    Mich hätte interessiert, in welche Zeit man das Buch einordnen kann. Es werden z.B. Orte wie Odessa oder das Land Norwegen erwähnt, aber viel mehr erfährt man über die zeitliche Einordnung nicht.
    Desweiteren habe ich das Buch bei Thalia aus der Fantansyabteilung gefischt, wurde in dieser Hinsicht leider etwas enttäuscht. Ein wirklicher Fantasyroman war das für mich nicht.


    Ein weiterer Punkt, der mich, egal bei welchem Buch, immer stört, sind die „Anmerkungen“ des Autors. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich mich in die Geschichte und die Welt hineinversetzen. Wenn dann der Autor mit irgendwelchen Sätzen dazwischenfunkt, stört mich das ungemein und reißt mich aus meiner Illusion. So geschehen auch in diesem Buch, wobei es sich aber doch noch sehr in Grenzen hält.


    Insgesamt ein Buch, dass man gerne mal zwischendurch lesen kann, aber nicht muss, denn es gibt schönere Bücher. :D


    Bewertung:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mir wurde dieses Buch von einer Freundin empfohlen, sie war sehr begeistert davon. Da sieht man wieder wie unterschiedlich die Meinungen sein können :wink:
    Werde es auf jeden Fall auch mal lesen und mir ein Bild davon machen!

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe allerdings noch nicht so viele Bücher aus dem Bereich Fantasy gelesen und habe daher nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten. Dass man die Geschichte weder räumlich noch zeitlich irgendwo einordnen konnte, hat mich weniger gestört. Die Figur des Cale fand ich schon recht interessant. Ich freue mich schon auf die nächsten beiden Teile und hoffe, es dauert nicht allzu lange bis die erscheinen.

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • :idea: ISBN im Startbeitrag nachgetragen... :wink:

    Hatte ich die vergessen ? Ist mir gar nicht aufgefallen :shock:



    Zitat

    Solitude:
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe allerdings noch nicht so viele Bücher aus dem Bereich Fantasy gelesen und habe daher nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten.

    Freut mich, dass dir das Buch gefallen hat. Ich denke, dass es dabei keine Rolle spielt, wieviele Fantasybücher du bereits gelesen hast. Hauptsache es hat dir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. :study:

  • Cale und seine beiden Freunden können nach langen Jahrend er
    Quälereien endlich aus einem sadistischen Mönchskloster fliehen- nur um in
    einen noch größeren Hexenkessel zu geraten. Gerade Cale, der zwar ein
    militärisches Genie ist, aber vollkommen kaltblütig mordet und verstümmelt,
    kann kaum mit anderen Menschen umgehen. So scheitern alle Versuche, sich eine
    neue Existenz aufzubauen, und enden in einem Desaster.



    Trotzdem ist Cales Werdegang aufrührend und trotz seiner
    Gefühlskälte doch emotional ergreifend geschrieben- man kann sich kaum
    ausmalen, was einem Jungen durchlebt haben muss, um so gewissenslos zu werden.
    Cale muss seinen Platz zwischen, stolzen hochmütigen Adeligen und religiösen
    Fanatikern finden- und endlich entdecken, was es heißt zu leben. Ein spannendes
    Abenteuer, bisweilen überaus grausam und blutig, aber durchweg fesselnd; eher
    historisch als im Fantasy-Genre einzuordnen.

  • Ich habe in einer Zeitschrift (Abenteuer&Phantastik, Nautilus) ein Interview gelesen in dem der Autor erklärt warum das Buch so ist, wie es ist.


    Es beruht größtenteils auf echten Erfahrungen die der Autor einfach in ein Fantasygewandung gesteckt hat. Er selbst war nämlich in einem "Kloster" (Internat) in dem viele grausame Sachen passiert sind. Ich fand das wirklich sehr interessant und (um es einfach und banal auszudrücken) krass, was wohl alles dort passiert ist.


    Ich denke, wenn man man das Buch liest nachdem man das Interview gelesesn hat, sieht man das eventuell in einem anderen Licht. Zumindest möchte ich aufgrund des Interviews nun unbedingt das Buch lesen.

  • Ich habe es gestern als mein Februar 2012 Challenge Buch fertig gelesen.
    Wie so oft, kann ich die überschwenglichen Rezensionen nicht teilen. Mein Geschmack ist anscheinend wirklich seltsam. :wink: Ich fand das Buch an sich nicht schlecht, aber auch nicht soooooo überragend.
    Teilweise ist mir das Lesen echt leicht gefallen, teilweise fand ich es sehr, sehr mühsam. Vor allem die Kampfbeschreibungen mochte ich gar nicht und den offenen Schluss, bzw. dass da gar kein Schluss war, sondern das Buch einfach mittendrin aufgehört hat. Somit muss man den zweiten Teil lesen, um überhaupt zu erfahren, wie es weitergeht.
    Der Hauptcharakter Cale, war mir ein Rätsel. Ich kann nicht sagen, ob ich ihn mag oder nicht. Was mich auch gestört hat sind diverse Figuren die auftauchen aber keinen oder nur ganz geringen Einfluss auf die Handlung in diesem Buch haben. Vielleicht werden die erst im zweiten Teil wichtig, sofern sie nicht schon im ersten Teil gestorben sind. Ob ich den allerdings lesen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Momentan eher nicht.
    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich möchte mir demnächst den 2.Teil holen. Cale hat mir anfangs nicht sonderlich zugesagt und nur gegen Ende hin konnte ich mich mit ihm anfreunden und wollte dann auch unbedingt wissen wie es weitergeht, da hat es mich doch leicht enttäuscht, weil es mitten in der Handlung auf einmal aufhörte.. Es hat mich aber immer wieder verwundert was die Hauptperson alles miterleben musste, um so grausam und kaltherzig zu sein. Alles in allem kann ich sagen, dass es zwar etwas brutal geschrieben ist, aber es daduch auch für mich "lebendig" wurde, da nicht alles veschönigt und eben auch mal grausam dargestellt wurde.

    SuB zu Anfang 2023: 125

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