Die Autorin: Gail Giles ist Lehrerin in Texas, wo auch ihr Buch spielt. Die Idee für das Buch bekam sie aus einem Gespräch unter Schülerinnen, das sie zufällig mitgehört hat, in denen es darum ging, einen Außenseiter zu einem Mitglied einer Clique zu machen.
Klappentext:
Rob hatte Lance vom zweiten Tag an auf dem Kieker gehabt. Ich glaube, es hatte was damit zu tun, dass Rob gleich am ersten Tag die Jahrbücher durchforstet hatte. Als er immer wieder auf das Bild von Lance stieß, wusste er, wen er besiegen musste. Aber vielleicht musste er ihn gar nicht besiegen. Vielleicht musste er ihn vernichten.
Aufbau: Ich habe die Taschenbuch-Version gelesen, diese hat etwa 250 Seiten und besteht aus 28 Kapiteln. Jedes Kapitel beginnt mir einem Zitat einer Person, alle auf den Inhalt des Buches bezogen, meistens betrifft das Zitat das folgende Kapitel, in dem man die betreffende Person manchmal erst kennenlernt. Das Buch ist aus der Perspektive von Young Stewart geschrieben, einem Highschool-Schüler, den ich auf etwa 17-8 Jahre schätze, ich hab allerdings nicht dem Amerikanischen Schulsystem nachgerechnet.
Handlung: Rob fällt Young bereits am ersten Tag auf, als dieser neu in die Schule kommt. Er stellt ihm seine Freunde, Coop und Bobster genannt, vor und freundet sich mit ihm an. Vom ersten Augenblick ist etwas anders an Rob, doch niemand weiß wirklich, was es ist. Er ergreift sofort Initiative und setzt sich zum Ziel, den bisher beliebtesten Schüler, Lance, vom Podest zu stoßen. Dazu braucht Rob beängstigend wenig Zeit, doch alle erklären es sich mit seinem Wesen: sympathisch, direkt, entschlossen und so interessiert an allen.
Der Klappentext verrät eigentlich nur den ersten Teil der Geschichte. Dass Robs nächstes Ziel ist, den unbeliebtesten Schüler zum beliebtesten küren zu lassen, kommt überraschend für den Leser, aber zieht ihn doch sofort in seinen Bann.
"Es war leicht, Simon Glass zu hassen. Ich wusste nie genau, warum, er hatte einfach zu viele Macken. Ich glaube, wir hassten ihn alle aus verschiedenen Gründen, aber das wurde uns erst klar, als wir ihn umbrachten."
So lauten die ersten Zeilen des Buches und obwohl damit der Gedanke verbunden ist, dass alles schon verraten ist, lohnt es sich wirklich, weiter zu lesen.
Der Kreis der Hauptpersonen besteht aus Young, Rob, Coop, Bobster, Simon und vielleicht auch Ronna, in die sich Young so sehr verliebt hat. Jeder hat einen Part in einem Spiel, dessen Regeln den meisten viel zu spät klar werden.
Die Clique der Jungen bekommt mit Simon ein neues Mitglied und der Leser bekommt schon bald zu spüren, dass in diesem ehemaligen Außenseiter viel mehr steckt, als sie ihm zugetraut hätten. Und das hat keinesfalls nur gute Folgen.
Eigene Meinung:
Mit Young konnte ich mich teilweise sehr gut identifizieren, nicht aufgrund seiner Geschichte, sondern aufgrund seines Charakters.
Der Titel lässt zwar den Schluss zu, in diesem Buch ginge es nur um Gewalt, Hass und die "übliche Jugendkriminalität in Amerika", dies ist jedoch keineswegs der Fall. Vielmehr versteht es die Autorin, die Situation immer wieder ein wenig aufzulockern, aber dennoch spinnt sich eine ungute Ahnung durch das ganze Buch. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch die Zitate an den Kapitelanfängen haben das Ganze spannend gemacht.
Gegegn Ende musste ich zwischendurch richtig durchatmen, weil es so spannend wurde und ich so gerne gehabt hätte, dass sie noch ein wenig mehr schöne Stimmungen beschreibt. Es gibt einige wunderschöne Szenen im Buch - ich hoffe, es folgt einmal ein weniger negativ besetztes Buch, in dem sie diese feinfühlige Ader auslebt!
Auch die Charaktere waren schön durchsichtig, äußerlich konnte ich mir einige der Personen zwar nicht gut vorstellen, aber dafür innerlich umso mehr!
Das Buch erinnerte mich auch ein bisschen an die Bücher von Morton Rhue, jedoch fiel der Vergleich für keinen der beiden Autoren schlecht aus! Gail Giles und "Ich mach dich fertig" kann ich auf jeden Fall an alle weiter empfehlen, die kritische Bücher mögen, in denen nicht alles in Richtung Happy End zeigt, und vergebe glatt !