Susan Beth Pfeffer - Die Verlorenen von New York / The Dead and the Gone

  • War ich vom ersten Buch aus dieser Reihe Die Welt, wie wir sie kannten noch total begeistert, wurde ich vom "zweiten Teil" bitter enttäuscht.


    Es wurde anscheinend noch nicht in die deutsche Sprache übersetzt, aber meiner Meinung nach verpasst ihr da auch nichts.


    Die Geschichte erzählt von Alex (17) und seinen beiden Schwestern, Briana (15) und Julie (13).
    Die drei müssen sich in dem New York nach der Katastrophe allein durchschlagen.
    Die Story ist auch nicht mehr in Tagebuchform gehalten, die Kapitel haben aber dennoch eine tageweise Unterteilung.


    Alex ist der Mann im Haus, muss sich und seine Schwestern mit wenigen Lebenmittelvorräten und dem, was er ergattern kann,
    durchbringen. Er benimmt sich wie ein Chauvi, lässt sich von den Mädchen alles hinterhertragen und erwartet das auch,
    schnauzt Julie ohne triftigen Grund an, ihm rutscht auch schon mal ihr gegenüber die Hand aus, während Bri seine ganze
    Aufmerksamkeit bekommt.
    Das ganze Buch ist sehr religiös gehalten; sie gehen alle auf christlich geprägte Schulen, der als Direktor fungierende Priester
    ist kein Menschenfreund, und alle naslang (Entschuldigung!) wird gebetet, gebetet, gebetet.
    Alex verpasst mehrere Chancen, die Geschwister von der Insel New York aufs Festland (in eine allerdings ungewisse "Sicherheit")
    zu evakuieren - und noch selbst da versucht er seinem Gewissen einzureden, dass doch eigentlich Julie Schuld hat.


    Und auch hier ein paar unlogische Dinge:
    Wieder die Frage: Wo bleiben die ganzen geleerten Konservendosen, wenn die Stadtverwaltung nicht mehr funktioniert?
    Warum funktioniert dann andererseits die Wasserversorgung, wenn der Strom nur ganz selten an wenigen Tagen läuft?


    Und dann:
    Die Kinder wohnten mit ihren Eltern (der Vater Hausmeister) im Keller eines Gebäudekomplexes. Als sie Plünderer fürchten,
    ziehen sie in den 12. (!) Stock; nicht ganz schlau, weil der Fahrstuhl aufgrund Strommangels nicht funktioniert.
    Auch als

    , ziehen sie nicht ein paar Stockwerke tiefer. Komplett unlogisch.


    Ehrlich gesagt, war ich froh, als ich es durch hatte.
    Im Gegensatz zum ersten Buch aus der Trilogie - das hatte ich auch fix durch, aber auch nur, weil es so spannend war.
    Ich kann mir nicht erklären, warum Susan Beth Pfeffer diese eigentlich interessante Geschichte, aus der man so viel
    hätte machen können, so langweilig und gespickt mit immer den gleichen Vorkommnissen abgeliefert hat.


    Ich mag dem Buch keine zwei Sterne geben, dafür hat mir der andere Teil zu sehr gefallen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gebe ich daher.


    Und bin unschlüssig, ob ich mir Teil 3 überhaupt noch antun möchte...

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Ist ja gut zu wissen, das es noch einen zweiten Teil gibt. Bin gerade dabei den ersten Teil zu lesen, aber durch deine Rezi reizt es mich nicht, das Buch so schnell wie möglich zu kaufen. Aber trotzdem ist es eine sehr tolle Rezi :wink:

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    - Groucho Marx

  • @ sazi:


    Die Punkte, die du hier kritisierst, sind mir schon im ersten Band aufgefallen:


    Erstens, es gibt viele Längen! :sleep:


    Zweitens, es wird eindeutig zu viel gebetet! :pray:


    Jetzt bin ich mir doch etwas unsicher, ob ich mir den zweiten Band kaufen soll... Vielleicht warte ich erst mal ab, bis meine Bibliothek ihn anschafft. O:-)


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich war durch sazi ja schon etwas vorgewarnt, aber dass der 2. Teil der "Moon Crash"-Trilogie wirklich SO schlecht sein würde, hätte ich nicht gedacht und kann es immer noch kaum fassen wie Susan Beth Pfeffer nach dem grandiosen ersten Teil so ein mieses Buch abliefern würde.

    es wird eindeutig zu viel gebetet! :pray:

    Das ist noch milde ausgedrückt. Ich kann es gar nicht sagen wie es mich genervt hat, dass wirklich auf fast jeder einzelnen Seite, und das ist nicht übertrieben, gebetet, Gott gedankt, der Rosenkranz gebetet, gebüßt, über eine Sünde nachgedacht oder sonst irgendetwas Religiöses getan wird. "Wir haben ja zumindest noch die Kirche", "Ich werde für Dich beten"...und das ununterbrochen :evil: . Man hatte regelrecht das Gefühl, New York besteht nur aus Erzkatholiken.
    Die fanatisch religiöse Einstellung dieser Familie hat dem Buch schon alleine 2 Sterne in meiner Bewertung gekostet, es war schier unerträglich. Auch wenn ich selbst nicht religiös bin, habe ich nichts gegen solche Menschen, die es sind und auch in Büchern finde ich das Thema interessant. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass Susan Beth Pfeffer nur über diese Familie geschrieben hat, geschweige denn kritisch, nein, ich denke schon, dass sie diese extreme Religiösität auch vermitteln wollte. Wer Stephenie Meyer für reaktionär hält, sollte mal "Die Verlorenen von New York" lesen ](*,) . Es wird dann auch so ganz ohne Wertung und Kritik erzählt, dass dem Vater öfter mal die Hand ausrutscht und auch sein Sohn Alex haut seiner Schwester zwischendurch mal eine rein wenn sie was Falsches sagt. Ganz schlimm fand ich auch noch das Frauenbild. Frau Pfeffer trampelt hier in ihren 350 Seiten schnell mal auf der gesamten Emanzipationsgeschichte herum. Eine Frau muss ein paar Kinder zur Welt bringen und ist natürlich für Haushalt, Kochen, Erziehung zuständig. Die Hauptperson Alex ist auch der Meinung, dass Frauen entweder Nonnen werden sollten oder mit 17 langsam anfangen sollten Kinder zu bekommen, denn in diesen Situationen könnte er sich seine Schwestern gut vorstellen. ](*,) Natürlich ist der Alex auch mordsschlau und will mal der erste puerto-ricanische US-Präsident werden. Liebe Länder im Nahen Osten, liebe Nordkoreaner, meine Damen und Herren von der Achse des Bösen...dann schnallt Euch schon mal jetzt an, denn Alex wird Euch mit dem Rosenkranz zwischen den Zähnen wegbomben. :rambo: George W. Bush ist ein Waisenknabe dagegen.


    Sorry, dass ich jetzt etwas abgeschweift bin, aber das musste einfach gesagt werden.. Ich kann mich kaum erinnern, dass ich mich mal so geärgert habe über den Inhalt eines Buches. :wuetend:



    Zitat

    Und auch hier ein paar unlogische Dinge:


    Ohja, da gab es noch zusätzlich zu den von Dir erwähnten Dingen noch so einiges. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so verhältnismäßig ruhig bleibt in einer Stadt wie New York, wenn die Essensvorräte zu Neige gehen (ich erinnere nur an den Stromausfall in New York 1977, wo es innerhalb weniger Stunden schwere Unruhen gegeben hat). Ich habe mich auch gefragt, warum banale Dinge wie ein Mantel plötzlich so viel wert sein sollen (und dann auch noch gegen die raren Lebensmittel getauscht wird) wenn doch ein Großteil der Stadt tot bzw. weggegangen ist. Mann könnte solche Dinge doch einfach aus den Wohnungen nehmen.


    Ansonsten hatte ich auch noch das Gefühl, dass die ganze Geschichte sehr herzlos hingeschmiert wurde. So als ob die Autorin das Buch auf die Schnelle schreiben hätte müssen, alles kommt einem so halbgar vor. Aber das "Herzlose" hat ja gut zum tief religiösen Alex gepasst, der ohne mit der Wimper zu zucken, seine Schwester in ein Kloster schickt oder dem vom grinsenden Waren- und Lebensmittelhändler angeboten wurde, dass er seine Schwester ("das kleine Biest") gegen Waren eintauschen könnte. Alex lehnt dankend ab, macht aber am nächsten Tag Geschäfte mit ihm als wäre nichts gewesen und als er das Zeitliche segnet, gibt's natürlich noch ein kleines Gebet für ihn. :puker:


    Fazit: Eine riesige Enttäuschung im Vergleich zum Vorgänger. Normalerweise würde ich von dieser Autorin kein Buch mehr anfassen, aber mich interessiert einfach zu sehr, was nun im dritten Teil passiert wenn die beiden Familien aufeinandertreffen. Ich werden jedenfalls bei der dulce Virgen Maria für die Autorin beten, dass der Literaturgott ihr ein paar bessere Ideen für den dritten Teil gibt. :wink:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Hihi, auf deine Rezi hab ich schon gewartet, und hier ist sie: RUMMMMS! :totlach:
    Fantastisch.


    Du hast also wirklich vor, Band 3 zu lesen? Ich eiere da seit Ewigkeiten drum herum, steht seit letztem August auf meiner WuLi bei Amazon.
    Ich bete :lol: , dass die schnell auf deutsch verfügbar ist. Denn den dritten Teil werd ich erst lesen, wenn ich von dir dazu höre. :mrgreen:

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    - Groucho Marx

  • Du hast also wirklich vor, Band 3 zu lesen? Ich eiere da seit Ewigkeiten drum herum, steht seit letztem August auf meiner WuLi bei Amazon.
    Ich bete :lol: , dass die schnell auf deutsch verfügbar ist. Denn den dritten Teil werd ich erst lesen, wenn ich von dir dazu höre. :mrgreen:

    Ich werde es einfach wagen, mir ist die Familie aus Teil 1 einfach zu sehr ans Herz gewachsen. :wink:
    Ich denke mir jetzt einfach, Frau Pfeffer war krank und ersatzweise hat ihr Bruder, ein katholischer Priester und Mitglied der Republikaner, Teil 2 geschrieben. Mittlerweile geht es ihr wieder gut und sie wird Teil 3 selbst schreiben. :lol:

  • Upps, das klingt ja wirklich gar nicht gut! Dann rutscht das Buch in der Dringlichkeits-Kategorie meiner Wunschliste wohl etwas nach unten... :-,

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  • Upps, das klingt ja wirklich gar nicht gut! Dann rutscht das Buch in der Dringlichkeits-Kategorie meiner Wunschliste wohl etwas nach unten... :-,

    Wenn Dich schon, wie Du oben geschrieben hast, das Beten in Teil 1 (und da ist es mir nicht einmal speziell aufgefallen) genervt hat, lass es lieber weiiiiiiiit nach unten rutschen. :wink:

  • @ Kapo: Es gibt im Moment so viele Bücher, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich sie wirklich jetzt sofort unbedingt lesen muss. Und dieses Buch muss sich da nun eben einfach hinten anstellen. Aber ganz aus den Augen will ich es trotzdem nicht verlieren.

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  • Nachdem ich "Die Welt wie wir sie kannten" einfach verschlungen hatte, war ich schon sehr gespannt auf diesen zweiten Band.


    Gleich vorab: Für mich kann Band 2 nicht mit dem Vorgänger mithalten.


    Hier wird die gleiche Geschichte, wie der Mond von einem Meteoriten gerammt wird und dadurch seine Umlaufbahn verlässt und für diverse Naturkatastrophen auf der Erde sorgt, aus anderer Perspektive erzählt. Diesmal wird die Geschichte aus Sicht eines jungen Latinos in New York erzählt. Alex ist 17, geht auf eine katholische Schule, hat 2 jüngere Schwestern und große Pläne für die Zukunft. An dem Tag, als das mit dem Mond passiert, ist sein Vater in Puerto Rico, auf der Beerdigung der Großmutter. Alex' Mutter arbeitet in einem Krankenhaus und kommt an dem Abend nicht nach Hause.


    Ohne zu wissen, was mit ihren Eltern ist, müssen die 3 Kinder einen Weg finden, sich selbst durchzuschlagen. Immer mehr Menschen verlassen New York, aber Alex und seine Schwestern haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ihre Eltern wiederkommen und wollen auf sie warten.


    Alex ist somit vorübergehend das Familienoberhaupt und fühlt sich für seine Schwestern verantwortlich. Er tut alles, um die notwendigen Lebensmittel zu organisieren, während New York immer näher an sein Ende rückt.


    Irgendwie fehlte mir hier die Stimmung des ersten Bandes. Alex und seine Schwestern haben mit denselben Problemen zu kämpfen wie Miranda und ihre Familie - Nahrungsmangel, das Fehlen von Strom und fließend Wasser, Gefahren durch andere verzweifelte Menschen, Kälte, Krankheiten... Aber trotzdem berührte mich ihre Geschichte weniger. Die Charaktere bleiben flacher und ich habe nicht so mit ihnen mitgezittert.


    Die Naturkatastrophen auf der ganzen Welt werden hier auch eher am Rande erwähnt, während sie in Band 1 doch eher ausführlich beschrieben werden, auch wenn die Protagonisten in beiden Bänden "nur" von bestimmten Unglücken betroffen sind.


    Auch gibt es reichlich Nebenfiguren, die mich überhaupt nicht überzeugt haben: Der Bruder bei der Armee wird immer wieder erwähnt, spielt aber keine wirkliche Rolle. Kevin, der Schulfreund, ist Alex zwar eine große Hilfe und seine Motive werden auch angesprochen, aber trotzdem weiß man nicht wirklich viel über ihn.






    Während das Ende bei Band 1 doch relativ positiv war, bleibt es hier noch offener - das lässt natürlich einerseits Raum für weitere Bände, andererseits fand ich es etwas unbefriedigend.

  • Ich finde den 2. Band etwas besser als den ersten, da er meiner hinsicht nach noch mehr spannung hat und am ende ein happy end aber auch gleichzeitig kein happy end hat.

    „Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.“
    Elias Canetti



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  • ich bin an das buch eigentlich aus zufall gekommen, buchhandlung, nach neuen büchern geguckt, einband gesehen, gedacht, hä kenn ich doch?!, handy raus, bücherliste geschaut, nein diesen kenn ich nicht, also mit nehmen :) (genau wie beim ersten teil)


    was ich hier lese, mich hat es gar nicht so gestört ehrilch gesagt, es war kein buch das ich jetzt super toll finde und jedem empfehlen würde wie das erste, hab mich auch erst gewundert das es über eine andere familie geht :)


    das beten war echt, puh naja, zu viel des guten :) handlung, okay es gab sehr viel was sich widerspricht, er betet wie ein irrer, im nächsten moment beklaut er die leichen auf der straße, auch als sein kumpel (hab namen vergessen) stirbt, nimmt er das einfach so hin?, schon fraglich


    ich denke die autorin wollte aber zeigen, das es verschiedene menschen, verschiedene kulturen auf der welt gibt, großer unterschied der beiden familien, 1 teil, eltern waren vorhanden, die mutter war da, man war doch nicht so alleine wie jetzt alex im zweiten teil, plötzlich war er der älteste und musste für seine jüngeren geschwister da sein, aber auch was er mit seinen schwestern macht, naja fraglich, ich wüsste nicht ob mein bruder mich in so einer situation schlagen würde


    ich freu mich auf den 3ten teil, schon alleine weil ich keine bücherserie einfach so abbrechen kann, egal wie sch.... ein teil davon war, ob er genauso langweilig und uninteressant wird, zeigt sich :)


    wer den ersten teil gelesen hat, und diesen gut fand, und auch den 3ten teil lesen möchte, sollte den 2ten nicht auslassen, ich denke auch das jeder das buch anders empfinden wird, ich seh ihn einfach mal als lückenfüller, wie eine werbung in einem spannenden film ;)

    Darren Shan Saga - Vampire Academy - Die Tribute von Panem - Percy Jackson - Gone - Helden des Olymps
    Warten ist schrecklich, aber bei Serien gehört das leider dazu :(

  • Der 3. Band (aber vielleicht noch nicht der letzte) erscheint am 1. August 2012.


    hier die Kurzbeschreibung:


    Wie das Leben vor der Katastrophe war, daran kann sich Miranda kaum noch erinnern. Eine vollständige Familie, genug zu essen, eine funktionierende Heizung - es scheint ewig her zu sein. Fast alle ihre Freunde und Verwandten haben den Ort verlassen oder sind gestorben. Nur wenn es ums Essen geht, sitzen plötzlich viel zu viele Leute am Tisch. Die Rationen sind winzig, nie ist genug da. Doch eines Tages steht Mirandas Vater vor der Tür. Mit seiner Freundin und einem Baby. Und einem Jungen, den Miranda noch nie gesehen hat. Plötzlich ist die Hoffnung zurück ... (www.amazon.de)

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  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Die Welt, wie wir sie kannten" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Ein Asteroid ist in den Mond eingeschlagen und hat ihn aus seiner Umlaufbahn verschoben. Seitdem kämpfen Alex und seine beiden Schwestern in New York City ums nackte Überleben. Ihre Eltern werden vermisst, Lebensmittel werden knapp und die Stadt wird von Sturmfluten bedroht. Der normale Alltag ist nicht mehr vorhanden. Angst und Hunger dominieren nun den Tagesablauf und der verzweifelte Gedanke, was wäre wenn ihre Eltern nicht nur vermisst werden, sondern evtl. gestorben sind, quält Alex, Briana und Julie.


    Nachdem ich "Die Welt, wie wir sie kannten" beendet hatte, habe ich mir sofort den zweiten Band der Trilogie geschnappt, ohne die Kurzbeschreibung zu lesen. Umso überraschter war ich, als ich gemerkt habe, dass dieses Band die gleichen Geschehnisse zur Grundlage hat, wie der erste Roman. Nur spielt es dieses Mal nicht in einer Kleinstadt in Pennsylvania, sondern in der Millionenmetropole New York, wo die Einwohner die Auswirkung des Asteroideneinschlages etwas anders erleben, als Miranda im Landesinneren. Des Weiteren wird die Geschichte dieses Mal nicht in Tagebuchform erzählt, sondern ein auktorialer Erzähler schildert die Vorgänge rund um den jugendlichen Protagonisten Alex und seine kleineren Schwestern.


    Zuerst war ich nicht gerade begeistert darüber, dass Band zwei keine Fortsetzung von Mirandas Geschichte war. Nicht, dass ich die ehemalige Protagonisten besonders sympathisch fand und zwingend mehr von ihr lesen wollte, aber ich fand ihre Geschichte im ersten Band recht eintönig präsentiert und hatte die Befürchtung, dass eine Wiederholung noch langatmiger sein könnte. Dahingehend hat mich der Roman jedoch positiv überrascht. Ich fand die Geschichte interessanter, unterhaltsamer, kaum eintönig und der Schreibstil war flüssig, aber nicht mehr so simpel wie im Auftaktband. Außerdem empfand ich das Verhalten der betroffenen Personen authentischer geschildert, als noch in "Die Welt, wie wir sie kannten". Somit konnte ich den zweiten Band eindeutig mehr genießen, als noch Band eins.


    Wichtig zu wissen ist evtl. noch, dass in diesem Band Religion und der Glaube an Gott eine wichtige Rolle spielt und somit sehr oft erwähnt wird. Es soll ja Menschen geben, die damit nichts anfangen können und es deshalb auch nicht gerne lesen. Diese Leser könnten sich dann evtl. etwas genervt fühlen. Ich habe es jedoch nur als realitätsnah empfunden, dass eine religiöse Familie in so einer Situation noch mehr an Gott glaubt und in ihm Hoffnung zu finden versucht.


    Fazit: Obwohl der zweite Band auf das gleiche Ereignis beruht und die Geschichte "lediglich" aus einer anderen Perspektive beleuchtet, fand ich ihn überzeugender als den Auftaktband der Trilogie und freue mich nun auf den Abschlussroman. 4/5 Sterne.


    • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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