Patrick Dunne - Die Pestglocke

  • Bei Ausgrabungen auf einem alten Pestfriedhof in Irland entdeckt die Archäologin Illaun Bowe eine kunstvoll geschnitzte Madonna. Doch dieser Erfolg wird überschattet, als einer ihrer Helfer tödlich erkrankt. Hat er sich an einer der Leichen infiziert? Ist etwa die Pest nach Castleboyne zurückgekehrt? Da vernimmt Illaun die Worte des Sterbenden: "Es ist nicht das, was Sie glauben. Es ist schlimmer - viel schlimmer..."


    Dieses Buch ist als Thriller deklariert, deshalb habe ich es auch in diesem Forum gepostet. Wo in der Geschichte allerdings der Thriller versteckt sein soll, habe ich nicht herausfinden können. Stattdessen offenbarte sich eine wirre Geschichte um Rassisten, Prostitution und völkerspezifische Rituale.


    Das Buch beginnt tatsächlich mit der angekündigten Ausgrabung auf einem alten Pestfriedhof. Es werden zwei Särge entdeckt, bei deren Bergung einer auseinanderbricht und sich der Inhalt, sogenannte Leichensuppe, über einen der Arbeiter ergießt. Der Arbeiter wird krank und stirbt kurz darauf. Zu Anfang gehen alle davon aus, dass er sich mit der Pest infiziert hat. Im weiteren Verlauf offenbaren sich dann jedoch immer mehr Abgründe, und immer mehr ist hier -leider- wörtlich zu nehmen. Die Geschichte wird nicht nur wirr, da es plötzlich um Muti-Rituale, einen Mord, Aids-Infektionen und Rassismus geht, sondern auch leicht abstrus und erweckt stark den Eindruck, dass der Autor ein bißchen zu viele Themen in einem Buch unterbringen wollte.


    Hinzu kommt, dass alle Charaktere absolut blass bleiben, man entwickelt nicht zu einem einzigen eine Beziehung. Und die Beziehung der zwei Hauptcharaktere, die angeblich miteinander verlobt sind, ist ein Witz. Wenn die Beziehung der beiden wirklich so aussehen sollte, wie in dem Buch dargestellt, frage ich mich, wieso sie überhaupt auf die Idee gekommen sind zu heiraten.


    Insgesamt liest sich dieses Buch auch ziemlich zäh, und die immense Anzahl unterschiedlicher Personen, die an der Handlung teilhaben, aber teilweise auch nicht oder nicht besonders eingehend vorgestellt werden, macht es schwierig, die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Selbst das Ende zieht sich über fast einhundert Seiten - wobei das Buch aber nicht einmal vierhundert Seiten hat.


    Ich habe vor Jahren "Die Keltennadel" von Patrick Dunne gelesen, und auch wenn es ewig her ist kann ich mich erinnern, dass mir das Buch gut gefallen hat. Deswegen bin ich umso enttäuschter, dass "Die Pestglocke" so ein unglaublicher Reinfall war. Ich habe noch ein Buch von Dunne in meinem SUB-Regal stehen - das wird jetzt aber wohl erstmal eine ganze Weile darauf warten müssen, gelesen zu werden.

  • Also ich kann mich hier der Meinung von Luthien nicht anschließen.


    Habe das Buch jetzt in meinem einwöchigen Urlaub auf Fuerte gelesen und bin absolut begeistert von dem Buch.


    Klappentext: Es ist nicht das, was Sie glauben. Es ist schlimmer - viel schlimmer...


    Die junge Archäologin Illaun Bowe entdeckt auf einem Pestfriedhof eines irischen Städtchens eine lange verschollene Madonna. Sofort beginnt sie, die Wahrheit hinter dem Mythos um die Heilkräfte der Statue zu erforschen. Der erschüttert ein brutaler Ritualmord den Ort. Und damit nicht genug! Offenbar wurde bei ihren Ausgrabungen ein Pesterreger freigesetzt. Nur Illaun erkennt, daß die Todesfälle auf teuflische Weise zusammenhängen - und ein Sterbender prophezeit ihr, dass dies erst der Anfang sei....


    Meine Meinung:


    Das Buch ist super spannend. Konnte es von Anfang an kaum aus der Hand legen. Die Beschreibung der zwei mit Blei ausgegossenen Särge und deren geheimnisvoller Inhalt (einmal ein Leiche - hauptsächlich sogenannte Leichensuppe - und im zweiten Sarg eine stillende Madonna aus Holz) machen das Ganze schon total geheimnisvoll. Dann der Fund einer Leiche ohne Kopf und verstümmelt - ein Ritualmord? Der Tod eines der Mitarbeiter von der Ausgrabung, der aus Versehen mit der Leichensuppe übergossen wurde - stellt die Frage: Ist die Pest wieder am ausbrechen?


    Habe schon mehrere Bücher von Patrick Dunne gelesen und muss sagen daß mir "die Pestglocke" sowie "die Opferstätte" sehr gut gefallen haben.


    Für die Pestglocke vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: