Marie-Sabine Roger - Das Labyrinth der Wörter / La tête en friche


  • Ich habe es so verstanden, dass es eher die Beziehung zu Margueritte ist, die sein Umdenken auslöst. Bei ihr erlebt er zum ersten Mal, dass man sich nicht gemeinsam an der Theke die Kanne geben muss, um ein freundschaftliches Gespräch zu führen. Weil sie ihn akzeptiert wie er ist, ihm auf Augenhöhe begegnet, sich nicht lustig macht wie die Zechkumpanen oder Herablassung spüren lässt wie die Mutter.


    So habe ich das auch empfunden.


    Der Vergleich mit Obelix ist - ganz von Depardieu abgesehen - wirklich passend!

  • So sehe ich das auch.


    Ich habe das dünne, aber wunderschöne Büchlein sofort ins Herz geschlossen, oder vielmehr: Seine beiden Hauptfiguren, die mir sofort ins Herz gesickert sind.


    Wunderschön finde ich, dass Margueritte ein Gespür dafür hat, welche Bücher Germain ansprechen, und dass sie ihm vorliest. Als Erwachsener macht man die Erfahrung, vorgelesen zu bekommen, viel zu selten. Es ist ein echtes Geschenk, das Margueritte Germain damit macht. Und Germain, der besser mit den Händen als mit dem Kopf arbeiten kann, revanchiert sich.


    Dieses kleine Buch zeigt sehr schön, dass jeder Mensch seine Stärken hat und macht darauf aufmerksam, dass es viele Menschen gibt, bei denen Talente brachliegen, die man ihnen erst gar nicht zugetraut hätte.


    Mir ist beim Lesen richtig warm ums Herz geworden, jeden Abend, wenn ich das Buch zur Seite lege, tue ich dies mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Es ist so wunder-, wunderschön.

  • Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    "Wörter sind wie Schachteln, in die man seine Gedanken einsortiert. Wobei eigentlich nicht die Verpackung zählen sollte, sondern das, was man reinsteckt. Es gibt wunderschöne Päckchen, wo nichts als Dreck drin ist, und andere, die ungeschickt verschnürt sind, aber wahre Schätze enthalten..."


    Germain steht nicht auf der Sonnenseite des Lebens. ohne Schulabschluss und festen Beruf haust er im Wohnwagen und züchtet im Garten Gemüse. Seine Zeit verbringt er am liebsten im Park, wo er die Tauben zhlt und seinen Namen auf das Gefallenendenkmal schreibt. Eines Tages lernt er auf der Parkbank eine zierliche alte Dame kennen, die seine Faszination für die Tauben teilt. Obwohl die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten, freunden sie sich an. Zu Germains Überraschung weckt die kultivierte Margueritte sein Lust am Nachdenken und entflammt ihn für Romane, aus denen sie ihm vorliest. Doch bald zeigt sich., dass die liebenswürdige alte Dame seine Hilfe braucht. Germain muss ihr zuliebe über seinen Schatten springen.


    Meine Meinung:
    Eine wunderschöne Geschichte, die ich sehr genossen habe, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Ein warmherziges Buch voller Esprit, das mir sehr viel Freude bereitet hat.


    Manchmal kann eine herzliche Zuwendung und Aufmerksamkeit bei anderen Menschen Wunder bewirken. So auch bei Germain.
    Er soll zwar ungebildet sein, aber hat einen guten Kern. Auch seine mangelnde Bildung kommt mir eher als Ergebnis der Anreihung von missglückten Umständen, die ihn seit seiner Kindheit begleitet haben.
    Leider hat er keine Liebe und positive emotionale Zuwendung erfahren, so hat es sich ergeben, dass er bildungsmäßig nicht besonders weit im Leben gekommen ist.
    Es bedarf nur einen Menschen, der sich ihm zuwendet, ernst nimmt, und an seinen Gedanken interessiert ist.
    So hat die Beziehung zu der Margueritte das bewirkt, was eigentlich schon früher geschehen sollte.
    Der Wissensdurst und die Liebe zu den Büchern ist entfacht worden.
    Und das Herz auf dem rechten Fleck hatte er ja schon.
    Von mir voller Punktezahl :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    Das Labyrinth der Wörter erhielt den Prix Inter 2009 - völlig zu Recht.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • 2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

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  • Weiß der Geier was für "Conor" ein gutes Buch ist. Insbesondere die Süffisanz mit der sie "ich will mal nicht so sein" bei der Punktevergabe mitteilt, das disqualifiziert sie offenkundig. Was immer sie rügt: Ich werde es lesen!
    Es möge sich niemand davon abhalten lassen dieses Büchlein zu genießen. Ich gebe es offen zu: Ich wünschte dieses Werk wäre von mir! Wie spielerisch leicht die Autorin schwierige bis unappetitliche Situationen meistert und durchaus unerquickliche Umstände wahrhaft und doch launig zu präsentieren versteht - es ist schlicht großartig.
    Wer in jedem Buch eine Lebenshilfe für jedermann und eine Betriebsanleitung für "sinnvolles Leben" verlangt, hat von Literatur nichts verstanden - oder will sich wichtig machen.
    Leute besorgt Euch das Buch Ihr werden keine Sekunde bedauern.
    Knistern
    :cheers: :cheers: :cheers:

  • Weiß der Geier was für "Conor" ein gutes Buch ist. Insbesondere die Süffisanz mit der sie "ich will mal nicht so sein" bei der Punktevergabe mitteilt, das disqualifiziert sie offenkundig. Was immer sie rügt: Ich werde es lesen!
    Es möge sich niemand davon abhalten lassen dieses Büchlein zu genießen.

    Ich halte solche Zeilen für unangebracht. Nicht nur, weil ich Conors Tipps mehr als schätze, sondern auch, weil du sie mit deinen Fehlinterpretationen persönlich angegriffen hast. Das muss meines Erachtens wirklich nicht sein.

    "Bücher lesen heisst wandern gehen in ferne Welten aus den Stuben über die Sterne." Jean Paul

  • Ich halte solche Zeilen für unangebracht.

    Danke, dem schließe ich mich an. Mich hat es auch schon in den Fingern gejuckt ... Man sollte doch bitte jedem selbst überlassen, was er als gut empfindet und was nicht.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Weiß der Geier was für "Conor" ein gutes Buch ist. Insbesondere die Süffisanz mit der sie "ich will mal nicht so sein" bei der Punktevergabe mitteilt, das disqualifiziert sie offenkundig. Was immer sie rügt: Ich werde es lesen!

    @ knistern
    Solche Kommentare müssen nicht sein. Man kann durchaus eigene Meinung mitteilen ohne persönlich zu werden und ohne abwertend zu klingen.
    Dieser Forum unterscheidet sich von den anderen durch den freundlichen Umgang miteinander, und es wäre schön, wenn es auch so bleibt.

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  • das disqualifiziert sie offenkundig. Was immer sie rügt: Ich werde es lesen!

    hat von Literatur nichts verstanden - oder will sich wichtig machen.

    Ich lese hier seit Jahren von Conor aussagekräftige Rezensionen. Unabhängig davon, ob ich ihre Meinung zu einem Buch teile oder auch nicht, kann man ihr wohl kaum ein gewisses "Literaturverständnis" absprechen.
    Es steht Dir frei, eine andere Meinung zum vorgestellten Buch zu haben als Conor, aber Dein Ton ist daneben. Damit "disqualifiziert" man sich. [-( Glücklicherweise liest man so etwas hier extrem selten.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Conor, schön, dass Du da drüberstehst, es lohnt auch wirklich nicht der Aufregung. :friends:


    @knister,
    sogar in der Literaturtheorie ist man längst soweit, dass man sich bewusst ist, keinem Leser ein einheitliches Urteil über ein Buch aufdrücken zu wollen, begründet in der unterschiedlichen Wahrnehmung durch die einzelnen Leser, eine Frage der sogenannten Rezeptionsästhetik. Jedem von uns ist es sicherlich schon vorgekommen, dass er selbst eine Meinung von Fachleuten wie MRR, Denis Scheck, Frau Radisch oder anderen renommierten Literaturkritikern nicht nachvollziehen konnte. Dies sagt doch gar nichts über die Qualität der Meinung des einzelnen Lesers aus, oder?

    Persönlich ist es mir lieber, wenn jemand unter entsprechender Begründung ganz ehrlich zum Ausdruck bringt, wenn ihm ein Buch nicht so gut gefallen hat, ebenso wie eine begründete gute Bewertung. Ich schätze dies in einem Teilnehmer hier im Forum wesentlich mehr als die Endlos-Ergüsse von fast ausschließlich hochlobenden Rezensionen der multiplen Superlative, in denen sich so manch einer ergeht, und die aufgrund des so entstehenden Eindrucks völliger Abwesenheit von Kritikfähigkeit für mich absolut wertlos, weil nicht aussagekräftig, sind.


    Ich hoffe, Sie können im Laufe der Zeit ihre Meinung revidieren und vielleicht doch einige Übereinstimmungen bezüglich literarischer Vorzüge mit Conor und anderen Forums-Teilnehmern entdecken, und uns möglicherweise in Ihren folgenden Kommentaren überzeugende Argumente liefern, warum Sie sich für ein bestimmtes Buch begeistern. Danke im Voraus.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Was ich im BT lesen möchte sind ehrliche Meinungen, dass diese Bewertungen unterschiedlich sein können ist doch absolut normal. Eine Rezi beinhaltet keine Garantie, man sollte sich stets ein eigenes Bild machen. Conor nun anzuprangern halte ich für nicht fair. Nur nebenbei ich fand das Buch nett, aber mehr nicht, trotzdem akzeptiere ich jede andere Meinung solange dabei niemand beleidigt wird. Die Gefahr besteht dann nämlich, dass nur als gut oder überragend empfundene Bücher rezensiert werden. Das kann es nicht sein! Unterschiedliche Ansichten regen mich oft zum Lesen an - ich mag die Vielfalt der Leser. Manchmal lasse ich mich sogar umstimmen. Ich schätze Conors Rezensionen sehr, und habe dabei schon manches Buch entdeckt, das ich ohne sie wahrscheinlich nicht gelesen hätte.

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • knistern:
    hier in diesem Forum herrschen ein sehr angenehmer, freundlicher und offener Ton und Umgang miteinander - etwas was ich sehr hoch schätze und der Grund, warum ich mich hier so wohl fühle unter all den Menschen, die ich hier im vergangenen halben Jahr kennenlernen durfte. Diesen Ton haben Sie hier und heute weit verfehlt - und Sie nehmen sich hier eine Unverschämtheit einem Menschen gegenüber heraus, den Sie überhaupt nicht kennen. DAS disqualifiziert Sie hier in diesem Forum mehr als irgendeine Meinung über irgendein Buch!
    Ich habe Conor als einen Menschen kennen- und schätzen gelernt, der sehr wohl sehr viel über Literatur weiß, weshalb ich persönlich viel auf ihr Urteil gebe. Mit dieser Meinung stehe ich bestimmt nicht alleine da :D Aber ich habe mir auch die Zeit genommen, die Menschen hier erst in Ruhe kennen zu lernen - etwas, dass Ihnen wohl nicht wichtig zu sein scheint. Das ist schade, und ich kann nur hoffen, dass Sie in Zukunft sich erst einmal überlegen, aus welchem Grund Sie anderer Meinung als eines der anderen BT-Mitglieder sind und das dann einfach normal begründet ohne völlig überflüssige persönliche Seitenhiebe niederschreiben.


    Hypocritia: ich danke Dir für Deine wie immer hervorragend ausgedrückte Sicht der Dinge - so gut hätte ich es nie darlegen können :thumleft:

  • Hui, hier ging es ja hoch her :roll: Ich hoffe, es ist ok, wenn ich einfach mit meiner Rezi weitermache :wink:


    Germain, Mitte 40, ist zumindest wissensmäßig betrachtet ein großes Kind geblieben. Vater unbekannt, von der Mutter nicht geliebt und nur als Last betrachtet, mogelte sich der kleine Germain so durch die Schule und glänzte mehr mit seiner Abwesenheit als durch gute Noten. Da auch sein Lehrer keinerlei Interesse zeigte, mehr Zeit als nötig für ihn aufzubringen, verließ er die Schule praktisch als Analphabet und schlägt sich seitdem mit Gelegenheitsjobs durch. Doch was ihm an Kenntnis und Kultur fehlt, macht er durch Herzensbildung wieder wett. Eines Tages lernt er beim Taubenzählen Margueritte kennen, eine hochgebildete und belesene alte Dame, mit der er sich anfreundet und die ihm die Welt der Wörter, der Bücher und des Denkens nahe bringt. Und Germain beginnt, sich eigene Gedanken zu machen...
    Und dieses Buch hat man verfilmt? Ich muss gestehen, dass ich mir das nur schwer vorstellen kann, da ein Großteil der doch eher mageren (da häufig nur halbvollen) 220 Seiten die Gedankenwelt des Protagonisten widerspiegelt. Es ist ein leicht und auch schnell zu lesendes Buch, denn die Autorin behält konsequent die Schlichtheit der Sprache Germains bei. Doch genau durch diese Schlichtheit wirken viele der Überlegungen so anrührend, da komplexe Gedanken durch einfache Sachverhalte erklärt werden - wie bei einem Kind, dem noch die Fähigkeiten fehlen, sich auszudrücken: 'Wenn man unkultiviert ist, heisst das nicht, dass man nicht kultivierbar ist. Man muss nur an einen guten Gärtner geraten.' (Und mit Gartensachen kennt sich Germain aus!).
    Schöne, gefühlvolle Unterhaltung, die einen vielleicht den Gedanken 'Mensch, ist die/der dumm!' mit etwas mehr Zurückhaltung benutzen lässt.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Das Labyrinth der Wörter von Marie-Sabine Roger


    Das Buch beschreibt eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau.
    Jedoch ist es keine gewöhnliche Beziehung, sondern eine zarte sich langsam aufbauende Beziehung zwischen einem 45jährigen Außenseiter und einer alten kleinen Mütterchen-Frau.
    Und diese beiden Menschen lernt man beim Lesen kennen, in kleinen Schritten.
    Ganz sanft nimmt und das Buch an die Hand und vermittelt uns nach und nach die Fähigkeit, diese beiden kennenzulernen.
    Man sieht nicht mehr nur das Äußere, auch wenn durch die vielen detailgetreuen Beschreibungen ein äußerliches Bild wächst.
    Vom äußeren Schein gelangt man ins Innere der beiden.
    Ich war fasziniert, wie es der Autorin gelingt, unseren Blick in diese Richtung zu lenken.
    Im Leben der beiden gab es Ereignisse, die sie zu dem werden liessen, was sie zum Zeitpunkt des Anfangs der Handlung sind.
    Diese Vergangenheit, besonders des Mannes, wird immer wieder zwischendurch erzählt. Alles vom Blickpunkt des Ich-Erzählers.
    Kindheit, Jugend, Mann-Sein. Er hatte keinen einfachen Start ins Leben und rutschte förmlich, irgendwie ungewollt, an den Punkt, an dem er sich befindet:
    Fast Analphabet, keine regelmäßige Arbeit, Leben in einem Wohnwagen, viel Alkohol.
    Die Beziehung zu seiner Mutter schlecht, er ist nicht in der Lage, Gefühle auszudrücken.
    Doch nach und nach geschieht diese wunderbare Entwicklung:
    Äußerlich durch das Lesenlernen, beginnend beim Zuhören,
    innerlich durch Nachdenken über Gehörtes und Gelesenes.
    Und da entdeckt man, dass im Inneren eines solchen Menschen viel viel mehr steckt, als es äußerlich den Anschein hat......
    Plötzlich sieht man, wieviel solch ein Mensch zu geben hat, weiterzugeben hat.


    Für mich sind folgende Gedanken ganz ganz wichtig geworden:


    Menschen nicht nach dem äußeren Leben zu beurteilen.
    Sätze, die man hört oder liest nicht schnell wieder beseite schieben, sondern sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken. So können diese unser Leben beeinflussen.
    Sätze und Wörter bieten uns eine wunderbare Chance, uns zu verändern.
    Wir können neue Sichtweisen kennenlernen.


    In unserer Zeit ist es oft schwer, diese Ruhe und Zugewandtheit zu Worten und Menschen zu finden.


    Aber die Gelegenheit bietet sich wohl doch für jeden. Sei es nur in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, sei es nur beim Sitzen im Park...


    Das Buch ist einfach wunderbar, ich finde, es lohnt sich es auch mehrmals zu lesen.
    Denn viele Gedanken, die der Mann äußert im Laufe der Handlung, könnte man rausschreiben, es sind schon eine Art Lebensweisheiten.


    Ach, und noch was: Auch die Achtung vor alten Menschen spürt man neu als sehr sehr wichtig.


    Jeder Mensch, egal, in welchem Alter, hat etwas zu geben.
    Man muss sich darauf einlassen. Darauf kommt es an.
    Mein Fazit: ich würde dieses Buch jedem weiterempfehlen, der nicht nur eine spannende schnelle Handlung sucht, sondern sich die Zeit nehmen will, sich einzulassen auf eine Reise durch das Labyrinth von Beziehungen, Gefühlen und Gedanken.

  • Hallo Amselchen
    Vielen Dank für die ausführliche und interessante Rezension.
    Das Buch könnte mich reizen, obwohl es in gewisser Weise "Neuland" wäre, also nicht unbedingt das, was ich sonst lese.


    Aber was du zu der Entwicklung und Veränderung des Mannes sagst, wie er vor allem durch das Lesen- und Schreiben- Lernen eine völlig neue Sicht gewinnt (wenn ich das richtig verstanden habe), klingt sehr interessant und auch spannend.


    Ich versuche ja auch immer, nicht das Äußere zu sehen - also beispielsweise abgetragene Kleidung, abgelaufene Schuhe, kaputter Einkaufswagen usw. -, sondern durch Gespräche (wenn sich die Gelegenheit ergibt) "hinter" die Fassade zu schauen.


    Analphabetismus sollte es in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt nicht mehr geben, und doch sind soviele aus ganz unterschiedlichen Gründen davon betroffen.
    Eine neue Sicht auf ältere Menschen können wir auch ab und zu gut gebrauchen, finde ich.


    Da freut sich also meine WuLi wieder :flower:


    Liebe Grüße


    Sylvia, Brownie, Pearly und Gimli
    :study::study::study:

    :study:Jack McDevitt: Hexenkessel




  • Ich habe schon einmal von dem Buch gehört. Mich hat es schon immer gereizt. Ich habe nur noch nicht zugegriffen, aber vielleicht werde ich das doch mal tun.
    Deine Meinung zu dem Buch hat mich überzeugt.

    "Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten." (Tintenherz)


  • Von irgendwem an den bereits bestehenden Thread angehängt, während ich gerade auch dabei gewesen bin.


    @'Klaus


    Ich war's nicht, um diese Zeit sass ich schon vor dem Fernseher... :)
    Aber wenn du zurück gehst auf Seite 2 siehst du, dass Squirrel ebenfalls vor 9 Std. einen Doppelpost von Amselchen gelöscht hat, da habt ihr sicher beide zur gleichen Zeit moderiert... :wink: