Christopher W. Gortner - Die Tränen der Königin / The Last Queen

  • Org. Titel: The Last Queen
    Seitenzahl: 541


    Inhalt (Cover):
    Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spanien unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön und stolz auf ihre Herkunft kämpft Johanna gegen ihr Schicksal an, als sie als zukünftige Braut des Habsburgers Philip des Schönen auserwählt wird. Aber als sie in Flandern dem attraktiven und sympathischen Prinzen gegenübersteht schlagen ihre Gefühle um. Doch weiß sie noch nicht das dieser Mann, nicht nur die größte Liebe ihres Lebens sein wird, sondern auch ihre bitterste Enttäuschung......


    Autor:
    Christopher W. Gortner hat die ersten sechs Jahre seines Lebens in Südspanien verbracht - Mutter Spanierin, Vater Amerikaner.
    Er arbeitete als Redakteur für Geschichts-Fachzeitschriften und engagierte sich beruflich zwölf Jahre für Aidskranke. Nach einem Studium der Literatur und Geschichte begann er mit der Recherche für "Die Tränen der Königin", seinem ersten historischen Roman. Heute lebt und arbeitet er in Nordkalifornien.


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Der zugegebenermaßen kitschige Titel wird so manchen vom Kauf dieses Buch zurückhalten, um so wichtiger ist es mir all jene vom Gegenteil zu überzeugen. Zu schnell vermutet man einen Liebesroman im historischen Kleid.
    Stattdessen verarbeitet Christopher W. Gortner hier sehr gekonnt das Leben der Johanna (1479-1555), die später die Wahnsinnige genannt wird. Die Recherchen sind ausgezeichnet. Manches stellt er leichter verdaulich dar, denn die politischen Hintergründe waren mehr als verzwickt, dennoch bleibt er stets bei den Tatsachen. Ob sie wirklich zu recht als wahnsinnig zu bezeichnen war, sei dahingestellt, die Historiker sind sich da nicht so einig. Ich bin mit dem Autor einer Meinung, dass sie zwar labil und naiv war, sich zu sehr auf andere verließ, ihre Menschenkenntnis keine ihrer großen Stärken war, aber krank, ja geistig umnachtet, erschien sie mir nicht. Sie war eher ein tragisches Opfer. Schon von ihren Eltern zum Spielball der Mächtigen gemacht, nahm ihr die auferlegte Pflicht meist die Luft zum Atmen. Das Resultat waren Intrigen, Betrug und bittere Enttäuschung.
    Ein sehr aufregender, spannender Roman über die letzte spanische Königin. Mich hat ihr tragisches Leben fasziniert!
    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    :study: Almudena Grandes, Sieben Frauen

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Wer sich noch intensiver über Glanz und Elend der spanischen Königin Johanna informieren möchte, dem kann ich "Johan Brouwer, Johanna die Wahnsinnige" empfehlen. Eine lebhafte, sehr gut zu lesende Biografie!


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Almudena Grandes, Sieben Frauen

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Danke für die tolle Rezi! Der Titel hätte mich tatsächlich abgeschreckt, aber wenn Du das Buch so gut bewertest, kommt es gleich auf meinen Merkzettel.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das war mein erstes Buch, was ich von diesem Autor gelesen habe, und mittlerweile zählt es zu meinen unangefochtenen Favoriten im Bereich der historischen Romane.
    Christopher Gortner erzählt Johannas Geschichte aus der Ich-Perspektive und ist dabei so detailreich, dass ich mich sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzen kann. Er verleiht seinen Figuren eine Tiefe, die ich oft bei anderen Autoren vermisse. Ich finde es sehr spannend, durch die Augen historischer Persönlichkeiten zu sehen und so ihre Gedankenwelt und Handlungsweise zu verstehen.
    Wem dieses Buch gefallen hat, dem möchte ich auch mein zweites Lieblingsbuch von Christopher Gortner empfehlen: