Truman Capote - Die Grasharfe / The Grass Harp

  • Ich konnte noch keine Rezi hierzu finden, also versuche ich es mal...


    Klappentext (Auszug):
    "Die Grasharfe", die Geschichte einer "wahren Begebenheit" aus den "wunderbaren Jahren" der Jugend des Autors (....)
    Ein halbwüchsiger Junge kommt nach dem Tod seiner Eltern zu seinen Tanten Verena und Dolly. Die eine: hartgesottene, aufs Geld erpichte Realistin, die andere eine sanfte Träumerin, die ihre Tage mit Kräutersammlen zubringt. Es kommt zur Auseinandersetzung, als Verena dabei einem "hilfreichen" Schwindler aufsitzt. Tante Verena unterliegt schließlich dem Charme des Jungen und der sanften Dolly. In der Erinnerung des Erzählers nimmt der Ort dieser Geschichte die Züge eines verlorenen Paradieses an.


    Der Autor:
    Truman Capote wurde am 30.9.25 in New Orleans geboren, wuchs in den Südstaaten auf und arbeitete in den verschiedensten Berufen. Mit 19 Jahren erhielt er für seine Kurzgeschichten "Miriam" den o. Henry-Preis. 1948 erschien sein Erstlingsroman "Andere Stimmen, andere Räume". Es folgten 1949 die Kurzgeschichtensammlung "BAum der Nacht", 1951 der Roman "Die Grasharfe", den Capote 1952 zu einem Theaterstück umarbeitete, 1958 die Erzählung "Frühstück bei Tiffany", die mit Audrey Hepburn verfilmt wurde, 1965 "Klatblütig" (...)


    Meine Meinung:
    Nachdem die sehr dominante Verena das Talent ihrer Schwester, aus selbstgesammelten Kräutern Heiltränke zu brauen, vermarkten will, kommt es zum Disput. Und - was niemand je erwartet hätte - Dolly, die sich Verena immer unterworfen hat, verlässt konsequent das Haus u nistet sich mit ihrer Freundin und dem jugendlichen Erzähler in einem Baumhaus ein.
    Nach und nach stoßen immer mehr Menschen, die ein wenig am Rande der Dorfgemeinschaft stehen, zu der seltsamen WG. Verena lässt es zur Konfrontation kommen u das Baumhaus soll gewaltsam geräumt werden... aber :-$ mehr sollte ich nicht verraten.
    Mit nur 119 Seiten ein kurzer, aber sehr sinnlicher Lesegenuss. Romantisch, etwas skurril und total liebenswert schildert Truman Capote in "Die Grasharfe" seine Figuren. Nicht selten musste ich auch über die Sprache in den Dialogen schmunzeln.
    Die Naturbeschreibungen sind zum Träumen schön!
    Ein Buch für ein paar schöne Stunden (vielleicht in der Hängematte :drunken: )

    Zitat

    "Capotes Roman, dessen Zauber sich kaum jemand wird entziehen können, ist schön - er erinnert, ohne dass man von Abhängigkeit im geringsten sprechen könnte, an den großen Clemens Brentano." Heinrich Böll

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • Hallo cheriechen,
    ich habe von Truman Capote bisher nur die bekanntesten Romane gelesen: "Kaltblütig" und "Frühstück bei Tiffany". Das letztere Buch mag ich sehr. Ich danke dir für die Rezension von "Die Grasharfe".
    Ich glaube, das könnte mir gefallen.
    Grüße von morgensternchen

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Truman Capote: "Die Grasharfe"“ zu „Truman Capote - Die Grasharfe / The Grass Harp“ geändert.