Jay Dobyns & Nils Johnson-Shelton - Falscher Engel. Mein Höllentrip als Undercover-Agent bei den Hells Angels

  • Klappentext:


    Der Geheimagent Jay Dobyns schaffte es, sich als Biker, Waffennarr und kaltblütiger Geldeintreiber auszugeben und so das Vertrauen der südwestamerikansichen Hells Angels zu gewinnen. Eindringlich und fesselnd schildert er das Abenteuer seiner rund zwei Jahre dauernden verdeckten Ermittlung, die ihn fast seine Familie, seine Gesundheit und sein Leben gekostet hätte.

    Eigene Beurteilung:


    Neben vielen Informationen über das Leben in diesen Kreisen – das dadurch übrigens ganz enorm an Romantik einbüsst – erfährt man beim Hören auch, wie sich der Charakter eines Menschen, der monate- oder tagelang in einer anderen Identität leben muss, während sein Leben dabei beständig in Gefahr ist, nach und nach immer mehr verändert, so dass er immer mehr dem zu ähneln beginnt, das er eigentlich ausgezogen ist, um es zu bekämpfen. „Wenn man lange genug in den Abgrund starrt, dann starrt dieser zurück“. Jay Dobyns wird zum Schrecken seiner Familie und einiger seiner Kolleginnen und Kollegen immer mehr zu dem, was er zu sein vorgibt und hat zunehmend Schwierigkeiten, sich selbst im Spiegel wieder zu finden.

    Das von Herr Steck sehr eindringlich vorgetragene Hörbuch endet mit einer Darstellung der schlussendlichen Ergebnisse der Ermittlungen und des Umgangs mit den Ermittlungsergebnissen und einigen kurzen Hinweisen darauf, wo sich die Beteiligten heutzutage so herumtreiben und was sie tun.

    Ein interessanter und erschreckender Einblick in zwei Parallelwelten, die man meistens nur aus eher glorifizierenden Darstellungen kennt. Die der Motorrad-Gangs und die der Undercover-Polizisten. Wer bei Letzterem ein wenig an „Cruising“ denkt, dem sei dabei noch mitgeteilt, dass die zuständigen Behörden ihre Angestellten in diesen Situationen viel genauer psychologisch beobachten und betreuen.