Philip Roth - Die Demütigung

  • Simon Axler ist 65 und seine große Zeit als gefeierter Bühnenschauspieler ist abgelaufen. Jeder Auftritt wird zur Qual, das Publikum schwindet, und Versagensängste führen zu einem Zusammenbruch, der ihn für 26 Tage in die Psychiatrie bringt. Seine Frau – für die er zeit seiner Ehe der Fels in der Brandung war, verlässt ihn und Simon spielt mit Selbstmordgedanken. Als die um 20 Jahre jüngere – lesbisch veranlagte – Pegeen, die Tochter von Jugendfreunden bei ihm auftaucht beginnt er eine Affäre mit ihr, und spürt sich plötzlich wieder leben. Er wendet alle Kraft dafür auf, Pegeen zu „seiner“ Frau zu machen, muss aber schmerzhaft entdecken, dass er sich einer Illusion hingegeben hat.


    Die Thematik ist nicht neu, man trifft auf typische Roth-Figuren. Im Mittelpunkt steht ein scheiternder, „ausgedienter“ Künstler, von sämtlichen Altersleiden gezeichnet, einsam, selbstherrlich, nicht wahrnehmen wollend, dass der Lebensabend erreicht ist, jedoch ausgestattet mit fast ausufernden sexuellen Phantasien.


    Es ist zwar immer wieder ein Genuss, Philip Roths routinierten, kompakten, teils ironischen, teils berührenden Schreibstil zu lesen, doch ich habe vielleicht schon zu viele dieser Roth-Bücher gelesen, für mich gab es nichts Neues zu entdecken. Ein Buch, das mit seinen gut 130 Seiten schnell gelesen ist, aber auch genauso schnell wieder in Vergessenheit gerät. Für Roth-Kenner ein weiteres Stück in der Sammlung, für Roth-Neueinsteiger nicht empfehlenswert.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)