Helene Hegemann - Axolotl Roadkill

  • Inhalt:


    Buecher.de


    'Schreckliche Leben sind der größte Glücksfall', schreibt die 16jährige Mifti in ihr Tagebuch. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie in Berlin, und als 'pseudo-belastungsgestörtes' Problemkind durchläuft sie nach 'Jahren der Duldungsstarre' gerade eine extrem negative Entwicklung.
    Obwohl intelligent und gut situiert, nimmt sie Drogen, verweigert die Schule und hat sogar Argumente dafür. Anstatt sich an Konventionen abzuarbeiten hinterfragt und analysiert sie nämlich permanent die gesellschaftliche Situation, in der sie sich befindet. Sie wohnt bei ihren wohlstandsverwahrlosten Halbgeschwistern und ihr Vater steckt noch immer in seiner frühkindlichen Allmachtsphase. Freiheit und Selbstzerstörung fallen zusammen und Mifti entlarvt in ihren von Wahn und Genie geprägten Zwischenwelten Sprache, Lebensentwürfe und Vorgegebenheiten der Erwachsenen. Sie kokettiert mit ihrer Kaputtheit und sucht im 'allgemeinen Dahinschimmeln' nach einem Zugriff auf ihr eigenes Leben. Der siebzehnjährigen Helene Hegemann ist ein sprachmächtiges, kluges Debüt über einen Zustand gelungen, in dem Traum, Alptraum und knallharte Realität nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.



    Meine Meinung:


    Die 16 – jährige Mifti lebt nach dem Tod ihrer Mutter bei den Halbgeschwistern in Berlin und hält in einer Art Tagebuch ihr Leben fest.
    Dieses besteht hauptsächlich aus Drogen, Sex, Schulverweigerung und grenzenloser Verwahrlosung.
    Mifti selbst behauptet von sich an Wahnvorstellungen zu leiden und ihr Leben gerät dabei immer mehr außer Kontrolle.
    Helene Hegemanns Buch „Axolotl Roadkill“ war für mich sehr nah an einer Wahnvorstellung.
    Die ganze Geschichte rund um Mifti ist sehr oberflächlich gehalten, die Handlung ist verwirrend und unspektakulär erzählt.
    Miftis Gedankengänge sind eine einzige Verwirrung. Die verschiedenen Ereignisse fließen ineinander über und haben für mich keine wirkliche Struktur. Dadurch wird alles zäh und langweilig. Anstrengend. Nervig.
    Sprachlich gesehen ist das Buch auch kein Meisterwerk. Im Gegenteil, mit einem bemüht hochgestochenen Sprachstil, dem Einstreuen von diversen „Fachwörtern“ und dem Hang zu „Monstersätzen“ wird das Buch nur noch anstrengender der Leser hat noch mehr Schwierigkeiten der doch schon konfusen Handlung weiterhin einigermaßen zu folgen.
    Auch wirken sehr viele Handlungsverläufe völlig aus dem Zusammenhang gerissen und es kommt einem so vor, als ob man es mit einem männlichen Protagonisten zu tun hat anstatt mit einer 16 – jährigen verwirrten Jugendlichen.
    Das kann natürlich daran liegen, dass sich Fräulein Hegemann bei dem Blogger Airen und dessen Werk „Strobo“ bedient hatte.


    Und das merkt man.


    Kein Gefühl für Sprache oder Handlungszusammenhang. Alles wirkt nur irgendwie zusammengeschustert und die bemühte Art etwas Besonderes oder Hochtrabendes geschaffen zu haben wirkt eher wie der klägliche Versuch schriftstellerische Defizite zu vertuschen.


    Eine Enttäuschung!


    :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ](*,) :roll: :thumbdown: :sleep:

  • Danke für deine Rezi hasewue :thumleft:. Mir haben bei diesem Buch wirklich die Worte für eine gescheite Rezi gefehlt. Wahrscheinlich weil ich selbst schon beim lesen irgendwann mein Gehirn ausgeschalten habe :wink:. Doch mit deiner Rezi sprichst du das aus, was ich nicht in Worte fassen konnte :friends:
    Meine Bewertung fällt genauso aus. Ein mickriges Sternchen :bewertung1von5:, und ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so einen Blödsinn gelesen.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ hasewue
    Ich habe auch nicht mal die Hälfte mitbekommen :lol:
    Wahrscheinlich auch besser so. Und selbst von der Hälfte ist nichts hängen geblieben :wink:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Hasewue, ich bewundere dich, nachdem du dich durch das Buch gequält hast, hast du dir auch noch die Zeit genommen, eine Rezi zu verfassen. :applause: Ich erinnere mich noch gut an die Lobeshymnen von Amelie Fried und Co. als das Buch im vergangenen Jahr erschien. Ich vertaue da mehr auf deine Meinung. Das Buch werde ich mit Sicherheit nicht lesen, auch nicht, wenn es mir in der Bibliothek in die Finger geraten sollte.

  • Lobeshymnen von Amelie Fried

    Amelie Fried stand diesem Buch sehr skeptisch gegenüber, um es mal milde auszudrücken. ;) Ihr ewig herumfuchtelnder Kollege war es, der die Lobeshymnen abgab.



    @ hasewue
    Danke für die gutbegründete Rezi. Ich hatte allerdings auch vorher nicht beabsichtigt, mich mit diesem Machwerk herumzuquälen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Bei diesem Buch war ich wirklich kurz davor abzubrechen und das tue ich eigentlich äußerst selten. :-? Aber nach all dem Lob dachte ich vielleicht wird das Buch ja noch. War dann nicht so, aber dieser Hoffnungsschimmer ließ mich durchhalten. :roll: :wink:

  • Amelie Fried stand diesem Buch sehr skeptisch gegenüber, um es mal milde auszudrücken. ;) Ihr ewig herumfuchtelnder Kollege war es, der die Lobeshymnen abgab.

    ](*,) ](*,) ](*,) Ist ja peinlich. Du hast so recht, €nigma. :uups: :uups: :uups: Vielleicht sollte ich langsam mal mit Gehirn-Jogging beginngen, damit sich die Aussetzer nicht häufen. :wink:

  • damit sich die Aussetzer nicht häufen. :wink:

    Das kann in unserem Alter schon mal vorkommen. :mrgreen:
    Aber ich musste doch Amelie Frieds Ehre retten. Ich habe zwar keins ihrer Bücher gelesen (interessiert mich vom Genre nicht), aber in der Sendung macht sie einen guten Eindruck auf mich, wogegen der Hampelmann neben ihr mich ganz vogelig macht... :roll:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das Buch stand bei meinem letzten Büchereibesuch bei den Neuanschaffungen #-o - können die vor dem Bücherkaufen nicht erst in ihr Wunschbuch gucken, wo mindestens 5 Wünsche von mir stehen, die allesamt lohnender sind als dieses Geschreibsel. :twisted: Ich habs stehen lassen, hasewues Rezension bestärkt mich, es weiterhin stehen zu lassen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das Buch stand bei meinem letzten Büchereibesuch bei den Neuanschaffungen #-o - können die vor dem Bücherkaufen nicht erst in ihr Wunschbuch gucken,

    Unsere Bücherei hat dieses Buch ebenfalls angeschafft, aber ich bin trotzdem ganz cool, da alle meine letzten Wunschbücher in der letzten Wochen angeschafft wurden. :P

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Mein Gehirn wollte hier auch schon nach den ersten Sätzen nicht mehr :roll:
    So ein bla bla ... und nix dahinter.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Deswegen werde ich nie das Buch und/oder die Stellungnahme lesen :P

    Besser ist das :P :friends:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Nach knapp 40 Seiten habe ich das Buch abgebrochen. Nichtsdestotrotz haben diese 40 Seiten ausgereicht, um mir eine Meinung von dem Buch bilden zu können. :roll:


    Ich war einfach neugierig, nach dem Hype, der um das Buch und seine Autorin gemacht wurde. Gekauft hätte ich mir das Buch nicht, die Gefahr,dass es mir nicht gefällt und ich am Ende unnützerweise Geld dafür ausgegeben habe, war einfach zu groß. Aber ich habe das Buch dann in meiner Bibliothek entdeckt und es einfach mal ausgeliehen.


    Verwirrt hat mich schon allein der Aufbau des Buches: Nach zwei Kapitelnund 20 Seiten folgt auf einmal ein "Vorwort". Steht das Vorwort nicht üblicherweise am Anfang des Buches? Aber hier ist eben alles "anders".


    Ich glaube, ich wäre nicht in der Lage, eine inhaltliche Zusammenfassung des Buches zu geben, denn meiner Meinung nach hat das Buch überhaupt keine Handlung. Zusammenhanglos und ohne roten Faden reiht die Autorin beliebig Szenen aneinander, bei denen willkürlich die Orte, Personen und Zeiten wechseln. Ein Lesefluss kann daduch nicht entstehen, fragt man sich als Leser doch ständig, was die Autorin dem Leser eigentlich mitteilen möchte.


    Dazu kommt ein Schreibstil, der völlig konstruiert und gestellt wirkt. Man merkt der Autorin an, dass sie etwas ganz Besonders erschaffen wollte, Sätze, die so noch nie dagewesen sind, endlose Wortketten, die den Leser über mehrere Zeilen beschäftigen. Es stellt sicher einen gerechtfertigten Anspruch dar, ein anspruchsvolles Buch schreiben zu wollen, aber dann sollten die Sätze trotz allem verständlich sein und Sinn machen. Hier bekommt man aber Sätze geboten, bei denen man in der Hälfte schon wieder den Anfang vergisst und am Ende sowieso nicht mehr weiß, worum es gerade ging. Die Autorin schmeißt krampfhaft mit Fremdwörtern oder englischen Ausdrücken um sich und erreicht bei mir alsLeser leider nur totales Unverständnis. Ich erkenne weder Sinn noch Zusammenhang, weiß einfach nicht, was sie mir mitteilen möchte.


    Mit der Protagonistin konnte ich mich zudem gar nicht identifizieren. Vielleicht ist das auch nicht immer möglich, aber dann sollte sie beim Leser zumindest Interesse für ihre Person oder ihr Schicksal wecken. Beidiesem Buch gelingt dies leider nicht.


    Die Autorin spielt mit Klischees und Vorurteilen und übertreibt es dabeiso sehr, dass ich das Buch schließlich genervt abbreche.


    Ich bin froh, dafür kein Geld ausgegeben zu haben. =;


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de