Kathy Reichs - Der Tod kommt wie gerufen / Devil Bones

  • Inhalt: (Heyne Verlagsseite)


    »Ich kenne den Tod. Jetzt lauert er auf mich.«


    Ein verlassenes Haus in Charlotte, North Carolina, ein grausiger Einsatz für Forensikerin Tempe
    Brennan: Neben Kupferkesseln, einem toten Huhn und seltsamen Artefakten
    liegt der abgetrennte Kopf eines Mädchens. Blitzartig geht ein Gerücht
    um: Ritualmord! Ein bibelfester Politiker auf Stimmenfang verdächtigt
    okkulte Kreise und ruft nach Vergeltung. Noch während Tempe den Tatort
    untersucht, bahnt sich in Charlotte eine gnadenlose Hexenjagd an.

    Eigene Anmerkung
    :
    Vorsicht bei amazon, teilweise wird zuviel über das Buch verraten, Dinge, die man nicht schon vorher wissen möchte, wodurch einem auch die Spannung genommen wird!



    Über die Autorin: (Heyne Verlagsseite)

    Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal.
    Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem
    als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in
    Quebec und North Carolina tätig. Jeder ihrer Romane erreichte
    Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten.
    Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen
    als höchst erfolgreiche Fernsehserie "Bones – Die Knochenjägerin





    Meine Meinung zu dem Buch:


    Ja, sie kann es immer noch. Auch der 12. Band um die forensische Anthropologin Temperance Brennan ist wieder eine Mischung aus Spannung, Ermittlungsarbeit und Tempes Privatleben, gewürzt mit ihrem köstlichen, trockenen Humor. Und man lernt auch wieder etwas über die Arbeit eines forensischen Anthropologen, diesmal noch mit einigen Fakten aus anderen wissenschaftlichen Bereichen. Und über -um auf den Inhalt des Buches zurückzukommen- Hexenkulte, vor allem über die Wiccalehren, was ich persönlich gar nicht als langweilig, sondern als sehr interessant empfand. Es ist immer schön in den Kontext eingebaut und kommt gar nicht oberlehrerhaft oder langweilig daher.


    In einem Keller in Charlotte, North Carolina, werden Artefakte eines scheinbar hexerischen, wenn nicht gar satanischen Rituals gefunden: Kupferkessel, ein totes Huhn, Artefakte wie Ketten und als anscheinend wichtigstes Indiz: der abgetrennte Kopf eines Mädchens in skelettaler Form. Ein gefundenes Fressen für den gläubigen und bibelfesten Politiker Boyce Lingo.
    Kurze Zeit später werden die menschlichen Überreste eines Jungen gefunden, allerdings ohne Kopf. Wieder bauschen sich Gerüchte um satanische Rituale auf.


    Die Detectives Rinaldi und Slidell, mit denen Tempe schon öfter zusammengearbeitet hat, werden auf diese Fälle angesetzt. Tempe ermittelt teilweise mit, was manches Mal etwas übertrieben und unglaubwürdig ist, aber wichtig ist für den Verlauf der Geschichte.


    Bis ca Seite 200 plätschert die Geschichte mehr oder weniger vor sich hin, es gibt viel Ermittlungsarbeit, auf die Dauer gesehen etwas zuviel. Doch Kathy Reichs schafft es, eine Situation einzubauen, die den Leser wieder wachrüttelt und fesselt, nun kommt auch Spannung auf und man kommt mehr in die Geschichte rein.


    Das Ende...tja, das ist wieder eher typisch. Leider. Rettung in ..... Sie werden es sich denken können.
    Anders geht es nunmal nicht, wir wollen schließlich noch mehr Bücher über Tempe lesen.


    Ihr Privatleben spielt auch eine Rolle, fügt sich aber gut ins Gesamte ein. Ihre Tochter Katy ist mit von der Partie, ebenso ein alter Jugendfreund vom College, ihr Ex-Mann Pete mit seiner Verlobten und -last but not least- Ryan, ihr Freund, also nicht mehr Freund, ehemals Geliebter, momentan hängt das alles in der Schwebe. Aber was wäre die Temperance Brennan-Reihe ohne Ryan?!



    Mir hat das Buch wieder ein schönes Lesevergnügen in gewohnter Kathy Reichs Manier beschert.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne von mir.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Ja, sie kann es immer noch.


    @ Coco, danke für die interessante Rezension,
    es würde mich freuen, wenn Kathy Reichs nach den letzten Flops wieder zu ihrer alten Form gefunden hätte. Sobald meine Bücherei das Buch kauft, werde ich es sicher lesen. Und die Geschichte mir Ryan ... ja ... nein ... vielleicht ... eventuell doch nicht ... sie können es nicht mit und nicht ohne einander. Zunächst ging es mir auf den Geist, inzwischen, denke ich, gehört dieses Hin und Her einfach dazu.
    Was mir aber immer wieder bei (mittlerweile nicht nur) amerikanischen Krimis auf den Geist geht: Der Showdown, bei dem der / die HeldIn in Gefahr gerät und wundersam gerettet wird. Als gäbe es keine andere Möglichkeit, einen Krimi spannend zu beenden. :evil:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Marie, Mrs: Reichs findet definitiv wieder zu ihrer alten Form zurück. Vielleicht nicht als vollständige Kopie ihrer selbst, aber das, was ich an ihren Büchern so schätze, die Beschreibung ihrer Arbeit, was man aus menschlichen Knochen alles erfährt, im Zusammenspiel mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen, die dann auch immer sehr gut erklärt werden, das kann sie wieder und wendet es auch an. Das Andere, was mir an ihren Büchern außerordentlich gut gefällt, ist der trockene, bisweilen auch sarkastische Humor, der ganz auf meiner Wellenlänge liegt.
    Dies hatte in den letzten Büchern doch etwas abgenommen, aber hier zeigt er sich wieder.


    Aber noch einen Ticken besser hat mir der nächste Band "Das Grab ist erst der Anfang" gefallen. Ist nun schon ein paar Monate her, dass ich das Buch gelesen hab, aber ich erinnere mich daran, es ohne zu zögern mit 5 Sternen bewertet zu haben. Irgendwann werde ich es nochmal lesen und dann nicht zu faul für eine Rezension sein. ;)


    Das Techtelmechtel zwischen Tempe und Ryan darf einem nicht auf den Geist gehen, es würde mich wundern, wenn sie ein Buch über Tempe ohne Ryan schreiben würde. Ist er zumindest auch einer der Konstanten in Tempes Leben, der sich wie ein roter Faden hindurchschlängelt. Manchmal übertriebener Weise auf dem weißen Ross, aber eben auch als ganz normaler Faktor für unbefriedigende (Ex-)Partnerschaften.



    Marie's Zitat:

    Zitat

    Was mir aber immer wieder bei (mittlerweile nicht nur) amerikanischen
    Krimis auf den Geist geht: Der Showdown, bei dem der / die HeldIn in
    Gefahr gerät und wundersam gerettet wird. Als gäbe es keine andere
    Möglichkeit, einen Krimi spannend zu beenden.

    Oh ja, das ist mir in letzter Zeit auch bei anderen Büchern extrem aufgefallen und sehr sauer aufgestoßen. Ich mag diese Showdowns nicht, vor allem nicht, wenn sie in fast jedem Buch einer Serie auftreten und man lange vorher sowieso schon weiß, was passieren wird. Aber mit ein bißchen Nachdenken könnte man auch dieses Problem in amerikanischen Thrillern lösen, vor allem bei so wissenschaftlich angehauchten wie denen von Mrs. Reichs.
    Wir harren der Dinge, die da kommen und hoffen, wir sind nicht die Einzigen, die Kritik daran üben, vielleicht erreicht sie ja etwas davon.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











    Einmal editiert, zuletzt von Coco206 ()

  • Danke für die Rezi.
    Bin gerade mittendrin in der Story und muss sagen ich bin erleichtert, endlich mal wieder einen flott geschriebenen Krimi zu lesen. Tempe ist einfach eine sympathische Protagonistin mit der ich gerne ein Weinchen trinken würde und die Beschreibung ihrer Arbeit finde ich auch super interessant. Ja und die trocken Art von ihr ist fantastisch.



    Gut ich lese mal weiter:-)
    Gruß Anke


    Buch kann ich empfehlen. Gut zum Entspannen.


    :flower: "Wenn Du einen Umweg gehst, findet Dein Leben trotzdem statt. Keine Zeit ist verloren!" Frank Schätzing `Der Schwarm´

  • Bei diesem Fall von Tempe Brennan fehlte mir irgendetwas. Wenn man die vorherigen Bücher von Kathy Reichs kennt, könnte das hier schnell fad werden. Als Leser kam ich nicht unbedingt ins Grübeln wer hier der/die Täter sein könnte(n). Die ganze Story durch lies ich mich von Dr. Brennan und ihrem Kollegen Slidell vom einen Verdächtigen zum anderen leiten und hatte nicht das Gefühl, selbst „ermitteln“ zu können. Die Zwischensequenzen von Brennan und ihren Männern fand ich durchaus interessanter. Doch der trockene Humor konnte wieder einiges wettmachen. Sowas liebe ich ja! Ebenfalls klasse fand ich, dass man vieles über occulte Religionen lernen konnte. Satanismus ist bestimmt den meisten relativ bekannt, von Santería und Wicca hatte aber selbst ich noch nichts gehört. Das Ende hat mich dann leider wieder ein wenig enttäuscht. Alle Zusammenhänge wurden sehr schnell aufgeklärt auf den letzten Seiten, bei manchen kam ich nicht dahinter, woher die Informationen dazu kamen.


    Alles in Allem hab ich mich recht gut unterhalten gefühlt. Überlege jedoch, ob ich die weiteren Bücher um Temperance Brennan lesen will. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kathy Reichs - Der Tod kommt wie gerufen“ zu „Kathy Reichs - Der Tod kommt wie gerufen / Devil Bones“ geändert.