"Versuchung des Zwielichts" von Lynn Viehl ist der Auftakt zur Darkyn-Serie und handelt von den Dark Kyn, genannt Darkyn, Wesen, die man auch als Vampire bezeichnen könnte. Diese sind davon überzeugt, von Gott verflucht zu sein, ernähren sich von menschlichen Blut und ihre Körper heilen sehr schnell.
Michael Cyprien ist ein Darkyn - sogar ein sehr mächtiger, da er der Herrscher über mehrere Jardins ist - und benötigt die Hilfe von Dr. Alexandra Keller, die plastische Chirurgin ist. Als Alexandra mehrmals seine Anfragen, ihm zu helfen, ablehnt, lässt er sie entführen und sie zu sich nach New Orleans, zu seinem Sitz, "La Fontaine", bringen. Denn Michael Cyprien hat so gut wie kein Gesicht mehr. Bei einem Kampf hat er schwere Verletzungen erlitten, die zwar verheilt sich, allerdings nicht in ihrem ursprünglichen Zustand, sondern eher willkürlich. Aufgrund seiner schnellen Heilung, sobald ein Skalpell seine Haut berührt,sind Operationen unmöglich - nur Dr.Keller kann ihm helfen, da sie für ihre schnelle und effiziente Arbeit bekannt ist. Diese ist zunächst sehr wütend darüber, dass man sie entführt hat, doch dann hilft sie Cyprien und stellt sein schönes Gesicht wieder vollständig her. Zum Dank dafür, oder eher durch bösen Zufall, verwandelt Cyprien Alexandra auch in einen Darkyn. Doch statt sich dem hinzugeben, tut Alexandra alles dafür, Cypriens Charme zu trotzen und die Vorschreitung ihrer Wandlung zum Darkyn zu stoppen.
Sehr fantasiereich, in einem klaren Schreibstil und mit einigen sehr detailierten Angaben erzählt Viehl eine Geschichte, die zwar in sich geschlossen ist, aber nicht immer ist alles in einem klaren Zusammenhang miteinander verbunden oder gibt überhaupt einen Sinn, was ich persönlich sehr schade finde, da sich die Idee für die Handlung zunächst sehr gut angehört hat. Auch die angepreiste "prickelnde & erotische" Bindung zwischen Cyprien und Keller kommt nicht ganz klar zum Vorschein. Bis zum Ende ist nicht klar, was es mit den beiden eigentlich auf sich hat. Es kann natürlich sein, dass dieser Aspekt in den folgenden Bänden noch behandelt wird, doch mir schien es so, als würde Viehl an manchen Stellen aufgehört und dann einfach mittendrin wieder angefangen haben.
Kurzum, der Fantasyroman beinhaltet in groben Zügen eine interessante Geschichte, aber ob es für den großen Erfolg einer langen Serie reicht, bleibt noch im Ungewissen.