So ich habe inzwischen das Buch fertig gelesen. Sorry, aber sonst hätte ich ein Zweitbuch anfangen müssen, mache ich selten und in diesem Falle wäre meine Konzentration im Eimer gewesen.
Mir wurde gerade gesagt laut Leseprobe wäre das Buch einfach zu lesen. Stimmt, weil man da nur auf die Sprache achtet, doch die beiden Familien sind groß, die Zeitspanne des Romans ebenfalls, dazu kommt die spanische Mentalität, etwas schwermütig,die Ausführlichkeit, die dazu führt manches aus anderer Sicht zu wiederholen und die besonders in der ersten Hälfte häufig vorkommenden Rückblicke, die mal im Bürgerkrieg, mal im Zweiten Weltkrieg, mal in der Kindheit, mal im Erwachsenenalter der einzelnen Familienmitgliedern stattfinden. Die Wahrheit kommt häppchenweise zum Vorschein, gekonnt geheimnisvoll und meist spannend von Almudena Grandes inszeniert. Sehr intensiv drängt die damalige Angst der Menschen in mein Bewußtsein, die politschen Lager werden anhand der Handlung erklärt, müssen aber trotz Vorkenntnisse noch anderweitig ergänzt werden. Doch man lernt ja gerne dazu. Einige Liebeszenen wirken fast theatralisch, die Beziehung von Avalo und Raquel zum Schluß hin leicht schwülstig. Der Schluß befriedigt mich nicht, obwohl ich mich frage was ich erwartet hatte. Mord und Totschlag, überzogene Emotionen sicher nicht. Vielleicht Gerechtigkeit, Schuldbekenntnisse, Bedauern - das wahre Leben ist leider nicht immer so gradlinig. Somit läßt die Autorin das Ende offen und überläßt den Leser seinen eigenen Gedanken.
Das nur mal als kleine Zusammenfassung des Buches ohne die Handlung zu verraten. Auf einzelne Personen gehe ich gerne noch ein, wenn Conor und cheriechen soweit sind, um eventuell darüber zu diskutieren. Über eine Bewertung des 956 Seiten starken Buches denke ich noch nach.
Liebe Grüsse
Wirbelwind